Der Club der Unperfekten - Mut zu Fehlern und Imperfektion im Hundealltag

Die Situation, die unsere "Unperfektheit" am Besten beschreibt:

Ich habe zwei Hunde. Sie beide haben unterschiedliche Namen. Ziemlich unterschiedlich sogar, und sie kennen sie (würde ich mal behaupten).

Ich brauche Hund 1 bei mir um seine Ohren zu putzen (gurkt mich wahnsinnig an und ich möchte es schnell hinter uns bringen).
Ich rufe Hund 1 mit Namen. "Name Hund 1, dutziduuuuuu, komm her bitte", dutziduuuu weil es ihn in etwa genauso angurkt und er den Braten schon lange gerochen hat.
Bevor der gewünschte Hund reagieren kann, kommt schon Hund 2 angeschossen und steht bei mir. Währenddessen macht sich Hund 1 langsam auf den Weg zu mir.
Dann zeigt sich wie blöd ICH bin, weil ich schicke Hund 2 (den Falschen) wieder auf seinen Platz noch während der richtige Hund unterwegs ist. Hund 2 schiesst im üblichen Tempo zurück. Durch seine Geschwindigkeit und den Sog der dann entsteht, dreht es Hund 1 (den Richtigen) quasi in der Luft um und der dreht dann auch ab, weil "man muss ja auf seinen Platz". Also nochmals alles auf Anfang.
Und meist wiederholt sich das dann 4x, ich werde immer genervter, Hunde immer verwirrter und unsicherer und ich muss die Aktion abbrechen. Einmal raus, tief durchatmen, wieder rein und den gewünschten Hund mit Leckerlie in der Hand zu mir holen. So vermeiden wir das bekannte Theater

Dieses Szenario gibts in den unterschiedlichsten Situationen bei uns. Eigentlich immer dann, wenn ich Lenny bei mir brauche aber Bambam sich mal wieder immer angesprochen fühlt Wir bleiben dran!!! Irgendwann klappts! Irgendwann fühlt sich der kleine Furz nicht mehr wie der Nabel der Welt

Gnaa dieses "sinnlos" in rage kläffen kann kira auch seeehr gut mittlerweile, lebe ich einfach damit. Joa bitte dann meldet sie halt jeden scheiß. Keine Ahnung wie ich das Aber ziehen soll. Hab etliches probiert (geht mir ja selber auf den Keks), aber nichts scheint zu fruchten.

Hüpfen, jaulen, wuffen macht Stella mit Begeisterung wenn ich mich anziehe und wir Gassi gehen. Ich verlange, gesittet durch die Tür zu gehen (und nicht wie von der terantel gestochen durch die offene Haustür zu rennen und wie ein geölter Blitz die steinstufen zur Haustür) , bevor ich wieder (wie so oft) meinen Schlüssel vergesse wegen "schnellschnellloskomm" oder sich einer der Hunde verletzt weil er auf den Treppen ausrutscht.

Freilauf gibt es hier täglich mehrfach. Einfach weil hinterm Haus direkt der Wald und davor Feld ist. Beide jagen nicht also brauche ich nicht permanent zu gucken.

Essen klauen beide nicht. Dass ist mir sehr wichtig. (juckt mich aber nicht wenn andere Hunde das tun, sind ja nicht meine
)

Fremde Hunde werden vor allem an der Leine auch auf 50m Entfernung als blöd verbucht. Also wird häufig gepöbelt was das Zeug hält ich hasse es, und arbeite dagegen. Man muss nicht über die Hauptstraße plärren und sich aufführen wie ein wahnsinniger. Mag ich nicht.

Alleine bleiben können sie. Stella bleibt nur mit kira alleine. Und das auch eher ungern. Aus Frust (weil sie nicht mit kann hat sie schon etliche meiner Schuhe geschreddert herrchen dagegen bleiben unberührt )

Ich darf aber auch kein essen bzw Fleisch auf dem Küchentisch unbeaufsichtigt lassen bzw muss die Stühle umdrehen. Die Damen sind sonst der Meinung ich hätte ihnen ein Buffet aufgetischt.

Küchenbegleithunde habe ich auch. Finde ich praktisch. Sollte mal was runter fallen was nicht für die Hunde geeignet ist, reicht ein nein. Dafür fällt mir dann halt was anderes leckeres runter

Ich versuche auch, so oft wie möglich an andere Ort zu gehen und spazieren zu gehen.

Ich finde, viele Leute vergessen dass Hunde eben auch "Personen" sind. Die wünsche und Bedürfnisse haben. Die nicht ausschließlich "dem Menschen dienen" sind. Meine Hunde wären ziemlich unglücklich wenn sie nicht mehr zu mir auf Sofa oder ins Bett dürften um sich neben oder auf mir einzurollen und zu pennen. Ich zwinge sie auch nie zu Körperkontakt. Wer kuscheln mag, soll kommen, wer nicht mag hat genügend ausweichmöglichkeit.
Sie dürfen auch vieles frei entscheiden. Im Wald, laufe ich häufig einfach meinen Hunden hinterher. Wenn Sie mir einen Zapfen bringen, werfe oder schieße ich diesen und alle haben Spaß.

Regeln, Struktur und Leitung sind genauso wichtig. Jeder Hund hat seinen Napf und dieser einen festen Platz. Wenn einer der Hunde seinen Napf verlässt und aufhört zu fressen, darf der andere gerne sauber machen. Vom Napf drängen gibt es jedoch nicht. Auch Leckerli oder kauartikel. Jeder bekommt seines und jeder bekommt den Schutz den er braucht um in Ruhe fressen zu können. Jeder bekommt sein Leckerli etc. Keiner wird benachteiligt oder bevorzugt. Jeder Hund bekommt seine kuschel Zeit, jeder der drängelt wird weg geschickt.
Ich brauche keinen perfekt dressierten Hund der 10000 tricks kann aber immer management im Leben brauchen wird (auf niemand speziell gemünzt). Dem ich sagen muss wann er zu kacken hat, etc.

Wir haben auch Ruhe halten nie speziell trainiert. Draußen ist Hunde zeit. Daheim habe ich andere Dinge. Klar zum kuscheln ist immer Zeit und wenn mir einer sein Spielzeug anschleppt und ich grade Zeit habe, spielen wir. Aber meistens liegen die Mädels faul dösend irgendwo rum. Wenn ich Haushalt mache verkrümeln sie sich ins Bett. Werkel ich in der Küche sind sie da und Werkel ich im Wohnzimmer liegen sie auf dem Sofa

Mir reicht ein glücklicher ausgeglichener Hund.

Zitat von overture

Die Situation, die unsere "Unperfektheit" am Besten beschreibt:

Ich habe zwei Hunde. Sie beide haben unterschiedliche Namen. Ziemlich unterschiedlich sogar, und sie kennen sie (würde ich mal behaupten).

Ich brauche Hund 1 bei mir um seine Ohren zu putzen (gurkt mich wahnsinnig an und ich möchte es schnell hinter uns bringen).
Ich rufe Hund 1 mit Namen. "Name Hund 1, dutziduuuuuu, komm her bitte", dutziduuuu weil es ihn in etwa genauso angurkt und er den Braten schon lange gerochen hat.
Bevor der gewünschte Hund reagieren kann, kommt schon Hund 2 angeschossen und steht bei mir. Währenddessen macht sich Hund 1 langsam auf den Weg zu mir.
Dann zeigt sich wie blöd ICH bin, weil ich schicke Hund 2 (den Falschen) wieder auf seinen Platz noch während der richtige Hund unterwegs ist. Hund 2 schiesst im üblichen Tempo zurück. Durch seine Geschwindigkeit und den Sog der dann entsteht, dreht es Hund 1 (den Richtigen) quasi in der Luft um und der dreht dann auch ab, weil "man muss ja auf seinen Platz". Also nochmals alles auf Anfang.
Und meist wiederholt sich das dann 4x, ich werde immer genervter, Hunde immer verwirrter und unsicherer und ich muss die Aktion abbrechen. Einmal raus, tief durchatmen, wieder rein und den gewünschten Hund mit Leckerlie in der Hand zu mir holen. So vermeiden wir das bekannte Theater

Dieses Szenario gibts in den unterschiedlichsten Situationen bei uns. Eigentlich immer dann, wenn ich Lenny bei mir brauche aber Bambam sich mal wieder immer angesprochen fühlt Wir bleiben dran!!! Irgendwann klappts! Irgendwann fühlt sich der kleine Furz nicht mehr wie der Nabel der Welt

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1zu1 wie bei uns. Kira muss halt leider regelmäßig gebadet und gekämmt werden. Ich rufe Madame und Stella kommt freudig angeschossen. Kira nutzt die Situation um unters Bett kriechen (unters Sofa geht bei unserem neuen nicht mehr )

Nein, es klappt leider nicht irgendwann. Wir Menschen werden nur irgendwann schlauer

Kira und ich haben uns drauf geeinigt, sie darf die Körperpflege doof finden aber nicht mehr ins Werkzeug beißen, dafür beeile ich mich und stopfe ihr in regelmäßigen Abständen leberwurst in die schnute

Letztens noch so, die Kollegin mit Jackie-Mix "maaa der ist so lieb wenn der sich zu mir ins Bett kuschelt" ich nur so.. ääääh ne. Gottswünbittened.

Heute morgen, ich mümmel unter der Bettdecke (schlafen wegen Halbumzug auf den Matrazen am Boden) hör ich nur so fluppschwuppseuzfz...
Hat sich der Kollege doch tatsächlich noch auf die bereits verlassene, aber noch halbwarme Betthälfte des andern Mannes gelegt...und ist gaaaanz unauffällig an mich rangerutscht.

Na gut.. aber nicht unter die Decke

Mein Freund kam 10 min später mit Kaffee ins Schlafzimmer und hat nur gefragt, ob mein neuer Lover auch gern einen Kaffee möchte

Immerhin klaut er kein Essen. Er schaut dich nur so lange und so intensiv an, egal aus welcher Entfernung, bis er was abkriegt. Das ist leider meine Schwachstelle.

küchenbegleithunde hab ich auch

Küchenbegleithund seit Tag 1.
Das erste was er lernen musste, war "raus aus der Küche" - die alte hatte einfach nur 2m².

Das klappt bei jeder Küche. Lustigerweise auch bei offenen, er sucht sich einfach eine imaginäre Linie, wo seiner Meinung nach die Küche aus ist.

Ich bin stellenweise bei Futter bei ihm sehr vorsichtig. Wie oft hat er schon Hundekekse bekommen und dann Durchfall, Furzerei usw. Bei Menschenessen ist das anders. Da wandert leider so gut wie alles in den Hund und wird auch problemlos vertragen. Bestes Beispiel, Mann steht in der Küche und brät Spätzle vom Vortag ab. Hund sabbert schon ganz leicht, versucht sich unauffällig zu verhalten, während er die Pfanne anstarrt. Mann schickt Hund aus der Küche, Hund verschwindet hinter einem Kastel, starrt dabei unerlässlich die Pfanne an. Ich hab ihm dann paar Spätzle zum Abendessen ins Barf Menü abgezweigt. Selten so einen glücklichen Hund gesehen

Ich bin nicht perfekt und meine Hunde auch nicht. Über "Probleme" berichte ich hier im Forum halt eher selten, weil für mich das Meiste trotzdem so passt, wie es eben ist. Ich konzentriere mich außerdem lieber auf das Positive - die schönen Momente mit meinen beiden, unsere Wanderungen und Beschäftigungskurse

Anfangs wenn ich im Foren las hatte ich oft das Gefühl jeder habe ach so perfekte Hunde - mittlerweile bin ich da aber entspannter und mache mir selbst auch keinen Druck mehr. Und nehm meine Zwergis in vielen Dingen auch einfach so, wie sie sind.