Hofhund unbeaufsichtigt ohne Leine terrorisiert.

  • Wir wissen doch auch gar nicht wie das Gespräch abgelaufen ist. Wer was in welchem Tonfall gesagt hat.


    Ich kenne einige die nicht gerade freundlich ( vom Ton her) reagieren, wenn sie zur Rede gestellt werden. Jedenfalls das was ich unter zur Rede gestellt werden verstehe.


    Manche sind auch später noch eingeschnappt und reden nicht mehr mit einem oder nicht vernünftig. Erst wenn der andere vielleicht nett vorbei kommt oder evtl mit einem Kuchen/Bier/Obstler was auch immer und noch mal versucht freundlich zu reden. Da tauen oft die eingeschnappten wieder auf.


    Ich bin auch immer dafür erst mal zu versuchen freundliche mit den Leuten gemeinsam zu reden. Mit denen zusammen eine Lösung zu finden oder selber eine Lösung zu suchen. Und wenn das alles nicht klappt würde ich als letztes Mittel die Behörden einschalten.


    Das hat aber nichts mit "kuschen" und "terrorisieren lassen" zu tun.


    LG
    Sacco

  • Glaubst du denn wirklich das jemand der sie offenbar nicht für voll nimmt ("Wohnungswauwau") darauf hört wenn sie (nochmals) zu ihm geht und mit ihm redet wenn er es nicht bei ersten mal schon verstanden hat?

    Nun, meine Einstellung dazu ist ja nun auch nicht einfach aus der Luft gegriffen. Und als HH kann man das Verhältnis zu den Bauern zumeist als etwas angespannt betrachten, gerade wenn man frisch zugezogen ist. Und warum auch immer, als Frau mit Hund hat man es noch einmal einen Ticken schwerer ...


    Aber man kommt, wie gesagt n.m.E., weiter mit höflichen Gesprächen und einem netten Lächeln, als man das vll. meinen sollte. Selbst bei Bauern, die schon als ziemlich heikel bekannt/verschrien sind. Anzeigen musste ich noch niemanden. Mag der Anfang vll. nicht immer einfach gewesen sein ... doch bis jetzt fahre ich damit ganz gut.


    Ich glaube einfach das wir da nicht auf einen Nenner kommen werden.

    Das wird es vermutlich sein. Andere Erfahrungen, wahrscheinlich ...

  • Nix da "Kuschen" und nix da "Terrorisieren", das ist einfach deeskalativer, konstruktiver Umgang im Rahmen des guten Willens.
    Können manche Leute nicht, können manche Hunde nicht.
    Leute, deren Hunde das nicht können,verlieren dann mitunter diese Fähigkeit- ist auch nicht neu.

  • Also ich weiß ja net - dieser Hund kommt nichtmal frontal auf Euch zugeschossen, stürmt auch nicht, sondern galoppelt da vorn irgendwo herum und sieht leicht geduckt aus und nähert sich eher vorsichtig - ich schließe aus der Haltung eher auf Unsicherheit. Daß die Deinen Hund hetzt, ok - aber vor Dir scheint sie definitiv Respekt zu haben in der gefilmten Szene. Will heißen, ich würde meine Hunde da bei mir behalten, und im Bogen um die Hündin rumgehen, ihr was vo die Füße werfen, blocken, oder was auch immer.


    Jedenfalls sieht die in meinen Augen in keinster Weise so aus, als wollte sie wen fressen. Auch dieses Rumgerudere mit dem Schwanz, der auf eher niedriger Höhe getragen wird...... Ne, DIE frißt keinen.... Ich seh da einfach keine Aggression, sorry.... Wie das jenseits dieses einen Videos aussieht, kann ich natürlich nicht sagen - aber ich glaube da nicht an Aggressivität.


    Blocken und Blocken sind ja auch zweierlei Schuhe..... Ein Kleinhund, der sich problemlos blocken läßt, und vielleicht noch leicht zu beeindrucken war, ist das Eine. Ein Hund, der recht penetrant ist, den muß man dann schon auch mit der nötigen Energie vertreiben wollen. Will heißen, nicht nur groß machen, sondern auch keine Angst haben (! nicht nur so tun als ob!), ganz energischer Tonfall, und voller Energie wegschicken oder was vor die Füße werfen, um ihn auszubremsen. Es kann gut sein, daß Du bislang alle andren Hunde vertreiben konntest - aber Du weißt ja nicht, ob das nicht nur neugierige leicht zu beeindruckende Tutnixe waren. Und jetzt kommt da halt n Schäfermix (das ist kein Mali...), der bissel wacht, und Du läßt Dich beeindrucken, bist leicht unsicher, und das hört der Hund dann auch in Deinem Tonfall und liest das aus Deiner Haltung, und schon ists dahin mit Blocken und Beeindrucken - weil die Viecherl einen halt durchschauen *gg


    Ich würde auch NIENICHT einen Hund von der Leine lassen, wenn ich weiß, der läßt sich bei Angst panisch durch die Gegend hetzen. Hallo - Dein Hund braucht Deinen Schutz! Was Du ihm in dem Moment zeigst, ist ein "klär das alleine, ich halt mich da raus", Du läßt sie also aktiv allein und schickst sie damit quasi vor, in einer Situation, in der sie eh schon überfordert ist.


    Ich würde in der Situation eher am eigenen Hund arbeiten, daß der in der Lage ist, ruhig zu bleiben, und den andren bellenden Hund dabei komplett ignorieren. Wenn Du Dich komplett auf Deinen Hund konzentrierst, signalisierst Du dem Fremdhund auch ein "ich hab keine Zeit für Deine Spirenzchen", aber auch "Du interessierst mich nicht" und "ich will nix von Dir". Freundlich bleiben, mit Deinem Hund reden, Schritt beschleunigen, "Komm mit", Deinen Hund bestätigen. Dabei den eigenen Hund angucken, net den Fremdhund. Wenn Du weg bist, gibt der eh wieder Ruhe, udn das signalisiert Deinem Hund, daß der andre Kläffer grad vollkommen unwichtig ist, Du ihr hilfst und Dich auf sie konzentrierst......

  • Hi,


    die TE hat ja schon ihre erste Maßnahme entschieden und hier auch recht viele unterschiedliche Tipps bekommen.


    Was ich an diesem Forum eigentlich richtig schön finde ist die Vielfalt der Tipps, die man bekommt. Bei denen man sich das heraussuchen kann, was zum eigenen Temperament, dem Verhalten des Hundes/der Hunde und zu erlebten Situation passt.


    Was ich überhaupt nicht schön finde ist, wenn man wertend oder gar herablassend verbal auf die Leute haut, die anders herangehen würden als man selbst (solange dieses „anders“ tier- und menschenschutzrechtlich im Rahmen ist). Ich verstehs ehrlich gesagt auch nicht. Je mehr mögliche Wege es zum Ziel gibt, desto besser ist es doch, oder? :ka:


    Die TE hat nach Meinungen und Ratschlägen gefragt, was sie tun kann. Und hat einen schönen bunten Strauß gekriegt. Mit der ein oder anderen Distel dabei.


    An die TE: Hältst Du uns auf dem Laufenden?


    LG Nicole

  • Ich sehe da auch eine Mitschuld bei der TS falls es so ausgehen sollte.

    Das finde ich aber jetzt echt überzogen!
    Was ist denn, wenn sich die Hündin der TE irgendwann diese Pröllerei nicht mehr gefallen läßt?
    Dann steht die TE mit zwei kämpfenden Hündinnen allein auf weiter Flur. Und wer einmal einen ernsthaften Kampf zwischen zwei Hünndinnen gesehen hat, der weiß, wie das enden kann.


    Ich würde das nicht riskieren und auch keine Umwege laufen, nur weil irgendwelche Alteingesessenen auf ihr vermeintliches Recht pochen.
    Gesetze und Vorschriften wurde für alle gemacht und nicht nur für eine bestimmte Minderheit.

  • Vor allem gehen hier zwei Aspekte lustig durcheinander: Was ist das erfolgversprechendste Vorgehen - und wie sieht es rein gefühlsmäßig bzw. auch aus dem Blickwinkel der Fairness betrachtet heraus aus?


    Das, was beispielsweise @Das Rosilein beschreibt, bezieht sich vor allem auf den ersten Aspekt. Und da mag es durchaus stimmen, in so einem gewachsenen Umfeld kann es gut sein dass man sich das Leben schwermacht, selbst wenn man eigentlich völlig im Recht ist. Da muss man halt abwägen. Während Vorwürfe in der Art "stell dich nicht so an, geh halt außen rum, die arme Hündin muss deine Kleinlichkeit ausbaden" der TE direkt den schwarzen Peter an der Situation zuschieben. Und das finde ich einfach nicht fair, denn hey, sie macht ja erst mal nix falsch! Und jemandem vorwerfen, dass er keinen Salto rückwärts mit doppelter Schraube machen will, nur um dem Unmut alteingesessener Rechthaber aus dem Weg zu gehen - ist das echt ein Grund, jemanden moralisch zu verurteilen? Wird da nicht das Opfer zum Täter gemacht?


    Ich fände jedenfalls Aussagen passender, die beides anerkennen. Also sagen, es ist echt Mist wie es dort läuft und was dir da zugemutet wird - aber die besten Chancen wirst du wohl haben, wenn du... Ob es nun fair ist oder nicht. (Und ja, ich sehe hier auch eher ein "oder nicht"!)

  • bezieht sich vor allem auf den ersten Aspekt.

    Jupp, richtig erfasst; wer welche Rechte/Pflichten hat, zum Thema unbeaufsichtigter Hofhund, stand doch schon vorher fest (und war insoweit für mich kein Aspekt). Mich interessierte mehr die Nachhaltigkeit einer solchen Aktion.


    Dennoch habe ich noch eine Frage dazu im Hinterkopf, weil mir kürzlich jemand mitteilte, in Deutschland gäbe es keine gegenseitige generelle Anleinpflicht. D.h., kein HH wäre gezwungen, seinen Hund anzuleinen, wenn ein bereits angeleinter Hund entgegen kommt. Also wenn überhaupt, zieht guter Wille oder eben nicht.


    Wenn dem tatsächlich so ist, was hätte die TE denn dann noch für eine Handhabe, wenn sich der Bauer jetzt mit seinem Hund aus dem Hof wagt und zeitgleich mit seinem Hofhund spazieren geht? Also rein rechtlich betrachtet. Dann müsste er doch, weil sein Hund den anderen nicht beschädigt (wenn ich das richtig verstanden habe, die junge Hündin nur losgelassen wird und in Panik davon rennt, aber nie gebissen wurde) das Recht per spazierendem Freilauf wieder auf seiner Seite haben?


    Weil er sich auf den Standpunkt stellen könnte, solange sein Oldie nicht wirklich zubeisst, müsse er nicht anleinen? Die Verantwortung für den Hund der TE muss er genau so wenig tragen, wie auf der anderen Seite es niemand für seinen Hund tragen müsste. Ist das so korrekt?

  • Hi @Das Rosilein


    nicht so ganz. Es ist richtig, dass in Deutschland Leinenpflicht nicht einheitlich geregelt ist. Dazu gibt es Länder- und Kommunalverordnungen. Dann gibts auch Regelungen im jeweiligen Landesjagdgesetz. Zusammen mit den uneinheitlichen Regelungen für Listenhunde ist das echt ein bunter Fleckerlteppich.


    Grundsätzlich gilt aber als Recht, dass der unangeleinte Hund unter der Einwirkung bzw. im Einflussbereich des Halters stehen muss. Das unkontrollierte Hetzen eines anderen Hunds ist nicht erlaubt, ebensowenig wie die Belästigung von Passanten. Da spielt dn natürlich auch das Allgemeine Persönlichkeitsrecht mit hinein.


    Ohne tatsächliche Beschädigung wirds nur im Zweifelsfall schwierig, dass zu beweisen. Und ob da ein Video ein nen Sachbearbeiter echt tum Handeln veranlasst ...

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