Mensch oder Hund? - Musstet ihr euch schon mal entscheiden?

  • Mein Richtiger hatte Angst bis Panik vor Hunden. Als wir uns das erste Mal sahen, war ich von "unlustigen" Hunden umgeben und einer davon ist losgedonnert hat ihn am Ärmel gepackt und zu mir hergeschleift
    Ich hab' den Kerl dann erstmal mit heimgenommen ich dachte wenn die Hunde ihn haben wollen.... bitte.
    Die Katzen haben ihn dann aufs Brutalste getestet und nach ein paar fiesen Wochen für gut befunden.

    Er hat tapfer mitgemacht und ausgehalten, er wurde verprügelt, zerkratzt, gekitzelt, aus dem Bett geschmissen. Sie haben sein Teller durchsucht und das unterste Stück rausgefischt (O-Ton: ich würde NIE mein Essen mit einem Tier teilen! - sprach's und Katze sprang auf den Tisch und wühlte in seinem Teller rum er war so baff dass er nix tun konnte dagegen). Sie haben ihn erschreckt und blamiert.

    :lachtot: :lachtot: :bussi:


    Danke für diesen Einblick in dein Leben :D
    Herrlich....

  • Moin zusammen,


    ich verstehe eigentlich die Frage "Hund oder Mensch" und die samit verbundene Enzscheidungfindung
    überhaupt nicht. Ist es nicht selbstverständlich, sofern man sich seinerzeit für einen Hund entschieden
    und diesen "erworben" hat, dass man damit auch die Verantwortung für ein ganzes Hundeleben übernommen hat? ;)


    Ja, genau das hat man. Alle weiteren Entscheidungen ergeben sich in der Konsequenz aus dieser Tatsache.


    Das ist jedenfalls meine Einstellung zu diesem Thema.

  • Wie gesagt, für mich ist es ein riesen Unterschied, ob ich jemanden gerade kennenlerne und sofort Tschüss sage oder ob es bei meinem langjährigen Partner oder Kind oder sonst einer sehr eng stehenden Person plötzlich auftritt. Wenn man frisch zusammenkommt und wegen dem Hund es nicht klappt - ja dann passt es halt nicht..

    So sehe ich es auch. Zusätzlich kommt noch dazu, welche Art von Beziehung man führt und wie man sich die gemeinsame Beziehung vorstellt.


    Wir sind über 10 Jahre zusammen und sind gemeinsam zur Hundehaltung gekommen. Vor dem Leben als HH gab es also auch 5 Jahre ohne Hund.


    Und klar könnte man im Worsk Case sicher eine Lösung finden, aber mein Beziehungskonzept sieht eine räumliche Trennung nicht vor. Wir lieben die Interaktion mit Hund, gehen immer gemeinsam raus (es sei denn es geht wirklich nicht anders). Würde aus gesundheitlichen Gründen eine Hundehaltung absolut nicht mehr möglich sein, fehlt einem nicht nur Zeit mit Hund, sondern uns fehlt auch die Zeit miteinander und wir verbringen die Freizeit gern miteinander (logisch :lol: ), wenn auch nicht ausschließlich.


    Ich glaube Hunde sind da auch deutlich opportunistischer als Menschen. Wenn sie dann also ein besseres Zuhause hätte, wäre es die ersten Wochen sicher eine Umstellung, aber sie würde sich auch an diese Menschen binden, diese Lieben, ihr neues Leben genießen und uns nicht nachtrauern.


    Es ist hart, wenn man sich das verinnerlicht, aber realistisch betrachtet, ist es eben so. Sunny hatten wir ja übernommen, weil "untragbar" bei der alten Besitzerin, nach fast 11 gemeinsamen Jahren. Einen Tag war sie etwas "geknickt" und nach 2 Wochen war sie komplett angekommen und einfach glücklich. Wir haben die alte Besitzerin noch ab und zu gesehen und auch dort wurde immer wieder deutlich sie ist nun UNSER Hund. Sie hat sich gefreut, aber nicht übermäßig, orientierte sich komplett an uns und zeigt sich auch nach den Treffen nicht "suchend,...".


    Fängt eine Beziehung erst an, ist es einfach etwas anderes - dann passt es eben nicht.


    Aber soweit wollen wir gar nicht denken, für uns ist ein Leben ohne Hund undenkbar und ich hoffe wir können noch viele Jahrzehnte gemeinsam als HH verbringen. :herzen1: Das ist unser Leben wie ich es mag, aber dazu gehören eben auch "außerhundliche" Aktivitäten. Ob gemeinsam oder getrennt, eben auch mit Leuten, die keine HH sind und das respektiere ich und nehme darauf Rücksicht, weil mir an diesen Menschen etwas liegt und sie zu meinem Leben dazu gehören.

  • Ich find das Thema spannend, besonders was Allergien betrifft. Ich musste mich zwar zum Glück noch nie entscheiden, bin aber auch einer der Leute gegen die sich quasi als Kind entschieden wurde.


    Ich war als Kind extrem allergisch auf wirklich alles. Jede Pflanze, jeder Baum, fast jeder Grashalm und die gesamte Tierwelt. Hunde, Katzen, Kaninchen, Hamster, einfach alles. Das hat sich schon als Kleinkind in Atemnot und Erstickungsanfällen geäußert. Im Kindergarten war ich das "komische Kind", das im Frühling und Sommer nicht zu lange draußen spielen durfte, in der Grundschule mussten an manchen Tagen die Fenster im Klassenzimmer geschlossen werden, weil da ein bestimmter Baum direkt davor war, der bei mir Atemnot ausgelöst hat. Besuch bei Verwandten auf dem Land war nur in den kalten Monaten möglich usw. Ich hatte immer einen Inhalator bereit, meine Mutter musste mich als Kind oft ins Krankenhaus bringen, weil ich nachts fast erstickt wäre. Es war die Hölle, ein normales, sorgenfreies Leben war kaum möglich.


    Trotzdem liebte ich Tiere über alles, ich wollte immer welche haben, hab natürlich als Kind nicht verstanden warum das nicht geht und dachte meine Mutter wäre einfach nur ungerecht. Da meine Eltern getrennt waren, war ich außerdem die typische Einzelprinzessin, der Papa jeden Wunsch von den Augen laß, wenn ich an den Wochenenden bei ihm war.


    Dann kam der "verhängnisvolle Tag", es war Sommer 2000, ich war 9 Jahre alt und mein Papa stand plötzlich mit einem Karton vor der Tür, in dem 2 kleine Kätzchen von irgendeinem Bauernhof drin saßen.


    Minki und Felix haben mein Leben verändert, so dramatisch das auch klingen mag. Anfangs war es der Horror, ich hatte ständig Atemnot, ständig haben sich alle gestritten, weil die Katzen weg sollten. Ich hab nur geweint und gebettelt. Meine Mutter hat nachgegeben und die Katzen nicht weggeben.


    Dann wurde es plötzlich besser. Aus Atemnot wurden tränende Augen und Schnupfen und nach ca. einem halben Jahr reagierte ich überhaupt nicht mehr. Nach ca. einem Jahr hatte ich auch draußen fast keine Probleme mehr. Der Inhalator wurde nicht mehr gebraucht und an die heftige Atemnot und die Erstickungsanfälle kann ich mich zum Glück nur noch aus Erzählungen meiner Verwandten erinnern.


    Heute ist fast nichts mehr von meinen Allergien übrig. In den Monaten April bis Juni reagiere ich an manchen Tagen mit einer laufenden Nase, aber das wars. Bevor ich meinen Hund geholt habe, wollte ich nochmal ganz sicher gehen und habe einen großen Allergietest gemacht. Ich bin komplett Allergiefrei.


    Klar, aus heutiger, "erwachsener" Sicht war es vermutlich komplett verantwortungslos von meinen Eltern die Katzen zu behalten und mich monatelang Qualen auszusetzen. Ich weiß nicht wie ich als Mutter reagieren würde. Vermutlich hatte ich einfach wahnsinniges Glück, dass die Allergien praktisch von selbst verschwunden sind und heute weiß ich auch, dass das vorkommen kann, dass Allergien die man schon von Geburt an hat sich quasi in Luft auflösen können. Für uns war es damals trotzdem ein Wunder und ich bin froh, dass wir die Katzen behalten haben und ich mich irgendwie scheinbar selbst desensibilisiert habe :)


    Ich will damit nur sagen, dass ich die Schreiber, die sagen, dass sie froh sind, dass die Tiere wegen einer Allergie nicht abgegeben wurden, verstehe. Ich kann aber auch die andere Seite verstehen und muss zustimmen, dass eine Abgabe meistens wohl der vernünftigere und verantwortungsbewusstere Entschluss ist. Aber ich wollte einfach mal erzählen, dass es auch anders laufen kann :)


    Später kam dann sogar noch eine dritte Katze hinzu. Leider leben 2 davon heute nicht mehr, aber Minki erfreut sich, mit 18 Jahren, immer noch ihres Lebens :)

  • Das ist aber nicht sehr facettenreich. Und "mit Hund zusammen leben" bedeutet doch für jeden was anderes.
    Andere kündigen einem die Freundschaft, wenn man nicht will, dass die ihren Hund zum Besuch mitbringen. Wieder andere Menschen haben gar kein Problem damit einen Hund wegzusperren oder draußen in den Garten oder Zwinger zu tun, wenn ängstlicher oder empfindlicher Besuch kommt. Beides wird der Hund wohl überleben, aber die Grenzen sind da doch sehr weit gefasst...

  • Wir mögen Besuch - wenn sie nicht länger bleiben als ein Wochenende.
    Generell sind wir aber gerne Gastgeber, denn die Menschen die wir einladen, die mögen wir auch - sehr.


    Unser Hund mag Besuch auch. Nach den ersten 5min. Das sind halt die Minuten durch die wir gemeinsam durch müssen bis Herr Hund realisiert hat dass alles in Ordnung ist und ihm (und uns) keiner was tut :ugly: . Keinesfalls verzichten wir aber auf Besuch und Herr Hund muss sich arrangieren - ob er will ist mir auf gut deutsch gesagt sowas von egal. Wir lieben ihn und begleitet uns durchs Leben, aber keineswegs bestimmt er unser Leben.


    Überhaupt finde ich dass viel zu viele Hundehalter (bitte den Schuh nicht anziehen wenn er nicht passt) ein viel zu grossen Geschiss um den Hund machen. Da werden alle Eventualitäten vorab im Detail seziert und jedes Szenario gedanklich durchgespielt. Was soll ich dazu sagen - ich war selbst mal so. Inzwischen pack ich einen Maulkorb drauf oder der Hund wird abseits platziert angebunden oder durch ein Türgitter abgetrennt - fertig. Da leidet er nicht und trägt auch keine geistigen oder emotionalen Schäden davon. Er weiss auch genau wann Schluss ist mit lustig. Ich nehme seine Ängste und Unsicherheiten sehr ernst, aber ich toleriere kein Geprolle und kein Schwanzlängenmessen.


    Nur mit Kindern, das geht nicht. Das stresst ihn einfach und diesen Stress setzen wir ihn nicht aus.

  • Bei mir hatte eine Freundin mir erklären wollen wie ich meinen Hund ,,richtig‘‘- also ihrer Meinung nach- erziehen solle. Ohne zu fragen kam auch schon der Schnauzgriff zum Einsatz. Dabei hatte mein kleiner nur vor Aufregung gebellt. Ich habe ihr dann erklärt dass ich es anders mache. Sie hat nichts weiter gesagt. Aber dann ging mein kleiner (damals noch 13!! Wochen) an ihre Tasche und sie benutzte den nackengriff. Ich bin ausgerastet.
    Solche Erziehungsmethoden finde ich persönlich nicht erfolsbringend. Ich mache es anders was andere davon halten ist mir egal.


    Ich habe sie dann gefragt ob sie es auch gut findet wenn ich ihren Kindern eine Ohrfeige gebe und dann sage: ja sie braucht das gerade sonst lernt sie das nie.
    Okay zugegeben krasser Vergleich aber ich war so unter Strom in dem Moment einfach. Zumal hatte das mein Welpe nicht verstanden und war extrem eingeschüchtert.
    Seitdem kam sie auch nie wieder.. für mich aber kein Verlust.

  • Ich bin sowieso jemand, der schnell „aussortiert“. Wenn es passt, dann passt es. Und wenn es irgendwann nicht mehr passt, dann ist es halt so.


    Wenn ich bedenke, wie sich mein Freundeskreis allein in den vergangenen 15 Jahren verändert hat...


    Aus der alten Heimat ist mir genau eine Freundschaft geblieben. Aus dem Studium drei, maximal vier.


    Jetzt im Berufsleben habe ich zwei, drei neue Freundschaften geschlossen.


    Also beträgt mein Freundeskreis maximal acht Personen.


    Die anderen Leute mit denen ich als mal was zu tun hab oder unternehme, zähle ich eher zu einem losen Bekanntenkreis. Und wenn ich da mal irgendwo anecke wegen der Hunde, so what. Da werden die Hunde immer an erster Stelle stehen.


    Was Partnerschaft betrifft: Jemand, der mit Hunden nicht kann, ist nix für mich. Jemand, dem es wichtig ist, dass er zuhause vom Boden essen oder in blütenweißer Bettwäsche schlafen kann auch nicht. Klar bin ich da bereit Kompromisse zu machen. Hunde im Schlafzimmer hab ich als Single gerne. In einer Partnerschaft muss das nicht sein. Genauso Urlaub. Man kann auch mal ohne Hund in den Urlaub, wenn dem Partner viel an einem Strandurlaub liegt.


    Auch für die Familie nehme ich gerne Rücksicht. Mein Zweithund ist daher ne Nummer kleiner ausgefallen und er ist auch ein weniger grobmotorisches Exemplar als mein Ersthund. Papa sagte zwar mit zwei Hunden brauche ich nicht bei ihnen aufschlagen... Aber nun ja... Durchgezogen hat er es nicht. Im Gegenteil... Der Kleine ist ein richtiger Opa-Hund. :applaus:

  • @MsBarnaby Toll, wenn das so super klappt und alle sich solche Mühe geben.
    Bei mir wäre mit meiner Allergie trotzdem nicht drin, in einem Katzenhaushalt zu schlafen... 6, 7Std mit bis zu 5 Tabletten sind das Maximum, was ich aushalte. Und irgendwie lieben mich alle Katzen und kommen zu mir erst recht an.


    Ehrlich gesagt wüsste ich nicht, ob ich mit jemandem zusammen kommen könnte, der mir durch seine Gesundheit niemals erlauben könnte, einen Hund zu halten (wie bei dir und deinem Freund mit Katzen). Ich glaube, ich würde die Beziehung nicht vertiefen.
    Etwas anderes ist es natürlich, wenn man schon lange zusammen ist und diese plötzlich auftritt.

    es ist tatsächlich keine Mühe. Also ich glaube nicht, dass meine (Schwieger-)Familie es so empfindet, dass es lästig ist, auf mich Rücksicht zu nehmen. Letztlich ist eine Allergie eine Erkrankung, die ich mir nicht selbst ausgesucht hab und gegen die ich nichts unternehmen kann. Ich habe viele Allergien und ich habe durch Desensibilisierung mittels 4 Jahre lang alle 2 W Injektionen zumindest Hausstaub- und Gräserallergie erträglicher machen können, aber gg meine Katzenallergie wurden mir keine Chancen ausgerechnet. Es ist also keine Bockigkeit oder Abneigung, die nahe legen würde, dass man mich als Last wahrnimmt.
    Am Anfang hat die Familie und mein Freund natürlich gehofft, dass es alles nicht so schlimm ist und dass es gar nicht auffällt, dass die Katze doch im Zimmer war - der erste puderrote pustelige Ausschlag hat das dann aber erledigt.


    Jaa, Felix und Sunny und alle Mitstreiter in den mittlerweile 12,7 Jahren :dafuer: :herzen1: vor ihnen finden es auch besonders toll, um mich rum zu schleichen- als würden sie mein kaltes Herz damit dazu bringen können, sie doch zu streicheln :dagegen: tut mir ja auch leid

  • @MsBarnaby ohje, ich bin gerade in meinem zweiten Desensibilisierungsjahr und merke... Nicz. Hoffentlich wird das mal was helfen.


    Mir tut das auch leid, ich hätte gern mal Katzen. So lockige am liebsten :tropf: Aber geht halt nicht. Ich bin heute im Katzenhaushalt, es geht mit vielen Tabletten, Asthmaspray usw schon für paar Stunden.
    Aber wenn meine hypothetische neue Flamme zB Katzen hätte, könnte daraus nichts ernstes entstehen. Und ich finde schon krass, dass das Gegenüber niemals ausleben kann, seine geliebten Tiere zu besitzen. Ich mag nicht mehr ohne Hunde leben - nie mehr. Einzige Ausnahme wäre tatsächlich eine Allergie meines Ehemanns :ka: Und selbst da haben wir zum Glück erstmal nur noch Pudel. Da ist die Liebe zu dieser Rasse gleich doppelt schön :herzen1:

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