Australian Shepherd reizüberflutet?

  • Hallöchen,


    ich habe mich nochmal auf die Suche gemacht und eine andere Hundetrainerin gefunden, die nicht erst irgendwann im Februar Kapazitäten hat.Wir sollten also auf den Trainingsplatz kommen damit sie uns beurteilen kann. Die Einschätzung der Hundetrainerin ist Folgende:


    Zoe ist distanzlos. Wir haben einige Fehler gemacht. Zoe wurde drinnen beschäftigt und draußen war außer stumpf an der Leine laufen nichts. Sie hat gelernt, dass wir drinnen interessant sind und draußen interessiert sie sich nicht mehr für uns. Deshalb springt sie auch so in die Leine. Sie hat keinen Respekt und kennt ihre Position im Rudel nicht, weil wir ihr zu doll den Popo gepudert haben. Sie durfte auf die Couch, ins Bett, wurde ohne "Gegenleistung" gestreichelt usw. Zoe soll nichts mehr ohne Gegenleistung bekommen. Nicht einfach so streicheln o.ä. Außerdem ist sie der Meinung, dass die Elterntiere keine wesensfesten Hunde waren und sie deshalb genetisch schon schwierige Voraussetzungen mitbringt. Wir sollen sie nicht mehr ableinen für die nächsten Wochen, weil Zoe erst lernen muss, was Frauchen/Herrchen sagen ist Gesetz, ansonsten gibt es keine Freiheiten mehr. Sie soll an der Schleppleine geführt werden, kein Futter mehr aus der Futterschale sondern nur noch draußen in Form von Nasenarbeit. Ich muss sagen Gassi gehen klappt auf diese Art und Weise momentan prima. Allerdings in erster Linie weil die Leine so lang ist (10 Meter) und sie nicht mehr zieht weil sie irgendwo schnüffeln will weil sie ja durch die Länge der Leine hinkommt. Dass sie nichts mehr bekommt ohne Gegenleistung finde ich irgendwie hart. Aber wir versuchen es mal. Wahrscheinlich haben wir sie zu sehr vermenschlicht.


    Was denkt ihr darüber?

  • Sagen wir es mal so: Nahrung gehört zum Grundbedürfnis eines jeden Lebewesens. Ich denke, dass sagt alles. :ka:


    Ich finde diese "Erpressung" nicht okay. Denn nichts anderes ist es in meinen Augen.


    Wenn ergänzend zu einer regelmäßigen Fütterung ist, ist das was anderes. Aber einen Hund ins Gehorsam zu zwingen, wird die Bindung nicht verbessern.

  • Wenn dir jemand mit "Platz im Rudel" kommt, kannst du sowieso gleich davon ausgehen, dass der Rest nur gefährlicher Humbug ist. Bei der Suche kann man solche also schon leicht vor dem ersten Termin rausfiltern.

  • Sie hat keinen Respekt und kennt ihre Position im Rudel nicht, weil wir ihr zu doll den Popo gepudert haben.

    Absoluter Blödsinn. Ihr habt einen Fehler gemacht: drinnen herrscht Ruhe, draußen gehts- in Eurem Tempo, nach Euren Vorgaben- gerne mal zur Sache.
    Nun lernen die ja schnell und auch um.

    Zoe soll nichts mehr ohne Gegenleistung bekommen.

    Nochmal Blödsinn, damit zieht Ihr einen Aufmerksamkeits- Junkie heran bei der Rasse.


    Die Trainerin kann genau was? Nix.

  • Absoluter Blödsinn. Ihr habt einen Fehler gemacht: drinnen herrscht Ruhe, draußen gehts- in Eurem Tempo, nach Euren Vorgaben- gerne mal zur Sache.Nun lernen die ja schnell und auch um.

    Nochmal Blödsinn, damit zieht Ihr einen Aufmerksamkeits- Junkie heran bei der Rasse.
    Die Trainerin kann genau was? Nix.

    Klar kann sie was, Geld verdienen :p :p

  • Extremismus ist immer Käse. Kennst Du die Bedürfnispyramide für Menschen? Die gilt im Grunde auch für Hunde. DER Basisbaustein besteht daraus, dass Grundbedürfnisse erfüllt sein müssen, damit man nicht im Dauerstress lebt. Grundbedürfnisse sind Schlaf ( in einer sicheren Umgebung), Nahrung, ... eben alles, damit man erst Mal nicht verreckt, sozusagen.


    Es ist sicher sinnvoll, die Futterration anzupassen, wenn man draußen mit viel Belohnung arbeitet (was ich auch oft tue im Trainingsaufbau), damit der Hund nicht aufgeht wie ein Hefekloß. Aber der Hund soll nicht in der Angst leben, dass ihm demnächst der Hahn zum Fressen abgedreht wird.
    Beim Aussie kann Dir das übrigens in weiterer Hinsicht noch ordentlich ins Knie schießen. Sie bringen genetisch eine große Bereitschaft zur Ressourcenverteidigung mit. Wenn Dein Hund jetzt also seine einzige Nahrungsquelle draußen dabei hat und dort nur in sehr kleinen Rationen das Futter kommt, dann ist das ein ganz, ganz großer Grund diesen Bereich zukünftig massiv gegen andere Hunde und Menschen zu verteidigen. Das wird sehr unschön für alle beteiligten. Ich empfehle daher sofortiges Maulkorbtraining, wenn Du diesen Weg weitergehen willst.


    Ansonsten finde ich die Idee der neuen Regeln nicht schlecht. In einem vernünftigen Maß!

  • Ich find jetzt grundsätzlich die Richtung der Trainerin auch nicht ganz verkehrt - mal abgesehen von diesem Respektgeblubbere, Rudelstellung und dem Futter nur draußen, aber dazu haben die VorschreiberInnen ja schon alles gesagt.


    Eine Sache noch zum "nur an der Leine laufen", da möchte ich mal unseren - zugegebenermaßen völlig anders gelegenen - Fall schildern, der mir in diesem Punkt sehr die Augen geöffnet hat:
    Wir hatten unseren nun schon verstorbenen Hund in Alter von einem Jahr völlig unerzogen (aber auch nicht verzogen) übernommen und wir haben uns mühselig über Monate einen gewissen Grundgehorsam angelernt. Dann Diagnose schwere PL mit Knieoperation und damit 6, aus denen dann 10 Wochen wurden, absoluter Leinenknast mit Schritttempodiktatur.
    Nach diesen 3 Monaten dachte ich, nun können wir mit der Grunderziehung (kommen auf Ruf etc.) völlig von vorne anfangen.
    Pustekuchen ! Unser Mops hat in dieser Zeit nur gelernt: Mensch übernimmt vollständig die Anleitung, von da an war bei ihm festens verankert, Frauchen sagt an und das zu 100%! (musste ja wegen der Knieoperation)


    Ich plädiere nun nicht für 10 wochen Schritttempoleinendiktatur, aber ein bischen in diese Richtung ist richtig.


    Viel Erfolg
    Ludmilla

  • Diese Trainerin wäre nix für mich |) - oder besser: ICH wäre nix für diese Trainerin, weil ich sie mit ihrem Rangordnungs- und Rudelgedöne in Grund und Boden reden würde... :mute:


    Die Spaziergänge finde ich auch zu kurz. Vor Allem fehlt der Freilauf auf diesen Spaziergängen.
    Dazu kommt die durchaus richtige Analyse, dass der Hund draußen nie gelernt hat, was "gemeinsam draußen spazieren zu gehen" heißt.


    Als vor fast 10 Jahren unser Zweithund einzog, habe ich auch überlegt in eine Hundeschule zu gehen.
    Dazu habe ich mich erkundigt, welche es gibt und auf den Spaziergängen mit anderen Hundehaltern gesprochen - und dabei durchgängig die Information erhalten, dass jede dieser Hundeschulen in meiner unmittelbaren Umgebung empfiehlt, einen Welpen so lange an der Leine zu halten bis die Grundkommandos sitzen ... :shocked:


    Ich habe auch einige Halter von Jungspunden getroffen, die bei diesen Hundeschulen waren ... und ihre Jungspunde liefen IMMER NOCH an der Leine, weil sie nicht abrufbar waren ...


    Ich habe dann meinen Welpen lieber alleine erzogen |) Den habe ich ins Auto gepackt und bin mit ihm (und unserem damaligen Ersthund Marco) zu Stellen gefahren, wo ich den Welpen gefahrlos laufen lassen konnte. So habe ich das mit unserem Ersthund auch gehandhabt, und mit unserem dritten Hund Amigo (der nach dem Tod unseres Marco einzog) auch - und bei allen drei Hunden ist der Freilauf perfekt.


    Ich verstehe nicht, wieso viele einen Welpen an der Leine zu erziehen meinen. Da ist doch klar, dass ein Welpe die Leine nur als Beschränkung kennenlernt.


    Irgendwelche Rangordnungsprobleme die das Verhalten an der Leine angeblich begründen, sehe ich bei Zoe nicht.
    Sie kennt einfach keine Regeln für draußen. Die Regeln für ein gutes, funktionierendes Familiengefüge wie sie im Haus gelten, sind einfach nie "nach draußen" transportiert worden.


    Die Grundregel für Draußen ist: Du hast dort Freiraum, aber du vergisst nicht, dass wir gemeinsam unterwegs sind. Wir erhalten auch dort die Gemeinschaft.
    Dafür muss ein Hund erst mal die "Antennen" entwickeln, dass ein Teil seiner Wahrnehmung darauf geschult ist, einerseits diese Gemeinschaft im Blick zu halten, und andererseits Hinweise von seinen Familienmitgliedern auch mitzubekommen.


    Ein sicheres, großes Gelände, wo der Hund ohne Leine laufen und selber erkunden kann, halte ich für Zoe derzeit am Besten.
    Ein Garten ist dafür zu klein (obwohl dort zumindest die Basics "vorgeübt" werden können, damit der Hund überhaupt erst mal eine Ahnung davon bekommt, was man von ihm will WENN man etwas will).


    Außerdem würde ich für diesen Hund bei den sonstigen Spaziergängen an der Schleppleine jagdliche Beschäftigungen etablieren.
    Ranholen würde ich den Hund nur, wenn die Situation dies erfordert.


    Kurze Leinenführigkeitsübungen würde ich im Garten mit Futtertreiben ganz neu aufbauen, nie länger als 2-3 Minuten.


    Es schaudert mich bei der jetzigen Trainerin ganz gewaltig, und der Vorschlag mit der Futterzuteilung ist dabei besonders gruselig :dagegen:


    Da hat jemand keinerlei Ahnung von den Bedürfnissen eines Hundes, sondern hat nur den vermeintlichen Führungsanspruch des Menschen im Fokus.
    Das Lebewesen Hund geht ihr dabei am Axxxx vorbei.


    Dir hoffentlich nicht :bussi:

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