Würdet ihr eure Rasse NICHT weiterempfehlen bzw. NICHT nochmals kaufen?

  • @Mejin
    Finde ich zB gar nicht. Ein Hund mit dem ich meinen Alltag verbringe, und dem ich 50mal am Tag sagen soll, was er tun soll, damit er nicht doof in der Gegend rumsteht, oder einer, der so sensibel ist, dass er sofort meine Stimmung aufnimmt und reagiert, bevor ich überhaupt weiß, wie es mir geht, finde ich persönlich deutlich anstrengender als beispielsweise meine entspannte, ignorante Terriermischlingsdame, die ziemlich gut selbst klar kommt und sich auch mal ganz eindeutig denkt "Oh Frauchen, ich mach das jetzt, du hast voll keinen Plan".

  • @Czarek: Klar, Gehorsam wird wohl in den Meisten Fällen erarbeitet werden müssen - doch es gibt einfach Hunde, die sind von Anfang an mehr auf den Menschen gepolt als 'Partner' und wollen Gefallen und alles richtig machen. Mit solchen Hunden hat man es vermutlich einfacher, als mit einem, der alles hinterfragt.


    Ein hinterfragender Hund hat nicht diese direkte Leitung: "Jaaa? Was bitte, kann ich tun?"
    Und die wird er auch nie in der Form haben - selbst konditioniert nicht.

    Nicht persoenlich nehmen, ich hab einfach nur dich zitiert, meine es aber allgemein.


    Malis wird ja gerne nachgesagt, dass es Befehlsempfaenger sind, Gehorsam geht nebenher und im Grunde kommen die mit IPO3 auf die Welt.
    Meistens (!) kommt das von Leuten, deren Hund sich wie Rotz auffuehrt, aber nun gut...


    So nun sind da Hunde, die bei einem passenden HF einen extremen Gehorsam zeigen. Aber sicher nicht weil das geliebte Frauchen das soooo schoen findet. Und ja, Malis muessen sehr wohl ueberzeugt werden! Ansonsten entscheiden sie selbststaendig. Das sieht dann aber weniger gut aus!
    Und wer meint ueberzeugen geht so einfach, der hatte noch nie einen tobenden Maliwelpen/-jungspund an der Leine, der es nicht einsieht, wieso er jetzt etwas anderes tun soll als das, worauf er Bock hat.
    Zusaetzlich hat diese enorme Lerngeschwindigkeit den Nachteil, dass sich auch unerwuenschtes Verhalten (aus Sicht des Halters und der Umwelt) sehr, sehr schnell ganz tief ins Hirn einbrennt. Und loeschen ist unmoeglich...ueberschreiben geht, dauert aber recht lange.




    Jaja immer diese Hunde, die sich den Gehorsam nebenbei beibringen....

  • Es heißt ja nicht, dass er doof in der Gegend herumsteht. Er kann liegen/Ruhen - und wenn er aber gefragt wird, tut er es, wenn Du üben möchtest - ist er dabei... .


    Unsere z.B. hinterfragt, wenn wir nur möchten, dass sie drauße mal so 'Sitz' macht - erstmal wird sich umgeschaut, warum - ob da jemand kommt, was das zu bedeuten hat.
    Sind da Leckerlies in der Hand.
    *schnauf* 'Ne, eigentlich habe ich keine Lust.'
    *schnaufschnauf*


    Oder - das Kommando wird gehört, man wird sogar angeguckt - aber der Hund entscheidet sich für 'Nö.' Und geht weg.


    Oder man sagt - "Komm' wir gehen."


    "Nö. Es ist so schön hier. Ich möchte noch bleiben." Sitzstreik. Alle.Paar.Schritte.
    Vielleicht lässt man sich noch fallen.


    Es ist irgendwie auch amüsant, aber den Alltag würde mit einem Hund, der einfach 'gerne dabei' ist und den Menschen und seine Wünsche bedeutender findet - einfacher sein. Für uns.
    Aber das muss natürlich nicht für alle gelten.


    @Murmelchen: Malis aber lassen sich für den ganzen Kram auch begeistern - ein Herdenschutzhund würde dafür vermutlich von Anfang an eher kein Verständnis haben.
    Man kann bei einem Mali also irgendwo 'anknüpfen', da sie rassebedingt i.d.R. geeicht aufs Arbeiten sind.
    Alleine das Interesse am Apportieren und an nem Objekt oder so - bei Zoey z.B. haben wir jetzt nach 4,5 Jahren sie mal soweit, dass sie ab und an tatsächlich was holt für uns. Aber zu oft darf man es nicht wiederholen - denn das ist doof.
    Dafür habe ich halt Schäferhunde und Labbis gesehen, die nen Ball total toll finden.
    Bei unserer darf man den Ball vermutlich eher selbst holen.(Trotz 'Bilderbuchaufbau')

  • in all den Jahren die ich in Foren unterwegs bin, lese ich spannenderweise fast immer nur von Shiba Haltern wenn sie über ihre Rasse reden Worte wie "Kadavergehorsam" und "ist nicht für jeden was" oder "kommt kaum einer mit klar" .
    Die Shiba Besitzer die ich hingegen persönlich kenne und die, mit denen ich beim Gassi mal ins Gespräch gekommen bin, sahen das bis jetzt allesamt anders (viele davon Ersthundbesitzer - aber nicht alle).


    Alle Shiba die ich kenne machen auch auf Kommando Sitz/ Platz/ pfötchen. Einzig der Rückruf klappt nicht immer. Dafür gibt's öfter mal die Schleppleine.


    Ich will dem Shiba seine Besonderheit nicht absprechen. Er ist anders auf jeden Fall. Aber in Foren bekommt man immer so ein elitäres Bild vom Shiba vermittelt, da sich so gar nicht mit den mir real bekannten deckt.

    Meine läuft fast immer frei, macht Männchen, Sitz und gibt Pfote, pöbelt nicht und ist generell ein eher angenehmer Hund. Wenn du uns einfach so treffen würdest, dann hättest du auch den Eindruck eines süßen kleinen Hundes, der sich nicht so gern von Fremden anfassen lässt und fremden Hunden bzw Streit artig aus dem Weg geht.
    Tatsache ist, dass meine Hündin mit 8 Wochen bereits andere Hunde verprügeln wollte, meinen Ersthund terrorisiert hat, sich unter jedem Zaun durchgegraben hat um stiften zu gehen, Schleppleinen einfach durchbiss, sich aus jedem Geschirr bzw Halsband mit Leichtigkeit windet und an der Kurzleine Vögel aus der Luft schnappte. Was du in dem kurzen Augenblick, in dem wir vorbeigehen, siehst, ist das Ergebnis von langem Training, gepaart mit mehrmaligen Überlegungen sie zurück zur Züchterin zu bringen (zumindest anfangs). Ich sehe es bei uns in der örtlichen Shiba Gruppe bzw unseren Spaziergängen (bis zu 12 Shibas) - meine Hündin is die einzige, die auf den Rückruf hört und im Alltag inzwischen unauffällig ist. Einer der Hunde hackt den Besitzer regelmäßig, 2 prügeln sich mit allem was einem Hund ähnelt, 2 sind leider vom Vermehrer und Angsthunde, ein weiterer interessiert sich einen feuchten Dreck für seinen Besitzer. Bis auf einen sind die Besitzer recht vernünftige Leute mit gutem Gespür für Hunde, also an denen liegt es nicht.


    Sei mir nicht böse, aber ich kenne inzwischen gut 50+ Shibas und Halter persönlich, dein Eindruck bzw was du schreibst erscheint mir nicht repräsentativ. Es sind weder böse Hunde noch Monster, aber ganz bestimmt keine lustigen kleinen Begleithunde, die Fehler verzeihen und problemlos im Alltag mitlaufen

  • Es heißt ja nicht, dass er doof in der Gegend herumsteht. Er kann liegen/Ruhen - und wenn er aber gefragt wird, tut er es, wenn Du üben möchtest - ist er dabei... .

    Das funktioniert nicht nur in die eine Richtung, dass ein Hund prinzipiell auf Standby ist und sobald du etwas von ihm willst, er parat steht, dich anhimmelt und alles für dich tut.
    Aber jetzt wirds auch OT, also belassen wir es dabei.

  • Oh, die Lerngesetze gelten schon für alle. Allerdings kann man auch mit Lerngesetzen immer nur das aus einem Hund rausholen, was auch drin ist.


    Was mir zu der Fragestellung im Kopf herumgeht: Allein nach der Rasse zu fragen greift oft zu kurz, bei vielen würde ich eher sagen, guckt auf die Linien. Das sehe ich schon bei "meiner" Rasse. Würde mich jemand fragen, ob er einen Silky aus Sandors Linie holen soll, ich würde ohne zu zögern abraten. (Und dabei rede ich nicht nur von Sandor, ich hab zwischenzeitlich auch schon andere aus dieser Linie kennen gelernt.) Während ich solche, die mit Glenny und Kaya verwandt sind, den richtigen Leuten durchaus ans Herz legen würde. Und die jeweils richtigen Leute müssen es ja wohl für jede Rasse sein.


    Noch deutlicher fällt das wohl für Rassen aus, bei denen es sogar verschiedene Zuchtrichtungen gibt. Bei vielen Rassen würde man ja die Show- und Arbeitslinien kaum der gleichen Rasse zuordnen wollen...

  • Ich rate jedem von meiner Rasse ab der meint, sich einen solchen Hund zulegen zu müssen weil "diese ja so lieb und quasi selbsterziehend sind" ... denn genau das sind sie: Selbsterziehend ...


    Ihren Neigungen entsprechend zeigen sie jedem ihren Hang zu liebevoller und stürmischer Nähe, der nicht bei 3 auf den Bäumen ist, und jagen jedem Blatt, jedem Schmetterling, jedem Jogger, jedem Radfahrer, jedem rennenden Kind, jedem Hasen, jedem Reh, jedem Huhn, Fasan, Raben und auch Enten hinterher ... weil sie eben auch Jagdhunde sind.


    Dabei sind sie wirklich leicht - wenn sie mit Herz und Verstand angeleitet werden, und sind dann genau das, was in ihrem Rassenamen schon drinsteckt: Golden!

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