Leinenaggression - Ursache und Lösung !!

  • Wir haben auch ein Problem damit, dass unser Schorsch an der Leine bellt (teilweise außer sich, und mit Winseln und Schwanzwedeln vermischt). sich dermaßen reinhängt und ihm nix anderes mehr in den Sinn kommt, wie dieser andere Hund. Ich habe auch eher das Gefühl, dass er sich wie wahnsinnig freut auf den da kommenden "Spielkameraden").
    Allerdings habe ich von Anfang an von unserem Hundetrainer den Tipp bekommen, die anderen Hunde zu ignorieren, bzw. eine Richtungswechsel einzuschlagen, was nur bedingt hilft, da ich Schorsch dann bellend hinter mir her schleifen muss.
    Schorsch ist 5 Monate alt und ein total verspielter Boxer-Schäfer Mix, er hat sehr viel Kontakt zu anderen Hunden, ist auch in der Welpenschule und ohne Leine benimmt er sich ganz anders ( will natürlich auch spielen, geht aber wesentlich vorsichtiger auf die anderen Hunde zu).
    Dies Verhalten an der Leine hat er von Anfang an, an den Tag gelegt.
    An der Leine gehen, üben wir fleißig - allerdings anders als von Staffy beschrieben - sobald Hund zieht, bleiben wir stehen und gehen erst weiter, wenn die Leine wieder Spiel hat (Schorsch setzt sich dann meist hin und wartet) und wir loben in dann ganz doll.


    Unser Schorsch kommt aus einer Welpenklappe, wo er mit 4 Wochen samt seiner 8 Geschwister abgegeben wurde. Wir haben ihn mit knapp 15 Wochen bekommen. Die Betreiber dieser Welpenklappe haben die Welpen allerdings im Verbund mit ihren drei eigenen Hunden aufgezogen und ich hatte den Eindruck, dass ihre Hunde super lieb und sehr toll erzogen waren, weshalb wir uns auch schließlich dafür entschieden.
    Ich hoffe, uns kann jemand helfen!
    Dankeschön im Voraus
    Carolin und Schorsch
    [/b]

  • Zitat

    sobald Hund zieht, bleiben wir stehen und gehen erst weiter, wenn die Leine wieder Spiel hat (Schorsch setzt sich dann meist hin und wartet) und wir loben in dann ganz doll.


    Da lernt er doch im Grunde nur, daß Stehen bleiben Sitz heißt !! Wenn er den Sinn verstanden hätte, dann würde er bei straffer Leine langsamer werden, aber sich nicht hinsetzen !! Probier mal die andere Variante aus. (Mir wär das auch viel zu nervig, stehen bleiben, Hundi sitzt, loben (wofür) und weitergehen).


    Bei deinem "Leinenproblem" würd ich vom Prinzip genau wie oben beschrieben vorgehen, nur natürlich viel netter und einfühlsamer - aber dennoch bestimmt. Hast du mal probiert, ihn bei anderen Hunden einfach sitzen und schauen zu lassen. Gemeinsam zugucken und dann mit einer freudigen Aufforderung weiter in gewünschter Richtung !?


    Auch würde ich dies vermehrt in der HS üben. Bewußt an andere herangehen, sitzen, ruhig schauen, weitergehen, dann ableinen und spielen lassen. Er soll ja lernen, sich selber zurückzunehmen, warten (oder verzichten) zu können.


    In dem Alter mußt du natürlich Rücksicht darauf nehmen, daß er öfter mal wirklich abgelenkt ist, geistig weggetreten, überhäuft mit Eindrücken. Daher zwar konsequent und bestimmt, aber auch gerecht handeln. Mein Rüde vergißt alles, wenn er Schweine sieht :D den muß ich dann antippen und auf den Boden zurückholen - sonst würde er da Wurzeln schlagen.


    Gruß, staffy - goldige Mischung haste da :)

  • Zitat


    Mein Rüde vergißt alles, wenn er Schweine sieht :D den muß ich dann antippen und auf den Boden zurückholen - sonst würde er da Wurzeln schlagen.


    :lachtot: das stelle ich mir gerade mal bildlich vor. hund mit verträumten blick aufs schweinchen.
    gruß marion

  • Hallo
    lese gerade aus aktuellem Anlass die Texte zur Leinenaggression.Habe seit kurzem einen Pflegehund,ca.2,5 Jahre,unkastriert,Labrador-Rottweiler-Mix,40kg.ich versuche schon,sehr vorausschauend spazierenzu gehen,aber manchmal sieht er den anderen Hund schon vor mir.Er legt sich dann platt auf den Boden und wartet,bis der andere Hund an
    uns vorbei muss.Ist es eine Hündin oder ein kastrierter Rüde,ist es ok,bei unkastrierten Rüden knurrt er und gebärdet sich wie wild.Ich bekomme ihn kaum gehalten.Seinem Frauchen ,die ich gestern darauf ansprach,war
    dieses Verhalten angeblich unbekannt.Sie geht morgens um 6 mit ihm und abends an den Rhein schwimmen.ich habe schon überlegt,die Betreuung wieder sein zu lassen,weil ich solch anstrengende Spaziergänge bis jetzt mit keinem Hund hatte,auch nicht mit anderen unkastrierten Rüden.Marcy ist sowieso mit allen Hunden verträglich.Stänkeren geht sie aus dem Weg.Lg Beate und Marcy

  • Hallo Staffy,


    auch wir trainieren fleißig und sind schon bei 6 - 7 m angelangt.


    Nur leider muß ich immer wieder von vorne anfangen.
    Bei uns gibt es keine Leinenpflicht. Die meißten anderen Hunde laufen frei und sind leider auch nicht abrufbar.
    So kommt es immer wieder zu Zwischenfällen, die uns in unserem Training um Wochen zurückschmeißen.
    Passiert ist bisher noch nichts, weil ich immer dazwischenstand und versucht habe meinen Hund zu schützen.
    Aber es nervt richtig. Und irgendwie baut meine Fußhupe auch nicht wirklich das Vertrauen zu mir, dass ich die Situation schon regeln werde.
    Hält der andere Hund den erarbeiteten Abstand nicht ein (weil der ja ohne Leine läuft und es ihm völlig egal ist, ob der Besitzer ruft), greift meiner sofort an.


    Da bin ich jetzt noch ziemlich ratlos und verärgert über soviel Ignoranz von anderen Hundehaltern.


    LG Gabi

  • Hallo Gabi,


    mit dem Problem stehst du nicht alleine da, solche Deppen gibt es leider überall.
    Du kannst es nur weiterhin so handhaben wie bisher, Hund hinter dich, wenn möglich unbeeindruckt weitergehen, evtl. den anderen Hund verbal wegschicken ... aber ganz wichtig: selber ruhig bleiben (auch, wenn man sich aufregt), sich davon nicht aus der Bahn werfen lassen, möglichst uninteressiert vorbeitraben.
    Irgendwann habt ihr beide die Nerven dafür solche aufdringlichen Viecher zu ignorieren !


    Gruß, staffy

  • Hallo Staffy,


    jetzt kann ich mich hier auch einreihen *wein*. Seit ca. 2-3 Wochen pöbelt mein Hund auch an der Leine. Ich hab mir deine Texte durchgelesen (super geschrieben) und werde sie auch beherzigen und an unserem "Pöbelproblem" arbeiten, aber noch eine Frage dazu:


    Bei Puschkin ist es leider oftmals so, dass er sich, wenn er einen anderen Hund von weitem sieht, hinlegt, flach wie eine Flunder macht und absolut nicht mehr aufsteht. Ich hätte hier nur die Möglichkeit, ihn wegzutragen (bei ca. 33 kg etwas schwierig) oder ihn von hinten "anzuschieben" (was total bescheuert aussehen würde). Er lässt den anderen Hund also erst auf sich zukommen und fängt auf 1-2 m erst das Knurren an, dann steigt er meistens in die Leine und wird zum Brüllaffen. Ich kann mich dann oft nur dazwischenstellen, um ihm die Sicht zu verstellen, dass er den anderen Hund nicht so fixieren kann.


    Was mach ich in so einem Fall??? - da ist nix mehr mit locker einfach weiterlaufen, er "klebt" ja vorher am Boden.



    In anderen Fällen werden aber die anderen Hunde auch mal schon aus einigen Metern Entfernung angepöbelt (er versucht aber auch schon mal, einen Traktor mit einem großen Heurundballen auf der Gabel zu attackieren *kopfschüttel* - und das OHNE Leine).


    Eigentlich sind es nur Rüden (ob kastriert oder nicht, ob groß oder klein...) die er angeht, er wird wohl jetzt "erwachsen" (knapp 20 Monate), aber so was muss nun wohl wirklich nicht sein. Ich komm mir manchmal schon blöd vor - die meisten HH bei uns kennen ihn als einen Hund, der zu fast allen Hunden freundlich ist und mit ihnen gespielt hat (vor dem Rest hatte er bisher Angst und hat sich "bei Mama" zwischen den Beinen verstecken wollen) und jetzt das!


    Püh sorry, das war jetzt etwas lang, aber ich würde mich über einen Rat bzgl. des "Aufdembodenklebens" sehr freuen.


    LG
    Sabine

  • Zitat


    Bei Puschkin ist es leider oftmals so, dass er sich, wenn er einen anderen Hund von weitem sieht, hinlegt, flach wie eine Flunder macht und absolut nicht mehr aufsteht. Ich hätte hier nur die Möglichkeit, ihn wegzutragen (bei ca. 33 kg etwas schwierig) oder ihn von hinten "anzuschieben" (was total bescheuert aussehen würde). Er lässt den anderen Hund also erst auf sich zukommen und fängt auf 1-2 m erst das Knurren an, dann steigt er meistens in die Leine und wird zum Brüllaffen. Ich kann mich dann oft nur dazwischenstellen, um ihm die Sicht zu verstellen, dass er den anderen Hund nicht so fixieren kann.


    Was mach ich in so einem Fall??? - da ist nix mehr mit locker einfach weiterlaufen, er "klebt" ja vorher am Boden.


    Hallo Sabine,


    Du könntest z.B. das Liegen bestärken. Das geht wahrscheinlich ganz gut, bis seine Distanz dann endgültig unterschritten ist. Damit reduzierst Du diese Distanz auf Dauer aber erheblich.


    Eine andere Möglichkeit ist, dass Du ihn dann in die andere Richtugn mit nimmst (sprich umdrehst). Da würde ich den Moment des Umdrehens bestärken, erst mal.
    Später kannst Du diese beiden Methoden zusammenfügen:
    So lange ruhiges Liegen bestätigen, bis Du das gefühl hast, in 5 Sekunden würde er Pöbeln - da gibst Du dann das inzwischen auch geübte Umkehrsignal und nimmst ihn aus der "Schußlinie".
    Aus dem Umdrehen kannst Du dann irgendwann ein "zur Seite gehen" machen und schließlich einfach einen kleinen Bogen laufen.


    Als nützlich in dieser Situation hat sich ein konditioniertes Entspannungssignal erwiesen. Meine Trainerin arbeitet auch mit einem angekündigten "ins Geschirr-greifen" aber das kenne ich bisher nur aus der Theorie. Ich habe das noch nicht live gesehen. Aber die, die es benutzen haben in kürzerer Zeit gute Fortschritte gemacht. Das ins Geschirr greifen ist Positiv bestärkt und ebenfalls mit dem Entspannungssignal verknüpft.

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