Würdet ihr eure Rasse NICHT weiterempfehlen bzw. NICHT nochmals kaufen?

  • Den Thread finde ich sehr interessant!


    Ich muss ja sagen, dass ich den Labbi auch nicht unbedingt ungefiltert weiter empfehlen würde. Für mich selber gibt's allerdings nur Labbi. Ist einfach meine Rasse. Aber leider muss man einfach sagen, dass eben das Bild vom Labbi, als unkomplizierter Anfänger- und Familienhund eben dazu führt, dass man eben so viel Labbi-Tonnen rumlaufen sieht, die nicht gefordert werden, die unerzogen in andere Menschen und Hunde reinbrettern, bei denen also eben diese Veranlagungen nicht ordentlich gesteuert werden.
    Wenn ich meine beiden vergleiche, habe ich auch zwei völlig unterschiedliche Hunde hier zu sitzen.


    Emma: stur, extrem sicher, völlig gechillt. Praktisch an sich im Alltag, Gehorsam dahingegen echt schwer. Sie hinterfragt echt alles und sieht nicht unbedingt ein, warum sie irgendwas zu diesem Zeitpunkt tun sollte. Mit ihrem Gewicht kämpfen wir tatsächlich seit Ewigkeiten... Dauer-Diät, medizinische Untersuchungen und letztlich strikte Rohfütterung mit genauer Kontrolle über Fettgehalt und sonst was.


    Ivy: immer unter Strom, Unsicherheiten bei optischen Reizen, gut ansprechbar, hervorragende jagdliche Anlagen. Der Gehorsam ist super bei ihr, sie ist direkt parat, wenn man sie anspricht. Das ist von Vorteil bei Spaziergängen und Training, aber zu Hause echt anstrengend. Sie klebt mir am Hintern, kommt überall mit hin usw.
    Dafür wunderschön schlank, gar keine Probleme, um ihr Gewicht zu halten.


    Während Emma wohl als reiner Familienhund klarkommen würde, würde Ivy ohne Arbeit die Wände hochgehen.

  • Ich finde meine beiden Aussies großartig und empfehle die Rasse, da wo's wirklich passt, auch gerne weiter. Also nicht unbedingt für Familien mit kleinen Kindern, wo ein Überall-mit-hinkommen-Hund gesucht wird, der mega verträglich und everybody's darling ist ;) , und auch nicht bei Leuten, die wirklich ambitioniert und auf hohem Niveau Leistungssport (Agility, Obedience, etc.) machen wollen, aber für mich persönlich ist das beim Aussie die perfekte Mischung aus kontrollierbarem Jagdtrieb, vorhandenem, aber lenkbaren Schutz- und Wachtrieb, einer guten Balance zwischen 'will to please' und 'bringt eigene Ideen mit' :lol: und das ganze mit einem robusten, gesunden Körper und mittlerer Größe/mittlerem Gewicht. (Ich rede allerdings auch von Hunden, bei denen in der Zucht darauf geachtet wird, dass die knusper in der Birne sind, stabile Nerven haben und einen 'Job' erledigen können – die beschepperten 30+kg-Plüschbomber aus der Showlinie, die man auf den größeren Ausstellungen im Moment so sieht, würde ich nicht geschenkt haben wollen und niemandem empfehlen...)


    Schade ist häufig nur, dass die völlig falschen Leute fragen oder sich gleich einen anschaffen – die, die vom "bunten Hund, der ja sooo schlau ist und ganz schnell lernt" begeistert sind, denen der Züchter erzählt hat, dass das "ganz liebe, nicht jagende Familienhunde sind", oder die, deren Alltag so unpassend für diesen Typ Hund ist, dass sie die ganze Zeit den sprichwörtlichen Daumen drauf haben müssen, damit die nicht ganz so massenkompatiblen Rasseeigenschaften ;) einem nicht das Leben schwer machen (und dann gefrustet sind). Das wird dann anstrengend, für Mensch und Hund gleichermaßen.


    Was hier nicht wieder einziehen wird, ist ein Dackel. Ich bin mit einer wunderbaren Dackelhündin in der Familie groß geworden und hab' diesen Hund mit seinem unvergleichlichen Charme abgöttisch geliebt, aber die körperlichen Einschränkungen durch den langen Rücken und die kurzen Beine, der Sturkopf, der Jagdtrieb... das sind alles Sachen, die einfach nicht in mein Leben und zu meiner Vorstellung von Hundehaltung passen. Toll finde ich Dackel trotzem noch :herzen1: , nur eben nicht für mich.

  • Ich rate jedem von meiner Rasse ab der meint, sich einen solchen Hund zulegen zu müssen weil "diese ja so lieb und quasi selbsterziehend sind" ... denn genau das sind sie: Selbsterziehend ...


    Ihren Neigungen entsprechend zeigen sie jedem ihren Hang zu liebevoller und stürmischer Nähe, der nicht bei 3 auf den Bäumen ist, und jagen jedem Blatt, jedem Schmetterling, jedem Jogger, jedem Radfahrer, jedem rennenden Kind, jedem Hasen, jedem Reh, jedem Huhn, Fasan, Raben und auch Enten hinterher ... weil sie eben auch Jagdhunde sind.


    Dabei sind sie wirklich leicht - wenn sie mit Herz und Verstand angeleitet werden, und sind dann genau das, was in ihrem Rassenamen schon drinsteckt: Golden!

    Mir geht es ähnlich mit dem Labrador. Ich selbst würde immer wieder einen Labrador nehmen, aber weiterempfehlen tue ich ihn nur noch eingeschränkt. Vermutlich kommt es durch das vollkommen fehlende Aggressionsverhalten, dass Labbis immer als "Kann nix schief gehen" angepriesen werden. In dieser Richtung kann auch nix schief gehen weil beißen würden die allermeisten Labbis nur im absoluten Notfall.


    Dafür können aber eine Menge andere Sachen schief gehen. Ich denke, das brauche ich hier in einem Hundeforum nicht ausführen. Wir haben alle schon Bekanntschaft mit solchen Labbis gemacht.


    Klar, es ist dann immer noch besser, wenn man schon so viel falsch macht, dass das mit einem Labrador geschieht und nicht mit einem Rottweiler, Malinois, oder dergleichen. Aber trotzdem... Jemand, der kein Interesse hat, einen Hund seinen Anlagen entsprechend zu beschäftigen, der solle bitte auf die FCI-Gruppe 9 zurückgreifen.

    Bei Newton ist es das Gleiche. Unterm Schuljahr geht's. Ein bis zwei Wochen Ferien, kein Ding. Aber spätestens nach der dritten Woche Sommerferien MUSS ich ihm eine Ersatzbeschäftigung bieten, sonst dreht er frei. Diese Ferien bin ich drum rum gekommen weil wir samstags sowieso regelmäßig Crossdogging haben und zu Beginn der Ferien ja der Welpe eingezogen ist. Zudem hatte er am 20. August eine OP, nach der sich schonen musste. Aber so langsam merke ich mittlerweile trotzdem dass für ihn jetzt dann die Schule wieder los gehen könnte... (Ich hingegen verspüre ehrlich gesagt noch keine große Lust auf Schule... ;) )

  • Wir hatten ja nun auch einige Hunde(rassen).
    Für mich kommt wahrscheinlich eh kein Hund vom Züchter in Frage, aber man soll ja niemals nie sagen.
    Empfehlungen finde ich eh schwierig, für jeden gibt es sicherlich den passenden Hund oder die passende Rasser.


    Wir hatten in den letzten Jahren als (Pflege)hunde folgende Rassen:


    3 Schäferhund(mischlinge) einen Havaneser, einen Ridgeback und einen HSH Mischling.


    Den Havaneser hatten wir als Familienhund früher und ich muss sagen, wenn mal wieder eine kleine Rasse einziehen sollte, würde ich den Havaneser sofort wieder nehmen. So ein nettes unkompliziertes und doch sportliches Hundchen :herzen1:


    Den RR hat mein Freund mitgebracht und ich muss sagen, er hat vieles vom klassischen RR aber eben auch viele Dinge (Gott sei Dank) nicht.
    Wach und Schutztrieb ist gleich 0. Sie lässt jeden rein und hat in den 8 Jahren vielleicht 3 mal Rabatz gemacht, und dann nur im Dunklen wenn was wirklich bedrohlich war.
    Also enorm selten.
    Jagdtrieb war wohl früher schon vorhanden, mittlerweile lässt sie sogar die Wildschweinrotte stehen....wenn jetzt ein Hase vor ihr raus rennt, okay, dann ist sie auch mal weg. Aber alles in allem...
    Vom RR hat sie eben das Grobe auch im Spiel, die Mimosenhaftigkeit und gleichzeitig die liebevolle Art, alles zu adoptieren und dann zu putzen und sich drum zu kümmern.
    Aber ich wöllte keinen mehr haben. Optisch stehe ich eigtl eher auf Stehohrenhunde und ich denke viele haben nicht so ein Glück mit ihrem RR wie wir.


    Den HSH (mix) würde ich mir nie nie nie nie wieder anschaffen. Ich liebe meine Maus, ihre Besonnenheit zu hause und ihr unaufgeregtes Wesen.
    Sie liebt alles, was zur Familie gehört, aber sonst kommt eben auch keiner rein. Niemand.
    Selbst mit Haus oder Hof wäre mir das zu anstrengend. Aber die Sturheit und die Eigenständigkeit im Zweifel lieber selber zu entscheiden was richtig ist, das treibt mich noch in den Wahnsinn und hat mich viele Tränen gekostet.


    Bisher am meisten überzeugt haben mich unsere Schäfer.
    die Erste war zwar ein Jagdschwein, da Jahre lang auf der Straße gelebt, aber darüber hinaus einfach toll. Entspannt und unaufgeregt aber gleichzeitig und geladen wenns drauf ankam.
    Den kroatischen Schäferhund habe ich auch sehr gemocht, auch wenn er mir manchmal zu hibbelig war.
    Unser Jimmy ist ja ein Schäfermix mit hohem Schäferanteil. Vom Charakter her und von der Größe würde ich ihn immer wieder wählen.
    Er ist genau die richtige Mischung zwischen Powerkerl und entspannter Alltagshund. Hat keine großen Baustellen, auch wenn natürlich noch nicht alles klappt.
    Für seine Gesundheit kann er ja nix.


    Ansonsten kann ich für mich festhalten, dass wohl höchstwahrscheinlich kein jag(d)ender Hund mehr einziehen wird.
    Mich nervt einfach dieses ständige Aufpassen, Scannen, Zurückrufen, Bangen, Schleppleine mitschleppen usw.
    Auch wenn ich ehrlicher Weise sagen muss, dass der eigentliche Jagdhund hier am Wenigsten jagen geht :pfeif:

  • und bei einem Hund aus Gruppe 9 kann nichts schiefgehen? Wer kein Interesse daran hat sich mit einem Hund zu beschäftigen soll sich gar keinen anschaffen.

  • Jemand, der kein Interesse hat, einen Hund seinen Anlagen entsprechend zu beschäftigen, der solle bitte auf die FCI-Gruppe 9 zurückgreifen.


    und bei einem Hund aus Gruppe 9 kann nichts schiefgehen? Wer kein Interesse daran hat sich mit einem Hund zu beschäftigen soll sich gar keinen anschaffen.

    Bitte genau lesen, was ich geschrieben habe und nicht Dinge rein interpretieren, die ich nicht gesagt habe. Danke.

  • Eine pauschale Empfehlung kann man ja nun bei keiner Rasse geben :ka:
    Es kommt viel zu sehr darauf an, was gesucht wird, wie die Umstände sind, was der Hund braucht, und womit er über- oder unterfordert wäre.


    Natürlich würde ich den Chihuahua nicht jedem empfehlen. Es sind aber ganz zauberhafte Hunde, die leider oft als Kuscheltierchen oder Kinderspielzeug missbraucht werden, oder ein Leben als Accessoire führen müssen.
    Was ihnen absolut nicht gerecht wird!


    Aber gar nicht empfehlenswert? Nein, würde ich so nicht sagen! Auch dürfte hier immer wieder einer dieser charmanten Kobolde einziehen :dafuer:

  • Meine läuft fast immer frei, macht Männchen, Sitz und gibt Pfote, pöbelt nicht und ist generell ein eher angenehmer Hund. Wenn du uns einfach so treffen würdest, dann hättest du auch den Eindruck eines süßen kleinen Hundes, der sich nicht so gern von Fremden anfassen lässt und fremden Hunden bzw Streit artig aus dem Weg geht.Tatsache ist, dass meine Hündin mit 8 Wochen bereits andere Hunde verprügeln wollte, meinen Ersthund terrorisiert hat, sich unter jedem Zaun durchgegraben hat um stiften zu gehen, Schleppleinen einfach durchbiss, sich aus jedem Geschirr bzw Halsband mit Leichtigkeit windet und an der Kurzleine Vögel aus der Luft schnappte. Was du in dem kurzen Augenblick, in dem wir vorbeigehen, siehst, ist das Ergebnis von langem Training, gepaart mit mehrmaligen Überlegungen sie zurück zur Züchterin zu bringen (zumindest anfangs). Ich sehe es bei uns in der örtlichen Shiba Gruppe bzw unseren Spaziergängen (bis zu 12 Shibas) - meine Hündin is die einzige, die auf den Rückruf hört und im Alltag inzwischen unauffällig ist. Einer der Hunde hackt den Besitzer regelmäßig, 2 prügeln sich mit allem was einem Hund ähnelt, 2 sind leider vom Vermehrer und Angsthunde, ein weiterer interessiert sich einen feuchten Dreck für seinen Besitzer. Bis auf einen sind die Besitzer recht vernünftige Leute mit gutem Gespür für Hunde, also an denen liegt es nicht.


    Sei mir nicht böse, aber ich kenne inzwischen gut 50+ Shibas und Halter persönlich, dein Eindruck bzw was du schreibst erscheint mir nicht repräsentativ. Es sind weder böse Hunde noch Monster, aber ganz bestimmt keine lustigen kleinen Begleithunde, die Fehler verzeihen und problemlos im Alltag mitlaufen

    ich sprach nicht von einem kurzem Moment im vorbei gehen, bei einem kurzen Moment kann auch der "tollwütigste" Hund wie ein Lämmchen erscheinen .
    Ich spreche von Besitzern die ich kenne und Besitzern mit den ich mich beim spazieren gehen( das bedeutet beim gassi aufeinander gestoßen und ins Gespräch gekommen) unterhalten habe.


    Einzig die Foren Shiba-Besitzer sind so darauf erpicht den Shiba immer als ganz schwer dar zu stellen (so mein Eindruck aus mehreren jahren). Auch die Leute die ich kenne und mit denen ich spreche beschreiben den Shiba nicht als Labrador o.ä. er ist schon "anders". Aber eben kein unbändigen Tier, das nur von der Elite geführt werden kann(das hast DU jetzt nicht so gesagt, das bezieht sich auf meine Aussage weiter oben zu den Foren allgemein)

  • Aber sind wir mal ehrlich: Ich würde viiiiiieeeeelen Menschen, die mir so im Alltag begegnen, überhaupt keinen Hund empfehlen, völlig unabhängig von der Rasse |)
    Und die, denen ich was empfehlen wollen würde, haben schon Hunde und wissen, was sie wollen und worauf sie sich einlassen :hust:

  • Ich find das wizig, dass hier viele Leute ihre eigenen Rassen weder weiter empfehlen, noch selber wieder nehmen würden. Woran liegt das?
    Welche Hunde kann man denn noch empfehlen?

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