Straßenhund aus dem Tierheim ist gerade eingezogen, wie beruhige ich ihn?

  • Hallo, allerseits,


    ich habe gestern meinen allerersten Hund adoptiert, ein schwarzer Mischlingsrüde aus dem Tierheim, der als Straßenhund aus der Slowakei hierhergekommen ist. Er heißt Balu. Während ich mich eigentlich wahnsinnig auf Balus Einzug gefreut habe, macht sich gerade bei mir die Post-Adoptionsdepression breit. Balu ist ein Angsthund. Ich dachte, ich komme damit klar. Aber ich fühle mich einfach völlig überfordert und hilflos, weil ich gerne möchte, dass er sich besser fühlt, aber ich nicht weiß, wie ich das am besten bewerkstelligen soll. Ich weiß, dass Angsthunde viel Zeit und Geduld brauchen und ich komme mir gerade auch extrem bescheuert vor, dass ich an die Sache so naiv rangegangen bin. Das Problem ist einfach: Balu kann sich nicht beruhigen. Er bellt, läuft im Haus hin und her und hechelt wie wild.


    Meine Frage ist jetzt: Was mache ich? Soll ich ihn ignorieren? Soll ich ihm Aufmerksamkeit geben? Was kann ich tun, damit er sich ein bisschen entspannt und zur Ruhe kommt - und wir alle die nächste Nacht besser schlafen können?

  • Balu, der Name gefällt mir :smile: Ich denke das es wie du schon richtig sagst Balu einfach Zeit braucht um sich einzugewöhnen. Du kannst außerdem (falls du es noch nicht gemacht hast) ihm einen Platz einrichten wo er sich zurück ziehen kann und zur Ruhe kommen kann. Ansonsten würde ich einfachen sagen lass dich davon nicht stressen und zeig ihm wie sehr du dich über seinen Einzug freust. Hoffe ich konnte dir damit ein wenig weiterhelfen und schönen Tag noch :p

  • Vielleicht schaust du auch, dass er erstmal nur in einem Raum sein kann, z.b. bei dir/euch im Wohnzimmer. Also natürlich nicht jetzt ewig. Aber einfahc jetzt gerade. Damit er nicht so viel rumrennen kann.
    Setz dich auf den Boden. Wenn er zu dir kommt, ruhig streicheln, wenn er das will.
    Ansonsten befürchte ich: Aushalten. Aushalten bis er runter kommt. Das dauert einfach ein bisschen bis er sich eingelebt hat.
    Und nachts auch. Schlafzimmertür zu. In jedem Raum ein richtig gemütlches Schlafplätzchen, am besten in einer Ecke. Vielleicht eine Box anbieten.


    Bei uns war es umgekehrt. Der Hund hat nur im Bett gelegen und sich nicht rausgetraut. Das hat 3 Tage gedauert.


    Geduld, tief durchatmen, Alltag weiterleben wie normal, damit er den kennen lernen kann.

  • Der Name Bal(o)u gefällt mir auch. ;)


    Ich würde ihn auch ihn Ruhe lassen und mich ganz normal im Haus bewegen. Ich würde mich auch mal auf den Boden setzen und ein Buch lesen oder so. Kontaktaufnahme von Seiten Balu ist gut, ich würde mich aber nicht aufdrängen.


    Einen Rückzugsplatz würde ich auch zur Verfügung stellen und dort hat Balu seine Ruhe. Von seinem Rückzugsort bekommt er im Idealfall den Alltag bei dir mit, ist aber nicht im Mittelpunkt.

  • So nervig das ist, ich würde ihn glaube ich bellen lassen. Er weiß sich einfahc anders im Moment nicht zu helfen. Versetz dich in seine Lage wie komisch das sein muss gerade für ihn.
    Zum Schlafzimmerthema, das würde ich tatsächlich so machen, wie du es in Zukunft auch machen willst. Soll er zukünftig bei euhc schlafen? oder nicht?

  • Wenn dir deine Nachbarn nicht aufs Dach steigen würde ich ihn erst mal bellen lassen.


    Wenn er zukünftig im Schlafzimmer schlafen darf würde ich ihn reinlassen. Wenn du das nicht möchtest dann würde ich ihn aussperren, so hart das erst mal klingt denn sonst hast du später das Problem, dass er sich umgewöhnen muss.

  • ich fühle mich einfach völlig überfordert und hilflos,

    Das ist normal. Sperr den Hund in einen Raum, wo er nur wenig Schaden anrichten könnte. Du legst dich auf eine Decke auf den Fußboden und wartest auf den Hund. Wenn du Glück hast, legt er seinen Kopf in deine Hand und so versucht ihr eine Weile zu ruhen.


    Gib dem Hund ein verschwitztes Unterhemd von dir, damit er dich jetzt immer bei sich hat.

  • Hi,


    schön, dass Ihr Euch an einen deprivierten Hund herangetraut habt. Wir hatten mit Lilly auch ein bissl was an Weg zu gehen, aber jeder Schritt lohnt sich. Es wird nicht so bleiben. Ihr braucht jetzt Zeit, Geduld, Ruhe und Humor


    Was Ihr jetzt tun könnt?


    - Erstmal durchatmen, Schokolade und Chips (oder Gummibärchen) kaufen und das Bellen und die permanente Unruhe akzeptieren, ohne selbst unruhig zu werden oder in Handlungsdrang zu verfallen. Gegen das Stresssymptom werdet Ihr kurzzeitig wenig tun können.


    - Gucken: Könnt Ihr abgesehen von der generalisierten Angst einen Auslöser identifizieren? Den so weit wie möglich abstellen.


    - Habt Ihr was zum Kauen da und nimmt er es auch? Kauen beruhigt. Wenn er so drüber ist, dass er es nicht nimmt - auch gut. Irgendwann nimmt er es.


    - Führt jetzt schon feste Zeiten und feste kurze Wege fürs Gassi ein.


    - Zylkene und Adaptil könnten ggf. unterstützen, habt Ihr Euch da schonmal kundig gemacht?


    - Homöopathie ist nicht meins, falls Ihr Interesse habt, rufe ich mal @DerFrechdax. Vielleicht hat sie da Tipps.


    Macht Euch heute einen schönen gemütlichen Videoabend mit Knabbereien :smile:

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