IBD beim Hund
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Ich missbrauche jetzt einfach mal diesen Faden. Ich meinte mich zu erinnern, daß es mal einen Sammelfred gab, aber irgendwie kann ich den nicht finden.
Vielleicht hat noch jemand input für mich...
Unser Bub ist seit Welpentagen an ein mägeliger Fresser, hatte immer wieder mal Durchfall. Richtig fies war es, nachdem er ein 500g Stück Pansen am Stück runtergeschluckt hatte und das offenbar im Magen festhing. Er ist damals aufgegast, hatte Fieber, hat erbrochen, wir sind deshalb im Notdienst gelandet. Lange Rede kurzer Sinn, 3 Tage Schonkost, Antibiotika und was Krampflösendes und es ging ihm wieder gut. Diesen Januar bin ich wegen der Mäkelei mit ihm zum Tierarzt, eben um auszuschließen, daß hinter der Mäkelei was organisches steckt. Kot wurde auf Parasiten und Giardien negativ getestet. Die Blutuntersuchung ergab einen T4 knapp unter Normalwert, erhöhten TLI (es ist nicht 100% sicher, ob er nüchtern war) bei normaler spez. Pankreaslipase, einen niedrigen Cortisolwert. Daraufhin wurde ein ACTH-Stimulationstest gemacht und Morbus Addison ausgeschlossen. Erbrochen hat er bis dahin nur sehr selten. Im Frühjahr gab es dann einen Schub mit blutigem Durchfall. Der Tierarzt gab Metronidazol und pflanzliche Tabletten zur Darmsanierung. Er hat den ersten Verdacht auf IBD geäußert. Ultraschall wurde gemacht ohne besonderen Befund. Der Onlinefragebogen von Dr. Breuer zu IBD hat eine milde Form von IGOR, also der Magen/Dünndarm-Version von IBD ergeben. Alle paar Wochen gab es nun einen Schub mit Magengluckern und offensichtlich starken Magenschmerzen. Die lassen sich bis dato gut mit Buscopan und Omeprazol in den Griff bekommen, wenn das nicht reicht bekommt er Novalgin und wenn er bläht Lefax. Da die Magenschmerzen häufiger wurden, hat er zwischenzeitlich über 3 Wochen Omeprazol bekommen. In der Zeit ging es ihm prima. Das Ausschleichen war mäßig erfolgreich. Das habe ich aber inzwischen geschafft. Er bekommt seit einigen Monaten ein Pulver namens IGOReflux, das gegen Sodbrennen helfen soll, die Darmtätigkeit regulieren und durch Tryptophan auch dem Stress entgegenwirken. Ob es hilft, kann ich nicht sagen, wenn er mal wieder nicht fressen mag, geht das natürlich auch nicht in den Hund rein. Er hat gute Phasen, in denen er frisst wie ein Scheunendrescher und zwischendurch schlechte Phasen, in denen gemäkelt wird und hier und da nen halben Tag Bauchweh. Bevor wir Mitte Juli in Urlaub gefahren sind, kam wieder ein Schub mit Durchfall, diesmal mit Erbrechen. Der Durchfall war nach dem 1. Tag Metronidazol verschwunden, das Erbrechen ist 2 Wochen lang geblieben. Er hat dabei aber immer gefressen, nur etwa 2 Stunden nach der Nachmittagsportion sein Futter wieder ausgekotzt. Ich habs in dieser Zeit auf Anraten mit Royal Canin Anallergenic versucht, das hat nicht funktioniert, im Gegenteil. Ich hatte das Gefühl davon wird ihm erst richtig schlecht (kein Wunder bei dem Geruch). Beruhigt hat sich das mit dem Erbrechen erst, als wir am Urlaubsort angekommen sind und er nur noch suppiges Nassfutter bekommen hat. Nach etwa einer Woche haben wir uns auch wieder an Trockenfutter getraut, ebenfalls mit ordentlich Wasser und IGOReflux angemischt. Das ging auch gut. Zu Hause angekommen hat er im Abstand von einer Woche noch zweimal Erbrochen, seit etwa 10 Tagen ist Ruhe. Ich war nochmal beim Tierarzt, um die Bauchspeicheldrüse und die Schilddrüse überprüfen zu lassen, dabei hat sich rausgestellt, er hat in 4 Wochen 1,6 kg abgenommen. Klar, er hat lange erbrochen, die Futtermenge war aber bis auf die ersten Tage ausreichen, als er das Trockenfutter wieder vertragen hat, hat er davon 600g am Tag gefressen, was klar über seinem Bedarf liegt.
Da die Blutwerte natürlich einige Zeit gebraucht haben und das alles recht verdächtig klang, bekommt der Bub nun Pankreatin zum Futter. Die Kotkonsistenz und Menge hat sich schon nach 1 Tag gebessert. Aber Überraschung: TLI und sp. Pankreaslipase sind im Normbereich, T4 an der unteren Grenze, TSH ist normal, die Antikörper sind auch im Normbereich. Vorschlag der Tierärztin war, es mal für 6 Wochen mit einer kleinen Menge Thyroxin zu versuchen und zu sehen wie es ihm geht. Ausserdem soll ich die Pankreasenzyme für 3 bis 4 Wochen zufüttern und sehen, ob er zunimmt (kaputt macht man damit in der Zeit nichts). Das mit dem Thyroxin möchte ich erstmal nicht, denn wenn sich der Zustand bessert, weiß ich wieder nicht woran es lag, am Pankreatin oder am Thyroxin.
Derzeit bekommt er (wenn er denn frisst) morgens etwa 350 g Lupo Sensitiv 24/10 und auf Nachmittag/Abend aufgeteilt entweder 800g Sog Sana Pferd oder 800g Fleischeslust unterschiedlicher Sorten. Zu jeder Mahlzeit Pankreatin, zum Nassfutter IGOReflux und zu jeder Mahlzeit 1 Tablette Gastrosel. Das Problem ist weiterhin, daß er nicht regelmäßig frisst. Der Magen ist derzeit allerdings ruhig. An einem Tag frisst er wie ein Scheunendrescher, am nächsten Tag lässt er die Hälfte stehen. Das Trockenfutter ist das, was er momentan bekommt, das kann nach ner Woche auch wieder was anderes sein, da er da schon immer sehr sehr mäkelig ist. Ans Nassfutter geht er auch nicht immer ran. An eine Unverträglichkeit glauben weder ich noch mein Tierarzt. Das einzige was aus Erfahrung sicher nicht funktioniert ist glutenhaltiges Getreide.
Das war jetzt sehr lang, ich weiß, aber vielleicht hat jemand noch ne ganz andere Idee, etwas, woran ich nicht gedacht habe.
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Hallo, blöd das es deinem Hund so geht.
Habt ihr Heliobakterbefall ausgeschlossen? Oder eine Magen-Darm-Spiegelung machen lassen?
Das gehörte bei uns zur Diagnose dazu.Wenn Gluten nicht geht ist es doch eine Unverträglichkeit. Dann würde ich auch unbedingt Gluten meiden. Wenn meiner mäkelt(früher, jetzt seltener) bekommt er sein Futter 10min, ist es nicht gefrassen kommt es wieder weg, bis zur nächsten Fütterung. Vielleicht hat er einfach keinen Hunger wenn er am Vortag soviel gefressen hat.
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Die Magenspiegelung wäre der nächste Schritt. Davor scheue ich mich allerdings. Wenn man mal in die Literatur guckt, scheint Helicobakter als Auslöser für eine chronische Gastritis auch eher überbewertet. Momentan macht der Magen ja auch wenig Probleme. Werd ich aber tatsächlich machen, wenns wieder schlimm wird. Unser Tierarzt hat leider kein Endoskop, ich wollte auch "die anderen Verdächtigen" erst mal ausschließen, denn danach werden die sicherlich auch erst mal fragen, wenn ich mit ihm zur Gastroskopie in eine Klinik gehe.
Er bekommt nur glutenfreies Futter, darauf achte ich. Das Nassfutter kommt immer weg. Das Trockenfutter lasse ich gerne mal stehen, weil er oft im Verlauf des Tages oder nachts doch noch dran geht. Den Versuch mit dem Aussitzen hab ich auch schon durch. Hast nichts gebracht ausser nem ziemlich dürren Hund und Bauchweh.
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Die Magenspiegelung wäre der nächste Schritt. Davor scheue ich mich allerdings. Wenn man mal in die Literatur guckt, scheint Helicobakter als Auslöser für eine chronische Gastritis auch eher überbewertet. Momentan macht der Magen ja auch wenig Probleme. Werd ich aber tatsächlich machen, wenns wieder schlimm wird. Unser Tierarzt hat leider kein Endoskop, ich wollte auch "die anderen Verdächtigen" erst mal ausschließen, denn danach werden die sicherlich auch erst mal fragen, wenn ich mit ihm zur Gastroskopie in eine Klinik gehe.
Er bekommt nur glutenfreies Futter, darauf achte ich. Das Nassfutter kommt immer weg. Das Trockenfutter lasse ich gerne mal stehen, weil er oft im Verlauf des Tages oder nachts doch noch dran geht. Den Versuch mit dem Aussitzen hab ich auch schon durch. Hast nichts gebracht ausser nem ziemlich dürren Hund und Bauchweh.
Das kann ich nur zu gut verstehen, wir haben es auch nicht machen lassen. Wir haben die Diagnose IBD aufgrund von Ausschlussverfahren, Kot/Blutwerten und Symptome analysieren, da ist unsere TÄ sehr gut darin.
Trixie hatte auch lange viel zu wenig auf den Rippen, erst als wir bei der jetzigen TÄ gelandet sind und wir die Diagnose bekommen haben, hat sie ihr Idealgewicht.
Die Geschichte Deines Hundes klingt ein wenig wie unsere, seit der Welpenzeit haben wir immer wieder Probleme mit Mäkeln und wiederkehrenden Durchfällen und tlw. Erbrechen (vorwiegends morgens Nüchternbrechen).
Das Mäkeln wurde besser als ich mit dem Kochen angefangen habe.
Zum Thema Bauchspeicheldrüse, unsere TÄ sagt, dass eine chronische Pankreatitis sehr schwierig festzustellen ist, gerade bei jungen Hunden. Wenn man bei den Untersuchungen nicht in eine akute Phase kommt, dann sind die Werte normal.
Trixie hat auch normale Werte, unsere TÄ ist aber aufgrund der Symptome überzeugt davon, dass sie eine chronische Pankreatitis hat.
Wie habt Ihr den die Bauchspeicheldrüse untersuchen lassen, per Blut oder habt ihr den Elastasewert über den Kot bestimmen lassen ?
Die Enzyme helfen z.B. nur bei einer Pankreasinsuffizienz, nicht bei einer Pankreatitis, unsere TÄ meint, da wären sie sogar kontraproduktiv.
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Wir haben nur das Blut untersuchen lassen. Meine Tierärztin meint, eine Enzymgabe über einige Wochen schadet nichts und kann der Bauchspeicheldrüse Gelegenheit geben sich zu erholen. Ich bin echt ein bischen ratlos. Tatsache ist ja, daß der Kot mit den Enzymen besser wird. Ich frage mich nur, ob er auch bei gesunden Hunden bei Einnahme von Pankreasenzymen besser wird .
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Ich frage mich nur, ob er auch bei gesunden Hunden bei Einnahme von Pankreasenzymen besser wird
Das weiß ich nicht, wir haben auch eine Zeit lang Pankreasenzyme gegeben, auf Anraten einer THP, er wurde kurzfristig besser.
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Wir haben nur das Blut untersuchen lassen.
Den Elastasewert im Kot würde ich evtl. noch untersuchen lassen.
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Die Elastase im Kot wurde mir nicht mal vorgeschlagen . Ich hab mal das Internet gewälzt und in der Humanmedizin scheint es durchaus üblich, bei chronischer Pankreatitis mit Enzymen zu substituieren, abhängig vom klinischen Bild. Das scheint sogar schmerzlindernd zu wirken...
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Die Elastase im Kot wurde mir nicht mal vorgeschlagen . Ich hab mal das Internet gewälzt und in der Humanmedizin scheint es durchaus üblich, bei chronischer Pankreatitis mit Enzymen zu substituieren, abhängig vom klinischen Bild. Das scheint sogar schmerzlindernd zu wirken...
Das wundert mich aber, dass Dir Dein TA das nicht vorgeschlagen hat. Bei der Pankreasinsuffizienz und bei einer leichten bzw. chronischen Pankreatitis ist das Blutbild oft unauffällig. Der Elastasewert gibt Auskunft über die Bildung von den Verdauungsenzymen der Bauchspeicheldrüse. Bei einer Pankreasinsuffizienz fehlen eben diese Enzyme und müssen so über die Nahrung zugegeben werden, bei einer chronischen Pankreatitis fehlen sie nicht und die Bauchspeicheldrüse würde dann zu viel Enzyme bekommen, so hat es mir unsere TÄ zumindest erklärt, ob es so ist, kann ich auch nicht mit Sicherheit sagen
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Hallo Peikko,
ich wollte mal fragen wie es deinem Hund inzwischen geht. Habt ihr noch mehr Diagnostik gemacht?
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