Jungspung Hahnenkämpfe

  • Du schreibst, Ihr habt ein "Rudel" - wie viele Hunde sind das überhaupt? Für mehrere Hunde braucht man ja Platz, und ich gehe mal davon aus, den habt Ihr, vor allem, weil Du was von einer noch nicht läufigen Hündin schreibst.


    Daher gehe ich davon aus, dass Ihr die Hunde sicher trennen könnt - oder?


    Und genau das würde ich mit den beiden Rüden im Haus erst mal tun: trennen. Dass Ihr mit allen spazieren gehen könnt, ist doch schon mal prima!


    Und zwar am besten mit Gitter dazwischen, so dass sie sich zwar sehen, aber nicht zueinander können, damit die neue Konstellation Zeit hat zu wachsen, vor allem, weil der Neuzugang, wie schon jemand geschrieben hat, ein Leben im Rudel wohl noch nicht kennt.


    Wenn niemand da ist, würde ich den Neuzugang sowieso von den anderen trennen, und zwar mit einer geschlossenen Tür dazwischen.


    Diese ganze Analysiererei am Erziehungsstand oder am Charakter bringt doch zum jetzigen Stand nichts weiter als ein paar Anhaltspunkte, lass den Hunden doch Zeit zum Zusammenwachsen, überfahre sie doch nicht so!


    Dass Du eine Lösung parat hättest, falls die beiden Rüden gar nicht miteinander können, davon gehe ich mal aus.


    Wir haben übrigens selber einen 2. erwachsenen Rüden zu einem bereits vorhandenen Fünfjährigen dazugenommen, und zwischen denen war in den ersten Wochen im Haus die Tür meistens zu, erst nach und nach haben wir sie auf engerem Raum zusammengelassen, zunächst vor der Tür, dann im Haus, und als die Hündin als Welpe dazu kam, sind wir ähnlich verfahren, weil die beiden Großen, mittlerweile ein gutes Team, "das da" natürlich völlig überflüssig fanden.


    Caterina

  • Du musst das Ruder übernehmen. Geprollt wird nicht. Aus Punkt. Basta. Wenn die zwei irgendwann doch ernstmachen und gerade wenn du noch mehr Hund hast kannst du sonst ne richtig schöne Massenkeilerei haben..Rudeldynamik ist da echt nicht zu unterschätzen.
    Wenn rumgemotzt wird geht jeder auf seinen Platz und bleibt da...da musst du konsequent bleiben und zeigen dass dieses Geplänkel unerwünscht ist.
    Nicht die beiden machen die Hausregeln unter sich aus sondern du legst sie fest und setzt sie durch. Sonst kann es nur Chaos geben

  • " "ich bin hier der Größte"-Getue hab ich immer im Keim erstickt."

    Ich glaube nicht, dass es in dieser Jung - und Neuhund-Konstellation um "Ich bin der Größte-Getue" geht.
    Alle sind durch den Neuzugang verunsichert, der neue Hund sowieso und dann spielt noch eine junge Hündin als Ressource eine Rolle.


    Mit "Rüde 1 zuerst füttern, streicheln usw." wirst du das Problem wahrscheinlich nicht lösen.
    Auf jeden Fall wirst du ein striktes Management zwischen all den Junghunden walten lassen müssen.
    Durch den Neuzugang (auch der neue Hund selbst) stehen wahrscheinlich alle unter Stress. Stress führt schnell zu Konflikten.


    Ich würde jetzt die Hunde langsam, überwiegend einzeln, miteinander in Ruhe vergesellschaften.
    Alle müssen sich an die neue Situation gewöhnen.


    LG Themis

  • Ich muss sagen, das was du beschreibst ist hier alles nicht erlaubt. Wenn ich einen Hund streichel hat der andere die Füße still zu halten sonst fliegt er raus. Egal wer hier welche Rolle hat, Ressourcen verwalte ich und sonst keiner. Hier wird kein Futter geklaut, Spielzeug gebunkert oder irgendwer abgeschirmt. Halten sich alle an die Regeln können die hier frei entscheiden wer wo liegt oder was macht. Wer es nicht macht fliegt raus und darf ne Runde alleine liegen.
    Gestreichelt wird wer Grad hier liegt oder zu mir kommt, egal welche Stellung sie unter einander haben, Futter gibt es für alle gleichzeitig. Ich verteile die näpfe an ihren festen Plätzen und erst wenn ich es sage dürfen sie dran. Bis dahin liegen sie still und warten.


    Dadurch wissen meine das sich dieses anmaulen untereinander erstmal gar nicht lohnt. Raus fliegen ist aber auch für alle echt blöd, also benimmt man sich lieber.
    Neue Hunde bekommen von mir den "meins" Stempel. Und alles was meins ist wird nicht kaputt gemacht! Man kann es ignorieren, blöd finden und beleidigt sein, aber hier wird nicht gezankt.


    Du hast 2 sehr junge Rüden die sich natürlich ausprobieren, die gucken was geht und was nicht geht. Da würde ich nichts einfach laufen lassen sondern sehr genaue Grenzen für alle setzen.

  • Ich finde das ganze mit Rudel, Rudelführer und was weiß ich auch sehr irreführend.


    Das sind nicht verwandte, annähernd gleichaltrige Rüden. sowas ergibt kein "Rudel".


    Wenn die beiden "Rangkämpfe" ausfechten würden, dann wäre das Ergebnis, dass der Unterlegene sich bitteschön subito aus dem Revier des Siegers zu trollen hat.


    Diese Hunde würden denselben Platz in deinem imaginären Rudel besetzen, es sind also Rivalen. Rivalen beanspruchen dieselben Ressourcen, vertreiben sich also gegenseitig und kooperieren nicht, auch nachdem sie die "Rangfolge geklärt" haben. Und wenn ein Vertreiben nicht geht, weil du es verhinderst, dann hast du zwei Rivalen in Dauer-Konkurrenz, die sich gegenseitig ständig stressen.


    Da braucht man nicht groß rumanalysieren, das ist doch ziemlich offensichtlich und logisch. Das "Problem" den Hunden zu überlassen, ist unfair.


    Zum Glück sind es ja Hunde, und kein wildlebendes Wolfsrudel. Sie sind durchaus in der Lage , in so einer Konstellation friedlich zu leben. Wenn ihr ganz klare Regeln aufstellt, und für deren Einhaltung sorgt. Offener Konflikt und Streit um Ressourcen darf nicht sein. Später, wenn die sich gut kennen und ihr sie gut einschätzen könnt, und sie vom Alter her gefestigter sind, kann man das wohl bissel lockerer sehen - aber 2 Jungrüden im "offene Hose" Alter um den "Rang" streiten lassen... neee.


    Mit klaren Regeln und eindeutigem Management, eben so, wie ihr möchtet, dass das laufen soll, fahrt ihr besser.
    Gerade am Anfang würde ich peinlichst drauf achten: Jeder hat seinen Platz, Trennung wenn alleine, Trennung beim Füttern, keine Ressourcen, die rumliegen, keine Konflikte um die Hündin, Getobe etc nur draussen, jeder kümmert sich um seinen Hund usw.


    Wenn gleich zu Beginn doofe Sachen passieren, ist es schwierig wieder auszubügeln. Lieber zu viel Kontrolle am Anfang als zu wenig.

  • Wenn niemand da ist, würde ich den Neuzugang sowieso von den anderen trennen, und zwar mit einer geschlossenen Tür dazwischen.


    Diese ganze Analysiererei am Erziehungsstand oder am Charakter bringt doch zum jetzigen Stand nichts weiter als ein paar Anhaltspunkte, lass den Hunden doch Zeit zum Zusammenwachsen, überfahre sie doch nicht so!


    Das Trennen sollten wir alle weg sein, wäre natürlich gegeben, das hätten wir auch so gemacht. Mir ist da die Gefahr zu groß. Allerdings muss ich erstmal einen Türknauf besorgen nächste Woche, der neue junge Mann bekommt Türen auf.


    Ich verstehe deinen Satz nicht. Warum überfahre ich den Hund, wenn ich ihn analysiere?
    Oder beziehst du das auf das neu aufbauen der Befehle?
    Ich gebe ihm nur Standartbefehle, also Grundgehorsamkeitsbefehle, wenn ich sie benötige. Im Garten liegt er und ich hätte mit meinem Rüden Agieinheiten geübt.


    Ihr müsst bedenken, das wir uns schon einen Weile kennen. Er war schon oft bei mir und wir bei ihm.




    Wir werden jetzt erstmal ein Reglement schaffen und ich denke ich werde in ein paar Tagen mal berichten wie es greift.


    @Themis das wäre eine Monster Aufgabe alle einzeln an ihn heranzuführen, zumal sie sich wie gesagt ja kennen. Das Problem sind auch nicht meine Weiber. Das Problem herrscht eben bei den Bubis.
    Und als erstes füttern, ich füttere regulär alle Hunde einzeln bzw, wenn im Rudel bunt durch den Raum verteilt. Jeder wartet vor seinem Napf bis ich seinen Befehl löse.


    @begga hier ist es genauso, ich habe allerdings so zeitig nachgefragt, weil ich gern doch eine Bestätigung bzw Korrektur so früh wie möglich in meiner Sichtweise haben wollte.
    Ich dulde kein spielen im Haus und allgemein keine Unruhe im Rudel, da ich auch Kinder habe und bestimmte Dinge da einfach nicht gehen. Ich habe die Situationen beschrieben, das ihr einfach einen Eindruck bekommt.

  • Ja aber warum lässt du solche Situationen erst zu?
    Warum dürfen die sich umkreisen und wichtig machen?
    Warum darf ein Hund dich abschirmen?
    Warum dürfen die sich überhaupt anmaulen?
    Warum gibt es bei dir einen Rüden, der zuerst gestreichelt wird?


    Verstehst du was ich meine?
    Das sind alles Dinge, die im kleinen erstmal kaum auffallen, sich aber ganz fix hoch schaukeln können.
    Und mir ist z.b. völlig egal wer hier warum meint Theater zu machen. Motzen auch hier 2 Hunde an, gibt es Ärger für alle beide.


    So was ist total anstrengend, erfordert ein gutes beobachten und frühzeitiges Eingreifen.
    Aber auf Dauer zahlt sich das wirklich aus, ich habe nämlich im Alltag wenig Lust bei 3 DSH und bald 3 Kleinkindern hier irgendwelches rumgeprolle zu haben.

  • Ja aber warum lässt du solche Situationen erst zu?
    Warum dürfen die sich umkreisen und wichtig machen?
    Warum darf ein Hund dich abschirmen?
    Warum dürfen die sich überhaupt anmaulen?

    Das da meine ich mit überfahren. Oder nenn es überfordern.


    Meiner Erfahrung nach sind die wichtigsten Hilfsmittel für ein entspanntes Zusammenleben mit Hund(en) Zeit und Platz.


    Selbst wenn sich die Hunde kennen, ist es eine völlig andere Hausnummer, wenn sie jetzt plötzlich unter einem Dach zusammenleben sollen, und gerade Border Collies mit ihren feinen Antennen spüren ganz genau, woher der Wind weht, dass "der da" jetzt immer da ist.


    Klar hätte es funktionieren können, dass Du sie einfach zusammen lässt und dass der Neue sich klein macht und einfügt und erst mal abwartet - tut es aber nicht.


    Und deswegen ist es schon richtig, wie Du es auch vor hast, gar nicht länger rumzuexperimentieren und die Hunde selber rumregeln zu lassen.


    Ich bin da ganz bei begga: Ist aufwändig, anstrengend, macht sich aber auf lange Sicht mehr als bezahlt.


    Caterina

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