unsicherer hund

  • hallo,
    meine hündin aus dem süden, schon ca. 7 jahre
    alt, ist schlecht sozialisiert. labrador-mix
    ich clicker mit ihr und möchte unterstützend etwas geben.


    sie reagiert unsicher und ängstlich auf alles unbekannte,
    ....
    versucht dann auch schon mal zu schnappen... flucht nach vorne.



    ansonten ist sie ne ganz liebe, und zuhause auch ganz ruhige ....
    aber sie hat eben ihre -unbekannte- geschichte....


    ich kenne rescue, aber das scheint es nicht ganz zu sein.


    silvester hat sie ganz gut überstanden, war ganz ruhig


    schönen tag
    sabine

    • Neu

    Hi


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    • Wie lange hast du schon den Hund?


      Mein Hund war auch sehr unsicher, aber durch Bachblüten haben wir das nicht in den Griff bekommen, sondern durch viel üben der schwierigen Situationen. Alles war schrecklich. Umgefallene Gießkannen, Schneemänner, Wasserhydranten, Kinder......


      Ich mußte immer alles anfassen und mit Leckerchen füttern. Bin tagelang an Kindergärten gestanden und habe den Hund mit leckerchen vollgestopft oder Kinder füttern lassen.


      Anfassen von Fremden mag mein Hund bis heute nicht. Ist ok. Ich mag das bei mir auch nicht. Sie muss das nicht aushalten.


      Berichte ein bisschen mehr über euch. Was du mit dem Hund machst, wie sich das alles zeigt und wie lange du den Hund schon hast.


      Grüße Biber

    • Bachblüten können das Ganze unterstützen, da der Hund ruhiger wird und nicht so leicht erschrickt. Somit hat sie schneller Erfolge. Bachblüten ersparen es einem aber nicht an dem grunsätzlichen Problem - Unsicherheit - zu arbeiten. Zumal du sie ja nicht ein Leben lang damit vollstopfen kannst.


      Es gibt nämlich 2 Ziele bei dem Problem.


      1. muss dein Hund möglichst viele Situationen kennenlernen, damit sie sicherer und weniger schreckhaft wird. Je mehr sie kennt, umso weniger kann sie erschrecken.


      2. muss sie lernen, dass sie sich in schwierigen Situationen ganz auf die verlassen kann und du ihr zeigst, wie sie da am Besten raus kommt. Es wird immer wieder einmal Situationen geben die einmalig sind und da bist du dann als Rudelführer gefragt. Du musst dein Rudel sicher aus der Gefahrenzone bringen. Das schwierige daran ist, dass unsere Hunde manche Situationen anders einschätzen, als wir. Was für sie eine Gefahr darstellt empfinden wir als normal.

    • hallo,
      also, ich habe sie jetzt ein halbes jahr und seit drei monaten arbeite ich mit dem clicker.
      ich versuche eben alle situationen, die ihr fremd sind, positiv zu besetzen.
      und einiges ist auch schon wirklich besser geworden.
      mir ist auch klar, dass ich weiter mit ihr "arbeiten" muss. finde das aber auch gut, weil wir dadurch auch was miteinander machen.
      war auch in der hundeschule mit ihr und will auch noch mal einen kurs
      mit ihr machen.
      mir ging es um "unterstützung" mittels bachblüten.


      sie ist auch nicht übertrieben ängstlich, geht offen und freundlich
      auf menschen zu, aber manche!!!!!! scheinen bei ihr ängste usw.
      auszulösen. die bellt sie an und würde dann auch schnappen.


      ich kann sie auch überall mit hinnehmen, sie legt sich untern tisch oder
      daneben;-))) und schläft ....


      aber draußen vor allem im dunkeln, ist es nicht so entspannt mit ihr.
      und fremde, die in ihr "revier" hof, garten, ... eindringen, findet sie auch
      zum verbellen.


      so, vielleicht reicht das.
      mir wurde von der hundetrainerin auch schon ne tierheilpraktikerin
      empfohlen,
      allerdings scheu ich noch etwas die kosten ..


      :roll:
      sabine

    • Bachblüten sind sehr günstig. 5 € für ein kleine Flasche und die hält schon ziemlich lange.


      Allerdings wird dir das nicht weiter helfen, weil eure Probleme nicht vorhersehbar sind und sie auch nicht einfach durch Beruhigung weggehen.


      Problem 1: "Manche Menschen" - Versuche mal herauszufinden, warum gerade diese Mensche. Tragen sie Brille, Schnauzer, Mütze. Wenn du den Grund kennst kannst du besser daran arbeiten. Bzw. bist du vorbereiten.


      Problem 2: "Dunkelheit" - In der Dunkelheit sieht auch der Hund weniger und ist deshalb noch wachsamer. Besonders unsere "Straßenköter" sind mit dieser Situation vertraut und geübt, da diese (Über-)Reaktion lange Zeit ihr Überleben gesichert hat.
      Je mehr dein Hund dir vertrauen wird, um so mehr wird sie dir auch die Rudelführung und somit die Einschätzung, solcher Situationen überlassen. Schließlich war sie 7 Jahr für sich selbst verantwortlich und muss sich jetzt erst dran gewöhnen. Evtl. spürt sie aber auch deine eigene Unsicherheit und meint dann lieber selbst wieder die Führung zu übernehmen.
      Diese Wachsamkeit habe ich mir bei meiner Hündinn (Rumänin)inzwischen zu Nutze gemacht, da wir auch ab und an im Dunkeln unterwegs sind. Sie zeigt also an und dann übernehme ich wieder die Führung. Aber das kam auch erst mit der Zeit.


      Problem 3: "Flucht nach vorne" - Übe mit ihr, dass sie gerne ausweichen darf, aber niemals nach vorne angreifen. Bei uns lief das so. Immer wenn sie Angst vor fremden Hunden hatte bin ich mit großem Abstand an den fremden Hunden vorbei. Hundi hat gekeift und ich habe immer ganz ruhig "außen rum" gesagt. Zeigt sie heute Angst, dann zeige ich mit dem Arm nach rechts oder links und sage "außen rum". Während ich abolut furchtlos direkt an dem fremden Hund vorbei komme zeige ich meinem Hund einen Ausweg aus dieser Situation, da sie in diesen Momenten einfach nicht mehr klar denken kann und auch auf Angriff gehen würde. Das Ausweichen unproblematischer ist können sie wie gesagt einfach nicht mehr erkennen, da sie den Gegner derart fixieren und das Gehirn ausgeschalten ist.


      Nimm dir noch mehr Zeit. Ich kannte auch mal eine Griechiche Hündinn die wohl mit 3 oder 4 Jahren nach Deutschland kam. Sie sind nicht leicht davon zu überzeugen, dass man jetzt gut auf sie aufpaßt und sie eigentlich entspannen könnten. Doch man wird auch nie wieder so viel über Hunde lernen, wie mit diesen "Straßenkötern".

    • hallo,
      ich werde ihr zeit lassen, ich bin so froh, sie bei mir zu haben,
      auch wenn nicht immer alles einfach ist.
      aber ich habe schon viel durch sie gelernt.


      ich weiß nicht viel von ihrer vorgeschichte. sie hat min. 2 jahre
      in nem italien. "tierheim"-zwinger gesessen. war dort völlig abgemagert ...
      was sie vorher "erlebt" hat, keine ahnung.


      ich nehm sie ja auch ganz viel mit, damit sie vieles kennen lernt.


      und sie hat sich auch schon verändert. und wir machen weiter....


      vielen dank für die anregungen,
      sabine

    • Mit einem angstaggressiven Hund umzugehen, damit meine ich dass lieber erst mal Nachvorne gehen deines Hundes, wenn er unsicher ist, ist häufig schwierig, da man als Besitzer, meist nicht so konsquent auftritt. Man hat ja auch Mitleid und neigt dann oft dazu den Hund in seinem Verhalten zu unterstützen, so nach dem Motto: der Arme, er hat Angst und wer weiß, was er mitgemacht hat. Ich denke aber dass es gerade bei solchen Hunden wichtig ist, sie nicht zu bemittleiden sondern sehr konsquent mit ihnen umzugehen und sie auch mal in die Schranken zu verweisen. Ignorieren ist hier nicht immer angebracht, gerade wenn Gefahr für Andere besteht. Und wie schnell heißt es dann: das ist ein gefährlicher Hund.
      Die Arbeit mit dem Clicker ist sicher eine gute Methode, die Beziehung zwischen euch zu stärken, die Aufmerksamkeit deines Hundes mehr auf dich zu lenken und ihn auch in seinen Selbstbewußtsein zu stärken, da er hier ja auch mit in Lernprozeß eingebunden wird und nicht nur stur Befehle befoglen soll. Er soll ja mitdenken und positive Erfahrungen machen.
      Viele Hunde neigen in der Dunkelheit dazu wachsamer zu sein und du weißt ja auch nicht was noch für eine Rasse in deinem Mix steckt. Meine Eltern besitzen eine Hooverwart-Mixhündin aus dem Tierheim, die auf ihrem Grundstück sehr wachsam ist, gleichzeitig aber ist sie auch sehr ängstlich, vor allen Kindern gegenüber. Im eigenen Revier, muß man daher aufpassen, wenn fremde Kinder kommen und diese anweisen die Hündin nicht zu bedrängen, wenn sie sie kennt ist es kein Problem mehr und sie können mit ihr spielen. Aber auch der Hündin muß deutlich gemacht werden, dass ihr Verhalten (bellen, knurren und vertreiben wollen) nicht erwünscht ist. Sie wird also nicht getäschelt, von wegen du brauchst keine Angst haben, sondern sie wird auf einen, für sie sicheren Platz verwiesen, den die Kinder zu respektieren haben, benimmt sie sich gut wird gelobt und nach einer Weile, wenn sie erkannt hat, dass keine Gefahr besteht und ihre Besitzer die Lage im Griff haben und sie nicht handeln muß, hat sie kein Problem mehr. Ich glaube, dass man bei einem angstaggressiven Hund sehr konsequent sein muß um dem Hund Sicherheit zu vermitteln und auch immer sehr Achtsam seien sollte um die Signale des Hundes immer besser deuten zu können.
      Dass hört sich vielleicht abschreckend und anstrengend an, aber wenn du es schaffst deinen Hund diese Sicherheit zu vermitteln, wirst du nen super Wegbegleiter bekommen, der dich braucht und anhimmelt.
      Gruß Silly

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