Nahrungsergänzungsmittel gegen Fellverlust?

  • Huhu,


    bitte seid jetzt wegen des Titels nicht gleich entsetzt!
    Ich habe folgendes Problem:


    Mein Cookie (13jähriger Chihuahua) verliert in letzter Zeit extrem viel Fell, und ich vermute, dass die Ursache eine Mangelerscheinung durch verkehrte und einseitige Ernährung ist, die sich folgendermaßen begründet:
    Cookie ist schon seit einer Reihe von Jahren ein extrem schlechter Fresser. Ich stehe ansich auf dem Standpunkt, dass noch kein Hund vor einem vollen Napf verhungert ist, sprich, ich habe überhaupt kein Problem damit, ihm immer wieder das gleiche Futter vorzusetzen, bis er es dann - ggfs nach mehreren Tagen - schließlich frisst.


    Genau das funktioniert aber nicht mehr. Im Sommer ging es ihm extrem schlecht, und ich hatte schon mit unserem Tierarzt darüber gesprochen, ihn evt. in Kürze zu erlösen. In dieser Zeit wurde es noch viel schlechter mit seinem Appetit, und er ist seit dem an oder sogar unter der Grenze zum Untergewicht. Ich kann das fühere Prozedere mit dem Immerwiederhinstellen bis er frisst, nicht mehr durchziehen. Er ist leider extrem hartnäckig und frisst dann locker 4 bis 5 Tage nichts, und das geht einfach nicht. Das sagt mir mein eigenes Bauchgefühl, und unser TA, der ansich auch immer den Spruch mit dem Verhungern vorm vollen Napf bringt, hat mich auch eindringlich davor gewarnt, das zu tun.


    Cookie hat sich im Sommer dann doch so ganz allmählich wieder berappelt und zeigt Gott sei Dank auch wieder einiges an Lebensfreude. Nur mit dem Fressen ist es kaum besser geworden. In der kritischen Zeit war ich dazu übergegangen, ihn mit so ziemlich egal was, Hauptsache er frisst irgendwas, zu ernähren. Meist war es Käse (mit einem extrem schlechten Gewissen meinerseits, aber immer noch besser, als wenn er verhungert) oder Rinderhack. Leider verträgt er das Hack ebensowenig wie pures Hühnchen- oder Putenfleisch: Er hat dann permanent extrem weichen Kot, eigentlich schon Durchfall. Als es ein klein bisschen bergauf mit ihm ging, habe ich nach und nach Möhren, Blumenkohl und Kartoffeln (das ist das Einzige, was er anrührt) unter das Fleisch mischen können. Davon bekommt er nun keinen Durchfall mehr. Meist gebe ich noch etwas Öl hinzu und ab und an ein Ei. Hin und wieder frisst er auch mal etwas Thunfisch. Das ist, außer ein paar Leckerlis, alles, was er seit Monaten zu sich nimmt.


    Die Ernährungsexperten unter Euch werden jetzt sicherlich die Hände über dem Kopf zusammenschlagen. Aber vielleicht habt Ihr einen Rat für mich? Wenn ich irgendetwas anderes unter sein Futter mische, frisst er es nicht mehr. Einzige Chance wäre, ihm vlt etwas in sein morgendliches und abendliches Leberwurstbällchen, in dem immer seine 1000 Medis versteckt sind, zu schmuggeln. D.h.,es müsste irgendwas einigermaßen kleines, also Tabletten oder so sein. Gibt es sowas? Oder habt Ihr andere Ideen/Vorschläge, was ich machen könnte?


    Bitte nur konstruktive Antworten und keine Vorwürfe oder ähnliches!


    Im Voraus schon mal vielen Dank, allein fürs Lesen meines langen Textes,
    liebe Grüße,
    bitavin

  • Ohne mich jetzt zu dem Vorgehen zu äußern, wie der Hund ernährt (oder nicht ernährt) wurde... und um nur auf die Frage einzugehen:


    Es gibt von Beaphar solche "Lachsöl"-Bonbons. Biotin ist gut für's Fell.


    Und Lachsöl pur kann man auch kaufen, und mein Hund freut sich, wenn ein paar Spritzer über's Futter kommen.

  • Verwerfe den Gedanken, dass ein Hund nicht vor dem vollen Napf verhungert.


    Gebe ihm was er mag. Meiner hat oft nur durch Hundekekse überlebt.


    Versuche auch mit Spiel/Beschäftigung zum Fressen anzuregen. Mache ruhig den Clown für ihn.


    Meiner hatte sich von 3 kg auf 2,340 runtergehungert und wir standen in der Tierklinik, um ihn erlösen zu lassen.


    Er bekam dann Cortison, wurde zwar nicht zum irren Fresser, bekam aber noch gut 2 Jahre Überleben dazu.


    Fellverlust:
    Grossflächig oder nur wenig Fell?


    Meiner hat ab ca 13 jährig keinen Fellwechsel mehr gemacht. Ob Mangel oder Alter kann ich nicht sagen. Mantel anziehen und gut.



    Frage deinen Arzt nach 1x Kurzzeitcortison, damit er etwas besser frisst. Wenn es besser wird, hinterher auf Tabletten einstellen.

  • Ich stehe ansich auf dem Standpunkt, dass noch kein Hund vor einem vollen Napf verhungert ist,

    Für einen alten Hund kann dieser Standpunkt unter Umständen lebensbedrohlich werden. Ich persönlich halte davon gar nix.
    Im Alter muss man sich auf viele körperliche Veränderungen einstellen. Diese Veränderungen bewirken, dass der Verdauungsapparat generell empfindlicher wird und der Hund das gewohnte Futter nicht mehr verträgt und Durchfall oder ggf. auch Verstopfung häufiger auftreten.
    Auch Geschmäcker und Vorlieben ändern sich möglicherweise. Da Hunde zudem ihr Futter stark nach dessen Geruch beurteilen, sollte man bedenken, dass auch die Sinnesleistungen im Alter abnehmen. Wenn der Hund schlechter hört und sieht, merkt man das relativ schnell, aber auch Geruchs-und Geschmacksinn lassen nach. Das kann bedeuten, dass ein Senior weder Hunger noch sonst wie Appetit auf sein Futter verspürt. Mit mäkeln hat das nichts zu tun. Es schmeckt halt alles gleich nach langweiligem Senioren-Teller ;)


    Als es ein klein bisschen bergauf mit ihm ging, habe ich nach und nach Möhren, Blumenkohl und Kartoffeln (das ist das Einzige, was er anrührt) unter das Fleisch mischen können. Davon bekommt er nun keinen Durchfall mehr. Meist gebe ich noch etwas Öl hinzu und ab und an ein Ei. Hin und wieder frisst er auch mal etwas Thunfisch. Das ist, außer ein paar Leckerlis, alles, was er seit Monaten zu sich nimmt.

    Aber das sind doch ganz eindeutige Signale, von dem, was dein Hund möchte.....und eine gute, seniorengerechte Zusammensetzung dazu. Es gibt für ältere Hunde spezielle Senioren-Zusätze mit moderaten Mineralstoffmengen, die so ein Menü optimal ergänzen können. Ein hochwertiges Öl ist auch wichtig. Besonders wegen der essentiellen Fettsäuren. Zink ist wichtig und ggf. auch Vitamin C.
    Übrigens.....auch bei Hunden nimmt im Alter das Durstgefühl ab. Hier eignen sich ggf. Fleischbrühen oder suppige Mahlzeiten.


    1000 Medis

    Es gibt Medikamente, welche die Schleimhaut angreifen oder einen komischen Geschmack verursachen. Dieser aus der Humanmedizin bekannte Effekt tritt vermutlich auch bei Hunden auf. Es bedeutet, dass das Futter oftmals bitter schmeckt.
    Dagegen hilft ggf. ein bisschen Gänseschmalz, Erdnussbutter oder eben was er besonders gern mag :smile:

  • Vielen, vielen Dank für Eure zahlreichen Antworten!!! :gut:


    @Wurli: Ich habe heute Lachsöl gekauft und werde es heute Abend testen (oder besser gesagt testen lassen :lol: )


    @02wotan: Wenn Du mich sehen könntest, wenn ich Cookie sein Futter serviere! :lachtot: Ich bin immer heilfroh, dass niemand sieht, wie ich mich täglich zum Affen mache! Leider hilft das längst nicht immer, aber wenigstens ab und an mal.
    Cookie verliert sein Fell überall, insbesondere aber am Bauch, dort ist er nun schon fast kahl. Das Fell fällt ihm vielfach büschelweise aus. Natürlich habe ich kein Problem damit, wenn er kahle Stellen bekommt und nicht mehr so hübsch aussieht. Selbst wenn er ganz nackt wäre, hätte ich ihn nicht einen Deut weniger lieb. Ich mache mir halt nur Gedanken über die Mangelernährung und habe Angst, dass irgendwelche fehlenden Vitamine/Mineralstoffe o.ä. vlt noch wesentlich gravierendere Folgen haben könnten.


    Das mit dem Cortison werde ich beim nächsten TA-Besuch mal ansprechen, danke für den Tipp!


    @Audrey II: Auf die Idee, einen alten Hund mit einem alten Menschen in Bezug auf die Ernährung zu vergleichen, bin ich noch gar nicht gekommen, aber das hört sich sehr einleuchtend an. Ich kenne auch eine Menge alter Menschen, die kaum noch essen mögen und denen nichts mehr so richtig schmecken will.
    Ich habe mir heute so einen Futterzusatz für Senioren gekauft und bin gespannt, ob Cookie den frisst. Außerdem habe ich noch ein angeblich appetitanregendes Pulver (soll nach Hühnerleber schmecken) mitgenommen. Das soll übers Futter gestreut werden und für den Hund dann sehr appetitlich riechen. Ich bin gespannt...
    Gänseschmalz habe ich auch gekauft, mal sehen, wie Cookie das findet.


    @Lionbonnie: Heute habe ich erst mal Lachsöl gekauft, nächstes Mal nehme ich dann das Nachtkerzenöl. Gesichtet habe ich es schon in unserem Laden.
    Vielen Dank für Deinen Futtertipp, aber dieses Futter kommt für uns eher nicht in Frage, weil Cookie als Epileptiker möglichst getreidefrei ernährt werden sollte.


    @PaRaNa: Was ist TCM?


    LG
    bitavin

  • Mir fällt noch ReConvales Tonicum für Hunde ein.


    Hat meiner lange bekommen. Enthält alles, was Hund braucht und mit Glück wirkt es bei Cookie auch appetitanregend.


    Meiner hat es nicht geschlabbert aber hat es sich gerne mit Einwegspritze eingeben lassen.


    Leider hat bei meinem "appetitanregend" nicht funktioniert. Es hat uns aber Zeit zum ausprobieren anderer Sachen gegeben.

  • Ich habe mir heute so einen Futterzusatz für Senioren gekauft und bin gespannt, ob Cookie den frisst.

    Das Zeug schmeckt leider nicht besonders gut. Ist aber notwendig, weil ein älterer Hund trotz geringeren Energiebedarfs ebenso viele Nährstoffe ( Vitamine, Mineralien, Spurenenelemente) benötigt wie ein erwachsener jüngerer Hund.
    Bei dem "appetitanregenden" Pulver schau mal drauf, ob es sich um "echtes" Huhn handelt oder nur um künstliches Huhn-Aroma. Die Industrie trickst die Hunde da ganz schön aus und gesund ist dann auch was anderes.
    Bei meiner Seniorin kommt z.B. angebratenes Fleisch sehr gut an. Schmeckt sehr viel intensiver als gekocht. Ein natürlicher Geschmackzusatz ist auf jeden Fall auch Käse.....also Parmesan, Ziegenkäse oder Cheddar. Kann man auch einfach übers Futter streuen.
    Manche Hunde lieben auch Tomatenmark, Sardellen-oder Thunfischpaste oder Nuss-Muse. Letztere bringen noch zusätzlich Kalorien.



    Was ist TCM?

    Das bedeutet Traditionelle Chinesische Medizin :smile:


    Meine Seniorin wird ( ein wenig) nach dem ayurvedischen Prinzip ernährt und das bedeutet, dass viele unterschiedliche Geschmacksrichtungen ( Kräuter/Gewürze) in einer Mahlzeit vorhanden sein müssen, damit der Hund nicht nur satt , sondern auch zu frieden ist. Kann man drüber lächeln oder auch nicht ;)
    Die ( westliche) Wissenschaft meint, das wäre Quatsch und Hunde benötigen keine Abwechslung beim Essen, weil ihr Geschmacksinn wenig entwickelt ist. So ganz stimmt das nicht, aber natürlich macht hauptsächlich der Geruchssinn Hunde zu Feinschmeckern :smile:


    Übrigens werden hier im DF auch Epileptiker-Hunde seit Jahren bekocht. Vielleicht gibts da auch noch ein paar hilfreiche Tipps, wie man die Menüs schmackhaft machen kann.

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