Fixieren oder "schauen"?

Zitat von wow...

Flucht fällt für mich unter die Kategorie unempfehlenswerteste Strategie, da sie keine weitere Kommunikation zuläßt und einen Konflikt nicht aktiv lösen kann, sondern ihm nur wegrennt- ob das allerdings gelingt hängt von der Konstitution ab. Also ich würde Flight nie fördern, allein weil der Hund sonst z.B. über die Strasse rennt.

Auch das ist Kommunikation, Fluchtverhalten. Deutlicher kann man nicht sagen:"Will nicht, hab Angst vor Dir".

Und auch hier: ist die Bindung zwischen Halter und Hund optimal, hat sich das Vertrauen mehrfach bewiesen, auch durch Sicherheit an der Leine, die niemals nicht nach hinten losgeht (weil niemals nicht Kontakt an der Leine zugelassen wurde), flieht Hund nicht vom Halter weg, sondern zum Halter hin. Denn dort ist seine Sicherheit, seine Bastion, die dem anderen Hund zu verstehen gibt:

"Du kommst an mir nicht vorbei!!! "

Denn der Hund hat längst gelernt: Leine mit Halter am anderen Ende bedeutet immer Sicherheit.

Zitat von wow...

Wenn es darum geht, Abstand zu erzeugen ist Fight eigentlich oft die bessere Wahl und so wird es von einer Menge Leinenpöbler auch genutzt.

Hhhm ... und Du glaubst tatsächlich, Dein Fight geht gut aus, weil die vielen kleinen Leinenpöbler die anderen Hunde überzeugt haben, also mal brüllend kommunizierten und somit ihre Fightbereitschaft zur Schau stellen?

Glaube, das Gerücht hält sich nur hartnäckig, weil sie immer das Glück haben (das sei ihnen für das ganze Hundeleben vergönnt), einer schier überwältigen Anzahl verantwortungsvoller HH zu begegnen, die das aus gutem Grund nicht zulassen (das sind in der Regel diese völlig ahnungsbefreiten und arroganten Idioten, die ihren Hund auf den Halter fixiert einfach vorbei führen und dabei das andere Gespann derart zu ignorieren scheinen, so, als seien sie mutterseelenalleine auf dem Weg).

Mein Sascha, wenn man es so nach dem Motto laufen hätte lassen: "na, dann kommuniziert doch noch ein bisserl miteinander, man kann doch alles untereinander verbal und in Ruhe klären, Gewalt ist doch keine Lösung", kurz eingeatmet ... weg isser ... Und wird einem noch hinterher geschimpft, was für ein Dooftrottel man doch wäre, Kontakt muss doch sein, mal Schnüffeln, und wenn sie sich nicht mögen, dann unter sich ausmachen..., die müssen doch mal .... blablabla,

Hhhm ... "näh, armes Hundchen, kannste nicht bringen", also jene eines Besseren zu belehren per Anschauungsunterricht, dann bleibt man doch lieber der völlig Ahnungsbefreite.

Zitat von wow...

Wie gesagt ich kenne mehr, die sich beim Fremdhund vergewissern wollen und sich beschweren, weil das nicht möglich ist wegen "kein Kontakt an der Leine" als die, die tatsächlich keinen anderen Ausweg sehen.

Ich bin in meiner Hundeschule sowohl auf dem Lernspaziergang als auch im Begegungstraining und bei uns pöbeln die wenigsten Hunde aus Frust weil sie nicht hin können (vielleicht 1 von 20 - und das sind meistens noch Junghunde, die aktuell in einer Phase sind... meistens sind es Goldies ... die verschwinden dann auch meist nach 3-4 Monaten aus dem Training, weil sich das Thema einfach erledigt hat).

Alle anderen Pöbeln aus Unsicherheit raus oder teilweise aus Rüde-Rüde-Thema.

Meine Hundeschule propagiert keinen Kontakt an der Leine und ich behaupte die meisten Halter die ab Welpenalter und auch sonst da sind, halten sich auch daran.
Ich denke wir hätten viel mehr Frustpöbler im Begegungstraining, wenn das nicht-hin-können zu anderen Hunden so extrem frustrierend wäre, dass da "automatisch" ein Frustpöbler draus wird.

Aber wir sind inzwischen vollkommen weg vom TS und seinem Problem

ok, alles abgewürgt, und jetzt? Ist doch eigentlich immer schade, wenn sich eine spannende Diskussion entwickelt und bamm, aus, Klappe halten bitte.

Ich fänds auch total interessant, wie es mit dem Hund aus der ursprünglichen Fragestellung läuft und was von unserer Diskussion nun brauchbar war für die TE.

Ich fand übrigens, dass es sehr viel mit der Ausgangsfrage zu tun hatte (sonst hätte ich mir nicht die Mühe gemacht, zu schreiben). Wie man Hundekontakte, bes. an der Leine, gestaltet, wirkt sich extrem auf das Verhalten bei Hundesichtung aus.

Naja, dann ist sie ja schon lange vorher ausgestiegen.

Ich finde es extrem wichtig, sich klar zu machen, warum ein Hund sich so verhält, wie er sich verhält. Gerade dieses angespannte Schauen immer als "Vorfreude" zu interpretieren, führt zu Problemen. Wenn mehr Leute sich anstrengen würden, ihre Hunde ein bisschen besser zu verstehen, würden viele Probleme nicht entstehen.

Aber egal. Vielleicht kommt ja noch was.

Ich glaube, sie braucht unsere Tipps nicht mehr. Scheint also den Weg gefunden zu haben.
Ich glaube nicht, dass wir sie vergrault haben. Das war jedenfalls bevor wir hier diskutiert haben...

Zitat

Wir arbeiten viel mit Clicker, wenn dieser gut aufgebaut ist (seeeehr einfach) lässt sich damit viel bewirken. Ich würde zum Üben wie schon geschrieben wurde große Distanz zum anderen Hund, so dass deiner ihn sieht aber noch ruhig bleibt und das belohnen, belohnen, belohnen. Unserer zieht und jault nur wenn er zur Hündin der Schwester will und selbst die wird nicht begrüßt solange er sich so aufführt. Ich lasse ihn absitzen und erst wenn er ruhig ist bekommt er sein ok, dass er hin darf. Und was ich von Anfang an unterbunden habe waren fremde Hunde die einfach zu meinem an der Leine gelassen wurden. Ist Überwindung gewesen aber da ist mir die Erziehung von meinem doch wichtiger wie die Meinung fremder Menschen über mich

Ich hatte eigentlich mehr auf die Fragen von @Wild_woman geantwortet... da war die TE doch schon weitgehend raus hier.