Verhalten von Hunden bei Wildbegegnung
-
-
Mein Rüde wäre in der Situation auch weg gewesen. Wobei er das Reh vermutlich beim passieren gewittert und angezeigt hätte.
Sobald ich sehe, dass er die Witterung aufnimmt, leine ich an bzw gar nicht erst ab, je nach Situation. So fahren wir ganz gut und sind mittlerweile auch entspannt im Wald unterwegs. Hat aber auch viele Stunden Training gekostet, war echt ein Graus am Anfang.
Gejagt hat er bisher dreimal Kaninchen. Das erste Mal ist das Kaninchen zügig im Bau verschwunden, beim zweiten Mal hat Diego an einem Koppelzaun gestoppt und das dritte Mal ist er ziemlich hektisch durch ein großes Gebüsch (so 20x40m würde ich schätzen) gesprintet ohne ein bestimmtes Kaninchen zu hetzen. Ach ja, und er hat leider schon zweimal ne Katze auf nen Baum gejagt... Aber alle Vorfälle waren so in den ersten 2/3 Jahren, mittlerweile er 7 Jahre bei uns.
-
- Vor einem Moment
- Neu
-
-
Hier im DF geht's natürlich nur wieder um die "Kür", da sind die Hunde alle friedlich oder 100% gehorsam. In der Realität wird fixiert, gekläfft, gegen den Zaun gesprungen - ja der Fifi muss es doch lernen (oder auch einfach nur mal Spaß haben..)
Aber wehe im Wald wird mal ein Bambi aufgestöbert, dass ist dann gleich die Todsünde..Den Zusammenhang habe ich jetzt nicht ganz kapiert. Wer sind denn die Hunde in der Realität? Sind das dieselben, die die Kür der UO machen? Und wer erzählt was von Todsünde?
Hier in dem Thread ging es um 30 Minuten Hund weg. Das ist nicht gleich Bambi mal aufscheuchen.
Bambi aufgestöbert, habe ich gar viele, mit oder ohne Hunde. Und nicht nur im Wald, habe sie - mehr oder weniger - vor der Haustüre. Und um ein Haar wäre ich im Wald gar mal in eines reingelaufen. Hatte ich mich doch zurück gebückt, vermutlich Spieli aufheben, in der Drehbewegung will ich nach vorne ... jow ... und dann stehen wir da, Auge in Auge, Reh mitten auf dem Weg. Das war so irritiert, dass es in Zeitlupe dann den Weg gequert hat.
Die bei mir vor der Haustüre und in vielen meiner Ausflugsgebiete, sind so ... hhhm ... relaxt, dass sie sogar zu unüblichen Zeiten hier im Maisfeld stehen und dem Bauer Freude bescheren.
Und in einem Gebiet stehen sie gar inmitten des Getümmels auf der Wiese (die Spazierwege gehen im Quadrat drum herum. Und man gewinnt den Eindruck, sie unterscheiden genau, angeleint oder nicht bzw. nähert sich oder nicht. Eines passt verstärkt auf, die anderen fressen. (Und dabei handelt es sich nicht um einen Tierpark).
nicht jedes mal offensichtlich in Panik verfallen,
Du meinst, wenn die ruhig bleiben, dann sind die nicht ruhig? Tierparks, die ich kenne, sind so angelegt, dass sich die Tiere zurückziehen können, wenn sie das wollen würden (andere kenne ich nicht).
"Oh guck, schon wieder ein Raubtier dass mich offensichtlich jagen und töten will. Aber macht ja nichts, hier hinter dem Maschendraht bin ich ja sicher!"..
Denke, in einem Tierpark sind Hunde noch das geringste Problem ... (so den ganzen reingeworfenen Abfall vor meinem geistigen Auge).
Insoweit würde mich schon interessieren, wie Du zu einer solchen Einschätzung kommst.
-
Nur weil die sich der Situation nicht entziehen können und nicht jedes mal offensichtlich in Panik verfallen, weil sie u.U. schon gewohnt sind, dass regelmäßig Leute sie als Trainings Objekte für ihre Hunde ausnutzen heißt das lange nicht dass die das nicht juckt..
"Oh guck, schon wieder ein Raubtier dass mich offensichtlich jagen und töten will. Aber macht ja nichts, hier hinter dem Maschendraht bin ich ja sicher!"..In den Wildparks die ich bisher besucht war nur Maschendrahtzaum um das äußere Gelände, im Park selbst konnten sich friedliche Bewohner frei bewegen. Dammwild hat riesige Flächen und kann sich jederzeit zurückziehen. Man sieht sie auch nicht immer, wenn aber stört es sie nicht die Bohne das man mit Hund kommt. Der Fluchtinstinkt wird eher durch schreiende Kinder ausgelöst, Hunde sehen sie gelassen. Aber wie gesagt, die Hunde verhalten sich trotzdem anders.
Hier Zuhause finde ich das Wild auch immer zutraulicher wird und genau weiß das Hunde an der Leine sind
Mich nervt ehrlich gesagt mehr wenn die Rehe stehenbleiben und schauen, anstatt im Wald zu verschwinden. Letztens gab ich Hund das Kommando "Halt" und die Rehe blieben auf Kommando stehen, Hunde naja
Um nochmal auf die Ausgangsfrage einzugehen …. es kommt auch immer darauf an wo am wohnt. Ich hatte schon Besucher mit Hund hier, die Stein und Bein geschworen haben das ihr Hund nicht jagt. Ja in der Stadt nicht, hier bei uns wo Wild alle paar Meter vorspringt sah das schon ganz anders aus. Bei uns kommen die Rehe auf den Hof und futtern unsere Rosen, die Hunde müssen immer gesichert werden
-
Ich hatte schon Besucher mit Hund hier, die Stein und Bein geschworen haben das ihr Hund nicht jagt.
Oooohh ja, wie dick ich das unterschreiben mag!
Und ich hatte auch schon Besucher mit im Wald, die noch im Wald Stein und Bein geschworen haben, dass das liebe Tier nicht jagt. Während das liebe Tiere (von ihren Besitzern unerkannt) perfektes Jagdverhalten zeigte. Die Besitzer haben das aber gar nicht wahrgenommen. Während ich die Schweißperlen auf der Stirn hatte und gebetet habe, dass neben uns kein Wild hochgeht. Dann wäre das nichtjagende Tier nämlich definitiv weg gewesen.
-
Hier Zuhause finde ich das Wild auch immer zutraulicher wird
Dann machen wir offensichtlich ähnliche Erfahrungen
-
-
Wildtiere in Gefangenschaft sind nicht dumm, ebenso die Hunde die vor dem Zaun stehen und in die Gehege schauen nicht.
Arglos verhalten sich oft nur zweibeinigen Besucher.Das Wohngebiet, bzw. das Wildvorkommen in manchen Gebieten spielt bei meinen Hunden auch eine große Rolle!
In meiner alten Heimat würde ich keine Jagdhunde mehr führen (wollen), da reicht mir noch meine Erinnerung an meinen ersten Weimaranermix ... und wenn ich heute dort stundenweise in manchen Gegenden zu Besuch bin, bleiben alle drei Schlappohren angeleint, teilweise gibt es da mehr Wild als Menschen -
Wenn vor meinem Rattler Wild im Wald direkt aufspringt ist er weg. Es muss noch nicht mal wegrennen, sieht er Wild rennt er sofort hin und ist auf 180, selbst wenn es still steht.
Bei dem Gehegewild von Freunden liefes immer so:
[Externes Medium: https://youtu.be/oxx762rgTqg]Hier im Wald steht auch Gehegewild (Rotwild) hinterm Zaun und selbst der sonst komplett ausrastende Whippet hat als die das erste mal richtig nah am Weg standen einfach nur mit vorsichtigem Interesse bis Meiden aus Unsicherheit reagiert. Da war nichts mit ausrasten und jagen wollen, wie wenn ein Reh irgendwo rum steht.
Irgendwie reagieren beide Hunde bei zahmen Tieren komplett anders als bei wilden, selbst wenn beide sich zunächst nicht bewegen. Würden die zahmen flüchten wäre es vielleicht auch anders.
-
Hier im Wald steht auch Gehegewild (Rotwild) hinterm Zaun und selbst der sonst komplett ausrastende Whippet hat als die das erste mal richtig nah am Weg standen einfach nur mit vorsichtigem Interesse bis Meiden aus Unsicherheit reagiert.
Grundsätzlich ist es für den Hund nicht so gesund, stehendes Wild anzugehen. Daher ist ein solches Verhalten sehr clever und eigentlich auch das, was die Natur vorgesehen hat. Man sagt ja auch Kindern, dass sie nicht vor Hunden weg laufen sollen. Gazellen und andere Herdentiere machen das auch oft, dass sie auf die Raubtiere zu laufen und dabei demonstrativ zeigen, dass sie keine Beute sind. Flucht löst Verfolgung aus. Wir Menschen haben dann den Wolf genommen und zu Jagdzwecken auf "größenwahnsinnig" umgemodelt. Wir erhielten damit z. B. den Deutschen Jagdterrier, der sich ohne zu überlegen von vorne auf ein Tier schmeißt, dass gut das Zehnfache wiegt (Wildschwein). Deine Beobachtungen lassen vermuten, dass der Whippet noch ein relativ ursprünglicher Jäger ist, der zwischen flüchtend und stehend einen Unterschied macht, während dem Rattler schon für seine rassetypische Aufgabe eine gewisse Furchtlosigkeit angezüchtet wurde.
Die Situation aus dem Video war hier vor zwei Jahren mit einem Rothirsch und einem Pudelpointer. Der Rothirsch war zwar nicht im Gehege, hatte aber einen verheilten Bruch im Hinterlauf (vemutlich Autounfall) und konnte daher nicht richtig flüchten. Kam also auf's selbe raus. Der Hund hat den ansonsten gesunden, aber nicht fluchtfähigen Hirsch gestellt. Leider blieb es dort nicht bei dem oben gezeigten Scheinangriff, sondern der Hirsch hat durchgezogen.
-
Leider blieb es dort nicht bei dem oben gezeigten Scheinangriff, sondern der Hirsch hat durchgezogen.
Ach herrje, beide sind hoffentlich dennoch mehr oder weniger heil aus der Situation gekommen?
(P.S.:Danke für deinen informativen Beitrag! Immer spannend, das Jägerwissen.)
-
Ach herrje, beide sind hoffentlich dennoch mehr oder weniger heil aus der Situation gekommen?
Der Hirsch ja, der Hund hat das nicht überlebt.
-
- Vor einem Moment
- Neu
-
- Vor einem Moment
- Neu
Jetzt mitmachen!
Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!