Würdet ihr eure Rasse NICHT weiterempfehlen bzw. NICHT nochmals kaufen?

  • Toller Beitrag @Czarek ! Trifft es sehr gut.


    Und das "schlimme" ist, dass vor allem die Nicht Hundehalter Gesellschaft das so zu sehen scheint, ich habe das in meiner eigenen Familie erlebt. Wenn der Hund nicht die Eigenschaften aufweist wie du sie oben beschrieben hast ist der Hund speziell, anders, problematisch aber definitiv nicht (!) wie man sich einen Hund vorstellt.


    Dass dann darauf vielleicht auch mal Rücksicht genommen werden muss und gewisse Sachen eben keine gute Idee sind oder nicht so ideal für den Hund sind wird nicht verstanden und am besten noch verurteilt. Und dass man trotzdem den Hund behält obwohl er nicht das perfekte Geschöpf ist das er doch sein sollte....tja, schon komisch.


    Zum Thema: ich liebe meinen Hund aber ein zweiter Terrier wird hier nicht wieder einziehen |) das hat aber eher mit meinem Umfeld/Alltag zu tun. Mir liegen aber auch definitiv mehr sanfte Rassen als die "mit dem Kopf durch die Wand" Exemplare.

  • Ich find das wizig, dass hier viele Leute ihre eigenen Rassen weder weiter empfehlen, noch selber wieder nehmen würden.

    Darum dreht sich halt dieser spezielle Thread, für Rassempfehlungen gibt es schon 1000 andere. Ich finde das ursprüngliche Thema sehr interessant und wünsche mir, daß wir wieder dahin zurückkehren.


    Dagmar & Cara

  • Ich sach mal empfehlen für ne Familie mit kleinen Kindern. Die neben Spazieren gehen und mal ein paar Bälle werfen wohl nicht viel machen werden?


    Ich würde da zu einer bzw zwei Katzen raten. Kein Hund, nein auch kein "Schoßhund". Auch Hunde aus FCI-Gruppe 9 haben Bedürfnisse und ich finde es sehr traurig das dies so oft verkannt wird.

  • Und gerade die Zwerge als Familienhunde zu empfehlen finde ich auch sehr bedenklich. Klar, die passen gut in jede Ecke, mangeln im Vorbeilaufen das Kind nicht um, und die meisten sind als nette Begleiter gezüchtet. Aber umgekehrt tut es denen auch so richtig weh, wenn der Bauklotzturm auf sie fällt, wenn sie einen unachtsam gekickten Ball abbekommen, wenn das Kleinkind mal etwas zu fest zupatscht, wenn die Freunde des eigenen Kindes nicht so gut wissen dass man mit dem Zwerg vorsichtig sein muss und den nicht einfach rumziehen darf...

  • Das finde ich irgendwie gemein.Vermutlich ist das überhaupt nicht bös gemeint... Aber irgenwie.... Ich weiß nicht. Gemein.

    Hm also ich tu fast alles für meinen Hund und liebe sie wirklich. Aber sie ist jetzt halt 11 Jahre, hat keinen Bock auf mehr als Spaziergänge und zu denen muss ich sie oft auch überreden (vom Fahrgestell ist sie ja leider absolut nicht mehr auf der Höhe). Auf dem Spazierweg gibts noch ein paar Suchspiele, aber auch da macht sie es nur weils was zu essen gibt, so richtig Freude daran hat sie nicht. Sie ist halt sehr gut erzogen, jagt nicht, da gibts halt nicht mehr viel zu tun an dem Hund (außer Hund zum Arzt und zur Physio zu frahren und für sie zu kochen) und vieles darf sie nicht wegen der Knochen. Und ja das ist mir zu langweilig, deswegen hab ich mir ab und an den Rotti der Nachbarin ausgeliehen (den müsst ich allerding schon übernehmen damit aus dem Nervenwrack überhaupt noch was wird) und mein Hund ist überhaupt nicht böse wenn sie stattdessen zu Hause schön im Bettchen nen Schönheitsschlaf hält.

  • Ich glaube, genau das ist das Ding, was sich viele vorstellen. Der Hund soll aktiv sein, aber nur wenn man es selbst gerade will. Er soll alleine bleiben können oder 8Std unterm Schreibtisch liegen können, ohne das man ihn bemerkt. Bestenfalls soll er vorher in einer kurzen Periode der Pubertät "schwierig" gewesen sein, damit man selbst sich loben kann, dass man den Hund so gut hinbekommen hat. Er soll apportieren, aber keinen Jagdinstinkt haben. Er muss sich alles gefallen lassen und auf alles Lust haben, worauf ich just in diesem Moment Lust habe. Und dann bitte mit Feuereifer und Herzchen in den Augen. Verträglich mit allem und jedem, gar souverän. Aber wenn man nen schlechten Tag hat und keinen Nerv auf Gassi mit Beschäftigung, reicht auch eine unaufmerksame Schnüffelrunde um den Block, während man selbst auf sein Handy guckt. Er soll selbstständig, unbestechlich und wild und frei sein, aber mit dem Herrchen eine Einheit bilden, für den er die Welt zu Füßen legt und ohne Leine bei Fuß geht. Bestenfalls noch ein Wolf im Hundeformat für die besondere Optik, aber bitte nicht haaren, sabbern oder Dreck reinbringen. Er soll einen beschützen, aber fremde Handwerker oder die Freunde des Kindes soll er schon noch rein rein lassen und dabei möglichst nett sein. Er hält Abstand zu Menschen, die es brauchen, und ist ein Schmuser vor dem Herrn, wenn er Leute mögen darf.


    Und der Hund muss das alles in sich vereinen. Sonst ist er nicht geeignet, verhaltensgestört oder gar krank.


    Die eierlegene Wollmilchsau!!!! :D

  • Cavalier
    Ich würde mir wieder einen cavalier holen. Sie hat Bock alles mit mir zu machen, sie ist wahnsinnig offen und kommt auch mit ungewöhnlichen Situationen stressfrei zurecht. Gesundheitlich hat sie seit sie 7 ist Probleme mit dem Herz. Da sie aber gut eingestellt ist schränkt es aktuell kaum ein. Gut den Sommerurlaub habe ich nicht wandernd verbracht, sondern nur am See, aber passt schon. Auch empfehle ich den Hund weiter, wobei ich dann auch sage, dass es sehr wahrscheinlich ist, dass der Hund Herzproblemen bekommen wird und dass es noch mehr Anfälligkeiten beim cavalier gibt.


    Weimaraner
    Einen Weimaraner würde ich mir auch wieder holen, zumindest wenn dieser zeittechnisch in mein Leben passt. Ich bin einfach begeistert von der Rasse. Mir gefällt der Arbeitseifer, das reservierte (für den cavalier ein Fremdwort), das wachende, ja einfach das Temperament.
    Wenn mich fremde fragen was es für eine rassen ist, sage ich oft ein mischling, deutscher Jagdhund, oder erfinde eine Rasse. Einfach weil die Rasse doch spezieller ist und eben kein schmaler Labrador ist. Was dahinter steckt und was ich mit dem Hund alles gemacht habe. Ich sage auch dass sie eine Nase hat und weiß wie sie diese einsetzt, dass sie kein Hund für einmal um den Block gehen ist, dass sie triebig ist etc.
    Bisher habe ich 2 mal den Weimaraner empfohlen. Einmal an meinen Trainer und einmal an eine gassibekantschaft mit Dobermann.


    English setter
    Auch einen setter kann ich mir wieder vorstellen (jedoch keinen Tierschutzhund mehr), empfehlen kann ich diesen jedoch nur eingeschränkt. Hier sind die Leute von dem hübschen aussehen und dem netten Wesen begeistert. Auch hier erkläre ich, dass dies nur eine Seite ist, es ist eben auch ein Jagdhund und so manche Erwartung wird da wohl eher enttäuscht werden.

  • unter mitlaufen verstehe ich nicht nur 20 min um den Block sondern lange Spaziergänge ohne speziellen Hubdesport oder Auslastung. Und davon kenne ich viele. Und die sind weder verhaltensauffällig noch unausgelastet.

  • Ich würde da zu einer bzw zwei Katzen raten. Kein Hund, nein auch kein "Schoßhund". Auch Hunde aus FCI-Gruppe 9 haben Bedürfnisse und ich finde es sehr traurig das dies so oft verkannt wird.

    Ich glaube alle die die Katzen haben stehen jetzt auch die Nackenhaare zu berge, denn Katzen haben ja auch Bedürfnisse.
    Ich habe da keine Ahnung von... was sind das denn so für spezielle Bedürfnisse, die über Spaziergänge, etwas Spielen und die übliche Pflege hinaus gehen?

  • Ich würde als Familien-Überall-mit-dabei-Hund ebenfalls Havaneser & Co empfehlen. Wird hier in den Rassethreads ja auch immer wieder getan weil sie alle Kriterien erfüllen.
    Ihr einziges Problem ist doch die Größe - die meisten Leute wollen einen größeren, weniger niedlichen Hund, einen "richtigen" Hund eben, mit dem Männe sonntags am Sportplatz nicht ausgelacht wird.


    Und weil es keine großen Begleithunde gibt, werden dann eben Arbeitsrassen als Kompromiss umfunktioniert, schöngeredet und "familientaugliche" Showlinien gezüchtet.
    Mit Glück fällt die Wahl auf Retriever, die halt doch meistens nach außen hin irgendwie nett sind, selbst wenn sie völlig unausgelastet und falsch verstanden (Stichwort Fiddeln) sind.
    Und mit Pech wird es ein Aussie, RR oder whatever, der dann Besuchskinder an die Wand stellt.

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