Schönes und Schweres - zeigt Eure Rumänen


  • So meine lieben! Wir kommen endlich dazu uns vorzustellen!


    Mein Name ist Andrea und die Zuckermaus da ist Shaggy! Sie ist eine 4,5 Jahre alte Hündin und stammt aus Rumänien.
    Seit August 2018 ist sie nun bei mir und hat sich schon gut eingelebt. DasTraining ist schwierig... und desswegen erhoffe ich mir ein wenig von dem Forum hier. ich habe zwar Hundeerfahrung aber das ist mittlerweile Jahre her und damals war ich noch ein Kind.


    Es ist auch schwer Shaggy zu erziehen, wenn immer viele Leute rein reden (darunter auch mein Freund, die kleine gehört uns beiden). Aber ich gebe nicht auf!

  • Ich bekomme es irgendwie nicht hin, dass sie Ihre Aufmerksamkeit mir schenkt. Daheim klappt es besser als draußen. Aber selbst in der Wohnung hört sie lediglich dann, wenn sie Lust hat. Man sieht deutlich wie sie eigentlich genau weis was ich von ihr möchte, jedoch dreht sie demonstrativ den Kopf weg. Vor allem wenn mein Freund dabei ist (der sie eher verwöhnt als alles andere, diesbezüglich haben wir schon oft diskutiert und er gibt es ja zu jedoch ist sie ja "sein knödelchen") habe ich deutlich das Gefühl das ich ihr egal bin, bzw. sie mich ignoriert da ich ja die "Peitsche in der Hand" habe. :/
    Zudem ist sie so neugierig das sie immer und überall abhauen würde... im Garten meines freundes will sie immer durch den Zaun schlüpfen, auch wenn wir uns mit ihr Beschäftigen etc.


    Und können Hunde Simulieren? Denn ich bei ihr glaube ich, dass sie die geborene Schauspielerin ist. Ich falle nicht darauf rein, alle anderen jedoch schon.


    Ich vermute dass das Problem auch größtenteils in der Umgebung liegt (andere Menschen die versuchen mir reinzureden) und weniger an meinen Methoden... denn wenn wir alleine sind (über mehrere Tage) klappt es einwandfrei... ja gut, größtenteils aber besser als sonst. :tropf:


    Bei einer Trainerin waren wir bereits, jedoch habe ich Schwierigkeiten ihre Tipps umzusetzen...
    Zum Beispiel: Shaggy sollte eine Box bekommen und ich sollte sie LANGSAM dran gewöhnen... naja... Ich hab die Box hingestellt und mit dem Essen eben schmackhaft gemacht... nach zwei Tagen konnte ich die Box schließen etc. da sie entspannt drin lag. Jedoch erfüllt die Box nicht unbedingt den Zweck, den die Tiertrainerin vorgesehen hatte, also das dies ihr Rückzugsort wird, sobald sie sich von Menschen bedrängt oder generell unwohl fühlt. Je mehr aufmerksamkeit sie bekommt, desto besser fühlt sie sich.
    Wir haben durch die Box wenigstens schon mal ihre Stubenreinheit in den Griff bekommen.... wenigstens schon mal ein super guter Punkt :tropf:

  • Hey,
    meine ist zwar ein Angsthase, kein Entdecker wie Eure - aber das mit der Aufmerksamkeit kenne ich...
    Weißt du, wie deine in Rumänien gelebt hat? Straßenhund, Shelter, ...?
    Diese Hunde sind oft extrem selbständig und gewöhnt, für sich selber zu sorgen - "Kadavergehorsam" oder "Will to Please" sind jedenfalls bei meiner Fehlanzeige :hust: Kommandos werden als Wünsche erachtet, denen man evtl folgt wenn grad nix besseres ansteht. Und achte mal genau drauf, ob sie wirklich nicht auf dich achtet - oft ist es nur ein kleines Ohrenzucken in deine Richtung oä, wenn sie sehr reaktiv und reizoffen ist. Dass sie dich nicht ständig anschaut heißt aber nicht, dass sie nicht darauf achtet, wo du bist und was du machst. Was passiert, wenn sie dich aus den Augen verliert?
    Aber... das mit der Aufmerksamkeit und die Bindung wird besser - bzw muss die Belohnung gut genug sein :pfeif:
    Und Geduuuuuuuuuld... es wird besser mit der Zeit... ich hab meine jetzt 8 Monate, und es wird besser. Aber man sagt nicht umsonst, dass diese Hunde erst nach einem Jahr richtig "ankommen".

  • Guten Morgen und danke schon einmal für die Antwort! :winken:


    Sie wurde mit zwei Jahren auf der Straße gefunden und ist dann im Shelter gelandet... Jedenfalls kann ich mir das nicht anders, da auf der Seite angegeben wurde sie ist zwei und im Pass steht sie ist 2014 geboren... :ka:
    Sobald sie mich aus den Augen verliert weil ICH gehe, dreht sie komplett durch. Sie jault, bellt, winselt... Kann im Moment nicht mal den Müll rausbringen, ohne dass ich sie jaulen höre. Ich arbeite zwar daran, dass ich immer wieder raus gehe und direkt wieder komme. Das macht sie mittlerweile ganz ok mit.
    Sobald SIE aber entscheidet auf Erkundungsreise zu gehen, oder jemanden zu folgen, dann bin ich abgeschrieben und da wundert sie sich auch nicht wo ich bin.


    Die Maus sucht schon deutlich die Aufmerksamkeit und geht auch zu allen hin. Am Anfang ist es natürlich riesige Freude, da die Leute erst ankommen oder wir bei den Eltern meines Freundes sind etc. Aber dann weis sie genau was sie machen muss... gestern Abend war wieder ein gutes Beispiel.
    Wir waren im Lokal und sie hat angefangen zu winseln. "Schwiegermama" ist mit ihr raus, sie musste pieseln... kaum war sie wieder bei uns am Tisch hat sie wieder gewinselt, jedoch haben wir sie ignoriert. Hab das der Familie extra gesagt, dass sie nicht reagieren sollen (natürlich hätte ich was gemacht, wenn es länger gewesen wäre) und siehe da: Auf einmal war ruhe auch wenn sie davor noch mal an alle Füße hin ist und sich am Bein abgestützt hat.


    Ich will ja nicht zu streng sein, aber ich merke immer wieder das ich einen "Strengeren" Ton anschlagen muss, damit sie mal hört bzw. reagiert. Und genau das möchte ich ja nicht. Ich möchte dass sie freiwillig und mit Freude auf das hört was ich sage. Sie unterwirft sich auch immer sehr schnell. Musste ihr schon oft etwas aus dem Maul ziehen, da sie alles frisst was sie findet (Letztes Mal eine halb verschimmelte Leberkässemmel... der Hund frisst wirklich alles... schwer ihr abzugewöhnen bzw. wohl unmöglich) und sobald einmal eine negative Sache war, wo ich wirklich durchgreifen MUSS, ist den ganzen Tag höchste Unterwerfung angesagt...

  • Da habe ich ja wirklich ein "einfacheres" Exemplar erwischt. Aber auch bei meiner Bondi gibt es keinen Kadavergehorsam, ich stelle oft fest, dass sie meine Anordnungen - die mehr Wünsche sind - hinterfragt. Letztlich folgt sie aber meinen Wünschen. Bedingungslosen Gehorsam verlange ich nur bei dem Wort "halt". Ich habe sie auch nicht im herkömmichen Sinn "erzogen", unser Zusammenleben hat sich über die Zeit eingespielt. Eine Leine habe ich 2 Jahre, nachdem sie bei uns eingezogen war, nicht mehr gebraucht. Sitz und Platz habe ich ihr nicht beigebracht - es hat sich ergeben. Und sie reagiert auf Handzeichen, auch das hat sich im Lauf der Jahre eingespielt.
    Wenn ich hier so manchmal lese, wie kompliziert einige Rumänen sind, habe ich einen echten Glücksgriff getan.

  • Ich will ja nicht zu streng sein, aber ich merke immer wieder das ich einen "Strengeren" Ton anschlagen muss, damit sie mal hört bzw. reagiert. Und genau das möchte ich ja nicht. Ich möchte dass sie freiwillig und mit Freude auf das hört was ich sage. Sie unterwirft sich auch immer sehr schnell. Musste ihr schon oft etwas aus dem Maul ziehen, da sie alles frisst was sie findet (Letztes Mal eine halb verschimmelte Leberkässemmel... der Hund frisst wirklich alles... schwer ihr abzugewöhnen bzw. wohl unmöglich) und sobald einmal eine negative Sache war, wo ich wirklich durchgreifen MUSS, ist den ganzen Tag höchste Unterwerfung angesagt...

    Dann lass es. Nicht alle Hunde denken immer und zuallererst an den Menschen und den Menschen mit. Das ist der Unterschied zwischen einem Hund, der selbstständig, also auf sich selbst gestellt gelebt hat, eventuell schon in der dritten Generation oder weniger/mehr und einem Hund der darauf gezüchtet ist, daran gewohnt und geprägt ist, den Menschen immer zuerst zu "denken". Sicher den Hund durch Leinen unterschiedlicher Länge (1-2 m Leine als kurze Leine und Schleppleinen 5-30m Länge, je nachdem).


    Manchen Hunden musst du über Zeit "beweisen", dass deine Entscheidungen die sind, die auf lange Sicht Sinn machen. Es hat nichts damit zu tun, dass diese Hunde stur sind oder aber nicht kooperieren wollen, mit dem Menschen. Aber sie müssen es eben erst mal lernen. Erst mal lernen "umzudenken", den Menschen "mitzudenken". Gib ihm/ihr Zeit dafür und überlege, wie lange Menschen benötigen, Verhaltensmuster zu ändern. Dahingegen dauert es bei Hunden kürzer.


    Viel Geduld, "über Situationen stehen", den Hund durch die Einschränkung (Leine) daran hindern, bestimmte Dinge zu tun und aufzufordern (bestimmt, ruhig und freundlich), zu tun, was du von ihm_ihr forderst.


    Konsequenz besteht nicht immer aus "ich bin aber lauter", sondern mehr aus "ich hindere dich konstant daran zu tun, was unpassend ist und erinnere dich daran, zu tun, was passend ist in der Situation". Konsequenz kann auch mal sein, dass ich ein Kommando 10mal hintereinander einfordere, mit dem Hund "diskutiere", ich verliere dadurch "nicht mein Gesicht oder meine Kompetenz", da ich darauf beharre, mich ruhig und bestimmt "durchsetze". Das macht mich souveräner, als wenn ich mich mit niederen Mitteln und Gewalt durchsetze.


    Das macht mich glaubwürdig und vertrauenswürdig.
    Wenn ich selbst an meine Regeln glaube, diese gradlinig verfolge. Veränderung und Lernprozesse dauern, gib nicht auf =)


    Dein Hund ist interessiert und neugierig auf die Umwelt, das ist toll. Dann bleib eben etwas stehen, lass ihn_sie erforschen, das mit der Aufmerksamkeit, die er_sie dir schenkt, wird noch mehr werden. Erst mal muss die Umgebung kennengelernt werden.


    Zur Sicherung würde ich eh die Leine dran lassen und dass er_sie dir gar keine Aufmerksamkeit draußen schenkt, daran glaub ich auch nicht. Das wird mehr werden, wenn der Hund sich mehr eingelebt hat, glaub mir.

  • Zur Trennung und dem "Alleine bleiben":


    Das ist für Hunde ein "unnatürliches Verhalten", also komplett alleine wo zu sein, ohne andere Mitglieder des Sozialverbandes. Ich sage nicht, dass alle Mitglieder eines Sozialverbandes immer zusammenklotzen, aber eben komplett "isoliert" zu sein, ist nicht so natürlich für den Hund.


    Du kannst mit der räumlichen Trennung z.B. auch erst mal weiter hinten anfangen, beispielsweise den Hund "schrittchenweise!!" daran gewöhnen, ohne dich im Nebenzimmer zu sein, die Tür zum Bad/zur Küche etc. zu schließen, das dann ausweiten und später dann auch schrittchenweise die Wohnung zu verlassen.


    Hier gibt's nen Thread mit Tips zum Alleinebleiben-Training. Hab ihn dir unter dem Wort "hier" verlinkt.


    Es gibt hier übrigens auch nen Thread zum Erfahrungsaustausch mit Tierschutzhunden => hier für dich verlinkt.


    Generell finde ich, wenn sie sich "unterwirft", warst du zu harsch. Entweder in der Körpersprache oder Lautstärke oder oder...etwas war zu viel. Das ist meine Meinung.


    Es gibt auch wahnsinnig viel Input zu der Körpersprache von Hunden, ich habe leider noch nicht viel zu "wie nähere ich mich am besten einem Hund unkonfrontativ" bzw. "wie kommuniziere ich körpersprachlich am besten mit meinem Hund" gefunden.


    Hier sind zwei Videos, die ich ganz gut finde, welche die menschliche Interaktion mit dem Hund und die Körpersprache des Hundes etwas aufschlüsseln:


    eins und zwei


    Alle Videos sind auf Englisch - kleine Vorwarnung =)

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