Gegenüberstellung Omnivore und Vegane/Vegetarische Ernährung - Welche ist günstiger? Besser?

  • Und seit wann steht es im Duden?

    Das kann man schlichtweg nicht herausfinden, die Bewegung aber älter, in der "Lebensreformbewegung" Anfang des 20. Jh. begründet, soweit ich las.
    Wobei damals noch nicht zwischen Vegetarismus und Veganismus unterschieden wurde, wenn ich das richtig verstanden habe.


    Hier weitgehender Fleischverzicht aufgrund schwerwiegendster Unverträglichkeiten, die nichts mit dem Fleisch- das Rind könnte das biologisch tollste und umweltverträglichste der Welt sein- zu tun haben, sondern krankheitsbedingt sind.


    Schwein allerdings unabhängig davon seit Jahren nicht mehr.


    Es gibt soviel Auswahl und soviele Informationsmöglichkeiten, muss man sich nicht die Köppe einschlagen deshalb.

  • die Bewegung aber älter, in der "Lebensreformbewegung" Anfang des 20. Jh. begründet, soweit ich las.

    Ist auch mein Wissensstand heute.
    Als ich 10 und meine Schwester 14 waren, hatten wir garantiert noch nichts davon gehört.
    Wir saßen am selben Tisch, hatten dieselbe kulinarische Sozialisation ... und meine Schwester häufte sich Kartoffeln auf den Teller, und ich schielte auf die zweite Frikadelle.
    Mehr wollte ich gar nicht ausdrücken, als dass eben der Stoffwechsel bei jedem Menschen andere Gelüste signalisiert.


    Schlimm genug, wenn gesundheitliche Probleme zu Diäten zwingen.
    Aber wir toppen das ja noch durch ideologische Diäten.
    Und das können wir nur, weil wir im Überfluss leben und uns aussuchen können, was wir essen.

  • Denke schon auch, dass manche "Gelüste" ggf sinnvoll sind, und vom Körper aufgrund gewisser Nährstoffe ausgelöst werden.
    Aber leider kann sich da nicht jeder drauf verlassen. Eßstörungen sind weit verbreitet, und aufgrund dessen, dass man Essen halt eben nicht komplett weglassen kann, eben auch weiterhin ein sehr schwieriges (Konflikt)Thema.


    Wenn Essen und die Gedanken darüber den Großteil des Lebens einnehmen, und dabei Stress verursachen, dann ist das oft schon eine Art von Störung bei einem selbst, die einen deutlichen Konflikt darstellt. Ist bei mir beispielsweise auch der Fall.
    Kommt noch dazu, dass man so einiges nicht essen kann, weil man es nicht verträgt, anderes nicht essen sollte, weil es die Sucht fördert, ist das manchmal schon faszinierend, wenn ich lese, wie abgeklärt und cool manche mit Essen umgehen (können).


    Wünschte, das wäre mir auch möglich!
    Wenn man so die Wahl hat, unter all den Sachen die man gerne essen möchte, die man verträgt und die auch noch moralisch gesehen gut sind, dann hat man es doch wirklich gut getroffen! Da gibts ja eigentlich garkeinen Grund, sich drüber zu streiten.

  • Aber wir toppen das ja noch durch ideologische Diäten.

    jep, und das nervt wie jede Ideologie.

    Und das können wir nur, weil wir im Überfluss leben und uns aussuchen können, was wir essen.

    So ist es.


    Abgesehen von gesundheitlichen Gründen (ich würde so so gerne mal wieder ein natürlich total politisch und ökologisch einwandfreies, gut erzeugtes Schnitzel essen, verzichte aber wegen meines Mannes- wel er es als alter Fleischesser nur anschauen dürfte- das ist nicht zumutbar!) finde ich eben, dass jeder für sich die Ernährungsform finden darf, kann und soll, die ihm bekommt und für die er eintreten kann.
    Nur missioniert werden möchte ich nicht- in keinerlei Beziehung.


    Wir sind ehrlich gesagt froh, dass in unserem Freundeskreis, der hier gerne und viel isst, kein Veganer ist. Mit dem würde ich nicht diskutieren- denjenigen würde ich bitten, sich sein Essen hier selber zuzubereiten und stelle dafür die Küche gerne zur Verfügung. Nicht zähneknischernd oder so- er oder sie dürfte das, aber in unserem Essen findet das nicht statt.
    Vegetarisch kein Ding, so essen wir überwiegend.
    Aber nicht aus Überzeugung.

  • Meine Freundin würde unglaublich gerne vegan leben/essen, einfach, weil sie fast schon fanatisch Tiere liebt (ist ihre Begründung...). Aber: sie schafft es nicht, weil sie sehr große Gelüste auf Butter, Milch, Fleisch hat.
    Ich habe schon oft gedacht, "dann braucht sie es offensichtlich wirklich", und das meine ich auch so.
    Wir verstehen uns übrigens super, sie als gemäßigter Omni, ich als Veganerin. Keiner diskutiert, keiner kommenmtiert, keiner bemitleidet oder berät ungefragt.
    Ich bin der Meinung, ich gehöre zu den sehr, sehr unkomplizierten Veganern. Ich habe kein Interesse daran, anderen meine Ernährungsgewohnheit aufzudrücken...

  • Ich bin mir nicht sicher, ob das wirklich vom Körper gesteuerte Gelüste sind. Es ist auch viel psychologische Komponente dabei. Sobald sich manche irgendwas verbieten, dreht sich alles im Geiste nur noch ums verbotene Essen. Der Umstieg auf vegan fiel mir auch sehr schwer und es hat mich einige Jahre innerlichen Kampf gekostet bis ich den Schritt geschafft habe, aber diese sogenannten "Gelüste" bezeichen ich eher als liebgewonnene Gewohnheit. Man wird ja in der Umgebung permanent mit diesem Essen konfrontiert und dann immer nein zu sagen, wenn man weiß, dass es eigentlich super schmeckt, ist nicht einfach (sonst wäre ja auch abnehmen für jeden Menschen super easy), je nachdem was man eben für ein Verhältnis zum essen hat und wie rational man da eben betrachten kann.


    Nach mehreren Jahren vegan hatte ich noch nie Gelüste nach Fleisch, ich achte aber sehr auf ausgewogene Ernährung und Abdeckung aller Nährstoffe. Wenn ich allerdings meinen Gelüsten folgen würde, dann würde ich mich sehr viel von Schokolade und Kuchen ernähren und ich bin mir nicht sicher, ob mein Körper damit meint, ich esse zu wenig Zucker xD

  • Das mit dem Brauchen ist so eine ambivalente Sache. Wenn ich grossen Appetit auf Grünkohl habe, kann ich tendenziell davon ausgehen, dass ich das gerade brauche, aber er schmeckt mir auch.
    Bei Rote Bete weiss ich dann sicher, dass die Eisenvorräte wieder aufgefüllt werden müssen (bevor sie wieder ausgespült werden...), die schmeckt mir nicht immer.
    Dann gibt es aber eine Menge Sachen, die ganz unphysiologisch sind und mir einfach schmecken oder so positiv konnotiert/konditioniert sind, dass man sich genau an dieses Angenehme erinnern will (z.B. Kindheitssüssigkeiten).
    Ich glaube Letzteres liegt nur an der Konditionierung und läßt sich- wenn man will- umkonditionieren, Ersteres nicht, ich differenziere da sehr.

  • Ich glaube, diese Argumentation stößt vielen Fleischessern gerade auf: "Das ist nur Deine Gewohnheit, halte eben durch".
    Ganz tief in mir drin sehe ich es ein Stück weit auch so. Aber ich würde das nie jemandem sagen wollen. Wenn man mich fragt "wie kann ich denn fleischlos und doch deftig essen?", dann gebe ich gerne die Tips, die ich parat habe. Aber ich bin tatsächlich der Meinung, dass Ernährung so vielfältig ist wie menschliche Persönlichkeiten es isnd. So wie manche Hunderassen auf alle Fälle Fisch statt Fleisch benötigen, so glaube ich, dass es Menschen gibt, die eine bestimmte Menge tierisches Protein brauchen.
    Ich bin zwar absolut keine Anhängerin des Buddhismus - aber interessant finde ich es dennoch, dass auch der Dalai Lama Fleisch konsumiert...

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