Wann hört der Schmerz auf.....

  • Hallo ihr


    Ich sitze hier und heule. Heute sind es 4 Wochen dass wir unseren Balou gehen lassen mussten. Es ist an manchen Tagen immer noch so unwirklich.
    Manchmal schaffe ich einen Tag nicht zu weinen und bin stark. Ich lenke mich ab, beschäftige mich um nur nicht an " ihn " zu denken. Doch dann überkommt es mich wieder und ich bin nur am heulen. Ich kann mich auch in Gesellschaft von Menschen zusammennehmen. Wenn ich nicht über Balou rede geht alles gut. ( wer würde auch verstehen dass ich um einen " Hund " so lange weine )
    Bin ich zu Hause, ist er da.....er läuft mir entgegen. Ich höre und rieche ihn. ER IST DA....nein....wann kann ich endlich loslassen. Wir hatten 17 wunderschöne Jahre. Und ich weiß auch dass es ihm jetzt gut geht. Aber WARUM tröstet mich das Wissen nicht?
    Ich denke es zerreisst mich vor Schmerz. Schäme mich auch irgendwie dass ich so emotonial bin. Verstehen kann es sowieso nur jemand der auch schon mal sein geliebtes Haustier verloren hat. Deswegen kann ich mich auch nur bei euch ausheulen und sonst nirgens.
    Ich habe auch schon liebe Familienangehörige verloren. Da versteht man eine starke Trauer....aber ein HUND...


    Danke dass ich euch meinen Kummer schreiben kann / darf


    Liebe Grüße
    Margit

  • :streichel:


    Mir tut es auchsehr leid.


    Abschied nehmen dauert etwas - die Lücke ist ja noch ganz frisch. Irgendwann lässt der Schmerz nach und die schönen Erinnerungen überwiegen. Ich wünsch Dir von Herzen alles Gute.

  • Ich verstehe dich sehr gut, bei mir sind es 5 Wochen her, seit ich meinen geliebten Seelenhund Rando einschläfern lassen musste, und ich weine auch noch jeden Tag um ihn. Ich hoffe auch immer, dass ich nicht auf ihn angesprochen werde, denn dann kann ich mich fast nicht zusammennehmen. Jeden Tag besuche ich sein Grab in unserem Garten und schnüffle an seinem Tuch, mit dem er immer zugedeckt wurde. Auch jetzt fliessen schon wieder die Tränen. Ob das besser wird, wenn in etwas mehr als einer Woche ein Tierschutzhund einzieht?
    Ich wünsche dir und auch allen anderen Trauernden viel Kraft und dass die schönen Erinnerungen an unsere geliebten Vierbeiner immer mehr überwiegen und die Trauer ein bisschen in den Hintergrund drängen.

  • Ach Margit, was sind schon 4 Wochen, wenn man einen geliebten Kameraden verloren hat? Bei mir sind es 6 Jahre und auch heute noch überkommt mich ab und zu ungebremst der Schmerz über den Verlust. Das ist doch völlig in Ordnung. Unsere Hunde sind Familienmitglieder und jeder von Ihnen ist alle Tränen wert, die man um ihn weint. Sicher überwiegen mit der Zeit die schönen Erinnerungen, aber wann das so ist, ist von Mensch zu Mensch völlig unterschiedlich.
    Trauere um Deinen Süssen so oft, so lange und so intensiv, wie Du es willst und brauchst. Es sind D e i n e Gefühle und darüber bist Du Niemandem Rechenschaft schuldig. Hier findest Du immer ein offenes Ohr. Und weisst Du was? Balou ist nicht fort, er ist nur schon da, wo wir alle hingehen und wenn Du ganz sehr aufpasst, wirst Du ihn manchmal fühlen und sehen - im Traum, als Sternschnuppe - oder urplötzlich fällt eine Feder aus dem Nichts vor Deine Füsse.... Damit grüsst er Dich und sagt Dir, dass es ihm gut geht und er bei Dir ist.
    Ich wünsche Dir alle Kraft der Welt.

  • Rando, 6 Tage nachdem mein Seelenhund ging, zog ein TS-Hund hier ein. Ich hatte so gehofft, sie lernt meinen Ali noch kennen....Ich glaube, das hat sie getan. Und sie hat mir das Leben gerettet.
    Nein, ein neuer Hund wird Deine Trauer nicht mindern, aber die neue Aufgabe wird Dich ablenken und Dir helfen. Trauern wirst Du trotzdem, aber das neue Familienmitglied wird Dir beistehen.
    Alles Gute!

  • Vielen Dank, am liebsten wünschte ich mir Rando wieder zurück, aber das ist halt leider nicht möglich. Noch überwiegt die Trauer, ganz ab und zu bemerke ich, dass ich mich doch auch auf den neuen Hund ein bisschen freue.... Ich weiss genau, dass, wenn er denn da ist, ich ihn genauso lieben werde wie ich Rando geliebt habe, aber die Trauer wird mich sicher auch immer begleiten.

  • Hey :streichel:

    ( wer würde auch verstehen dass ich um einen " Hund " so lange weine )

    Jeder normale Mensch :smile: :streichel:


    Schäme mich auch irgendwie dass ich so emotonial bin.

    Schäme Dich nicht für Deine Gefühle, nimm sie an. Lebe sie!
    Die gehören genau so zu Dir wie Deine Füsse.
    Sie sind wichtig!


    Verstehen kann es sowieso nur jemand der auch schon mal sein geliebtes Haustier verloren hat.

    Man muss nichts selbst erlebt haben um genügend Respekt vor den Gefühlen eines andern zu haben.
    Wer Dich ernst nimmt, wird Deine Trauer respektieren und akzeptieren.
    Einfach so, weil Du wichtig bist :streichel:


    Mein Beileid, von ganzem Herzen! :streichel:

  • Bin ich zu Hause, ist er da.....er läuft mir entgegen. Ich höre und rieche ihn. ER IST DA...

    Das ist normal. Sie brauchen eine Weile, bis sie der Meinung sind, dass wir auch ohne ihre direkte Anwesenheit klar kommen. Da sind sie eh immer. Du wirst Balou noch ganz oft spüren, auch in vielen Jahren noch. Dann wird es aber nicht mehr weh tun, so wie jetzt, sondern es werden glückliche Momente sein.


    wann kann ich endlich loslassen

    Wenn Du den Trauerprozess durchlaufen hast. Das dauert, setz Dich nicht selbst unter Druck, es gibt keine Zeitvorgabe, bis wann man fertig zu sein hat mit der Trauer.

    Wir hatten 17 wunderschöne Jahre. Und ich weiß auch dass es ihm jetzt gut geht. Aber WARUM tröstet mich das Wissen nicht?

    Weil Trauer immer aus zwei Teilen besteht - der eine Teil bezieht sich auf den, um den wir trauern, der andere Teil bezieht sich auf das, was mit uns selbst passiert, wennn wir jemanden verloren haben. Und das ist nun mal an vorderster Stelle ein grosser Verlust für uns. Damit muss man erst umgehen lernen. Lass Dir Zeit, die Zeit, die Du brauchst.


    Es ist schon so, dass viele Menschen eher wenig Verständnis für die Trauer um ein Tier haben - aber was sind das für arme Socken, wenn sie nie die Verbundenheit mit einem Tier erleben durften.


    Ich für mich finde übrigens, dass es manchmal viel mehr Stärke braucht, seine Gefühle zu zeigen, als sich immer und ständig zusammenzureissen.


    Lass Dir Zeit, um um Balou zu trauern. Lass die Trauer zu, schaff Dir bewusst Raum für die Trauer, wenn äussere Umstände von Dir verlangen, dass Du Dich zusammenreissen solltest - z. B. indem Du einen Brief an Balou schreibst, oder Eure Lieblingsgassistrecke lang gehst oder in unserer Regenbogenbrücke Balous Geschichte aufschreibst , oder einfach sonst irgendetwas tust, bei dem Du Dich mit Balou besonders eng verbunden fühlst.


    Trauern ist die Wundheilung der Seele. Das muss einfach sein dürfen.


    :streichel:


    LG, Chris

  • Ich kann es gut verstehen, dass du auch nach 4 Wochen noch um deinen Balou trauerst. Und das ist auch gut so. Ein Verlust muss verarbeitet werden. Und das dauert nunmal von Mensch zu Mensch unterschiedlich lange und jeder trauert auf seine Weise. Auch ich habe meinen Seelenhund Benny im April nach fast 15 gemeinsamen Jahren verloren. Und ich wünschte ich hätte so wie du "richtig" um ihn trauern können. Da ich aber erst 4 Tage vorher meine Mutter zu Grabe getragen habe, war und bin ich mit meinen Gedanken immer mehr bei ihr. Dennoch fehlt er mir sehr. Um diese beiden Verluste zu überstehen, "musste" schnellstmöglich ein neuer Hund her. Ich brauchte dringend wieder eine Aufgabe, sonst hätte man mich jetzt vermutlich in der Klapse besuchen können. Und so zog bereits 15 Tage später der kleine Yoshi bei mir ein.


    Nimm dir alle Zeit der Welt um diesen Verlust zu verarbeiten. Dafür musst du dich auch gar nicht schämen oder vor irgendwem rechtfertigen.


    Ich wünsche dir, dass die Trauer bald nachlässt und du mit einem Lächeln an eure gemeinsame Zeit zurück denken kannst.

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