Hundesteuer und Hartz4

  • Ich bin ziemlich erstaunt, dass so viele hier der Meinung sind, dass jemand, der finanziell vom Staat abhängt, kein Recht auf ein kleines bischen Luxus hat. Ja, Tierhaltung ist Luxus, genauso wie ein Fernseher, ein Buch, Musik, jedes Hobby ... eigentlich alles außer essen, wohnen und medizinische Grundversorgung. Aber in unserer Gesellschaft muss hoffentlich niemand auf "Überleben" reduziert werden. Ich kannte ein paar Hundebesitzer die bei Anschaffung von HartzIV lebten und ich wäre im Leben nicht auf die Idee gekommen diesen Menschen die Anschaffung auszureden, genausowenig wie ich ihnen ein anderes Hobby hätte ausreden wollen.


    In meiner Stadt gibt es keine Ermäßigung bei der Hundesteuer. Da wo ich vorher gewohnt habe, gab es eine (für Inhaber des Sozialausweises, den Hartz-IV-Bezieher vermutlich problemlos bekommen). Diese Entscheidung ist genauso willkürlich und damit genauso (un)gerecht wie jede Entscheidung über Hundesteuer. Und sie ist genauso willkürlich und (un)gerecht wie andere Ermäßigungen für Inhaber von Sozialausweisen (Bibliothek, Theater, Museen, Sportvereine usw. usf.).


    Und ja, ich bin der Meinung, dass jeder gut überlegen sollte, ob er sich einen Hund leisten kann, ob er auch unerwartete Ausgaben stemmen kann usw. usf.. Aber wenn eine Gemeinde sich entscheidet, den Leuten an diesem Punkt entgegen zu kommen, dann freue ich mich für jeden, der diese 10-20€ im Monat anders einsetzen kann, z.B. für Hundefutter, für meine Hündin hätte das locker gereicht.

  • Ja, Tierhaltung ist Luxus, genauso wie ein Fernseher, ein Buch, Musik, jedes Hobby ...

    Das kann man aber in meinen Augen absolut nicht vergleichen. Tierhaltung hängt mit anderen Lebewesen zusammen, bedeutet, da hängt einiges dran.


    Ich bin der Meinung (ja- das klingt jetzt bestimmt hart!), dass man finanziell schon für größere OP's oder Krankheiten eines Hundes auch aufkommen können muss.


    Wenn man aber nicht einmal die Hundesteuer bezahlen kann und daher eine Steuerbefreiung braucht/möchte, was macht man, wenn der Hund krank ist?

  • Das kann man aber in meinen Augen absolut nicht vergleichen. Tierhaltung hängt mit anderen Lebewesen zusammen, bedeutet, da hängt einiges dran.
    Ich bin der Meinung (ja- das klingt jetzt bestimmt hart!), dass man finanziell schon für größere OP's oder Krankheiten eines Hundes auch aufkommen können muss.


    Wenn man aber nicht einmal die Hundesteuer bezahlen kann und daher eine Steuerbefreiung braucht/möchte, was macht man, wenn der Hund krank ist?

    Mit dem bei der Steuer gesparten Geld das Blutbild zahlen? =)

  • Wenn man aber nicht einmal die Hundesteuer bezahlen kann und daher eine Steuerbefreiung braucht/möchte, was macht man, wenn der Hund krank ist?

    Ich würde es anders formulieren: wenn man die Steuer nicht bezahlen muss, hat man die Möglichkeit, etwas mehr Geld für medizinische Notfälle zur Seite zu legen.

  • Das kann man aber in meinen Augen absolut nicht vergleichen. Tierhaltung hängt mit anderen Lebewesen zusammen, bedeutet, da hängt einiges dran.
    Ich bin der Meinung (ja- das klingt jetzt bestimmt hart!), dass man finanziell schon für größere OP's oder Krankheiten eines Hundes auch aufkommen können muss.


    Wenn man aber nicht einmal die Hundesteuer bezahlen kann und daher eine Steuerbefreiung braucht/möchte, was macht man, wenn der Hund krank ist?

    Du redest jetzt vom Szenario Hartz4 Empfänger zu sein und sich bewusst in diese enge finanzielle Situation einen Hund zu holen oder?


    Das finde ich auch unverantwortlich.


    Wir sollten bei der Diskussion hier vielleicht schauen dass nicht soviel durcheinander gerät. Es ist ein Unterschied ob der Hund schon da war, oder man ihn sich dann erst holt.

  • Also reicht es aus das Menschen nur Essen und ein Dach über den Kopf haben ?


    Ein Mensch ist keine Maschine, er braucht etwas für sein Seelen Glück.
    Sonst hat man ganz andere Probleme die dann im Seelischen Bereich liegen und dann auf dauer auch wieder Arbeitsunfähig macht.



    Ich finde dieses dä dä die kriegen was gratis Neid echt schrecklich, diese Menschen bekommen schon nicht viel.
    Und dann gönnt man ihnen nicht mal ein bisschen was, was sie glücklich macht und sie an der Gesellschaft teilnehmen können.

  • Ich würde es anders formulieren: wenn man die Steuer nicht bezahlen muss, hat man die Möglichkeit, etwas mehr Geld für medizinische Notfälle zur Seite zu legen.

    Nein, so denke ich nicht.
    Wenn man so knapp bei Kasse ist, dann sollte man sich die Hundeanschaffung wirklich überlegen.


    Ja, @SophieCat, wenn man sich bewusst einen Hund anschafft, obwohl man Hartz4-Empfänger ist. Hätte ich dazu schreiben sollen, sorry.

  • Ich denke, dass sich Modelle finden lassen könnten, mit denen alle zufrieden wären, beispielsweise eine Steuererleichterung/Steuererlass wenn man gemeinnützige Arbeit vorweisen kann oder eine zeitliche Befristung oder was-weiß-ich-was-noch.
    Denkbar wäre auch ein Weg weg von der pauschalen Hundesteuer hin zu einer einkommensabhängigen Steuer.


    Ich wohne in einem typischen „Mehrfamilienwohngebiet“ bestehend aus Mehrfamilienhäusern und Plattenbauten. Hier wie auch in ähnlichen Wohngebieten ist die H4 Quote höher als in „netteren“ Wohngebieten und merkwürdigerweise auch die Hundeanzahl, häufig leben in manchen Wohnungen auch mehrere Hunde.
    Da ich beruflich ebenso viel mit H4 Empfängern arbeite, kann ich das zuverlässig bestätigen.
    Die Hunde übernehmen die Funktion eines Katalysators, der die Menschen zwingt, sich nicht in der Wohnung einzukapseln, hinaus zu gehen.
    Das ist wichtig und gut, sollte aber nie zulasten des Tieres selbst gehen.
    Ich bin ein großer Freund davon, die Ressource Zeit, die H4 Empfänger Vollzeitarbeitenden voraus haben, positiv zu nutzen, statt den mahnenden Finger zu schwingen.
    Aber da sind wir gesetzlich fürchte ich noch weit entfernt von

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