Schönes und Schweres - zeigt Eure Rumänen

  • Dako ist bislang ein absoluter Glücksgriff, bislang nichts was wir ernsthaft als Problem bezeichnen könnten. Problemchen, Unstimmigkeiten, Denkfehler, klar, aber alles in einem Rahmen wo ich klar sagen kann, besser wird es mit einem Züchterhund auch nicht.
    Das wir in der 2ten Nacht nicht kapieren das Dako raus muss und deswegen bellt... das ist nicht sein Fehler. Das er Anfangs tierische Angst bei Gassi gehen hatte, logisch, er kommt vom Land, ist das erste Mal in der Stadt und dann noch die Stürmische Woche, ich vergesse nie die fliegende Mülltonne an Tag 3. Solche Sachen halt.


    Ich würde gerne sehen das Dakos Schwester auch nach Deutschland kommt, aber Werbung würde ich dafür nicht machen, höchstens für die Orga oder Auslandstierschutz allgemein. Woher soll ich wissen ob Dakos Schwester vom Charakter her ähnlich ist. Und selbst wenn Sie es ist, wer sagt das das zum Halter passt der sie dann bekommt?

  • Ja, ob die Schwester ihr ähnlich ist, kann man natürlich nicht genau sagen und genau das ist das Problem, wie spricht man jemanden an, der passen könnte?


    Meine ist nun nicht so problemlos gewesen, aber trotz 12 jahren shelter hat sie mit unserer Umgebung, Treckern und Co gar keine Probleme gehabt. Dafür war sie doch sehr Ressourcenverteidigend den anderen Hunden gegenüber, hat ein großes Problem mit Männern, hat da auch schnappen wollen, wollte doch die Katzen und Kaninchen schreddern, das war super zu lösen, aber eben da ... genauso wie der erwachende Schutztrieb jetzt wo es ihr Rudel, ihr Grundstück, ihre Menschen sind ...


    Ob das typisch rumänisch ist?
    Ich schrieb nur Rumäne, weil das hier ja die Überschrift ist.
    Hätte Tierschutzhund, oder Auslandshund schreiben können ... Oder Shelterhund?
    Seit ich hier nun wirklich eine "Importierte" sitzen habe, sind die Diskussionen mir nun so sehr präsent und im Moment, wird der Ruf immer schlechter habe ich das Gefühl ... Ich würde da gerne gegenhalten ... weiß aber nciht so recht wie ...
    Lykka ist großartig und hat eben auch nicht mehr Macken, als der Hund, den ich von einer Älteren Dame übernommen habe, der ohne Hunde und kaum Menchenkontakt seit der 6. Lebenswoche gehalten wurde ... Sie hat ein Jahr gebraucht, wo Lykka nach wenigen Wochen schon steht ... Aber es kann eben ganz schön schwierig sein. Also nur Hunde von Pflegestellen empfehlen?
    Habt ihr andere Hunde im Auge gehabt, bevor ihr euch entschieden habt und schaut immer mal wieder nach ihnen?

  • Habt ihr andere Hunde im Auge gehabt, bevor ihr euch entschieden habt und schaut immer mal wieder nach ihnen?

    Wir haben lange gesucht und auch den ein oder anderen ins Auge gefasst, aber erst bei Dako und seinen Geschwistern hat es Klick gemacht, da passten dann auch die Rahmenbeschreibungen (über die ich nur noch lachen kann, Glück für mich) und meine Frau und meine Kinder haben sich dann für Dako entschieden. Ich selbst hätte seine Schwester favorisiert und schau deswegen auch noch regelmäßig nach ihr.
    Maddy – Wir für Straßentiere e.V. Interesse? :pfeif:

  • Ich glaube nicht, dass man da sagen kann "so und so sind Auslandshunde". Klar kann es ähnliche Baustellen geben, oft eben die Angst vor Männern und dem, was das Leben in der Stadt mit sich bringt. Aber trotzdem fügt sich jeder Hund unterschiedlich gut in ein Leben hier ein und für manche wäre es (meiner Meinung nach) besser, wenn man sie nicht aus naiv verklärter Tierschutzsicht nach Deutschland zu Hundeanfängern in der Großstadt karren würde, nur um sie zu retten.


    Enya war anfangs extrem ängstlich, kannte gar nichts, hat geschrien und sich angepinkelt, wenn man sie angeschaut oder angesprochen hat. Das hat sich innerhalb relativ kurzer Zeit aber deutlich gebessert. Die ersten Wochen haben wir nur im Garten verbracht, dann konnten wir den immer gleichen Minispaziergang starten und den langsam immer weiter ausdehnen.


    Bei Menschen war sie lange sehr unsicher, das hat sich aber so weit gebessert, dass sie jetzt als Therapiebegleithund ausgebildet ist und ihre Arbeit liebt.


    Sie ist völlig alltagstauglich und kann überall mitkommen. Von der Grundstruktur ist sie aber immer noch unsicher und negative Erfahrungen speichert sie sofort und sehr nachhaltig, wenn wir nicht sofort wieder dagegen arbeiten.


    Wenn ich einen schlechten Tag habe (ich hatte in letzter Zeit viel mit Depressionen und Angststörungen zu tun), spiegelt sie extrem und beim kleinsten Hauch von Ungeduld und genervtem Verhalten meinerseits, fängt sie an mich zu meiden. Obwohl dieser Hund mir sehr vertraut und wohl alles für mich tun würde, damit kommt sie einfach nicht klar. Wenn man Druck irgendeiner Art ausübt, bricht sie total weg und macht einfach gar nichts mehr. Wenn man sie aber fordert und ihr etwas zutraut, wächst sie über sich hinaus. Sie ist inzwischen ein echter Vorzeigehund, für den ich oft Komplimente oder "wo bekomme ich so einen Hund?" Kommentare bekomme :emoticons_look:


    Wenn ich also von ihr ausgehe, würde ich "so einen" Hund nur sehr geduldigen, ausgeglichenen Leuten empfehlen, die sich mit Markertraining auskennen und ohne Einschüchterung oder körperliche Gewalt arbeiten. Die nicht zu viel vom Hund erwarten, wo er nicht gleich "funktionieren" muss und die trotzdem viel mit dem Hund arbeiten und nicht nur hoffen, dass er irgendwann von selbst drauf kommt, dass die Welt eigentlich okay ist. Das wäre bei Enya nämlich ziemlich sicher nicht passiert.


    Der Punkt ist aber, diese Hunde sind einfach völlig unterschiedlich. Bei Enya ist zum Beispiel kein HSH enthalten, insofern fallen da viele potentielle Baustellen einfach weg und sie ist auch ein anderer Typ Hund. Allein ihre Schwester ist aber völlig anders als sie, die war von Anfang an viel entspannter und hat sich problemlos ins Großstadtleben eingefügt. Dafür scheint sie auch wesentlich bequemer und nicht so interessiert am Arbeiten zu sein. Mein Hund wärs nicht.


    Ich liebe meine Enya über alles, sie ist der perfekte Hund für mich und sie ist absolut einzigartig. Und ich gebs zu, müsste ich mich zwischen ihr und meinen anderen Hunden entscheiden, würde ich keine Sekunde nachdenken (obwohl ich die anderen auch unheimlich liebe und niemals hergeben würde). Aber würde ich für sie/einen ähnlichen Hund Werbung machen? Eher nein. Die braucht schon einen sehr speziellen Typ Mensch und ich wüsste aus meinem Bekanntenkreis fast niemanden, der mit ihr (nicht nur in der Anfangszeit, sondern auch jetzt) glücklich würde. Klar gibt es solche Menschen, aber wenn würde ich nur speziell an die herantreten und alles genau schildern (setzt natürlich voraus den Hund zu kennen), nicht überall erzählen wie toll Enya ist. Und Werbung machen wie toll Enya ist, könnte ich gut xD Ich käme vermutlich aus dem Schwärmen gar nicht mehr raus.

  • Da hast Du jetzt den Nagel auf den Kopf getroffen - das war mir gar nicht so bewusst. Meine Bondi kann mit Druck auch überhaupt nichts anfangen, dann dreht sie sich weg und macht auch gar nichts mehr. Ganz deutlich, sobald ich laut und hektisch werde.
    Ich werde an mir arbeiten.....

  • Wenn ich also von ihr ausgehe, würde ich "so einen" Hund nur sehr geduldigen, ausgeglichenen Leuten empfehlen, die sich mit Markertraining auskennen und ohne Einschüchterung oder körperliche Gewalt arbeiten. Die nicht zu viel vom Hund erwarten, wo er nicht gleich "funktionieren" muss und die trotzdem viel mit dem Hund arbeiten und nicht nur hoffen, dass er irgendwann von selbst drauf kommt, dass die Welt eigentlich okay ist. Das wäre bei Enya nämlich ziemlich sicher nicht passiert.


    Ja, solche Menschen wünscht man jedem Hund :smile: Aber Hunde mit Vergangenheit brauchen sie um so dringender...

    Aber würde ich für sie/einen ähnlichen Hund Werbung machen? Eher nein. Die braucht schon einen sehr speziellen Typ Mensch und ich wüsste aus meinem Bekanntenkreis fast niemanden, der mit ihr (nicht nur in der Anfangszeit, sondern auch jetzt) glücklich würde. Klar gibt es solche Menschen, aber wenn würde ich nur speziell an die herantreten und alles genau schildern (setzt natürlich voraus den Hund zu kennen), nicht überall erzählen wie toll Enya ist. Und Werbung machen wie toll Enya ist, könnte ich gut xD Ich käme vermutlich aus dem Schwärmen gar nicht mehr raus.

    Leider kenne ich niemanden, der Bedarf hat an einem alten Border Collie Mix und die Zeit läuft. Ich kann auch nur schwärmen über Lykka und wie großartig es ist dabeizusein, wie sie sich ein Leben erobert und ich würde es mir für ihre schwester so sehr wünschen, sie klang in den Beschreibungen verträglicher als meine, aber auch bedürftiger.



    Bärchen :herzen1:

    Was du ber die Sensibilität sagst, trifft auf meine auch unbedingt zu, sie zögert dann und erinnert mich sofort daran, dass ich wieder ins Gleichgewicht kommen muss. Da konditioniert sie mich perfekt zur Ruhe und Gelassenheit, fällt mir gerade auf...

    Wir haben lange gesucht und auch den ein oder anderen ins Auge gefasst, aber erst bei Dako und seinen Geschwistern hat es Klick gemacht, da passten dann auch die Rahmenbeschreibungen (über die ich nur noch lachen kann, Glück für mich) und meine Frau und meine Kinder haben sich dann für Dako entschieden. Ich selbst hätte seine Schwester favorisiert und schau deswegen auch noch regelmäßig nach ihr.Maddy – Wir für Straßentiere e.V. Interesse? :pfeif:

    Oh man, auch eine Zuckersüße! Ich drücke ihr die Daumen!



  • Wenn mich jemand fragt - sie erregt häufiger Interesse, weil sie so süß aussieht - versuche ich offen und ehrlich klarzumachen, mit was für Baustellen dieser Hund am Anfang zu kämpfen hatte... Geduld ist eine Tugend... aber auch, wie toll sie sich entwickelt hat. Sie ist halt meine kleine Knallschote... ich würde sie nicht anders haben wollen. Aber dieses Märchen von der "Dankbarkeit" ist schon nervig - meine Lütte ist wohl in der Smeura aufgewachsen, die war sicher nicht dankbar - sondern hatte einen Kulturschock und totale Reizüberflutung am Anfang. Genau wie das Märchen, dass Straßen-/Shelterhunde immer mit anderen verträglich seien... meine könnte gut auf andere, besonders größere, Hunde verzichten.
    Ob ich einen Auslandshund empfehlen würde? Das kommt auf die Lebensituation an - Wohnsituation, Kinder, Arbeitssituation, Hundeerfahrung, ... - mir war quasi egal, wie sie sich entwickelt, meine alte Hündin war im ersten Jahr (auf andere Art) auch eine Herausforderung. Ist es nicht egal- dann würde ich immer einen Hund von einer Pflegestelle oder aus dem Tierheim empfehlen... und eine vernünftige Orga zu suchen.



    Männer erregen bei meiner auch nach wie vor Misstrauen... und das mit dem Druck kann ich ebenfalls bestätigen. Wobei die Reizschwelle, ab wo "Druck" beginnt, viel niedriger liegt als bei meiner alten Hündin (ehemaliger Hof-/Zwingerhund).

  • Wir werden selten genauer zu Milow befragt. Meist kommt nur die Frage, was für eine Rasse er ist und der Hinweis, dass er aussieht wie ein Fuchs.
    Manchmal werden wir auch auf seine Angst angesprochen, aber größeres Interesse ist dann trotzdem nie da.
    Sollte uns jemand mal fragen, ob wir einen rumänischen Hund oder allgemein Auslandshunde empfehlen können, würden wir wahrscheinlich mit "Ja, aber..." antworten.
    Man muss einfach damit rechnen, dass so ein Hund auch sehr große Baustellen haben kann. Grundsätzlich würde ich auch eher nicht empfehlen, einen Auslandshund mitten in die Stadt zu holen. Auch eine Direktadoption kann gewaltig schief gehen.
    Für uns persönlich kommt nur noch ein Hund von einer Pflegestelle in Frage. Klar, auch da hat man keine 100%ige Sicherheit, aber man kann doch schon deutlich besser erkennen, ob der Hund zu einem passt oder nicht.
    Bei Milow war es zwar auch keine Direktadoption, aber die 2 Wochen im deutschen Tierheim haben nun auch keinen großen Unterschied machen können.
    Milow hat einfach panische Angst vor fremden Menschen (besonders Männer und Kinder) und lauten, knallenden Geräuschen.
    Milow kommt auch heute nur selten zum kuscheln zu uns. Er entdeckt jetzt erst langsam, dass kuscheln auch wirklich schön sein kann. Und er ist nun fast 2 Jahre bei uns. Wer also einen Kuschelhund sucht, kann auch dort mit einem Auslandshund einen Fehlgriff machen.
    Natürlich sind Milows Ängste inzwischen bei weitem nicht mehr so schlimm wie am Anfang, aber es ist noch immer ein langer und anstrengender Weg.
    Das würden wir auch definitiv nicht verschweigen.


    Ursprünglich hatten wir an einem anderen Hund Interesse, aber der war schon reserviert, als wir im Tierheim waren.
    Wie wir später erfuhren, ist aber auch der andere Hund ein Angsthund. :hust:
    Viel Unterschied hätte es also wahrscheinlich nicht gemacht. :D

  • Wenn ich also von ihr ausgehe, würde ich "so einen" Hund nur sehr geduldigen, ausgeglichenen Leuten empfehlen, die sich mit Markertraining auskennen und ohne Einschüchterung oder körperliche Gewalt arbeiten. Die nicht zu viel vom Hund erwarten, wo er nicht gleich "funktionieren" muss und die trotzdem viel mit dem Hund arbeiten und nicht nur hoffen, dass er irgendwann von selbst drauf kommt, dass die Welt eigentlich okay ist. Das wäre bei Enya nämlich ziemlich sicher nicht passiert.

    Das kann ich so nur voll und ganz unterschreiben :nicken:


    Druck erzeugt bei Carlo im "besten" Fall ein Zurückziehen, eher aber nur Gegendruck und Angriff. Er hat nur wenig "will to please", dafür aber ganz arg viel "will to discuss". Wenn ich durch jahrelanges Clickertraining mit anderen Tieren nicht schon eine gut gefüllte Werkzeugkiste gehabt hätte, hätte ich ihn mir auch nicht zugetraut.
    Ich würde Auslandshunde auch nur Leuten empfehlen, von denen ich weiß, dass sie gewillt sind, mit dem Hund zu lernen, zu trainieren, die ein dickes Fell haben und sich von Rückschritten nicht verunsichern lassen. Und auch da würde ich immer eher zu einem Hund von einer Pflegestelle raten, da kann man immerhin schon ein wenig abschätzen, wo die Baustellen so liegen.

  • Ich bin so froh, dass ich mit Teki einen echt unkomplizierten Hund erwischt habe. Spontan mit zu nem Kunden fahren? Kein Ding - der pennt im Auto, freut sich über die Aufmerksamkeit von fremden Personen und lässt sich von denen auch durchknuddeln. Mal hier kuscheln, mal da, hier mal den Bauch kraulen lassen, da gucken, ob man was vom Kuchen haben kann ... alles wunderbar. Und wenn Ruhe sein soll, rollt er sich auf meiner Jacke ein. Einen besseren Alltagshund könnte ich mir nicht wünschen.


    Und Dino ist halt ... Dino. :ugly: Autofahren? Bloß nicht (wir arbeiten dran |) ). Fremde in meiner Wohnung? Sind nach ner halben Stunde oder vorherigem Beschnuppern beim Gassi in Ordnung. Fremde Objekte? Hallo Angsthund! :D
    Aber auch das Dinotier hat trotz seiner Macken einen Platz in meinem Herzen. Abends im Bett kuscheln ist das Größte, in meiner Armbeuge einschlafen ist für ihn der Himmel auf Erden.


    Ich würde Auslandshunde auch nur Leuten empfehlen, von denen ich weiß, dass sie gewillt sind, mit dem Hund zu lernen, zu trainieren, die ein dickes Fell haben und sich von Rückschritten nicht verunsichern lassen. Und auch da würde ich immer eher zu einem Hund von einer Pflegestelle raten, da kann man immerhin schon ein wenig abschätzen, wo die Baustellen so liegen.

    Das unterschreibe ich übrigens so. Hätte ich nicht vorher gewusst, mit welchen Baustellen Dino zu mir kommt und wie er "so drauf ist", wäre er hier nicht eingezogen. Aber ich bin gewillt, mich auf die Knalltüte einzulassen und mit ihm zu arbeiten. Ich denke, das ist wirklich die Hauptvoraussetzung für die Adoption eines Auslandshundes.

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