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Nicht, wenn ich Buch darüber führe, wen ich mit wem verpaare. Ob das auch stimmt, was ich aufschreibe, lässt sich heute problemlos auch über Tests nachweisen. Ausserdem haben wir heute problemlos die Möglichkeit, auch grosse Datenbanken relativ einfach zu erstellen, zu bearbeiten und zu nutzen.
Das ändert doch nichts, dass jeder im Grunde seine eigene Rasse schaffen kann.
Wird da nicht unter einem Dachverband ein Regelwerk erstellt, in dem ich die Kreuzungsprodukte zusammenfasse und bewerte, landet man am Ende genau bei dem, was bei den Doodlen städnig betrieben wird. Es wird keine Zucht mehr, kein auf Generationen angelegter Austausch zwischen vielen Züchtern, sondern es wird immer mehr Inselzüchter geben, die ihr eigenes Ding auf dem Egotrip durchziehen und rein für den Verbrauch produzieren.Fällt der Züchter weg, fällt der Zuchtweg weg, weil die anderen der Meinung sind, das war absoluter Müll und es ist wieder eine Menge Potential verschwendet.
Passiert nicht genau das gerade sowieso? Die uneinheitlichen Ideen, wie der 'heutige' Dobermann zu sein hat, treibt ja bereits jetzt die Züchtergemeinde derart auseinander, dass persönliche Befindlichkeiten wichtiger zu sein scheinen, als die Rettung der Rasse, die man ja angeblich so liebt...
Bis jetzt hat man aber eine Rahmengebung, die eben eingrenzt, was noch möglich ist und was nicht. Fällt das weg, sehe ich persönlich einfach schwarz.
Wenn jeder ohnehin machen kann, was er will, kann man den Rassebegriff auch gleich in die Tonne kloppen.
Ich finde es auch nicht verwerflich, dass da jeder seine eigene Strömung hat, aber ohne Kontrolle in welche Richtung und unter welchen Bedingungen erweitert werden kann, sehe ich eben genau die gleiche Entwicklung wie beim Elo... jeder der für die Plakette bezahlt, darf den Markennamen auf sein Produkt kleben, ungeachtet dessen, was letztlich drin ist.Ein gewisser 'Ausschuss' besteht ja sowieso immer. Das Problem wird mit offenen Zuchtbüchern weder besser, noch schlimmer.
Da bin ich einfach anderer Meinung.
Bei mehr experminenteller Verpaarung wird auch die Breite der "Fehler" größer. Der Ausschuss der Rassehundezucht bewegt sich ja selbst noch innerhalb relativ deutlicher Gesetzmäßigkeiten für die einzelnen Rassen und bleibt damit selbst noch relativ berechenbar. an je mehr Stellschrauben ich da drehe, je mehr Variablen ich da einbringe, desto größer das Risiko und desto höher der Ausfall und bei der Überzeugung bleibe ich auch.Und weil immer wieder das Käuferthema angesprochen wird. Es kommt nicht darauf an, Käufer zu finden für solche Neukreationen. Man findet immer Leute die auch (man verzeihe den Ausdruck) letzten Rotz kaufen, sieht man jeden Tag in den Kleinanzeigen.
ABER es geht ja nicht nur darum eine Ware zu produzieren, die irgendwie verkauft werden kann. Es geht doch auch darum, diese Generweiterung in der Zucht zu behalten und damit in den kommenden Generationen weiter zu arbeiten.
Bei uns hieß es damals, wenn wir es nicht schaffen im Schnitt 25% in der Weiterzucht zu halten, ist alles für die Katz.
Und da sehe ich persönlich das größte Problem. Ich kann einkreuzen wie ich lustig bin, wenn nicht wenigstens ein Teil der anderen Züchter meine Vision teilt und mitträgt, dann unterstütze ich nicht meine Rasse, sondern produziere Einwegware zum Konsum ohne nachhaltigen Wert. -
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Hi
hast du hier Eine Welt ohne Rassehundezucht? Wie soll das gehen?* schon mal geschaut? Dort wird jeder fündig!
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Und das ist mir persönlich etwas zu naiv gedacht auf die große Sicht.
Ja, es bringt frisches Genmaterial in den Pool, egal, was ich einkreuze, aber die Wahl der Rasse, die man einsetzt, ist doch wesentlich komplizierter, als "sieht ähnlich aus, gehört zur gleichen FCI Kategorie.Ich hab das Thema ja vor einigen Jahren mit dem letztlich leider nicht durchgeführten Kreuzungsprojekt beim Dobermann durch und deshalb nervt es mich tierisch, wenn ich mich an den Aufwand und die Planung erinnere, wenn sich dann hingestellt wird und so nach der Methode "ist doch eigentlich ganz einfach, kreuz ein paar xyz rein, kann doch net so schwer sein" gemault wird.
Sinnvolle und zukunftsorientierte Kreuzungsprojekte sind nunmal mehr und erfordern um ein vieles mehr.Ja, es ist bedauerlich, dass bei manchen Rassen niemand bereit ist, die Aufgabe anzugehen und ein tragfähiges Einkreuzungskonzept vorzulegen, da wäre sicherlich Bedarf vorhanden. Aber immer so zu tun, als wär das eine Kleinigkeit, die man mal nebenbei machen könnte, ist nunmal einfach falsch.
Wer sagt denn, dass es eine Kleinigkeit wäre? Sowas habe ich hier nirgends gelesen.
Es wäre Aufwand, genau wie Hundezucht an sich Aufwand ist.
Und natürlich ist damit nicht alles im Handumdrehen gelöst. Vielleicht auch gar nicht. Viele Rassen sind am Ende, den Dobermann oder Mops noch retten zu wollen - ich sehe das nicht.
Aber wenn genetische Verarmung das Problem ist (was es doch ist, oder nicht?) dann gibt es NUR die Möglichkeit, wieder für mehr genetische Varianz zu sorgen. Ob das einfach ist oder nicht...
Dass die Trennschärfe und Einheitlichkeit der Rassen damit geringer wird, liegt in der Natur der Sache. Man kann den Kuchen nicht behalten und aufessen.
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Tja, aber hier waren die Ambitionen ja auch groß, eine eigene, gesündere Rasse zu kreiren. Langlebig und so. Weder beim Elo noch beim Kromi hat's funktioniert. Ganz im Gegenteil, man sammelt Krankheiten aus verschiedenen Rassen bzw häuft sie, wenn sie bei allen Rassen vorkamen. Tja, wie wundersam.
Ja klar, da wurde ja auch sehr früh "reingezogen".
Genau das Gegenteil von offenen Zuchtbüchern. Gerade der Kromfohrländer ist doch DAS Paradebeispiel für die Folgen genetischer Verarmung durch Reinzucht. -
Die "Trennschärfe" der Rassen hat aber nunmal durchaus seinen Sinn sowie Berechtigung.
Niemand will nen Labrador Retriever der nach vorn geht , dementsprechend sinnfrei wäre da ne Kreuzung mit "ähnlichen" Rassen weil selbe Kategorie die aber völlig andere Kriterien bei der Zucht unterliegen.
Oder das (ich weiß nicht mehr von wem) gebrachte Beispiel BBS X Mali /DSH X Mali. -
Aber wenn genetische Verarmung das Problem ist (was es doch ist, oder nicht?) dann gibt es NUR die Möglichkeit, wieder für mehr genetische Varianz zu sorgen. Ob das einfach ist oder nicht...
Die genetische Verarmung ist ein Problem und kann bestehende Probleme verschärfen.
Aber gerade das Beispiel Dobermann zeigt, dass sie nicht DAS eine Problem ist mit dessen Überwindung der Keks gegessen ist.
Denn das Hauptproblem des Dobermanns tritt zB bei Dobermannmischlingen ebenfalls auf. Zu der Frage ob in der gleichen Häufung fehlen leider valide Zahlen.Aber hier zeigt sich, dass es mit genetischer Varianz alleine eben sehr oft nicht getan ist.
Es ist ein sehr vielschichtiges Thema und dass es nicht angegangen wird, liegt eben in den meisten Fällen nicht daran, dass jemand zu faul oder festgefahren ist. -
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Aber hier zeigt sich, dass es mit genetischer Varianz alleine eben sehr oft nicht getan ist.
Ich glaube, du verstehst mich falsch, gewollt oder ungewollt.
Es ist nicht mit irgendwas getan, aber OHNE mehr genetische Vielfalt geht auf jeden Fall nix. E ist ein notwendiger erster SChritt, nicht mehr. Das ist doch völlig klar.
Meine Beispiele waren auch einfach nur Beispiele dafür, dass es ja viele recht ähnliche Rassen gibt, nicht sofort mit völlig anderen Hundetypen gekreuzt werden muss. Schläge wieder zusammenbringen, ähnliche Rassen kreuzen wäre ein Anfang. Dann müsste man sehen, wie es mit jeder einzelnen Rasse weitergehen könnte, das wäre ja wirklich eine Aufgabe für Kenner der Rassen.
Mit Dobermann zu züchten - ob gekreuzt oder nicht - finde ich unverantwortlich, wenn es nicht möglich ist, mit Gentests die Krankheit nachzuweisen. Könnte man Träger zuverlässig ausschließen, würde man aber wieder den Genpool verkleinern, müsste also zwangsläufig wieder was reintun.
Warum nicht auf die Ausgangs"rassen" (waren ja, soweit ich das weiß, auch Mischlinge, wirkloiche Rassehunde im heutigen Sinn gabs ja kaum) zurückgehen?
Ich verfüge nur über oberflächliches Wissen über den Dobermann - aber bekannt ist doch, dass der Ursprung der Rasse erst 150 Jahre zurückliegt und dass da was Schäferhundiges, Rottweilerartiges und Windhundartiges drin steckt. Und der Pinscher. Da hätte man ja dann doch eine Basis, um über einige Generationen wieder was aufzubauen. Es hat ja schon mal geklappt... und das in der Lebenszeit eines einzigen Mannes, oder nicht? Das etwas breiter aufgestellt, warum soll das heute - mit Datenbanken und Gentests - nicht gehen, wenn es im 19 Jahrhundert ging?
Wichtig wäre nur, nicht in dieselbe Sackgasse reinzulaufen - also eben nicht wieder zu früh bzw. überhaupt auf Reinzucht setzen.
Dass ich nicht wirklich viel "Ahnung" habe, ist mir klar - dass die Leute, die viel "Ahnung" haben, das Problem aber nicht lösen können oder wollen, ist ja auch sichtbar.
Beim Dobermann - meines Wissens sind die DCM Vererber ja nicht eindeutig identifizierbar. Unter den Umständen finde ich die Fortsetzung der Dobermannzucht unverantwortlich. Egal, wie viel "Ahnung" diese Züchter haben, für mich disqualifiziert sich das einfach selbst. Ebenso, wie die Zucht mit brachyzephalen Hunden, oder Hunden, bei denen die durchschnittliche Lebenserwartung bereits extrem niedrig ist. Da denke ich, es wäre besser, die Zucht aufzugeben.
Man muss nicht alles retten... und es nicht mal zu versuchen, das finde ich schlimm. Dass es schwierig und kompliziert und langwierig ist, einen vielleicht!! besseren Weg wenigstens zu versuchen, kann kein Grund sein, einfach so weiterzumachen.
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Die "Trennschärfe" der Rassen hat aber nunmal durchaus seinen Sinn sowie Berechtigung.
Niemand will nen Labrador Retriever der nach vorn geht , dementsprechend sinnfrei wäre da ne Kreuzung mit "ähnlichen" Rassen weil selbe Kategorie die aber völlig andere Kriterien bei der Zucht unterliegen.
Oder das (ich weiß nicht mehr von wem) gebrachte Beispiel BBS X Mali /DSH X Mali.Ich finde, es gibt auch heute schon reichlich Labradore mit untypischem Verhalten, ganz ohne Einkreuzungen.
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Niemand will nen Labrador Retriever der nach vorn geht , dementsprechend sinnfrei wäre da ne Kreuzung mit "ähnlichen" Rassen weil selbe Kategorie die aber völlig andere Kriterien bei der Zucht unterliegen.
Warum müsste man den Labrador denn mit was kreuzen, was "nach vorn geht"? Zwingt einen doch keiner dazu. Man kann - genau wie bei reinrassigen Labradoren, die zur Zucht eingesetzt werden sollen - das Wesen des potentiellen Zuchttieres überprüfen. Wenns nicht passt, dann nimmt man es halt nicht - das ist halt Zucht.
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Es ist nicht mit irgendwas getan, aber OHNE mehr genetische Vielfalt geht auf jeden Fall nix. E ist ein notwendiger erster SChritt, nicht mehr. Das ist doch völlig klar.
Und das sehe ich anders.Es ist ein notwendiger Schritt bei vielen Rassen, aber eben mitnichten der Erste.
Ich muss erst wissen, wo die Reise hingehen soll und wo die weiteren Baustellen liegen und wie ich die angehen kann.
Erst dann kann ich festlegen, was an welcher Stelle zu tun ist, wann und in welcher Form die Einkreuzung Sinn macht und an welcher Stelle sie noch nicht zielführend oder sogar noch gefährlich sein kannAlles andere ist in meinen Augen blinder Aktionismus.
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Naja, wenn das passiert, dann ist ja alles gut.
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