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Ich habe mal ne kleine Verständnisfrage: Die Zucht mit Registerhunden ist in manchen RZV doch erlaubt, oder nicht? Es wäre doch ein leichtes darüber "frisches Blut" in die Population zubringen, oder habe ich nen Denkfehler?
Xer sind rein phänotypisch doch manchmal kaum von FCI Hunden zu unterscheiden, wenn man also wollte...
Die Frage ist halt, ob die Registerhunde wirklich etwas neues mitbringen würden, in dem Umfang, wie sich das viele gerne vorstellen.Bei den Xern ist es eine Sache, ja da kommt eine weitere Rasse mit ins Spiel, wobei auch da die Frage ist, ob man sich da jenseits einer Frischeinfusion für den Genpool noch etwas positives dazu holt oder sich nur neue Probleme in die Rasse kippt.
Bei anderen Rassen darf aber schlicht bezweifelt werden, ob man da so einen großen genetischen Vorteil hätte oder ob die nicht doch, wenn man zwei, drei Generationen zurückgeht, wieder aus genau der selben Ecke kommen und der Großvater am Ende vielleicht nicht doch ein Populare Sire war, dessen Nachzucht mal aus "Liebhaberei" Welpen mit dem nächstbesten rassegleichen Hund haben sollte.
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Bei den Belgiern ist die Zucht mit Registerhunden in DE in 2 Belgiervereinen und dem einzigen Maliverein verboten!
Der DKBS schliesst es als einziger Verein nicht grundsaetzlich aus. Dort braucht man eine Sondergenehmigung. Ich kenne aber keinen Fall, in dem diese erteilt wurde (verfolge das aber auch nicht wirklich).
Im BSD gabs nen Wurf mit einem Hund der keine FCI-Anerkennung hat. Wurde zu spaet bemerkt (kein Kommentar). Folge war, die Welpen haben Registerpapiere bekommen und sind somit im Grunde raus aus der Zucht ueber deutsche Vereine. -
Bei offenen ZB geht es nicht um planlose Verpaarungen
Man koennte auch - zur Absicherung - sagen, man muss einen Antrag stellen bzw. nachweisen, dass der ausgesuchte Ruede (unabhaengig von seiner Rasse) Leistungsnachweis abc haben muss. Hat er den nicht, wird nichts genehmigt.
Eben. Im übrigen ist auch in der Pferdezucht ein offenes Zuchtbuch keine Einladung für wilde Vermehrerei. Auch hier müssen Hengste konkret geprüft und für die Rasse zugelassen sein. Als Beispiel das Deutsche Reitpony. Hier ist das Bestreben, ein sporttaugliches Pony im Maß bis 1,48cm. Reitbar von Kindern ebenso wie sportlich ambitionierten kleinen Erwachsenen und Jugendlichen. Dafür werden kleine Warmbluthengste aus aktuellen Zuchtlinien zugelassen genauso wie vielversprechende Fremdponyrassen oder Araber (letzteres inzwischen seltener). Meine Stute ist zum Beispiel eine gelungene "Gebrauchskreuzung" über mehrere Generationen aus normalgroßen Warmblütern und Welsh B-Ponies. Jedes Jahr bei den Körungen gibt es eine kleines Auswahl an Fremdrassen die mitgekört bzw geprüft und zugelassen werden als Veredler. So langsam findet sich ein homogenes Bild, aber auch mit Tendenz zu eigenen sportlichen Schwerpunkten (Dressur/Springen).
Ein weiteres Beispiel ist übrigens die deutsche Sportpferdezucht des Hannoveraner. Früher schwerere Kutschpferde...dann wesentlich vermehrt veredelt durch Vollblüter. Jedoch werden die Pferde mit den Generationen sichtbar wieder schwerer im Typ, so dass immer ein prozentualer Anteil an Vollblütern immer mal wieder einfließen muss. Hier sind Outcross-Verpaarungen immer wieder wertvoll. Auch vom Typus her. Das Einfließen von anderen Zuchtgebieten, auch aus eben spezialisierteren Rassen, ist immer wieder wertvoll.
Aber, es wird immer wieder Rasseliebhaber geben, die jaulen, weil Outcrossverpaarungen die Rasse "schädigen". Bei den Pferden ist es zum Beispiel schnell der "Arabo"-Einschlag den es bei Haflingern und Friesen gab.
Mir fällt ehrlich gesagt gerade nur der Dalmatiner ein, wo es ein gezieltes Einkreuzungsprojekt gab, um das Purin-Problem zu lösen. Statt sich aber über die Einkreuzung gesunder Hunde zu freuen, wird gejammert, dass diese Hunde nicht typgerecht seien und so...(für mich als Rasselaien nicht sichtbar...) Gerüchte und Richtigstellung
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Also, über die belgischen Schäferhunde weiß ich nichts, ob da Einkreuzungen nötig oder sinnvoll sind.
Da es aber da eine relativ breite Basis gibt (oder liege ich da falsch?) und die Hunde geprüft und nach Tauglichkeit selektiert werden (oder?) glaube ich, sind die nicht ganz weit oben bei den "kaputtgezüchteten".
Dazu die hohe Spezialisierung - ja, das passt nicht zu vielen anderen Rassen. Immerhin gibt es ja die Xer, also scheinen viele Leute das kreuzen für sinnig zu halten, aber das ist ja auch wieder ein Thema für sich.
Jedenfalls will doch keiner Möpse mit Mail veredeln, oder Malis verdoodeln. Naja, irgendjemand wird sogar das vermutlich wollen...Wenn ich jetzt mal von den Hunden ausgehe, die am meisten unter "Schönheitszucht" leiden - nämlich die, die keine Arbeitshunde sind, reine Show- und Begleithunde, da würden mir schon einige Rassen einfallen, die man auch mischen könnte, um wieder eine breitere genetische Basis zu bekommen. Was für mich immer unabdingbar wäre - sonst ist nämlich nix mit "Krankheiten rauszüchten", soweit das überhaupt geht. Um die Gesamt-Vitalität der Population zu erhöhen (nicht zwinged des Individuums) muss die genetische Verarmung zurückgedreht werden. Und das geht niemals ohne "Zufuhr" von aussen.
Es sind ja auch diese Hunde, die man am ehesten im Sinn hat, wenn man von überzüchtet usw redet. die, ohne Arbeitsprüfungen, gezüchtet auf Aussehen.
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Ich sehe das Problem da einfach darin, den passenden Hund zu finden.
Ich haette keinerlei Bock auf nen Welpen aus einer Mali-BBS-Verpaarung. Einfach weil das was ich an BBS kenne nichts ist, was man zum Aggressionspotential des Malis braucht. Gesundheit alleine ist nicht alles! Was bringt mir ein kerngesunder Hund (den es so nicht gibt, also bezogen auf die gesamte Population) der z.B. aus der Hysterie/Angst raus alles zerlegt was sich bewegt?
Voellig andere Rassen sind mAn unsinnig, weil es kein sinnvolles Ziel dahinter geben kann. Was soll man mit einem Mali-Pudel-Mix? Oder einem Mali-Weimaraner-Mix.
Somit waere ein offenes ZB zwar vom Grundgedanken her nicht schlecht. Aber das 'Endprodukt' waere fuer mich (!) fraglich!Ja, dieses Problem sehe ich auch und in diesem Punkt sind wir uns völlig einig.
Es ist ja nun aber nicht so, dass Du dann - um bei Deiner Rasse zu bleiben - zwingend einen Mali/BBS Hund kaufen musst oder dass es dann nur noch Mali/BBS Mixe gäbe - es bliebe Dir als Züchter nach wie vor selbst überlassen, eine Mali/Mali-Verpaarung zu machen. Auch als Käufer kaufst Du dann eben, genau wie heute, da, wo Du glaubst, den für Deine Ansprüche passenden Hund zu kaufen. Ich bin überzeugt, dass es auch mit offenen Zuchtbüchern mehr als genug Züchter geben wird, welche ihre Rassen und Linien 'rein' halten wollen und werden.
Als Käufer habe ich, wenn ich einen Hund mit bestimmten Eigenschaften will, heute fast keine Alternative, als zu einem FCI-anerkannten Züchter zu gehen. Das gilt ganz besonders für Familien- und Begleithunde. Bezeichnenderweise hat sich ja aber wo immer möglich in praktisch jeder Leistungssparte (sei es nun im Sport oder in der Arbeitshundewelt) mindestens ein Verein gebildet, der ausserhalb der FCI agiert und Spezialisten für diese ganz besonderen Bedürfnisse produziert. Wären die Zuchtbücher geöffnet, hätte ich zumindest die Option, bei jemandem zu kaufen, der unter kontrollierten Bedingungen Hunde züchtet. Diese Option habe ich heute nicht.
Die Frage ist halt, ob die Registerhunde wirklich etwas neues mitbringen würden, in dem Umfang, wie sich das viele gerne vorstellen.
Bei den Xern ist es eine Sache, ja da kommt eine weitere Rasse mit ins Spiel, wobei auch da die Frage ist, ob man sich da jenseits einer Frischeinfusion für den Genpool noch etwas positives dazu holt oder sich nur neue Probleme in die Rasse kippt.
Bei anderen Rassen darf aber schlicht bezweifelt werden, ob man da so einen großen genetischen Vorteil hätte oder ob die nicht doch, wenn man zwei, drei Generationen zurückgeht, wieder aus genau der selben Ecke kommen und der Großvater am Ende vielleicht nicht doch ein Populare Sire war, dessen Nachzucht mal aus "Liebhaberei" Welpen mit dem nächstbesten rassegleichen Hund haben sollte.
Genau dafür gibt es heutzutage ja eine Vielzahl an Gentests, die unter anderem auch Verwandtschaftbeziehungen nicht nur bis ins fünfte oder neunte Glied aufzeigen, sondern wirklich bis zu den Anfängen der Reinheitszucht reichen. Und natürlich ersetzen Gentests nicht jegliche menschliche Planung. Diese wird immer dazu gehören.
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Also, über die belgischen Schäferhunde weiß ich nichts, ob da Einkreuzungen nötig oder sinnvoll sind.
Da es aber da eine relativ breite Basis gibt (oder liege ich da falsch?) und die Hunde geprüft und nach Tauglichkeit selektiert werden (oder?) glaube ich, sind die nicht ganz weit oben bei den "kaputtgezüchteten".
Dazu die hohe Spezialisierung - ja, das passt nicht zu vielen anderen Rassen. Immerhin gibt es ja die Xer, also scheinen viele Leute das kreuzen für sinnig zu halten, aber das ist ja auch wieder ein Thema für sich.
Jedenfalls will doch keiner Möpse mit Mail veredeln, oder Malis verdoodeln. Naja, irgendjemand wird sogar das vermutlich wollen...Das war nur ein Beispiel meinerseits, ohne konkreten Anlass. Weil es da eben eine sehr ähnliche Population abseits (stimmt nicht ganz, kommt auch zu Überschneidungen) der FCI gibt und mir das als erstes einfiel.
Ich kann nicht nachvollziehen, dass die RZV sich da selbst im Wege stehen und diese Hunde nicht (auch) nutzen. Andererseits, was bringt eine Zuchtordnung bzgl. Erbkrankheiten, wenn dann doch Hunde zum Einsatz kommen wo die Vorfahren kaum verfolgt werden können und die Gesundheit nicht überprüfbar ist. Schwierig...
Was ja bereits gemacht wird sind Verpaarungen der verschiedenen Varietäten. Selten, kommt aber vor.
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Beim Belgier gaebe es ja neben den X-ern noch die nvbk-Hunde. Und so leid es mir tut, da spielen beide Seiten (FCI und nvbk) lieber Kinderfasching anstatt sich wie erwachsene Menschen zu benehmen.
Das geht sogar soweit, dass mir die Erlaubnis fuer jede FCI-Pruefung entzogen wird, wenn ich an einer Global Ring Pruefung (erkennt der nvbk an bzw. haengt mit dem nvbk zusammen) teilnehme. LR der FCI wird das Richteramt entzogen, wenn sie ne GR-Pruefung richten.Das ist einfach nur dummes kindisches Getue. Waere es anders, wuerde ich sofort (!) einen nvbk-Rueden einsetzen.
Klar koennten die VDH-Vereine sagen, sie erlauben es. Wollen sie aber nicht.. Muss man nicht verstehen.
Die Verpaarung der verschiedenen Varietaeten ist laut Standard erstmal verboten und kann nur ueber Sondergenehmigungen gemacht werden. Und die erteilen sie (zumindest in DE) sehr ungern/selten.
Find ich absolut unsinnig, aber nun denn.. -
Es gibt einen Garant: Den für immer kränkere Hunde, wenn es so weiter läuft wie bisher.
Und es werden immer mehr Rassen, um die man nur noch einen Bogen machen kann.
Sorry, aber das ist doch einfach nur raushauen polemischer Stammtischparolen.
Was soll weiter laufen wie bisher um "immer kränkere Hunde" bei immer mehr Rassen zu haben ?
Worauf genau bezogen und wo ? In D, CZ, UK, weltweit..? -
Meine Rasse wird in allen Hundebüchern als besonders gesund und langlebig beschrieben.
Ist sie schon lange nicht mehr.
Die Hunde sind alle miteinander eng verwandt, bekommen fast alle die selben Krankheiten.
Es ist so unfassbar traurig. Es sind nämlich sonst so tolle Hunde.
Da kann man schon sauer werden.Man könnte auch versuchen aktiv was zu ändern , sich im RZV einbringen etc.
Wäre aber durchaus interessant, ob die Silber-Labis jetzt gesünder oder kränker als die normalen Labis sind.
Keiner dieser Mixe die ich kenne ist körperlich gesund oder wesensmäßig sauber. Und zwar nicht im Sinne von "müsste nur entsprechend geführt werden" sondern im Sinne von "Haben einfach völlig einen an der Klatsche".
Offene Zuchtbücher würden halt (zumindest in meinen Augen) nur sinnhaft bei Rassen / Hundezucht wo ein Leistungsgedanke hinter steht.
Zumindest wenn man noch die wie zu Anfang präsentierte Idee verfolgt einfach alles miteinander zu kreuzen , zum Wohle der körperlichen Gesundheit. Wen juckt schon das Wesen und damit verbundene Einschränkungen für den Hund -
Was soll weiter laufen wie bisher um "immer kränkere Hunde" bei immer mehr Rassen zu haben ?
Die Verarmung des Genpools.
Dass das dazu führt, dass die Population weniger vital ist, ist einfach ein biologischer Fakt, der nicht nur auf Hunde zutrifft.
Es geht hier auch nicht nur um "Krankheiten" die man "rauszüchten" könne, die Vorstellung ist leider naiv.Wenn Größen- und Farbschläge zu Rassen auseinanderdividiert werden, dann wird der Genpool kleiner.
Wenn Inzucht oder Linienzucht betrieben wird, wird der Genpool kleiner.
Wenn stark selektiert wird (egal worauf), wird der Genpool kleiner. Auch, wenn man "Krankheiten rauszüchtet" (ich finde diese Formulierung extrem irreführend), wird der Genpool kleiner.
Wenn die vorhandene Varianz unter den Individuen verringert wird, um ein einheitliches Bild (Interieur und Exterieur) zu erhalten, dann wird logischerweise auch der Genpool verkleinert. Muss ja. Soll ja!
Das hat mit Polemik nix zu tun, das IST so. Sonst könnte es keine Rassen geben.
Gäbe man das schlagartig auf, wären auch alle Vorteile von Hunderassen verloren.
Ein Mittelweg müsste gefunden werden. Und das wäre eben einerseits eine Zucht INNERHALB der Population mit großer Varianz (was aber einschliesst, dass nicht alles rausfliegt, was einen Fleck auf der Nase hat, keine zu häufig eingesetzten Rüden usw usf, das ist ja nicht neu) und die Öffnung der Population nach außen, z.B. indem man Verpaarung von Varietäten/Schlägen untereinander zulässt, und mit offenen Zuchtbüchern arbeitet.
Das würde heissen, Kenner der Rasse würden Hunde anderer Herkunft prüfen und entscheiden, ob der Hund dazu passt und zugelassen wird. Sei es optisch oder vom Verhalten her, bei Arbeitshunden muss die Prüfung natürlich entsprechend sein.
Die Nachkommen würden ebenfalls geprüft und können, wenn sie den Erwartungen entsprechen, Papiere bekommen.Durch kontrollierte Zucht bleibt das ja nachvollziehbar, niemand ist gezwungen das zu tun oder das Ergebnis zu kaufen.
Man könnte - bestünde Bedarf - Beim (Groß)Pudel den Lagotto reinholen. Beim Jack Russell den Parson. Die kleinen Begleithunde untereinander öffnen. Den Cavalier King Charles Spaniel andere Spaniels einbringen, von Papillon bis Cocker. Ob man den Bernhardiner retten könnte? Mit Berner oder Leonberger? Keine Ahnung... Aber das was der Bernhardiner heute geworden ist, hat mit Barry und den "richtigen" Bernhardinern jedenfalls weniger zu tun, als es ein gesunder Mix haben könnte...
Selbstverständlich ist das kein Alleinheilmittel, keine Garantie, und es wird immer Risiken geben und Leute geben, die Mist bauen, und es wird immer alles mögliche geben, so wie jetzt auch. Eine einfache Lösung für so ein komplexes Problem kann es nicht geben.
ABER für Züchter, die ihre Rasse, wenn auch nicht ganz so rein und ganz so einheitlich, erhalten wollen gibt es - rein aus der Logik der Genetik heraus - schlicht keinen anderen Weg!
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