Leinenaggression - Ursache und Lösung !!

  • @ Palinga


    Radfahrer, Jogger, Kinder, Fußgänger, etc. sind auch erst neuerdings für Lucky ein Prpblem! Angefangen hat es bei uns auch mit Rüden anbellen......


    @ pinga


    Grundsätzlich leuchtet es mir ein, dass ich Radfahrer etc. ignoriere, damit der Hund sie auch wieder ignoriert. ABER: wie Palinga schon richtig bemerkte, die Situation ist bei uns schon zu verfahren, als dass ich so handeln könnte. Abgesehen davon, müssen wir auf dem Weg zum Wald ein kurzes Stück Hauptstraße laufen, und da sind nun einfach mal Radfahrer + Passanten! Ich kann dann auch nicht ausweichen. Meine einzige Möglichkeit ist, etwas an den Rand zu gehen, damit wir etwas Platz zwischen uns haben...........


    Wenn ich Deine Variante durchführen wollte, müsste ich Lucky ganz kurz nehmen, und hätte dann einen Hund der vor mir rumhampelt, weil er trotzdem in die Leine steigt. Das ist dann für die Radfahrer etc. vermutlich noch bedrohlicher....


    Zumal Lucky bis vor einiger Zeit ja an all diesen "Störenfrieden" anstandslos vorbei ging. Wir sind ja immer an Radfahrern usw. vorbei gekommen. Unser Wald ist voll mit Spaziergängern, Radfahrern und Joggern. Und immer hat Lucky alle ignoriert. Gekippt ist sein Verhalten erst seit wir die Rüpelhaftigkeit gegenüber anderen Hunden abtrainieren. Unsere Hundetrainer nennen es "Ausweichverhalten". Nun muss ich sehen, dass er dieses Verhalten schnellstmöglich wieder los wird...


    Viele Grüße


    Ulrike

  • Wie ja schon richtig geschrieben, Timing ist alles !! Reagieren muß man, BEVOR der Hund geistig abwesend ist. Steigert er sich erst einmal darein, dann kannste jegliches Training und Aufmerksamkeit bekommen vergessen.
    Deshalb gilt: Mit genug Abstand beginnen, immer im "Wohlfühlbereich" bleiben, schrittweise rantasten und wenn´s eskalliert (zu enger Weg, plötzlich auftauchender Hund, ...) dann Augen zu und kommentarlos dran vorbei.


    Training heißt aber immer und überall ! Also nicht nur, wenn der Feind auf der Bildfläche erscheint, sondern auch ohne Ablenkung. Meist hat man viel mehr Probleme oder Mißverständnisse, die aber nicht so ins Gewicht fallen, weil sie nicht so unangenehm sind. Gerade mit unsicheren Hunden muß man sehr geradlinig und konsequent umgehen.
    Überlegt euch mal, was passiert, wenn ihr mit dem Auto zu eurer Lieblingswanderstelle fahrt !! Klappe auf und ?? (oder geht das Gekläffe und Gewinsel schon vorher los ?)
    Wartet der Hund artig auf sein Kommando zum Aussteigen, bleibt er dann am Auto stehen und erwartet eine Reaktion von euch ? Oder springt er raus und hechtet los ? Das sind so simple Kleinigkeiten, die dem Hund aber ziemlich deutlich machen, daß er seine Entscheidungen selbst trifft, auf euch gar nicht zu warten braucht. Das er artig wartet, wenn ich seinen Ball in der Hand habe, keine Frage, aber ich will doch einen Hund, der auf MICH hört, mit MIR kooperiert und von dem MEINE Entscheidungen akzeptiert werden !?
    Wenn ich all dies ständig im Alltag trainiere, auch keine Kleinigkeiten durchgehen lasse (später kann man die Zügel wieder lockern), dann funktionieren auch die Begegnungen besser. Wenn ich ansonsten 5 mal vergeblich rufe und nix passiert, brauch ich meinen Hund am Radler gar nicht abrufen. Folgt bei nicht befolgen meines Kommandos aber immer eine Konsequenz, nimmt der Hund bereits mein erstes "Lass es" ernst.


    Allerdings muß ich mir meine "Leadership" auch würdig verdienen !!!


    Und bitte: Aufmerksamkeitstraining erst unter Ablenkung üben, wenn es im stillen Kämmerlein zu 100% sitzt !!


    Grüße, staffy

  • das "Leadership" verdient man sich am Besten, denke ich, wenn man wirklich wirklich kosequent ist. Außerdem stehen Hunde auf konsequente Führer.
    Der Hund ist "dankbar", wenn man ihm sagt, wo es lang geht. Auch wenn´s anstrengend ist.
    Man kann sehr schön in den Parks beobachten, wer mit wem Gassi geht.
    Es gibt x Leute, die sich vom Hund quer durch den Park "führen" lassen. Sei es an der Leine oder im Freilauf. Herrchen/Frauchen folgen dem Hund.
    Und wundern sich, wenn der Hund dann gar nicht dran denkt, sich abrufen zu lassen.
    Oder der Gedanke, dass das arme arme Wauz hinten in der Box im Auto soo lange hat warten müssen und man ihn einfach rausspringen lässt. Also die paar Sekunden länger kann er dann auch noch warten, bis er die Erlaubnis hat.
    Es sind viele viele Kleinigkeiten, die man dem Hund durchgehen lässt, aus Bequemlichkeit oder auch aus zuviel "Rücksicht". Der Hund nimmt dann keine Rücksicht mehr und man hat ein Problem.
    Fehler macht man immer wieder. Mein größter Fehler war der, dass ich meinen Welpen habe zur Türe laufen lassen, als es klingelte. Mittlerweile macht sie das nicth mehr, aber ich habe dran arbeiten müssen, was ich hätte schon im Ansatz unterbinden können.
    Sally macht zwar jedes Mal Anstalten, aufzuspringen und zur Türe gehen zu wollen, aber mir kommt es vor, als ob sie froh ist, wenn ich sie auf ihren Platz schicke. Sie bleibt da und wartet. Hat aber echt Wochen gedauert, bis ich sie soweit hatte. Manchmal mussten die Besucher etwas GEduld haben, bis ich aufmachte, weil ich ja den Hund auf den Platz schicken musste und sie da bleiben sollte. *schwitz*
    Tja...alles nicht so einfach manchmal.
    Und wie Staffy schon sagte, im Wohlfühlbereich bleiben. WEnn die Streßsituation erst mal da ist, dann ist es Streß. Und alles ist schwerer.


    lg
    pinga

  • Ich möchte mich auch mal wieder zu Wort melden, da ich ja weiter oben von meinen Problemen berichtet hatte.


    In der Zwischenzeit haben wir super Erfolge erzielt.


    Wir versuchen so oft wie möglich getrennte Gassierunden einzubauen. D.h. meint Freund geht mit Baxter und ich mit Jack.


    Geholfen hat mir persönlich das Buch "Hilfe mein Hund ist unerziebar, Verhaltensänderung durch Futterumstellung".


    Keine Angst die Doggys bekommen jetzt kein Superfutter, folgen nur noch aufs Wort und sind Engel in Hundegestalt :D


    Aber kein Getreide mehr zu füttern aus verschiedenen Gründen war die richtige Entscheidung.


    Wenn Jack sich auch nur ansatzweise richtig verhält in bestimmten Situationen habe ich ihn sofort gelobt oder direkt mit Leckerchen abgelenkt, bevor er was anderes wahrnimmt.


    Vor 3 Wochen also konnte ich mit ihm an der langen Leine gleich 3 x während eines Spazierganges ruhig an anderen Hunden vorbeigehen, "Feinde" werden nicht mehr angemacht sondern er verhält sich ruhig solange sie eine gewisse Distanz nicht überschreiten, sogar wenn Baxter dabei kann ich jetzt ruhig im Bogen laufen oder die Hunde setzten sich im Abstand hin und ich kann mich mit dem Besitzer unterhalten.


    Auch Kinderwagen lassen wir jetzt links liegen nach dem Motto "Pah interessiert mich doch nicht". Bis dahin ist Jack durchgedreht wenn er einen Kinderwagen gesehen hat. Erst klappte es mit stehenden Kinderwagen jetzt dürfen die an uns ohne Probleme vorbeigeschoben werden wobei ich trotzdem darauf achte das Jack nicht in Streß gerät und ich immer als Puffer dazwischen bin, falls mal ein Kind zu schreien anfängt oder so.


    Okay rennende schreiende Kinder oder Kinder mit Fahrrädern sind immer noch ein Problem da wechsle ich halt die Straßenseite aber wir trainieren täglich.


    Neulich im Park. Meine Jungs angeleint, da Leinenpflicht und bei diesem Park mit vielen Spielplätzen auch nachvollziehbar. In einiger Entferung rennt ein Schäferhund und noch ein kleiner Hund herum über die Wiese ab in die Büsche meine beiden ruhig, ich stolz wie Oskar. Bricht der Schäferhund plötzlich durchs Gebüsch und stürzt sich auf die zwei, fängt ne Beißerei an. Dazu der schreiende Bestizter (hat der ja noch nie gemach bla bla).


    Toll das sich viele nicht an die Leinenpflicht halten. Wäre der Schäferhund auch angeleint gewesen und hätte Zicken gemachen oder auch wenn meine eigenen Terz gemacht hätten, dann hätte man im Park prima im Bogen aneinander vorbeilaufen können. Seitdem haben wir wieder das Problem das andere Hunde richtig angegiftet werden.
    Also wieder von vorne trainieren. Grrr. Was nicht heißt das wir nicht täglich üben aber es hat uns doch wieder zurück geworfen.


    Täglich üben üben üben. Auf jedem noch so kleinen Gassiegang ist 100% Aufmerksamkeit gefordert. Multitasking eigene Hunde beobachten und Umgebung genau beobachten.

  • Zitat

    Toll das sich viele nicht an die Leinenpflicht halten. Wäre der Schäferhund auch angeleint gewesen und hätte Zicken gemachen oder auch wenn meine eigenen Terz gemacht hätten, dann hätte man im Park prima im Bogen aneinander vorbeilaufen können. Seitdem haben wir wieder das Problem das andere Hunde richtig angegiftet werden.
    Also wieder von vorne trainieren. Grrr. Was nicht heißt das wir nicht täglich üben aber es hat uns doch wieder zurück geworfen.


    Täglich üben üben üben.


    Täglich weiter üben ist genau das Richtige!
    Solche Situationen werden immer wieder kommen, HH sind leider auch nur Menschen.
    Aber glaub mir, die Rückschritte werden immer kleiner. Nicht entmutigen lassen!
    Es ist einfach schön zu sehen was für Fortschritte die Hunde machen und sich entspannen und ruhiger werden.


    Weiterhin viel Erfolg!


    LG
    Sonja

  • Ja das tun wir.
    An dem Sonntag an dem Jack zum 1. Mal gleich an 3 Hunden ruhig vorbeiging bekam er trotz Diät das größte getrocknete Hasenohr das ich finden konnte als Belohnung. So stolz war ich.

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