Alleinebleib-Katastrophe nach Umzug

Das ist doch vollkommen normal....

Hunde lernen ortsbezogen, personenbezogen, tageszeitbezogen, etc. etc...... Sie verknüpfen beim Lernen die äußeren Umstände mit. Übst Du immer am Sonntagvormittag bei Sonnenschein im Wohnzimmer das SITZ, hast irgendwann einen Hund, der nur sonntags SITZ kann - nachmittags geht net, Dienstag geht net. In der Küche geht net. Bei Regen geht net. Wenn Du also möchtest, daß der Hund das SITZ wirklich kann und versteht, muß Du es in gefühlt tausend Situationen üben. Daheim, unterwegs, drinnen, draußen, vormittags, nachmittags, nachts, bei Freunden, im Garten, im Biergarten, im Einkaufszentrum, bei Regen/Schnee/Sonnenschein/... whatever. Halt an möglichst verschiedenen Orten, damit sie das Kommando nicht mit DEM EINEN Ort verbinden, sondern exakt nur mit der Bewegung, sich hinzusetzen und dort zu verharren.

Genauso ist es mit dem Alleinbleiben: Hund hat eben gelernt, in DIESER Wohnung 5 Stunden alleinzubleiben. In ner andren Wohnung oder im Hotel muß das deswegen noch lange nicht klappen. Das muß man üben. Woanders sind die Gerüche anders, die Umgebungsgeräusche anders (andre Hausmitbewohner, die durch den Hausflur gehen!), und zu anderen Zeiten gibts u.U. auch andere Geräuschkulissen. All das muß der Hund mal gehört haben und kapieren, daß ALLEINBLEIBEN eigentlich nur heißt, Fraule kommt wieder. Egal wo, egal zu welcher Tageszeit, egal wer mit dabei ist außer Fraule, egal, wie Fraule gelaunt ist, die kommt einfach immer wieder.

Was dabei sehr hilft: feste Rituale einführen daheim, die man dann auch woanders verwendet. Weil der Hund die dann schon kennt, das Ritual ist ihm vertraut, da weiß er, womit er rechnen muß anschließend. Das gibt ihm Sicherheit, dann tust Du Dir viel leichter.

Ob das nur ein "ich schick Dich aufs Sofa mit nem Kauknochen" ist, oder ein "ich zieh Dir das Halsband aus", oder ein "ich leg Dir meine Jacke hin, die nach mir riecht", oder einfach ein verbales Kommando ("Bleib da" o.ä.), das ist dabei vollkommen wurscht. Muß man halt austesten, was dem Hund am besten hilft. Und wenn das daheim (sprich im Idealfall in der vorhergehenden Wohnung schon!) funktioniert, dann kann das dem Hund auch unterwegs bzw. in der neuen Wohnung helfen, zu verstehen, was jetzt von ihm erwartet wird, bzw. was er von uns erwarten kann.

Also: alles auf NULL, und einfach üben. Wie wenns das erste Mal wäre, daß er alleinbleiben muß. ;-)

Zitat von Beaglelilly

Hallo!!
Eigentlich sind wir ja alte Hasen was das Thema angeht, aber hier brauch ich mal neuen Input. Nach ganz viel Training konnte Lilly in der alten Wohnung 5h entspannt alleine bleiben. Nun sind wir weggezogen und führen eine Fernbeziehung mit meinem Freund. Der Wegfall ihrer gewohnten Umgebung und meines Freundes macht ihr wohl doch mehr zu schaffen als ich dachte. Sie jault stundenlang durch, wenn ich nicht da bin, obwohl ich dachte es klappt ganz gut.
Hat jemand eine ähnliche Erfahrung gemacht und wie hat es sich entwickelt?
Viele Grüße, Katrin

Man hört ja immer mal wieder, dass Hunde, die ohnehin lange Zeit Probleme mit dem Alleinebleiben hatten, nach einem Umzug dann wieder Probleme damit haben.

Ich denke, Dir wird nun nichts anderes über bleiben, als noch einmal von Beginn an neu aufzubauen. Hunde lernen, wie DieBoss schon schrieb, ortsbezogen.

Wie lange seid ihr nun schon in der neuen Wohnung?
Ich würde Deinen Hund erstmal dort ankommen lassen. Dass eine Bezugsperson nun weg fällt, dürfte für den Hund auch noch zusätzlichen Stress bedeuten.

Bei Stress kann das Alleinebleiben auch nicht richtig hinhauen.

Ja, aber im Grunde kann sie es ja schon.
Sie muss sich nur noch an den Ort gewöhnen, für den Hund ist das ja auch eine enorme Umstellung.
Ich könnte mir also vorstellen, dass es dieses Mal nicht so lange dauern wird!

Super, das freut mich für Dich/Euch!!!
Weiter so!