Würdet ihr eure Rasse NICHT weiterempfehlen bzw. NICHT nochmals kaufen?

  • Ich habe noch keinen eigenen Hund, aber die Golden meiner Eltern mit gearbeitet. Charakterlich und anlagentechnisch könnte ich mir einen Golden aus Arbeitslinie sehr gut vorstellen für mich. Bis 22/23 war ich auch der Überzeugung, dass irgendwann einer bei mir einzieht (allerdings nach sehr genauer Auswahl, auch im DRC gibt es viel murks).


    Mit der Zeit habe ich allerdings festgestellt, dass das Leben ohne Haare ÜBERALL wirklich viel entspannter ist. Auch die Größe empfinde ich inzwischen als eher unpraktisch. Von daher genieße ich die Golden bei meinen Eltern, setzte dann aber auch gern die Fusselrolle an und bin woanders. Bei mir wird keiner einziehen auch wenn ich super gern mit ihnen arbeite.

  • Ich empfehle eigentlich viele Hunde gerne, vor allem die Retriever. Sie passen einfach oft zu den Vorstellungen. Etwas Auslastung, ansonsten wünscht man sich einen unkomplizierten Begleiter. Die üblichen Probleme wie weglaufen und Leute anspringen, sind für mich einfach Erziehungsprobleme an denen man eben arbeiten muss. Die hat jeder Hund auch die typischen Begleithundrassen. Die sind nur so klein, dass es nicht weiter stört. Aber viele Leute wollen eben einen größeren Hund. Deswegen für mich legitim auch zum Retriever zu raten.




    Nun zu meiner Rasse dem Curly Coated Retriever. Es gibt durchaus Gründe weswegen ich mir vorstellen könnte, keinen mehr zu haben, oder ihn auch nicht zu empfehlen. Da ist die Epilepsie die ein Thema ist (wie beim Labbi und Golden auch, aber weniger schlimm als beim BC und Ridgeback), die follikuläre Dysplasie, die teilweise nur unzureichenden Locken oder zu extreme Locken (ja das kann für den Hund ein Problem sein), der häufig fehlende Arbeitswille und dann gibt es auch einige die mir optisch nicht so gut gefallen. Die Population ist auch ein Problem, wobei man sagen muss, dass beim Curly wenigstens auf Inzucht und Ahnenverlust geachtet wird.
    Aber die Rasse hat einfach auch viele tolle Seiten und mit der richtigen Auswahl und etwas Glück, kann man einige Punkte ausklammern. Deswegen passt meine Antwort auch nur halb zum Thema.


    Grundsätzlich würde ich nur Qualzuchtrassen uneingeschränkt NICHT empfehlen. Zu allen anderen Rassen/Hunden muss einfach "nur" der richtige Mensch gefunden werden.

  • Vielleicht sollte man den Thread-Titel kürzen in 'würdet ihr eure Rasse nicht nochmal kaufen'
    Dann würde es hier ja eventuell um die Ausgangsfrage gehen :schweig:

    Geht es doch?
    Die Ausgangsfrage ist ja auch "bzw. nicht nochmal kaufen" ?

  • Ich hatte ja noch keinen Rassehund und mein Dackelmix hat auch eigentlich keine Dackeleigenschaften. Aber wäre sie ein Rassehund, würde ich diese Rasse vielen Menschen weiterempfehlen und sie mir auch noch mal holen. Sie ist zwar kein Kinder-Hund, die sind ihr zu laut und stressig, aber ansonsten ist sie der perfekte Mitläuferhund. Ich mache zwar auch Hundesport mit ihr, aber das bräuchte sie überhaupt nicht. Sie ist mit kurzen Spaziergängen und dabei sein völlig zufrieden, wobei sie auch gerne viel schläft und ihre Ruhe haben will und nicht permanenet bespaßt und täglich stundenlange Spaziergänge haben will. Sie macht den anspruchsvollen Job als Begelithund super, sie fährt problemlos Bahn, ist unauffällig im Büro, kommt auch mit ins Einkaufszentrum, fährt im Spreewald mit Boot, bleibt in Hotels und Ferienwohnung problemlos alleine und man kann sie auch mal anderen Leuten zum Gassi gehen in die Hand drücken ohne von denen spezielle Kentnisse zu erwarten. Sie ist völlig unkompliziert und extrem leicht führig. Nur mit Kindern und groben unsensiblen Männern kann sie nicht so gut. Einen Hund mit solchem Wesen würde ich mir jederzeit wieder holen und auch weiterempfehlen, sie würde gut in Händen von rüstigen Rentnern passen.


    Die kleinen Wuschelhunde, die ich hier so rumlaufen sehen (meistens Malteser), empfinde ich auch alle als super unkomplizierte nette Begleithunde. Mit denen wird zwar nicht viel gemacht, abgeleint werden sie meist auch nicht und gehen immer an der Flexi, aber die sind einfach immer nett und freundlich, pöpeln nicht an der Leine und kommen zumindest hier auch regelmäßig raus, wenn auch keine riesen Spaziergänge. Mir scheinen die aber nicht unzufrieden oder frustriert deswegen zu sein.

  • Geht es doch?Die Ausgangsfrage ist ja auch "bzw. nicht nochmal kaufen" ?

    Nein es geht die ganze Zeit darum 'wer ist der richtige Mensch für meine Rasse' 'wem empfehle ich meine rasse' 'Welche Rasse passt zu wem' oder auch als Antwort 'weil meine Rasse nicht für alle was ist' und das ist langweilig, dass gab es schon tausendfach.


    Die Ausgangsfrage war eher in die Richtung: Ich kauf mir meine Rasse nicht mehr aufgrund von gesundheitlichen Problemen oder weil Wach Schutz Hüte Trieb für mich persönlich zu viel sind oder ich empfehle die Rasse niemanden, nicht ich empfehle die Rasse keiner Familie mit Kindern oder Leuten auf der Straße.

  • Ich hab einen Akita an keinen meiner bekannten empfohlen die in letzter Zeit immer wieder nachgefragt haben nachdem Kishi nun fast ein Jahr bei mir ist weil sie den so flauschig und drollig finden. Das liegt aber auch nicht daran das ich Hokkaido (oder generell) Hundeexperte bin, sondern das ich glaube das wenn ich selbst geringfügig anders leben würde (Single, ländlich, eigenbrötlerisch) mich ein Akita, oder zu mindestens Kishi, sehr stressen und meine Lebensqualität verringern würde. Hund ist am ende des Tages Hund. Klar gibt es Rassenspezifische Eigenschaften und Verhalten, darum gibt es ja Rassen, aber ich glaube jeder der sich verantwortungsvoll über Hunde informiert bevor er sich eins anschafft würde das sich dann auch über die Rasse informieren wenn er unbedingt diesen will. Daher sage ich fast nie zu Leuten die ich kenne frei übersetzt "du hast keine Ahnung" sondern eher einfach reale Anekdoten aus meinem Alltag und wie mich ein Akita einschränkt oder mir Spaß macht. Denn ich finde auch wichtig das man die positiven Eigenschaften aufzählt wenn man jemanden "berät". Sonst finde ich das zu dogmatisch und man versucht den Erwachsenen Menschen gegenüber zu erziehen oder gar etwas abzusprechen was imo gar nicht geht.


    Ich weiß auch nicht wie geil es viele finden würden wenn z.b. sich der einjährige jährige Junghund entschließt das er kein Bock auf gassi gehen hat umdreht und selbständig Richtung Haus geht, nicht panisch sondern ganz gezielt. Um festzustellen der ist orginal den ganzen Weg zurück gegangen zur Wohnung und hat sich vor die Eingangstür gelegt und guckt einen an wo das Problem ist. Und wie viele so ein Verhalten "bestrafen" würden. Das liest sich jetzt lustig aber ich glaube viele fänden das nicht so gut, zu mindestens nicht hier wo ich wohne wo viele große Augen gemacht haben. Und die übliche Artgenossen Unverträglichkeit hat sich noch nicht manifestiert ich durfte mir aber auch schon einiges anhören wenn der Spielpartner Kishi zu frech wurde und dieser dann angeknurrt und falls nicht Individualdistanz beachtet wird aufm Rücken gedreht wurde.


    Generell empfehle ich einen Besuch beim Tierheim zuerst auch wenn ich da persönlich 90 % keine guten Erfahrungen gemacht habe da ich das immer noch für das beste halte. Ich muss auch sagen wenn es um Empfehlungen von Hundebesitzer geht die ich kenne ist es doch sehr versnobt. Damit mein ich nicht nicht das diese Menschen meinen ihrer Rasse kann nur durch sie artgerecht gehalten werden sondern das allgemein man ein nur Hund, egal was für einen, halten darf wenn man die sehr arbiträren Kriterien desjenigen erfüllt die oft wahnwitzig sind, z.b. man darf nicht normal berufstätig sein. Hat mich doch eher schockiert in letzter Zeit da ich natürlich mit mehr Hundehaltern zu tun habe und eher ländlich wohne und das früher nicht so war.

  • Ich habe meine Jagdhunde zum Teil jagdlich und sportlich (Mantrailing) geführt. Den Sport haben sie halt mitgemacht. Auf der Jagd waren es komplett andere Hunde. Sicher gibt es Unterschiede in den Rassen. Vielleicht ist ein Retriever bei der Dummyarbeit ebenso in seiner Welt wie bei der Jagd auf Wild. Mit denen hab ich wirklich keine Erfahrungen. Ich habe deutsche Vorstehhunde, Stöberhunde, Setter, Teckel und Schweißhunde erlebt. Diese Hunde leben für die Jagd.
    Margarete

    Ich möchte mal anmerken, dass in der Realität und auch hier in diesem Thread alle Leute, die Gebrauchshunde ausbilden alle von der Anschaffung eher abraten. Nicht weil die Rassen nicht für Anfänger passen ect. Sondern weil diese Hunde eben ganz bestimmte Dinge für ihr Wohlergehen benötigen.


    Wer einen Hund einer Rasse halten möchte, welcher für ganz bestimmte Aufgaben gezüchtet wurde, um diesen Hund dann als Begleithund mitlaufen zu lassen...bitte....kann man machen....


    :lol:
    Wer wirklich Hunde liebt und versteht wird dann eben Jäger oder Schäfer oder steht eben 3 mal die Woche auf dem "IPO Platz"....


    Wers braucht... |)
    Ich kann auch Rassen tollfinden, die ich nicht habe.

  • Find' auch, daß sich da ein bißchen zu wichtig genommen wird.
    Oft fehlt es an Vergleich und Verhaltensweisen werden als Alleinstellungsmerkmal der Rasse gesehen, dabei machen das andere Rassen und Nichtrassen auch.
    Z.B. daß der Junghund nicht mitlaufen mag und nach Hause spaziert habe ich von verschiedenen Hunden egal welcher Rassen gehört- mein Hund hat das auch schon gebracht, wenn ich nicht mitlief.
    Ich teile die Ansicht, daß die Individualfaktoren zu groß sind für Empfehlungen von Rassen.


    Ob man sich wieder dafür entscheidet hängt glaube ich sehr davon ab, wie innig die Beziehung war, wie sehr man bestimmte Eigenheiten zu schätzen gelernt hat und vom Typ Mensch: Ob man genau danach wieder sucht oder befürchtet, ständig mit dem vorigen Hund zu vergleichen.
    Naja. Und an der Vergleichsmöglichkeit hängt es auch.
    Viele Leute schließen Rassetypen im Vorhinein aus, obwohl sie sie gar nicht kennen.

  • Solange ich kann, immer wieder JA zu meinen bevorzugten Rassen!
    Aber da ich nicht alleine lebe, werden zukünftige Hunde nicht mehr nur nach meiner Entscheidungsfreude ausgesucht - Teckel allerdings wird es hier immer geben.


    Empfehlungen finde ich generell schwierig :ka: bei Hunden gehört so viel dazu, dass ich nicht einfach unverbindlich zu Rasse xy raten kann, es kommt sehr aufs Gegenüber an.


    Ich empfehle gar nicht groß was weiter.
    Man kann mir persönliche Kriterien nennen. Dann klopfe ich ab. Unter "aktiv" stellt sich mancher z.B. ganz was Anderes vor, und dann mache ich Vorschläge. Außer brachycephale Rassen- die schlage ich nie vor.
    Krankheiten zähle ich auf- entscheiden muß dann jeder selber.


    Ein bißchen was hat der Thread von "Schaut, können nur so Exklusive wie ich". ;) Prinzipiell würde ich mich freuen, wenn mehr von "meiner" (dabei habe ich , wenn überhaupt, mehrere) Rasse rumlaufen. Vielleicht gäbe es dann ein paar Vorurteile weniger.

    Tschuldigung für die Anmerkung, aber ihr müsst eure Rasse auch nennen. Ist mir schon bei mehreren Posts aufgefallen. Sonst ist das alles ziemlich witzlos ;)

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