Der Club der Unperfekten - Mut zu Fehlern und Imperfektion im Hundealltag

Auch vor ein paar Wochen passiert.

Ich fordere unsere Hündin auf ihren Kong zu holen/ zu suchen. Unsere Hündin schaut mir nur an. Ich forder sie noch mal etwas energischer auf ihren Kong zu holen/suchen. Sie schaut mich an, ihre Rute geht schon runter und schaut verzweifelt in der Gegend rum.

Ich mittlerweile schon etwas sauer und werde noch etwas energischer und fodere sie auf ihren Kong zu suchen. Sie ist total verzweifelt und rennt mit fast schon eingeklemmter Rute in der Umgebung rum um ihren Kong zu suchen.

Da fällt mir auf das ich den Kong die ganze Zeit schon in der Hand hatte.

Natürlich habe ich mich ganz lange und doll bei unserer Hündin entschuldig und sie durch geknuddelt. Da war auch die Rute gleich wieder oben und sie war wieder happy.

LG
Sacco

Smilla sammelt Schuhe. Wenn wir einen (es ist immer nur einer von zweien) suchen, dann liegt er unter 'ihrem' Busch, in ihrer Box oder unter der Tanne. Und irgendwie finden wir das liebenswert, sie macht sie ja nicht kaputt. Also lassen wir ihr ihre Macke und suchen halt unsere Schuhe. Soweit so gut.

Vorgestern habe ich im Garten einen Schuh gefunden, den habe ich noch nie gesehen. Ganz komisch. Hab's dann abgetan als irgendein alter Schuh, der vielleicht bei uns im Waldstück lag und Smilla muss ihn da gefunden haben oder so.

Knapp eine halbe Stunde später höre ich unsere Nachbarin "Schatz, hast Du meinen rechten Schuh gesehen?"

Hat sich dieser Hund doch tatsächlich auf Schuhjagd vor Nachbars Terrassentür begeben. Und wir haben beide keine kleinen Grundstücke, möchte ich anmerken. Es war mir sehr peinlich, aber ich habe ihr den Schuh gebracht. Es war der richtige.

Süß. Meine Eltern hatten mal nen Fuchs, der Schuhe geklaut hat, die vor der Terrassentür standen. Mein Vater hat dann mal durch Zufall auf einem unbebauten Grundstück in der Nachbarschaft einige seiner Schuhe wiedergefunden.

Emil klaut auch Schuhe und zwar immer paarweise. Das ist total süß. Gerne auch, um Aufmerksamkeit zu bekommen. Einer von uns kommt nachhause, Emil kommt zur Tür und damit man ja hinter ihm her kommt um ihn zu kuscheln schnappt er sich erst den einen Hausschuh und bringt ihn auf den Wohnzimmerteppich und dann sockt er wieder in den Flur und holt den zweiten. Denn dass wir zuhause Hausschuhe anhaben weiß er schließlich.

Psst - im Spoiler, weil eine bestimmte Person das niemals-nicht und keinesfalls jemals erfahren darf ....

DAS muss ich mir merken. Wie erziehe ich meine Mitbewohner unter Zuhilfenahme der Fellnasen. Optimal.

Heute Nachmittag im Büro hatte ich mein letztes Vesperbrot auf der Tupperbox auf dem Schreibtisch liegen derweil ich weiter vorne im Büro am Schaffen war, zwischendurch bin ich zum Brot und hab abgebissen.

Jin ist irgendwann aufgestanden, zur Tupperbox getappelt, mit der Nase dran gestupst, zu mir getappelt, hat mich erwartungsvoll angeschaut, Richtung Tupperbox, erwartungsvoller Blick, wieder zu mir, usw.

"Hast du Hunger?" Jin freut sich. Also, geh ich braves Frauchen mit Jin zur Keksschublade und geb ihr einen Butterkeks. Diese Freude

Nachdem Frauchen so gut "hört" hat Jin dann aber weiter um Essen gebeten Da ich aber a) nicht alle Butterkekse verfüttern wollte und b) mein Brot selber noch essen wollte, hab ich die Prinzessin dann erstmal in die Box geschickt.

Einige Zeit später kommt eine Kollegin ins Büro, ich erzähl ihr die Geschichte: "Wie süüüüß!"

Jin nutzt die Gelegenheit und erklärt mir, dass sie jetzt doch gern das restliche Brot hätte. Hat sie dann auch bekommen

Aber hey! Nicht nur ich bin gut erzogen! Jin hätte sich das Brot ja auch ganz leicht selber nehmen können, als Whippet ist ein Schreibtisch ja nun keine unerreichbare Höhe - macht sie aber nicht, sie fragt ganz lieb (und sehr, sehr ausdauernd ). Das muss man doch belohnen!

Ich ärgere mich über mich selbst.

Wir waren gestern auf dem Dorf unterwegs. Also eher Feldweg zum Dorf.

An einer Stelle stand da so ein älterer Herr und rief irgendwas rüber. Erst als ich näher kam, verstand ich das er nach dem Geschlecht von Molly fragte.

Ich: "Sie ist eine Hündin"

Er: "Ja, meiner mag Hündinnen total. Da will er immer spielen. "

Da schrillten dann meine Alarmglocken.

Ich sah aber keinen Hund. Es versperrten aber auch geparkte Autos eine klare Sicht.

Dann sprang plötzlich ein großer, schwarzer Hund zwischen den Autos hervor.

Blieb schwanzwedelnd aber wie angewurzelt stehen. Meine Hündin frierte ein und rührte sich auch nicht mehr.

Ich war irgendwie überfallen in der Situation und versuchte Molly zu mir zu rufen.

Hat natürlich nicht funktioniert. Sie traute sich nicht, sich zu bewegen und schaute zwischen mir und dem Hund immer hin und her.

Ich versuchte es aber stumpf weiter obwohl ich da ja schon wusste: Die kommt nicht. Sie traut sich nicht.

Statt einfach hinzugehen, sie auf den Arm zu nehmen und vorbeizutragen. (An manchen Tagen ist man ja echt bescheuert. )

Der schwarze kam dann näher - er war freundlich aber auch vorsichtig - und Molly verfiel ins Fiddeln. Zum Glück kamen aus der anderen Richtung da gerade noch zwei kleine Malteser und der schwarze war abgelenkt, so das ich Molly einsammeln und schnell weiter konnte.

Als ich dann wegging habe ich mich aber echt geärgert.

Wieso nehm ich sie nicht einfach auf den Arm?