Der Club der Unperfekten - Mut zu Fehlern und Imperfektion im Hundealltag

  • Da Nemo zurzeit wieder mal wirklich alles schreddert, was ihm gehört (Spielis, Hundebett), gab es "nur" einen Schinkenknochen. Dafür aber die XXL Edition - und der roch richtig lecker nach Parma- oder Serrano, yammi... Leider hatte mein Mann zu Beginn der Weihnachtsfotografiererei die Speicherkarte im Apparat noch nicht eingelegt, sodass ihr nur noch den Rest abgeschleckter Leidenschaft begutachten könnt...


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  • Kennt ihr das auch? Eigentlich läuft alles rund auf einem Spaziergang (naja, so mehr oder weniger) - und dann kommt der Moment, wo Hund wieder mal so gar nicht hört? Manchmal habe ich das Gefühl, mir fehlt dann einfach die nötige Gelassenheit. Meist geht es darum, dass Nemo im Freilauf zu weit vorläuft - oder aber in den Wald hinein. Ich krieg in solchen Situationen regelmäßig einen Herzkaspar, weil ich Angst habe, die Situation nicht mehr kontrollieren zu können. :fear: Es ist zwar schon längst nicht mehr so schlimm wie früher, aber trotzdem... Habt ihr da eigentlich für euch eine Wohlfühldistanz? Oder wie kommt ihr zu mehr Gelassenheit?


    Mein Mann meinte dazu dann gestern auch noch passend bei unserem Waldspaziergang, es sei doch wichtig, dass der "arme" Hund "endlich" mal durch die Gegend rennen dürfe... Ja, mach mir auch noch ein schlechtes Gewissen... :klugscheisser:

  • bei unperfekt musste ich ja direkt an meine denken...


    ich mein, für mich passen sie so wie sie sind, für andere Hundehalter hätte ich wahrscheinlich den wiedergeborenen Albtraum..


    Darcey:
    - kann nicht alleine bleiben
    - klaut wie ein Rabe
    - aufmerksamkeitsspanne von unter 1sek
    - keinerlei Langzeitgedächtnis
    - meistern im Ritualisieren
    - generalisieren kann sie dafür gar nicht
    - futterneidig


    Abbey:
    - schlechte Laune könnt ihr zweiter Name sein
    - stinkefaul (man muss sie zu jedem Gassi aus ihrer Höhle schütteln)
    - hasst fremde Menschen und tut dies mit gefühlt 200 dezibel und einer Tonlage jenseits des hohen Cs kund
    - würde sich auch mit DSH und anderen Kalibern prügeln
    - leinenführigkeit hält sie für etwas essbares
    - tendenzen zur Angstaggressivität, grundlegend aber hirnlos panisch wenn sie sich erschrickt. und das tut sie oft ohne für mich ersichtlichen Grund


    Effektiv alles Dinge die wir gut händeln können. Darcey ist aber perfekt abrufbar, sie kann viel frei laufen und sich die Energie ablaufen. Mit Kopfarbeit klappt es je nach Tagesverfassung mal ganz ok, mal gar nicht. Tricks beibringen ist immer wieder spannend denn sie vergisst nach 2-3 Stunden was wir bereits (erfolgreich!) geübt hatten. Deshalb kann ich sie bis heute nicht auf ihr Kissen schicken.


    Abbey lief in ihrem Leben außerhalb von SICHER eingezäunten Grundstücken noch nie frei. Da ist immer irgendeine art von Leine dran. Die kann nämlich nur 2 Modi- entweder läuft sie ohne auf uns zu achten einfach los (geht quasi allein gassi und wir hängen halt hinten dran) oder sie donnert hirnlos einfach los.





    ich hoffe der nächste Hund ist weder eine Katze im Hundekörper noch... ähm ja.. ein Hund mit nur den nötigsten 4 Murmeln fürs Überleben im Kopf.

  • Meine Hunde dürfen einfach laufen. Jedenfalls da wo ich weiß, dass die Risikofaktoren gegen null gehen oder zumindest überschaubar sind. Ich bin da tiefenentspannt (Wir haben aber auch den Vorteil, das unsere Wälder sehr ruhig sind und nur selten ortsfremde Leute dort spazieren gehen. Und die paar HH mit Hund die wir treffen, kennen wir schon länger, da passiert nix).
    Beide haben aber keinen sehr großen Radius. Pino so ca. 15m, Amy weniger.
    Sie achten selbst darauf mich nicht zu „verlieren“ und halten lose Blickkontakt.
    Bei Unsicherheit kommmen sie direkt zu mir und bleiben dicht bei mir, bis ich sie wieder losschicke.
    Die Hunde machen es einfach so. Trainiert habe ich das nie. :ops:

  • Habt ihr da eigentlich für euch eine Wohlfühldistanz? Oder wie kommt ihr zu mehr Gelassenheit?

    Meine Hunde dürfen im Wald ganz genau gar nix.
    Dort wohnen andere Tiere, die schon ohne uns zur Genüge Mühe haben mit überleben.
    Im Wald wird nicht gestöbert, nicht vom Weg runtergelatscht, nicht gejagt. Nix. Es wird langweilig aufm Weg geblieben und jede Pfote nebem Weg gibt einen mordsmässigen Zusammenschiss.
    Im Wald bin ich Gast und weniger wichtig als jene welche dort daheim sind :klugscheisser:


    Ich bin immer gelassen und nie unaufmerksam :smile:
    Oder wie mein Schatz neulich zu mir sagte: du siehst einfach alles :lol:

  • Im Wald wird nicht gestöbert, nicht vom Weg runtergelatscht, nicht gejagt. Nix.

    Hier ebenso. Genauso bei Mauselöchern. Oder Weidetieren. Niemand soll unter der Neugierde meines Hundes leiden, egal wie groß oder klein. Wir genießen einfach die Atmosphäre und die Gesellschaft der großen, alten Bäume. :smile:

  • Kennt ihr das auch? Eigentlich läuft alles rund auf einem Spaziergang (naja, so mehr oder weniger) - und dann kommt der Moment, wo Hund wieder mal so gar nicht hört? Manchmal habe ich das Gefühl, mir fehlt dann einfach die nötige Gelassenheit. Meist geht es darum, dass Nemo im Freilauf zu weit vorläuft - oder aber in den Wald hinein. Ich krieg in solchen Situationen regelmäßig einen Herzkaspar, weil ich Angst habe, die Situation nicht mehr kontrollieren zu können. :fear: Es ist zwar schon längst nicht mehr so schlimm wie früher, aber trotzdem... Habt ihr da eigentlich für euch eine Wohlfühldistanz? Oder wie kommt ihr zu mehr Gelassenheit?


    Mein Mann meinte dazu dann gestern auch noch passend bei unserem Waldspaziergang, es sei doch wichtig, dass der "arme" Hund "endlich" mal durch die Gegend rennen dürfe... Ja, mach mir auch noch ein schlechtes Gewissen... :klugscheisser:

    Ich habe das bei Speedy so gemacht, dass ich "Nicht so weit" etabliert habe.
    Wenn ich am Tage laufe, dann nutze ich das eher selten, weil man hier sehr weit gucken kann auf den Feldern. Im Wald darf er nicht vom Weg runter, außer wir machen Leckerliesuche, dann ist es natürlich erlaubt.
    Da ich aber im Nachtdienst morgens und abends aktuell im dunklen laufe, stoppe ich ihn nach ca. 10 Metern, um ihn bei mir zu halten.
    Laufen tut er die halbe Nacht bzw. passt ja mit mir zusammen auf ;)


    Was bei ihm auch gut klappt, wenn ich einfach stehenbleibe und nichts mache. Dann wird er neugierig und kommt gleich angetrabt xD
    Leckerlies gibt es hier eher selten, dafür viel verbales Lob und er grinst dann über beide Backen und hüpft wieder los wie ein Kängeruh :herzen1:

  • Im Wald darf Nemo nieniemalsnicht vom erweiterten Weg (also Weg inkl. des Laubs daneben, quasi bis zur "Baumgrenze") abweichen. In der Theorie hat der Captain das supergut verstanden, eins mit Sternchen. In der Praxis, nunja... Da geht es manchmal eben mit ihm durch. Konsequenz: Kommt er nicht sofort auf Super-Rückruf zurück, kommt die Leine dran. Für den Rest des Spaziergangs. Das Zurückkommen wird aber immer belohnt. Tja. Ich hoffe, dass er es irgendwann auch in der Praxis zumindest zu 90 Prozent umsetzt -und zwar auch dann, wenn der Hundeversteher Mann bei den Waldrunden dabei ist :ugly: (vielleicht ermutigt das das Hundekind ja unterbewusst zu solchen Aktionen).


    Was ich fast noch anstrengender finde, ist dieses weite Vorlaufen. Wenn er dürfte, wie er wollte, wären das gut und gern 50 bis 100 Meter. Leider war und ist er diesbezüglich sehr eigenständig - mit Stehenbleiben oder gar Verstecken ist da nicht viel zu machen. Da gibt es eigentlich nur zwei Varianten - entweder bleibt Nemo an der Schlepp (unsere "Waldschlepp" ist 15 Meter lang) und die Schlepp in meiner Hand oder aber ich muss ihn ständig ranrufen. Was ich ziemlich nervig finde - und was zu meiner Gelassenheit nicht so viel beiträgt :motzen: .

  • Kennt ihr das auch? Eigentlich läuft alles rund auf einem Spaziergang (naja, so mehr oder weniger) - und dann kommt der Moment, wo Hund wieder mal so gar nicht hört? Manchmal habe ich das Gefühl, mir fehlt dann einfach die nötige Gelassenheit. Meist geht es darum, dass Nemo im Freilauf zu weit vorläuft - oder aber in den Wald hinein. Ich krieg in solchen Situationen regelmäßig einen Herzkaspar, weil ich Angst habe, die Situation nicht mehr kontrollieren zu können. :fear: Es ist zwar schon längst nicht mehr so schlimm wie früher, aber trotzdem... Habt ihr da eigentlich für euch eine Wohlfühldistanz? Oder wie kommt ihr zu mehr Gelassenheit?


    Mein Mann meinte dazu dann gestern auch noch passend bei unserem Waldspaziergang, es sei doch wichtig, dass der "arme" Hund "endlich" mal durch die Gegend rennen dürfe... Ja, mach mir auch noch ein schlechtes Gewissen... :klugscheisser:

    Mein Thema gerade. Wir trainieren gerade auf dem Weg bleiben und es klappt auch wirklich gut. Ich bin der liebste und netteste und Sie bekommt immer eine Belohnung (Leckerlie, Verbal, oder auch mal ein paar Meter einer Spur nachgehen) wenn Sie auf mich Achtet oder ihren Radius einhält. Aber ab und zu hab ich das Gefühl das Lara mich testen will und einfach ohne Vorankündigung ins Unterholz los sprintet.


    Und ja heute war ich Unperfekt, als sie wieder kam (ca. 2 Minuten) hab ich Sie weggescheucht, mir war einfach danach ich wollte nichts mehr damit zu tun haben. Sie ist erstmal stehen geblieben und hat mir verdutzt nachgeschaut als ich weiter bin. Dann ist Sie im 10 Meter Abstand hinter mir hergedackelt. Und das durch den tiefsten Wald... . Irgendwann hab ich Sie wieder zu mir gerufen und wir sind heim, Sie hat sogar die Katze auf dem Heimweg links liegen lassen, normal hängt sei da in der Leine.


    Naja nicht Perfekt aber was ich in dem einem Jahr Hundehaltung gelernt habe, höre auf dein Bauchgefühl und sei Authentisch. Ich habe einfach das Gefühl, Sie weiß es ganz genau was ich von Ihr will, sie kann es auch - aber will auch testen ob ich irgendwann nicht mehr konsequent bin und sie machen lasse.

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