Verständnisfragen

  • ich glaube für viele Hundehalter bedeutet Pflege etwas negatives. Und was machen die Leute da gerne sie vermeiden es. Man denkt nicht daran vergisst es gerne absichtlich unabsichtlich und schiebt es vor sich hin. Und dann ist es zu spät und man schämt sich geht aber gerne in die verteidgungshaltung. Man weiß zwar genau das ist doof aber sein selbstwert muss man auch irgendwie verteidigen.
    Für viele Hundehalter wäre es schon geholfen wenn man die Pflege nicht als unvermeidbare übel verkauft sondern als etwas positives. Etwas was die Bindung zum Hund verbessern kann. Deswegen mag ich Medical Training gerne weil es Auslastung für den Hund bedeutet und es auch Hunden hilft fellpflege positiv zu verknüpfen.
    Oder für viel beschäftigte hundeleute Tipps geben wie man die fellpflege ins Alltagsleben einbauen lassen z.b beim kuscheln auf dem Sofa.
    Unterschiedliche Leute brauchen unterschiedliche Vorgangsweise. Ich weiß nur Leute anzuprangern funktioniert nicht gut weil sie dann dicht machen.

  • Der lässt sich problemlos, ohne jegliche Gegenwehr, von mir alleine baden.

    Da bin ich selbst immer wieder überrascht, was Training ausmacht - mein Hund mag die Wanne und den Schertisch nicht. Aber wenn ich dem sage "Duschen!" oder den Schertisch vorhole, dann will er da rein/rauf. Ohne Wenn und Aber. Das ist dem derart in Fleisch und Blut übergegangen, dass er diesen Drang vermutlich nichtmal hinterfragt. Selbst wenn der begossene Pudel mich in der Wanne traurig anschaut und ich sag ihm "Dreh dich", macht er's noch. Das haben wir nichtmal wirklich mit Leckerli konditioniert oder so, sondern einfach so nebenbei eingeführt.


    Manchmal ärger ich mich, weil mein persönlich kleines Ersthundehalterhirn damals so Respekt vor der Fellpflege hatte, dass ich mich ganz enorm darauf konzentriert habe und vermutlich dadurch andere Dinge verpasst habe. Aber meine Güte, ich möchte all diese Kooperationsbereitschaft nicht mehr missen.

  • ich glaube für viele Hundehalter bedeutet Pflege etwas negatives.

    Hab ich auch das Gefühl. Wie viele sich vor Medical Training herumdrücken, weil es ja nicht "zwingend notwendig" ist. Die sehen halt den (späteren) Nutzen nicht, warum jetzt was üben, was man vielleicht gar nie braucht ...
    Und dann isses 5 vor 12 und der Hund kann es nicht und so entwickelt sich dann das Theater ... :|

  • Sehr guter Aufklärungsthread!


    Bei uns wurde regelmäßig gebürstet, in dem Fell gab es nie einen Knoten, es ging nur um die Unterwolle. War jedesmal kein Vergnügen mit dem Bürsten, Buddy hat auch geschnappt, aber er musste da halt durch.


    Krallen schneiden war nie nötig. Der Tierarzt hat glaube ich zweimal eine einzelne Kralle abgeschnitten, als wir dort waren.


    Mit den Zähnen hatten wir aber Probleme, und das war aus purer Unwissenheit heraus. Ich dachte tatsächlich, dass ältere Hunde nun mal einfach schlechtere Zähne hätten und kenne das von bekannten Hunden so. Hatte auch mal gelesen, dass Hunde ja keine Karies bekommen können, deswegen waren die Überlegung dahingehend nicht da (der Gefahr von Zahnstein war ich mir nicht bewusst). Ich habe nie etwas anderes gehört und auch hier im Forum war es nie so richtig ein Thema (als ich so 2013 wegen Einzug des Hundes hier aktiv war).


    Als Buddy zu mir kam, war ich wegen Altersschätzung bei zwei verschiedenen Tierärzten. Habe da auch auf die eher schlechten Zähne selbst hingewiesen, und keiner wies mich darauf hin, dass man da auch was gegen machen könnte. Einziger Kommentar war "na, da ist er wohl schon ein bisschen älter, da wurden sie im TH angelogen".


    Anfang diesen Jahres gab es dann für Buddy eine Zahn-OP mit Zahnsteinentfernung und Ziehen von 3 Zähnen, da dem TA der schlechte Zustand dann doch auffiel. Danach waren die Zähne echt fast weiß und ich habe mich so irre geärgert, dass ich das nicht habe eher machen lassen (aber wir waren so oft beim TA, nie ein Wort darüber!). Auch der Mundgeruch war dann komplett weg.
    Beim nächsten Hund weiß ich jetzt zum Glück Bescheid, trotzdem ärgert es mich heute noch.


    Nochmal, toll, dass dieser Thread angestoßen wurde. Sehr wichtig!

  • Hab ich auch das Gefühl. Wie viele sich vor Medical Training herumdrücken, weil es ja nicht "zwingend notwendig" ist. Die sehen halt den (späteren) Nutzen nicht, warum jetzt was üben, was man vielleicht gar nie braucht ...Und dann isses 5 vor 12 und der Hund kann es nicht und so entwickelt sich dann das Theater ... :|

    ich glaube nicht dass es für jeden Hund notwendig ist aber es kann helfen. Ich weiß noch wie es in einem Thread gefragt wurde was man mit einem Hund machen kann wenn er mobil eingeschränkt wird. Das wäre eine gute Möglichkeit Medical Training zu machen was eigentlich nicht viel mehr ist als Tricks zu üben. Aber man will lieber suchspielchen machen? Warum? Vielleicht weil es mit Pflicht und was negatives verbunden wird und nicht mit was tollem und lustigen.

  • Bei meinen beiden ist es auch komplett unterschiedlich mit den Zähnen. Poco (fast 13) hat noch recht saubere Zähne. Er hatte nie schneeweiße Zähne, sie waren immer etwas dunkler aber immer frei von Ablagerungen und Zahnstein. Jetzt hat er an den hinteren Zähnen leichten Zahnstein, der mit Putzen gut weg geht.


    Rosie (9 im Januar) hat grottige Zähne. Da hat sämtliche Pflege nichts genutzt. Im neuen Jahr wird das in Angriff genommen. Da kann man dran verzweifeln, wenn man alles mögliche macht und nichts wirklich wirkt.

  • was könnte ich als Groomer denn besser machen bei der Aufklärung?
    Auf die Hilfe der kleinen Tierarztpraxen kann ich dabei nicht zählen.


    Flyer an die Kunden verteilen? Da ist die Frage ob die überhaupt gelesen werden.
    Ansprechen? Mache ich bereits, manchmal hilft es, allermeistens wird es runter gespielt oder ignoriert, im schlimmsten Fall, so wie gestern, sind die Leute beleidigt.
    Würde ich mit mehr Zertifikaten an der Wand seriöser, glaubwürdiger wirken?
    Den Salon mit Plakaten zu pflastern?
    Oder Aufschlag berechnen?

  • @Wurli


    Alles an Kritik an dem Hund wird mit Wut der Besitzer quittiert. Der Hund ist unfassbar unerzogen, hat Herrchen sogar schon gebissen. Wenn ich Tipps zur Erziehung gebe, heißt es “so einen Sklaven wie deinen Hund will ich erst gar nicht” oder “mein Hund ist ein ganz anderer Typ als deiner” - letzteres ist Unsinn, der Berner wär eigentlich so eine coole Socke der dringend mehr Input braucht. Außerdem ist er tausend mal kooperativer als mein Shiba und selbst der wirkt nahezu abgerichtet im Vergleich zum Berner.
    Zur mangelnden Pflege: zu ihrer Verteidigung muss ich sagen, dass sie einen kleinen Fischteich im Garten haben, in den der Berner mehrmals täglich hüpft. Deswegen stinkt er auch so bestialisch. Selbst wenn er gebadet wird, 5min später sitzt er wieder im Teich und müffelt danach. Dem Hund beizubringen nicht in den Teich zu gehen oder einen Zaun drum aufzustellen wird wiederum nur mit wütenden Kommentaren abgespeist.

  • erhöhten Pflegeaufwand kannst du doch berechnen. Ich wüsste da ehrlich nicht, was dagegen spricht.
    bzw wenn du eh nach Zeit abrechnest und alle Produkte einzelnd ausweist ist es ja auch schon fast egal, ob du mehr berechnest oder nicht. Dann kannst du ja nach tatsächlichem aufwand abrechnen.

  • alle Leute wird man nicht bekehren können, das ist glaub ich Utopie. Aber ich würde so einen Schnuppertag "Tipps und Tricks zur Hundepflege" super finden - die Frage ist, kann ich das als Selbstständiger stemmen? Immerhin hab ich dann unter Umständen einen halben oder ganzen Tag Verdienstausfall. Alternativ eben Seminartag gegen Bezahlung - da hat man dann aber wieder ein ganz kleines Klientel was interessiert ist.


    Vielleicht aber so einen netten Flyer und ganz begeistert eben " das hab ich gefunden, find ich eine ganz tolle Information, hat mir richtig gut gefallen beim lesen" - vlt. kann man die Leute an der Neugierde packen.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!