Gegenüberstellung Omnivore und Vegane/Vegetarische Ernährung - Welche ist günstiger? Besser?

  • man tut ganz gewaltig was für die individuelle Öko Bilanz, wenn man auf tierische Lebensmittel verzichtet

    Vorausgesetzt, man schifft dann nicht exotische Lebensmittel aus nicht-Bio-Anbau von sonstwoher hierher.
    Deshalb fände ich den o. g. Satz in der Formulierung: "man KANN ganz gewaltig was für die individuelle Öko-Bilanz tun, wenn man auf tierische Lebensmittel verzichtet" deutlich besser.

  • Werden für exotische Früchte und Pflanzen denn annähernd viele Ressourcen verbraucht wie in der Nutztierhaltung?


    Für mich ist sowas bisher immer so ein Relationssatz von wegen "Veganer können genauso fragwürdig in der Ökobilanz sein wie Omnis" , damit vegan nicht mehr ganz so gut dasteht.


    Für Nutztiere wird doch auch ständig Futter importiert? Oder nicht?
    Und Schiffe sind doch ein relativ häufig genutztes Transportmittel ... ob da jetzt Fernseher oder Tofu aus China kommt, macht das so einen Unterschied?


    Zumal viele Veganer sich auch einfach von normalen Sachen ernähren und auch Omnis exotische Früchte konsumieren.


    Achso, mich hatte es erst sehr geschockt, aber mir ist erst vor ein paar Wochen klar geworden, dass Veganer keine Tiere retten.
    Es gibt irgendwo in Deutschland tatsächlich eine vegane Landwirtin, die ihre Tiere vernünftig hält, um dann wenigstens Fleisch anbieten zu können, dass von glücklichen Kühen stammt. Finde ich heftig.


    Meine Meinung ist aber irgendwie, dass es trotzdem besser ist, töten nicht zu bezahlen und damit zu unterstützen. Das ist moralisch deutlich einwandfreier, als zu sagen "Als Veganer retten ich auch nix ".

  • Werden für exotische Früchte und Pflanzen denn annähernd viele Ressourcen verbraucht wie in der Nutztierhaltung?

    DIE Nutztierhaltung gibt es nicht.


    Mir gehts nicht darum, Veganer besser oder schlechter dastehen zu lassen, mir gehts nur darum, mal den Blick dafür zu öffnen, dass Lebensmittel sehr unterschiedlichen Produktionsarten entstammen können, die man bei dieser Diskussion nicht einfach vergessen darf. Entsprechend unterschiedlich sehen dann die Ökobilanzen für dieses einzelne Lebensmittel aus. Da KANN dann der auch-Fleisch-Esser tatsächlich besser dastehen, als ein Veganer - genausogut kann es andersrum sein, es kommt immer drauf an, wo die Lebensmittel herkommen und wie sie produziert worden sind und was davon in welchen Mengen zu sich genommen wird.


    Ethik und Moral sind kulturelle Werte - da gibt es kein richtig oder falsch.



    Es gibt irgendwo in Deutschland tatsächlich eine vegane Landwirtin, die ihre Tiere vernünftig hält, um dann wenigstens Fleisch anbieten zu können, dass von glücklichen Kühen stammt. Finde ich heftig.

    Ich finde das nicht heftig - sondern ich finde es gut, wenn Nutztiere von Menschen gehalten werden, die vernünftig mit ihnen umgehen. Nur so können sich die Ideen von tierfreundlicheren Haltungsbediungungen und Schlachtungsvarianten ausbreiten.


    Schau Dir Hermman Meier von Uria e. V. an - der hat Jahrzehnte dafür gekämpft, dass er seine Rinder zu Hause auf der Weide schiessen kann, damit ihnen der Transport und der Schlachthof erspart bleiben. Für mich (!!!) ist das gelebtere Tierliebe als der komplette Verzicht auf Fleisch - mit Letzterem ändert man nicht viel für die Nutztiere.

  • Also kann man lieben und töten gleichzeitig?
    Auf jeden Fall in deiner Welt?


    Es hat nicht jeder die Möglichkeit, selbst Tiere zu halten, und ich glaube, vielen Menschen geht es einfach darum, dass sie nicht wollen, dass für sie getötet wird.
    Und in dem Fall ist dann vegan wieder der konsequentere Weg.


    Für die eigene Ökobilanz ist Fleisch aus Biohaltung deutlich schlechter als welches aus Massentierhaltung. Weil die länger leben und damit auch mehr Ressourcen verbrauchen.



    Ich finde schon, dass es DIE Nutztierhaltung gibt - denn 98% des Fleisches , dass in Deutschland konsumiert wird, stammt aus Massentierhaltung.


    Über die 2% brauchen wir uns nicht streiten oder diskutieren, jedenfalls nicht von meiner Seite aus.

  • Für die eigene Ökobilanz ist Fleisch aus Biohaltung deutlich schlechter als welches aus Massentierhaltung. Weil die länger leben und damit auch mehr Ressourcen verbrauchen.

    Welche Ressourcen verbrauchen denn extensiv gehaltene Bio-Rinder, die zur Landschaftspflege in NSG eingesetzt werden im Vergleich zu einem konventionellem Mastrind?


    LG, Chris

  • Wasser? Winterfutter vielleicht und dazu kommt dann noch deutlich mehr Gas in die Umwelt.

  • Über die 2% brauchen wir uns nicht streiten oder diskutieren, jedenfalls nicht von meiner Seite aus.

    Streiten brauchen wir doch eh nicht, das macht bei Meinungen keinen Sinn - hier soll es doch um Austausch gehen.


    Ich persönlich fände gerade die 2% Bio-Fleischanteil überaus diskussionswürdig - nämlich dahingehend, wie man diesen Anteil steigern kann, damit sich das Leben und Sterben der Nutztiere einscheidend verbessern kann.
    Eine vegane Welt halte ich für Utopie - eine rein vegane Landwirtschaft ebenfalls.
    Damit sage ich nicht, dass vegane Landwirtschaft im Kleinen nicht funktionieren kann - aber ich halte sie für die Mengen an Nahrungsmitteln, die wir als Menschheit benötigen, nicht für den richtigen Lösungsansatz.


    Also kann man lieben und töten gleichzeitig?

    Ja - kann man. Wir Hundehalter machen das in unserem Leben i. d. R. mehrfach, nur aus einem für viele vermutlich akzeptablerem Grund.


    Der Unterschied zwischen Dir und mir wird der sein, dass Du Dir das nicht für Deine Lebensmittel vorstellen kannst, ich mir aber schon. Beides ist in Ordnung.

  • Es hat nicht jeder die Möglichkeit, selbst Tiere zu halten, und ich glaube, vielen Menschen geht es einfach darum, dass sie nicht wollen, dass für sie getötet wird.Und in dem Fall ist dann vegan wieder der konsequentere Weg.

    das ist ja der Witz an der ganzen Sache. Die meisten Menschen finden es ja nach eigener Aussage (sagen zumindest ja die Umfragen) nicht gut, wie Tiere in konventioneller Haltung behandelt werden, was mit ihnen geschieht, wieviel Ressourcen verbraucht werden für ihr Schnitzel usw. Die Informationen sind ja da und man kann sie halt kaum noch ignorieren, so sehr man sich auch bemüht... Viele nehmen sich vor, weniger Fleisch zu essen, auf "bessere" Qualität zu achten, "Tierwohl" und blablabla. Warum sagen sie das denn, wenn es am Ende dann so ist, dass Veganern genau DAS negativ angelastet wird, nämlich sich ethisch zu verhalten. Was sonst außer Ethik ist denn der Grund, um og Dinge anzustreben? Mehr "Tierwohl" heißt doch, ich will, dass sich aus ethischer Sicht was ändert, das wird ja in weiten Teilen von der Bevölkerung schon mal anerkannt, sonst bräuchte es ja solche Labels und Initiativen und was weiß ich alles nicht, wenn nicht aus ETHISCHEN Gründen.
    Und noch besser als die Haltungsstandards marginal zu verbessern ist es auch ethischer (und ökologischer) Sicht, die Nutztierhaltung zu verringern. Das ist kein Geheimnis.
    Veganer sind da halt schlicht und ergreifend konsequenter. Sie machen das, wovon die anderen nur reden. Und dafür werden sie gehasst.

  • Ich finde schon, dass es DIE Nutztierhaltung gibt - denn 98% des Fleisches , dass in Deutschland konsumiert wird, stammt aus Massentierhaltung.


    Über die 2% brauchen wir uns nicht streiten oder diskutieren, jedenfalls nicht von meiner Seite aus.

    :gut:

    Da KANN dann der auch-Fleisch-Esser tatsächlich besser dastehen, als ein Veganer - genausogut kann es andersrum sein

    Ja kann er*sie, in dieser Hinsicht. Aber nicht "genausogut", denn der Anteil derer auf die das in unseren Breiten zutrifft ist nunmal real verschwindend gering.
    Und der Anteil der so "produzierten Tiere" ist es ebenso, was auch kaum anders denkbar wäre, da es ressourcentechnisch niemals nienicht möglich wäre in solcher Weise einen erheblichen Anteil dessen zu produzieren, was Ottilie-Normalo in Mitteleuropa an tierischen Produkten konsumiert.

  • Wasser?

    Mehr Wasser als ein konventionelles Mastrind säuft ein Bio-Rind auch nicht. Je nach Fütterung des konventionellen Mastrindes sogar eher weniger, weil Gras schon viel Grundfeuchtigkeit enthält.

    Winterfutter vielleicht

    Extensive Rinderrassen haben den Vorteil, dass sie auch nährstoffarme Pflanzen gut verwerten können - deshalb setzt man sie so gern zur Landschaftspflege und in NSG ein. Das sind Flächen, die für eine sonstige Landwirtschaft nicht zur Verfügung stehen, sei es durch den NSG-Begriff oder sei es lagebedingt. Winterfutter von solchen Flächen kann man in der konventionellen Rindermast gar nicht einsetzen - es ist für die Hochleistungsfleischrassen gar nicht gehaltvoll genug.


    Der Öko-Bilanz der extensiven Bio-Rinder muss die Leistung in Sachen Biodiversität eingerechnet werden.
    Ohne Rotes Höhenvieh und eine Ausnahmegehmigung zur Hutewald-Beweidung wäre z. B. die letzte Population der großen Hufeisennase in D in der Oberpfalz schon ausgestorben - so etwas muss mit berücksichtigt werden.
    Ohne meine Rinder gäbs hier auf meinen Flächen keine Braunkehlchen - davon gibt es in Bayern nur noch 40 Brutpaare - mit Mähen allein kann man das nicht erreichen.

    und dazu kommt dann noch deutlich mehr Gas in die Umwelt.

    Wieso mehr?

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