Welpe inkontinent? Die Nerven liegen blank!

  • Vor 9 Wochen haben wir einen Notfall-Welpen bei uns aufgenommen. Forrest war damals 8 Wochen jung und wurde mit seinen Geschwistern viel zu früh von der Mutter getrennt.
    Da wir nicht gerade unerfahren sind in der Hundehaltung, haben wir uns diese Aufgabe trotzdem zugetraut.
    Forrest lebte seitdem bei uns in der Familie mit zwei kleinen Kindern. Der Kontakt mit Kindern, anderen Hunden und Katzen gestaltete sich vollkommen harmonisch. Wir haben jede Woche die Welpenspielstunde der Hundeschule besucht und Forrest kennt und beherrscht die Grundkommandos.
    Er ist ein sehr cleverer Hund, der Spaß daran hat, zu lernen.
    Er bewegt sich gerne, ist abrufbar und bei ausreichender Bewegung draußen Zuhause dann auch ausgeglichen.
    Da Labrador mit drin steckt, ist er chronisch unterernährt (zumindest seiner Meinung nach) ;)


    Nach all den positiven Dingen nun der „Haken an der Sache“:
    Forrest ist inkontinent. Anfangs gingen wir dem Alter entsprechend davon aus, dass er einfach die Blase noch nicht halten kann. Allerdings ging er nach einer Woche dazu über, auch seinen Schlafplatz (welpenuntypisch) zu beschmutzen. Wir waren mehrfach mit ihm beim Tierarzt und er wurde mit Antibiotika gegen eine Blasenentzündung behandelt. Außerdem stellten wir auf Nassfutter um, da er unverhältnismäßig viel trank.
    Nachhaltig geholfen hat das leider alles nicht. Selbst nach extrem regelmäßigem Lüften (>1x/h) pinkelt er 2-6x am Tag in die Wohnung. Er zeigt auch vorher in keiner Weise an, dass er muss (kein Schnuppern, Drehen, Suchen, Winseln usw.). Der Urin ist unauffällig.
    Unsere Nerven liegen inzwischen blank. Wir können mit ihm nicht mehr entspannt umgehen, weil man unaufhörlich auf „das nächste Unglück“ wartet.
    Zuhause kann er nur noch mit Windel herumlaufen.
    Auf Dauer sind wir leider nicht in der Lage, das zu Händeln.


    Wir versuchen nun parallel zur Problemlösung (sprich medizinischen Abklärung) ein neues Zuhause für ihn zu finden. Sind wirklich sehr verzweifelt und gehen auf dem Zahnfleisch deshalb.


    Vielleicht hat ja hier noch jemand wertvolle Tipps für uns?

  • Ich würde da volles diagnostisches Programm fahren lassen, Blut und Urin untersuchen lassen, alles drum und dran. Könnte wirklich was gesundheitliches sein. Daher: Es ist nicht seine Schuld, lasst bloß nicht euren Unmut an ihm aus. Allerdings fehlt mir gerade so ein bisschen das Verständnis für den Grund der Abgabe. Ihr wollt ihn loshaben weil das arme Tier eventuell einen gesundheitlichen Schaden hat? :schweig:

  • Was habt ihr bereits ausgeschlossen?
    Manche Hunde pinkeln

    • auf eine weiche Unterlage weil sie Welpenpads kennengelernt haben
    • in einer Begrüßungssituation aufgrund von Aufregung
    • beim Alleinsein aufgrund von Stress
    • im Haus weil sie sich draußen gar nicht lösen
    • ihrem Menschen vor die Füße um ihn zu beschwichtigen
  • Wieviel wiegt denn der Hund und wieviel Nassfutter bekommt er und wieviel trinkt er zusätzlich?
    Wie oft am Tag muss er pinkeln?


    Kann sein, dass da einiges zusammenkommt was aber nicht unnormal sein muss. Kann sein, dass er sehr viel Flüssigkeit aufnimmt 1. durchs Futter und 2. durch viel trinken weil er evtl. gestresst ist, dementsprechend viel muss er pinkeln und wenn der Hund noch nicht weiß, dass man sich melden sollte, dann passieren halt täglich mehrere Unfälle in der Wohnung. Da muss man dann den Alltag anpassen damit der Hund nicht mehr so gestresst ist und/oder die Fütterung umstellen.
    Vorausgesetzt, es ist ein gesundheitliches Problem ausgeschlossen.

  • mein Rüde hat damals auch gerne mal in sein eigenes Körbchen gepinkelt.


    Insgesamt habe beide meiner Hunde bis zum 8ten Lebensmonat gebraucht um wirklich 100% zuverlässig stubenrein zu sein.


    Läuft er denn im Schlaf aus ? Das wäre ja dann ein sehr sicheres Zeichen für inkontinenz.


    Zudem hoffe ich das ihr das den eventuellen Interessenten möglichst ehrlich schildert damit der kleine kein Wanderpokal wird:)

  • Dass der Hund so viel pinkelt, ist nicht normal. Das heißt, er hat ein medizinisches oder psychologisches Problem.


    Ich würde auch auf Kristalle und ähnliches untersuchen lassen, nicht nur auf eine Blasenentzündung.
    Und ich würde einen Trainer draufschauen lassen. Kann es sein, dass ihr so viel macht mit ihm (ich erinnere mich an deine Aussage "mit genügend Bewegung ist er auch drinnen entspannt"), dass der arme Kerl - der nun nicht gerade den besten Start ins Leben hat, schlichtweg überfordert ist und seine "Entspanntheit" schlicht Ermüdung?


    Ich würde ihn nicht abgeben, sondern die Ursache suchen, denn es gibt eine und die kann vom Menschen (mit hoher Wahrscheinlichkeit) behoben werden. Aber das müsst ihr natürlich wissen, ob ihr das wollt.

  • Der Welpe ist 17 Wochen alt und pinkelt 2 bis 6 mal rein, auch wenn er jede Stunde raus muss.
    Wie ist es denn nachts? Wie lange hält er da durch?
    2 oder 3 Unfälle am Tag fände ich für das Alter jetzt nicht so ungewöhnlich.

  • Ich wollte nur kurz noch erwähnen,dass mir dazu auch noch der ektopische Ureter einfällt.
    Alles weitere wurde bereits gesagt.Gute Diagnose um gesundheitliches zu finden oder auszuschließen.Und ansonsten ein guter Trainer und Geduld.
    Wenn er schon einen schlechten Start hatte,gönnt ihm die Zeit die er braucht.Wenn man vorher weiss,dass der Hund schlecht aufgewachsen ist weiss man doch auch ,dass der Start wahrscheinlich nicht so leicht wird

  • unbedingt auch auf Kristalle im Urin testen lassen.


    Mein Rüde hatte das als Welpe, das wurde dann mit einer Paste behandelt. Und schon nach wenigen Tagen war das auslaufen weg.
    Gemerkt habe ich das bei ihm, dass er unkontrolliert ausgelaufen ist. Besonders im Schlaf, auf seinem Bettchen.


    Blasenentzündung hatte er aber keine, er hatte auch kein Blut im Urin und der Urin war von Farbe und Geruch her völlig unauffällig.

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