Verständnisfragen

  • Ich frisiere ab und zu die Hunde von Freunden und Bekannten (damit ich bisschen was zum Üben habe). Mir macht das eigentlich Spaß, aber inzwischen biete ich es nicht mehr an.
    Es wird dann nämlich GAR NICHTS zwischendrin gemacht. Die melden sich alle 3-5 Monate zwecks "Duuuu... Kannst du maaaal?“ und ich kriege dann was vorgesetzt, wo ich nicht mal durchkomme.
    Letztens hat mich eine Bekannte verzweifelt angerufen, die ihren Hund 6 Monate bei den Eltern gelassen hatte und wo der Hund wirklich in einem Filzpanzer saß. Drunter offene Stellen und 20 Zecken am 4kg Hund, Kastratenfell usw.


    Ich also hin, 3x baden und dann doch entschieden, einfach komplett bis auf die Haut runter zu schneiden. Es war nichts zu retten. Die ganze Prozedur hat 4Std gedauert und der Kleine hatte so Angst, dass er geköttelt hat. Der war 2 Jahre und kannte keinen Kamm.
    Hinterher sah er auch aus wie ne Kanalratte mit Krebs. Haben die offenen Stellen versorgt usw.


    Was meint ihr, was ich hinterher im Bekanntenkreis und in Hundekreisen gehört habe, wer die Doofe war? Ich, die Tierquälerin. Und 4 Monate später kam der nächste Hilferuf, da hab ich dann die Meinung gesagt und aufgelegt.

    • Neu

    Hi


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    • mir geht es tatsächlich nicht darum mit dem Finger auf jemanden zu zeigen... Ich möchte einfach nur verstehen.
      Jemand, der sich selbst verkommen und versiffen lässt... da "verstehe" ich das der Hund nicht besser aussieht.
      Jemand, für den der Hund nur ein lästiges Anhängsel ist.... der den Hund weder liebt noch sonstwas.... da "verstehe" ich es auch.
      Wobei nachvollziehen das bessere Wort ist.




      Aber ich erlebe es eben immer wieder anders. Täglich. Menschen, die selbst gepflegt sind, also selbst finden, das zu lange Fußnägel unangenehm sind. Das Zahnstein und Entzündungen weh tun und gefährlich sind (Stichwort Herz). Die sich selbst waschen und pflegen, weil sie finden das dreckig sein und stinken unangenehm ist.
      Die täglich mindestens 15 Minuten in ihre eigene Pflege und Hygiene stecken.
      Menschen die ihre Hunde eigentlich und ganz ehrlich lieben! Und denen es zu viel ist, diese 15 Minuten am Tag in ihre Hunde zu "investieren". Ich möchte es wirklich gern verstehen.


      Ich weiß, Kind-Hund-Vergleiche sind verpönt.... aber würdet ihr euer Kind auch so behandeln? Wenn es jeeeeden Abend schreit und quengelt weil es keine Lust auf Zähne putzen hat? Nein, natürlich nicht (hoffe ich zumindest von Herzen). Aber warum dann beim Hund?

    • umso schlimmer ist, dass (zumindest hier in der Gegend) die Tierärzte Zahnstein und zu lange Krallen vollkommen unkommentiert lassen, ebenso wie Übergewicht.Das reicht von leichtem Belag bis hin zu halb verfaulten Zähnen, von leicht übergewichtig bis hin zu Hunden die breit wie hoch sind.

      Wenn das eine Sache der Einstellung ist finde ich es schade.
      In der von uns besuchten Gemeinschaftspraxis wird das recht klar kommuniziert und ich hatte bisher nicht einen Besuch vor Ort wo nicht ganz automatisch Gewicht, Zähne und Krallen in Augenschein genommen werden.
      Unsere TA meinte auch, dass vor allem Zahnpflege bei vielen Haltern gar nicht betrieben wird und auch die Notwendigkeit nicht bekannt ist. Viele denken Zahnstein entfernen als Zusatzleistung beim TA sei modischer Schnickschnack. Auch hier werden die meisten Leute erst hellhörig wenn die TA dann vergleicht was Zahnstein entfernen kostet und was ne OP kostet wenn der Zahn raus muss. Über die "der Hund hat Schmerzen" Schiene versucht sie es gar nicht mehr.

    • Man gewöhnt sich an einen Anblick.
      Dann ist da halt etwas Filz, Moment, ich hab' grad keine Schere da, ich mach's nachher.
      Dann ist der Filz ein kleines Bitzeli mehr, ach ja stimmt, oh blöd, hab grad wieder keine Schere da, ich mach's Morgen!
      Zufälligerweise ist dann eine Schere da, aber der Filz ist jetzt etwas dicker und so nah am Ohr - schwierig. Und dann bewegt sich der Hund und die Schere ist fast am Ohr... nein das ist doch zu gefährlich, ich muss das erst üben mit dem Hund.
      Aber wir übt man sowas? Hm.
      Ich guck mal auf Youtube!
      Oh guck, ein Katzenvideo :herzen1:
      Was wollte ich? Üben? Jetzt hab ich Hunger, ich fange Morgen damit an!


      Dann irgendwann hat man sich an den Filzknubbel gewöhnt.


      Zu lange Krallen - welcher Hund mag es schon wenn man ihm an den Pfoten rummanipuliert?
      Gut, dass ein Schäferhund das aushalten MUSS ist klar! Der muss ja auch erzogen sein weil [bitte etwas einsetzen]
      aber mein [Rasse / Mischung einsetzen] ist halt eher so verwöhnte Prinzessin, die mag das nicht so. Und beim letzten Mal hat ihr der Tierarzt ins Lebendige geschnitten, jetzt hat sie Angst vorm Tierarzt.
      Ich kaufe mir ein Schleifgerät, das geht dann sicher!
      Bestellen übermorgen, dann ist es da.
      Oh das Geräusch ist schon mal blöd aber hey, andere können das auch!
      *Hund haut ab / knurrt / windet sich*
      Oh das muss ich auch erst üben. Moment, wie macht man das bei so einem Hund?
      Ich schau mal bei Youtube!
      Ooooh, guck ein Katzenvideo :herzen1:
      Die Krallen laufen sich ja eh ab, das passt schon.



      Und so weiter und sofort.
      Schau, ich habe wahnsinns schlechte Augen weil meine Eltern nicht zum Arzt sind mit mir. Meine Mom hat knapp sechs Jahre (!!!!) jedes mal wenn ich geschlafen hatte, meine Augen erst aufweichen müssen, bevor ich sie öffnen konnte.
      Weil sie nicht wollte dass man mir weh tut :ugly: (ich hätte dann geweint) und weil sie Angst hatte, dass man mich ihr wegnimmt.
      Auch dieses Verhalten hat eine Vorgeschichte.
      Macht's nicht besser - aber wenn mit der Frau anders umgegangen wäre....



      Manche haben einfach Angst, sich Hilfe zu holen. Weil sie dann drauf hingewiesen werden, was sie falsch machen. Weils ie es wissen, sich schämen und es nicht ändern können - mit unsern Hunden haben wir so viel Geduld! Wir haben so viel Verständtnis - aber auch den Menschen kann es ähnlich gehen.
      Mein Kumpeltierarzt hat eine megatolle Masche :herzen1: Er ist ein sehr angenehmer Mensch, man ist einfach gern ins einer Nähe. Er vergibt seinen Pappenheimern einfach Termine zum Zähneputzen, dann gehst halt 1x / Woche zum Tierarzt, den du eh gern magst und putzt mit ihm zusammen die Zähne vom Hund. Das geht soooo viel besser aus für den Hund als rügen und schimpfen.


      Ich hab's als Kind erlebt, über alles (!) geliebtes Dekoobjekt zum liebhaben. Die Arbeit die ich machte, wurde gescheut.
      Und das sehe ich oft bei den Tierhaltern, sie haben sich ein Stück Liebe gekauft / es gerettet. Aber das was die Haltung im eigentlichen ausmacht, Dinge beibringen, üben - das machen sie nicht gern / sind zu faul / kennen es nicht / kennen den Spass daran nicht.
      Wenn man es schafft, den Leuten DAS näherzubringen, dass gerade DAS extrem viel Spass macht, hat man für das Tier viel gewonnen.


      Wie oft lese ich hier im Forum den Stress aus den Texten, dem Hund "das Leben leben" beizubringen. Alles ist ein Krampf! Dabei ist doch gerade DAS der Spass :herzen1: Aber das muss Mensch erst lernen dürfen. Das ist keine Selbstverständtlichkeit, das zu wissen!


      Und ja, seit meine Katze ein Loch im Gesicht hatte weil der Eiter sich einen Kanal ins Gesicht gefressen hat, bin ich ganz doll still. Weil diese Katze stand unter meiner extremen Beobachtung. Und das habe ich dennoch nicht gesehen :( : Mea culpa. Ich habe keinerlei Recht, auf andere zu zeigen.


      ...steht übrigens auch irgendwo in der Bibel, der Splitter des andern und der eigene Balken und so, scheint also schon länger zu existieren das Problem :smile:

    • Zähne putzen hatte ich nie auf dem Schirm für Hunde. Wie mache ich das und was brauche ich? Ich werde mich mal informieren.

      Wie zu jeglicher Frage, hat das Dogforum auch hierauf reichlich Antworten


      Zahnpflege-Thread


      Mir persönlich reicht nen ganz normales Mikrofaserputztuch ohne jegliche Paste und immer mal wieder der Daumennagel.


      @Rübennase da sprichst du was an. Ich hab das regelmäßige Zähneputzen zuhause nie gelernt, weil es einfach schleifen gelassen wurde, warum auch immer. Tägliches Putzen mache ich erst seit 6 Jahren, weil mein Freund das von der pike auf gelernt hat und da sehr nen auge drauf hatte. Also das gibt es auch.
      Und meine Krallen ähm Nägel :pfeif: ich bin leider Kauer, die schaffen es nie zu lang zu werden.

    • Ich glaube, übersehen haben wir alle mal was. Aber wenn ich hier so Erzählungen lese ( @Czarek :streichel: ) dann kommts mir einfach so vor, als WÜSSTEN viele gar nicht, dass sie ihren Hund WIRKLICH (wirklich, wirklich) pflegen müssen und wie sie das am besten tun.


      @Rübennase Wäre es denn eine Erwägung wert, einen Pflegekurs für Besitzer anzubieten? Nichtmal einen "Grooming"-Kurs - einfach zeigen, was das richtige Werkzeug ist (nicht die alte Haarbürste...), welche Arten Fell es gibt, was getrimmt werden muss; wie Filz durch tote Haare entsteht und dass man bis auf die Haut bürsten muss. Damit man die Haare lang lassen kann, den Hund nicht abscheren muss... und Negativbeispiele zeigen und die Kosten, die sie verursachen können. Meinst du, das würde auf Interesse stoßen? So nach dem Motto "Pflegen Sie ihren Hund richtig?" oder "Ihr Hund hat keine Filzknoten? Wirklich nicht?". Oder so spezifische Welpenberatung vorm Kauf anbieten (ich nehme an, das machst du aber ohnehin eh schon :smile: ).

    • Ich glaube wenn man bisher Hunde hatte die bis ins hohe Alter tolle Zähne hatten denkt man nicht an Vorsorge oder putzen. Ein Kauknochen wird es schon richten. Dazu zähle ich mich leider auch, bis ich bei meiner letzten Hündin die Zähne sanieren lassen musste. Wir hatten da mehr Glück als Verstand und sie hatte nie wieder Probleme. Bei meinem Rüden haben wir dann gleich mit dem Zähneputzen Training angefangen, aber ich gebe zu viel zu unregelmäßig … wahrscheinlich weil er für sein Alter noch tolle Zähnchen hat. Ich gelobe Besserung.


      Mit den Krallen ist es noch schlimmer. Ich erinnere mich das wir letztes Jahr einen Hund zurück in die Vermittlung bekommen haben. Da hieß es sofort : Boah der hat lange Krallen, der ist wohl nie spazieren gegangen. Als ich dann sagte das mein Rüde auch regelmäßig die Krallen geschnitten werden müssen, war man still. Ich glaube es ist einfach noch in den Köpfen, das lange Krallen sind von selbst abnutzen oder man zu faul ist Gassi zu gehen. Ich hatte bisher 2 Hunde die nie Krallenpflege brauchten und 2 die alle 4 Wochen Nagelpflege bekommen haben.


      Und zur Fellpflege ….. ich glaube man möchte gerne einen langhaarigen Hund, aber keine Arbeit damit. Bekannte von mir haben sich einen Samojedenwelpen geholt und fragten mich nachdem der Hund schon da war ob der wohl viel Haare verlieren wird. Meine Hündin war ja nur eine Samojedenmixhündin, aber die Fellpflege war schon eine Hausnummer. Also sagte ich den Leuten das ihr Welpe wohl mal doppelt so viel Haare wie meine Hündin verlieren wird und sie schon mal das kämen üben sollen. Da schauten sie :shocked:


      In den Köpfen ist Zähne putzen und Krallen schneiden noch was für verwöhnte Schosshunde. Ich denke da bedarf es viel mehr Aufklärung von Tierärzten und Züchtern.

    • mir geht es tatsächlich nicht darum mit dem Finger auf jemanden zu zeigen... Ich möchte einfach nur verstehen.
      Jemand, der sich selbst verkommen und versiffen lässt... da "verstehe" ich das der Hund nicht besser aussieht.
      Jemand, für den der Hund nur ein lästiges Anhängsel ist.... der den Hund weder liebt noch sonstwas.... da "verstehe" ich es auch.
      Wobei nachvollziehen das bessere Wort ist.

      Ich finde das nicht schwierig zu "verstehen" (nicht zu verwechseln mit gutheißen.)
      Ob die Kinder gepflegt sind oder ob man sich selbst täglich wäscht, wird von den Mitmenschen jeden Tag kontrolliert. Ob der Hund gepflegt ist, kontrollieren die Mitmenschen nicht. Die kennen sich damit ja auch gar nicht aus, warum sollten sie auch?

    • Naja, wieso...?


      Wieso muss ich mit meinem Hund spazieren gehen, der kann doch in den Garten machen?
      Wieso muss ich mit dem Hund Freilauf üben, der kann doch an der Fkexi rennen und trotzdem nicht weg.
      Wieso muss mein Hund zurück kommen, der will doch nur hallo sagen.
      Wieso soll ich mehr für Futter ausgeben, der letzte Hund ist mit Frolic uralt geworden.
      Wieso soll der Hund einen Maulkorb tragen, der hat doch damit keine Lebensfreude.
      Wieso soll ich so viel Geld ausgeben, unser Mischling wurde damit 15 Jahre alt.
      Wieso muss ich dem Hund die Zähne putzen, der kommt 2x im Leben unter Narkose und kriegt die gemacht, dann brauche ich mich damit nicht beschäftigen.


      Wieso sollte ich dieses oder jenes tun, dem Hund geht's doch gut/er hat keine (sichtbaren) Schmerzen/ich habe keine Zeit/Lust mich damit zu beschäftigen.

    • Ich denke, wie @CH-Troete schon geschrieben hat: Man wird einfach betriebsblind, ist uninformiert oder weiß nicht, dass man das überhaupt machen muss.
      Und manchmal muss man eben tatsächlich komplett mit der Nase drauf gestoßen werden.


      Meine Tante hat Westis gezüchtet. Ganz normal im VDH. Und hatte ein Trimmstudio. Sie hat immer davon erzählt, auch wenn wir als Kinder da waren. Wenn Lissi, ihre Zuchthündin, frisch getrimmt war, hat sie uns erklärt, wieso man das machen muss, wie man Westis dann streicheln soll, wie man reinrassige Westis erkennt und woran mit Westis erkennt, die nicht dem Standard entsprechen.
      Und ich habe einen Hund vom übelsten halblegalen Hinterhofvermehrer. :ka:


      Erst als ich hier im Hundeforum herum gelesen habe, habe ich so richtig kapiert, dass Zucht sinnvoll ist und was mit z.B. Westis passiert, die nicht getrimmt werden. Das Fellpflege, Zahnpflege und Krallenpflege wichtig ist.
      Und bis auf die Zahnpflege passt es bei uns ja.
      Also sagt man sich: Ja, der Hund bekommt beim Tierarzt immer Lob, wie gut er aussieht, wie glänzend das Fell ist, wie gepflegt er allgemein ist. Also kann man die Zähne vielleicht etwas vernachlässigen. Scheint ja noch ok zu sein. :pfeif:


      @Tatuzita Vielleicht probiere ich auch mal ein Mikrofasertuch aus? Mit dem bloßen Finger kann ich komplett an alle Zähne. Bürste zerkaut Benni, bei Zahnpasta wird mein Finger zerkaut. Vielleicht ist ja so ein Tuch die Lösung.

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