Hundehalter ab 3 Hunden aufwärts: könnt ihr alle Hunde "halten", alle als Rudel frei laufen lassen?

  • Hier 3 Hunde, grundsätzlich gingen die auch zu dritt offline. (8kg, 6-7kg, 13-14kg)
    Jetzt ist der Älteste etwas/teilweise taub, und da doch im Feld gerne Radfahrer auftauchen, ist mir das zu heiß und er muss an der Flexi bleiben, bis wir wirklich in den Wiesen sind, wo gar niemand mit Fahrrad oder gar Auto auftaucht. Im Moment sehen wir auch seinen Lieblingsfeind nicht, weil wir so spät gehen, deswegen darf er in der Wiese dann freilaufen. Wenn wir uns zeitlich mit dem Lieblingsfeind wieder überschneiden, muss er wahrscheinlich an der Flexi bleiben, da er dann nicht mehr abrufbar ist.
    Die anderen beiden sind uninteressiert, bzw. die Borderhündin will zu den Leuten, nicht zu den Hunden.
    Sich aufregen beim Passieren von anderen Hunden ist absolut verboten. Die Borderhündin hat dabei aber Stress und zieht, sie will nur aus der Situation raus. Die Jungs tangiert das aber nicht. Durchstarten zu anderen Hunden/Leuten tun die beiden wenn, dann zusammen. Ich lasse sie aber nur, wenn ich die Leute kenne. Um Fremde machen wir einen kleinen Bogen und die beiden freilaufenden bleiben eng bei mir, anleinen muss ich sie da nicht.


    Noch gehe ich alle Strecken mit allen dreien. Ich überlege aber schon, ob das dem Ältesten nicht langsam zu viel wird.
    Würde ich mir einen vierten anschaffen, wäre es ein Border. Dann müsste ich definitiv zweimal gehen, da meine Borderhündin einen recht weiten Radius hat (aber 150% abrufbar ist), und ich würde nicht wollen, dass ein Neuer sich das abguckt. So mit den Jungs geht das super, weil die schön bei mir bleiben, max 10m Radius.
    Grüßle
    Silvia

  • Ich bin, seit der Opi verstorben ist, ja nur noch mit einem Hund unterwegs, aber vor ein paar Monaten waren es noch regelmäßig drei: meine beiden + der verhaltenskreative :hust: Sitterhund. Das sah dann so aus, dass der Opi frei lief, weil er mit nix und niemandem ein Problem und auch kein Interesse am Jagen hatte; mein jüngerer Rüde ebenfalls viel frei lief, bei Wildsichtung aber angeleint wurde (weil der Sitterhund Jagdtrieb für drei hat, in Geschrei verfällt und ich nicht wollte, dass meiner da auf doofe Gedanken kommt); und der Sitterhund durchgehend mit Maulkorb und Leine unterwegs war, weil er mit Menschen und (fremden) Hunden mehr als schwierig ist. Bei Begegnungen hab' ich den eigentlich freilaufenden aber kurz 'ne Leine übergeworfen, damit schon auf Entfernung deutlich ist, dass wir keinen Kontakt wollen.


    Mir war's immer wichtig, dass ich entspannt spazieren gehen konnte – wenn ich das Gefühl gehabt hätte "oh Gott, Situation X darf bloß nicht passieren, sonst bin ich mit der Hundegruppe geliefert/hab' keine Kontrolle mehr", wäre ich nicht mit allen gleichzeitig raus gegangen.


    Aber ist das in eurer Erfahrungswelt tatsächlich so, dass "Rudel" oft nicht kontrollierbar sind?

    Jain. Ich hab' in den letzten Jahren mehr doofe Begegnungen mit unkontrollierbaren Einzelhunden und ihren Besitzern gehabt – bei vielen Mehrhundehaltern habe ich schon das Gefühl, dass die eher anleinen, wenn man darum bittet, ein bisschen vorausschauender unterwegs sind und sich generell ein Tickchen eher darüber bewusst sind, dass nicht jeder auf Körperkontakt zu ihren Hunden steht – die Einsicht vermisse ich bei manchen Einzelhund-Leuten gelegentlich... ;)


    Aber ich gebe zu, dass ich bei manchen "Rudel-Situationen" schon ein mulmiges Gefühl habe. Neulich hab' ich z.B. drei Frauen mit einer richtig großen Gruppe Hunde gesehen – das waren an die 20, die da rumliefen, in allen Größen und Gewichtsklassen. Da frage ich mich schon, ob da noch die nötige Kontrolle da ist, wie die Rudeldynamik sich auswirkt, und wie die sich das vorstellen, da im Notfall den Überblick zu behalten. (Ich bin dann abgebogen, hab' viiiel Abstand gehalten und hab's nicht auf eine Begegnung auf dem gleichen Weg ankommen lassen :ops: – war mir zu heikel und die Vorstellung, dass mein Hund an der Leine von so einer Gruppe angegangen wird oder ohne Leine gehetzt wird, mag ich mir gar nicht ausmalen.)

  • @oregano


    Wir haben das Rudel ja meistens geteilt. Mein Vater nimmt die Shelties und ich oder meine Mutter die Spitze.


    Lionn kann man im Prinzip ableinen. Er hat zwar dieses "Mittelkralle Syndrom" |) aber eigentlich hört er. Und wenn er z.b. mit meinem Vater oder den Shelties unterwegs ist lassen wir ihn auch Mal frei. Nur mit den Spitzen nicht, denn es wâre nicht fair wenn er rumrennt und Caya muss dran bleiben. Das würde sie nicht verstehen.


    Der Minizwerg war noch nie abgeleint, er kennt es nicht. Da er aber Mamas Hund ist hat er auch nie irgendwas in der Richtung gelernt. Er kennt keine Kommandos :ugly: Wobei ich sagen muss so nen 20cm großes Karnickel von Hund muss ich auch nicht unbedingt in großem Abstand haben.


    Und Caya? Tja Madame mit ihrem zertifizierten Dachschaden :hust: ist eh schon mit der Welt überfordert. Ein Reiz, ein Mensch oder Auto am Horizont oder gar ein Vogel und die ist weg. Die rennt hirnlos allem hinterher. Ich habe sie ein paar Mal abgeleint das brauche ich mit meinen Nerven nicht. Die kommt nur aufm Hundeplatz von der Leine

  • Ich fahre ja meistens ein ganzes Stück raus in die Einsamkeit, damit ich keine Tutnixe treffe. Problem sind dabei aber nicht meine Hunde (die wollen keinen Kontakt und starten daher bei Hundesichtung sowieso nicht durch), sondern die anpreschenden, nicht abrufbaren Fremdhunde (mit weit entfernten Besitzern).


    Meinen Rüden kann ich in solchen Situationen sogar ablegen (wo er bleibt) - der Stress, einen flinken Fremdhund weg zu halten, bis die HH dann mal antanzen, ist für mich aber ätzend. Denn: Steigt der Fremdhund meinem Rüden aufs Dach, langt der zu.


    In übersichtlichem Gelände kann ich alle ableinen, im Wald nur den SBT-Rüden und die Mail-Hündin, die andere Hündin läuft an 8m Flexi oder SL wegen starkem Jagdtrieb.
    Das wird wohl leider auch so bleiben - denn ich habe ohne Ende Training mit ihr durch und wirklich nachhaltig helfen würde nur noch Starkzwang, leider.
    Also Freilauf nur am Feld, nicht aber im Wald (wo ich Wild nicht rechtzeitig vorher sehe).


    Gerade heute hatte ich im Wald 3 Rehe, die vor uns über den Weg sprangen...die angeleinte Hündin musste ermahnt werden (wollte sich mehrmals in die Leine hängen), die beiden Freiläufer machten bei meinem Ruf aber sofort kehrt und kamen in freudiger Erwartung zu mir - Jackpot-Belohnung und gut.
    Bisher bei beiden (Rüde 5 J, Hündin, 1 1/2 J) 100% Abrufbarkeit. Bei der Jagdsau wäre das (bei Wild direkt vor uns) 0%.


    Spaziergänger, Radfahrer usw. sind uninteressant, ich rufe aber immer ran und/oder leine an - einfach auch zur Sicherheit meiner Hunde.


    Gruppendynamik würde es geben, wenn ein Fremdhund einen meiner Hunde angreift und es zur Beißerei kommt - da bin ich sicher.
    Hin rennen um Stress zu machen würden meine Hunde aber definitiv nicht, denn...
    1) Wollen die keinen Kontakt und ignorieren daher fremde Hunde (sind also sowieso kein Treibziel)
    2) Würden sie auf Kommando bei mir bleiben
    3) Kann ich alle 3 (außer die Jagdsau bei Wildsichtung) aus dem Wegrennen ins Platz schicken ( Können "Voraus").


    Gefährlich ist also nur springendes Wild - und da gehe ich keine Risiken ein und Leine die SBT Hündin lieber einmal zu viel an, als zu wenig - wodurch sie auch noch nie "weg" war.

  • Ich habe tatsächlich auch das Gefühl, dass "Rudel-Halter" meist umsichtiger sind und es sehr viel besser nachvollziehen können, wenn man keinen Kontakt möchte.


    Sehr interessant, eure Rudeldynamiken zu lesen! Meine Aussies würden sich ja auch gerne kümmern (mit unterschiedlichen Konsequenzen), die Shelties hier sind immer froh, wenn wer anders das tut


    Ich mache es mir mit den Shelties so als Rasse ja sehr einfach (abgesehen davon passen sie auch sonst gut, so ist es nicht) und Joey ist einfach ein Herzchen als Aussie.
    Es geht aber schon in Fleisch und Blut über, das Managen, es wird normal, man hat seine Strategien, um da stressfrei durchzukommen. Ich hab mich heute auf dem Spaziergang (auch mit recht vielen Begegnungen, wo kommen die über die Feiertage plötzlich alle her?!) auch gefragt, wie es wohl nach Grisu aussieht. Was ich dann anders mache, wenn er nicht mehr lebt. Es ist so selbstverständlich geworden, das Ausweichen, die Umorientierung, die Kommunikation mit dem Gegenüber... Aber gut, der Rest der Hunde will ja auch nicht unbedingt Kontakt, kann ich ja ganz langsam angehen, das was aufzuweichen |) .


    Ich würde es ungern wollen und nie freiwillig wählen, da bin ich ganz ehrlich: mehrere Hunde zu haben, die ich extrem managen muss und nicht frei laufen lassen kann. Oder nie mit allen zusammen laufen können. Mir ist das wichtig, ich übe das und wohne ja ländlich.
    Aber extreme Artgenossenunverträglichkeit oder extremer Jagdtrieb... irgendwo ist Ende bei meinen Erziehungs-Kompetenzen. Ich denke mir, ab einem gewissen Punkt machen Spaziergänge doch auch keinen Spaß mehr, gerade wenn man ständig den Reizen (sei es Wild oder Fremdhunde, je nach Wohnlage) ausgesetzt ist.


    Für mich sind die Hunde angenehme Freizeit. Auf Grund der Wohnlage ist das auch mit Grisu so, aber ich hätte nie 4 Hunde, wenn ich zig mal pro Spaziergang ein doofes Gefühl hätte, weil Hase kreuzt/Fremdhund taucht auf/Jogger taucht auf und darüber hinaus kein Ableinen möglich wäre. Ein Grisu an der Flexi-Leine, klar, kein Thema. 4 Hunde angeleint, alle mit unterschiedlichem Grundtempo und Ansprüchen :fear: . Da braucht man schon die Zeit, zumindest doppelt zu laufen... Ich finde es sehr nett, gemeinsam laufen zu können und die restliche Zeit in getrenntes gezieltes Auslasten investieren zu können (arbeiten muss ich ja auch noch)

  • Zum Thema Rudeldynamik :???:


    Die beiden Shelties hab ich im Griff. Die pöbeln auch nicht wirklich und wenn kann ich sie abstellen.


    Das Problem ist Caya :/ :fluchen: Mit ihrer Hysterie ist sie immer, grundsätzlich und permanent auf 180 und pusht sämtliche anderen Hunde und Nirvana :fluchen: Geh ich mit den Spitzen hab ich nur 3 Leinen aggressive kläffende Bestien.
    Nehm ich Caya und die Shelties hab ich zusätzlich 1 Knäuel weil sie sich zusätzlich zu aller Aggression noch ineinander verbeissen :omg:


    Deshalb versuchen ich es tunlichst zu vermeiden Caya und die Shelties zu nehmen. Und wenn dann nur weit weg vom Schuss. Denn zusätzlich zu allem Gekläffe noch 3 sich beissende Hunde ist echt ein Traum :motzen:


    Grundsätzlich ist es hier immer schlecht wenn ich mehr Hunde wie Hände dabei hab. Aber egal wie - da müssen wir jetzt durch. Ich trenne ja meist und 8 Jahre Caya hab ich ja schon geschafft den Rest Krieg ich auch noch rum |)

  • Hier zeigt sich die Rudeldynamik am meisten, wenn Pan heult :roll: Wir hatten 2x die Situation, dass er wegen einem Fremdhund geheult hat (1x hat ein Doggenjunghund in ihm gebremst, weil er vorher nicht anhalten konnte und 1x ist der Kangal auf ihn zugelaufen was er wohl gruselig fand). In beiden Situationen haben die Malis sofort den Gang nach vorne eingelegt. Da war es egal, dass der Ruede anderen Hunden gegenueber ignorant und die grosse Huendin nett zu Hunden ist (bzw. damals noch war) und es war auch egal, dass sie gar nicht wussen, WAS das Problem ist. Es reicht wenn Pan heult. Mehr muessen sie nicht wissen :roll: Wuerde einer der anderen heulen, wuerden sie sehr sicher auch reagieren und das muss einfach nicht sein..

  • Ah okay, danke. Ich habe mich nur gewundert, weil ich Spitze bisher als gut "freilauftauglich" erlebt habe, aber so klingt das einleuchtend =)

  • Rudeldynamik im Sinne von gegenseitigem Beschützen finde ich schon faszinierend!
    Dexter würde für sich und alleine niemals jemanden böse angehen. Aber wenn er glaubt, dass Max in Gefahr ist, dann wird er regelrecht beeindruckend, grollt tief, ernsthaft und böse, und hätte durchaus den Tierarzt beißen wollen (Max wurde kastriert und weinte bitterlich beim Aufwachen aus der Narkose).
    So kannte ich Dexter bisher nicht!
    Bin ganz froh, dass ich da nur zwei Hunde hatte |) wovon nur einer ganz wach war.


    Insofern glaube ich durchaus, dass einige Verhaltensweisen einfach sehr überraschend für den Halter sein können, weil eine Gruppe ganz anders agiert, als der einzelne Hund. Das macht es für jemanden, der nicht schon viele Hunde über längere Zeit hatte, wahrscheinlich durchaus schwieriger die nötige Sorgfalt bei der Führung mehrerer Hunde zu halten.

  • Halten kann ich meine 3 problemlos (zwei chis & ein sheltie). Freilauf gibt es auch mit allen, wobei Finn seit Jahren immer eine 3m Schleppe dran hat. Manchmal ist er auch an der Flexi, er ist kein Verlasshund, er hat Probleme mit Menschen etc.


    Ich merke allerdings extrem die Rudeldynamik. Finn kläfft bei Hundebegegnungen, da steigt Peanut gerne mit ein. Eevee macht in 95% der Fälle niemals mit. Alleine würde Pea nicht bellen. Ich merke selbst an Eevee, dass sie anders ist, wenn Finn dabei ist - viel mehr auf habachtstellung etc.
    Kommt uns im freilauf jemand entgegen, sichere ich immer erst Finn und dann kümmere ich mich um die beiden anderen. Ein Problemhund geht in einem Trio, aber zwei wäre einer zu viel. Durch Finn bin ich oft angespannt, was für die anderen blöd ist.
    Fühlt sich Peanut unwohl, meint Finn das regeln zu müssen und solche Scherze halt.


    Auch in unserer Gassigruppe merke ich gruppendynamik, bei reinknallenden Hunden etc.
    Ich denke viele unterschätzen die Rudeldynamik!

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