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Ich glaube man hat hier eine falsche Vorstellung vom Arbeitsfeld. Die Bewohner sind zwar Taubblind im großen und ganzen, weswegen ein Kleinsthund nicht in Frage käme. Aber sie sind 'rüpelhaft' oder gar Grobmotorisch. Die meisten sind sehr vorsichtig und fast schon schüchtern. Die wenigstens sind Grobmotorisch und das wären sie auch mit beiden Sinnen. Einzig das lautieren und eventuell Bewegungen, die Menschen ohne Beeinträchtigen nicht machen würden, wäre ein Problem. Dem kann man aber durch Gewöhnung im Welpen und Junghundealter gut entgegen wirken. Etwas das sie vom Anfang an kennen, ist schnell 'normal'.
Ein Kleinpudel von einer größe von knapp 35 cm ist definitiv zu klein. Daher habe ich in einem anderen Thread bereits nach Erfahrungen für Kleinpudel Züchter gefragt, die Pudel im oberen Sektor (ab 40cm) züchten.
Ich muss ehrlich sagen, ein Labbi oder Goldi kommt nicht in Frage da sie mir vom Charakter nicht zusagen. -
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@AkiraAkuma du kennst den Unterschied zwischen tiergestützter Therapie und tiergestützter Pädagogik? Eine Therapie kann nur ein Therpeut durchführen. Du bist kein Therapeut kannst demnach nicht therapeutisch tätig werden auch nicht mit Hund. Du kannst im Rahmen deiner Tätigkeit als Pädagoge natürlich einen Hund einsetzen aber eben nicht auf therapeutischer Ebene.
Deine Ausführungen zum Einsatz von Rassen die, die sich aufgrund ihrer Rassedisposition dafür im allgemeinen nicht eignen scheint ziemlich blauäugig. Schon als Privatperson ist die Haltung einiger Rassen als Neuling nicht wirklich einfach. Wenn man dann entgegen ihrem Wesen auch noch von ihnen verlangt in Bereichen zu arbeiten die ihnen nicht liegen wird es dann ganz eng. Es ist eine Sache sich selbst für einen Hund zu verbiegen aber es ist eine ganz andere Sache einen Hund in so eine Form pressen zu wollen. Das geht einfach irgendwann nach hinten los.
Ich habe ziemlich viel Kontakt zu einer Hundeschule die Besuchshunde und Therapiebegleithunde ausbildet und besonders bei den Besuchshunden (pädagogisch arbeitende Hunde) ringeln sich mir oft die Fussnägel hoch wenn ich sehe mit welchen Voraussetzungen die Hunde kommen. Da soll der extrem reizoffene Bordercollie, der überdrehte Miniaussi, der Angsthund aus dem Ausland und nebenbei noch der Rotti mit Artgenossenproblemen ausgebildet werden. Die Halter wissen weder was sie da tun noch was sie ihren Hunden antun aber die Hundeschule möchte ja Geld verdienen. Es gibt einige tolle Rassen, die für die Arbeit im pädagogischem Bereich in Frage kommen und wenn man dann noch einen Züchter findet der seine Welpen genau einschätzen kann findet man in der Regel einen Hund der keine Probleme mit diesem Job hat. Das sind Hunde die nicht auf sämtliche Reize reagieren, die keine grundlegenden Probleme mit Artgenossen haben, Hunde die in sich Ruhen und Gehorsam zeigen ohne jeder Aufforderung erstmal auf Nötwendigkeit hin 3x zu überdenken. Solche Hunde findet man allerdings weder unter Arbeitsrassen, Gebrauchshunderassen oder sonstigen Spezialisten.
Wenn du einen Hund als Privatperson hälst musst du bei der Rassewahl nur darauf schauen was zu dir passt. Möchte man einen Hund beruflich einsetzen muss er eben zum Beruf passen. Als Wach und Schutzhund im Sicherheitsgewerbe wird man sich ja auch keinen Zwergpudel nehmen obwohl man den auch zum Verbellen trainieren kann, als Blindenhund werde ich keinen Basset oder Windhund wählen und genauso solltest du als Pädagoge der den Hund für den Beruf haben möchte eben keine Rasse wählen die mit dieser Aufgabe ein erhebliches Problem aufgrund der Rassedispostion hat.
Vielleicht solltest du dir einfach ganz genau überlegen ob du einen privaten Hund haben möchtest oder einen der dich beruflich unterstützt. Es spricht doch nichts dagegen erstmal wirklich nur Privat einen Hund zu halten. Der berufliche Einsatz eines Hundes fordert nicht nur vom Hund extreme Kompetenzen sondern auch vo Menschen und diese sehe ich hier in Bezug auf Hunde jedenfalls bei dir noch nicht.
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Meine beiden Hunde wurden lange als "Pädi-Hund" eingesetzt. Madame Dickmamsell ist mittlerweile in Rente und mangels geeignetem Arbeitsfeld (nur noch reiner Bürojob) ist das Schaf gerade "arbeitslos"!
Ich habe mich auch viel mit Qualitätsstandards etc. beschäftigt.Das größe Problem an dem Arbeitsfeld ist, dass eigentlich so gut wie nichts geregelt ist! Von daher ist es -in meinen Augen- eigentlich mit eine der wichtigsten Aufgaben des*der Hundeführers*in, ein gutes KONZEPT zu erarbeiten. Und dabei auch zu definieren, wie der Hund eingesetzt wird, wer was finanziert, Versicherung, Ruhezeiten, Impfungen/Parasiten etc.
Ohne fundiertes Konzept ist es -da bin ich nun gerne auch ein wenig rigoros- keine gute Arbeit!
Dann wird nämlich auch nochmal klarer, welche Charaktereigenschaften des Hundes sinnvoll sind.Zum Thema Gebrauchshund:
Ich habe mittlerweile von 2 Malinois gehört, die bewusst in der tiergestützen Interaktion eingesetzt werden.Allerdings ist die Halterin wohl sehr Mali-erfahren und führt die Hunde auch in "ihrem" Spezialgebiet, dem Hundesport. Die tgI Einsätze sind quasi eher ein Hoby für die Hunde und machen sie wohl auch gut. Aber ich würde eben sagen, da sie eben "Mali-tauglich" geführt werden.
Von daher würde ich Gebrauchshunde nicht per se ausschließen. Allerdings nur, wenn man dann "eigentlichen Gebrauch" mag und super findet und Erfahrung mit genau dieser Rasse hat.Generell bin ich persönlich der Meinung, dass Hunde, die als "reserviert" gelten, in dem Bereich nur bedingt geeignet sind. Ich möchte, dass mein Hund Freude daran hat, mit fremden Menschen zusammen zu arbeiten. Ich möchte nicht, dass er das nur macht, weil ich das möchte oder weil die anderen Menschen Leckerlis haben. Das bedeutet natürlich auch nicht, dass der Hund alle Menschen unkontrolliert belästigen soll, die in seinem Blickfeld auftauchen.
Ich persönlich würde in der Gruppenarbeit aber auch keinen allzukleinen Hund haben wollen. Hoover ist mit ihren 45 cm für mich Untergrenze... einfach da sie sonst vielleicht auch mal eher übersehen werden können. Gerade wenn zB Sehbeeinträchtigungen vorliegen. In einem Einzelsetting, wie es zB in der Ergotherapie möglich ist, würde ich sogar eher zu einem kleineren Hund tendieren, da diese nochmal ganz andere Sachen machen können. Eine Freundin von mir arbeitet mit Kindern, die im Liegen auf einem Rollbrett einen Parcour abfahren müssen. Und die "Belohnung" für die Kids ist, wenn ihr kleiner Yorki-Mix auf ihrem Rücken mitfährt. Das stelle ich mir mit meinem 30 kg Schaf eher unangenehm vor.
Von daher: Bevor ich über eine passende Rasse nachdenke, würde ich immer das Konzept sehen!
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Ich beantworte mal die Frage nach meinem Hund.
Moro ist ein Deutsch Kurzhaar und er ist mein Hund, mein bester Freund und Wegbegleiter. Durch Zufall bin ich vor vielen Jahren an DK gekommen und diese Rasse passt zu mir und wird mich nie wieder loslassen.
Daher habe ich gezielt nach einem Welpen gesucht. Und jeder der uns kennt, sagt das das meine Art zum Hund passt. Ich werde immer wieder einen DK aus guter Zucht bekommen und muss nicht der Ausschuss nehmen.
Und da Moro immer bei mir ist, war er logischerweise auch mit auf der Arbeit.
Da er die Arbeit mit den Jugendlichen angeboten hat und gut und gerne macht, habe ich das prüfen lassen, genau wie seine Fähigkeit als mein Assistenzhund.
Daher habe ich einen DK als päd. Begleithund.
Würde ich ihn Dir oder der TE empfehlen? Nein, würde ich nicht!!Die HEP Ausbildung fällt zumindest in NRW nicht unter das Fachkräfte Gebot.
Das ist rein rechtlich und bedeutet keine Abwertung deiner Arbeit. -
...und das ist für einen Hund, der als Therapiehund in der Ergo eingesetzt werden soll, leider total kontraproduktiv.Job dieser Hunde ist es, mit den Patienten zu arbeiten. Dazu werden sie aktiv in die Therapie eingebunden und müssen zuverlässig konkrete Aufgaben erfüllen (apportieren, über Hürden/ durch Tunnel laufen, "Tricks" ausführen etc.). Ein Hund, der sein Ding durchzieht, kann diese Aufgabe nicht erfüllen.
Bedenken sollte man auch, dass es in den Praxisräumen regelmäßig ein wenig wärmer ist. Von einem Hund mit extrem viel Fell oder rassetypischen Atemproblemen würde ich deshalb absehen. Bei Hunden mit viel Fell sollte man zusätzlich bedenken, dass der Hund natürlich auch Haare verliert und das an den Patienten und den Praxisräume u.U. nicht spurlos vorüber geht.
Da es um Samojeden ging. Ich kenne/weiß von einigen die als Therapie-Besuchshunde eingesetzt werden-wurden.
Damit will ich der TE keinen Sami empfehlen. Nur eben richtigstellen.Über uns - Samojeden Fidele Pfoten
Leider geht die alte HP nicht mehr, dort wurde über die Arbeit ausfühlicher geschrieben.
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Zunächst einmal kann ich die Begeisterung für die therapeutische (oder pädagogische) Arbeit mit Tieren total nachvollziehen. Ich bin selbst Pädagoge und Physiotherapeut und setze meine Hunde als Therapiebegleiter ein. Ich könnte mir keine bessere Arbeit vorstellen, ich würde aber aus eigener Erfahrung jedem Berufsanfänger raten zunächst ohne Hund zu starten (erst recht als Ersthundehalter), mehr Erfahrungen zu sammeln und im Laufe der Arbeit feststellen bei welchen Aufgaben genau ein Hund helfen könnte. Und zwar so, dass nachher Patient, Therapeut und Hund davon profitieren.
Ich selber arbeite an einer Förderschule im Bereich körperliche und motorische Entwicklung. Meine Patienten sind daher zwischen 6 und 18 Jahre alt und decken eine weite Spannbreite körperlicher und geistiger Beeinträchtigungen ab. Während es in einigen Fälle darum geht dem Schüler das restliche Leben noch so angenehm wie möglich zu machen, ist bei anderen das Ziel die (Wieder)Erlangung von Mobilität (laufen lernen, Rollstuhl selber fahren...) oder das Verlangsamen von fortschreitendem Muskelabbau. Oder eben irgendwo dazwischen. Orion, mein JRT aus jagdlicher Zucht, arbeitet nun schon mehrere Jahre sehr erfolgreich mit mir. Sein Aufgabenbereich ist angepasst auf seine Bedürfnisse (und natürlich die meiner Schüler). Während Ikarus oder Zizou sich gerne zu einem schwerbehinderten Kind mit in die Hängematte legen, finden Orion das doof. Ihn stört die Nähe, die teilweise etwas groben und unbewussten Bewegungen. Er lässt sich gerne streicheln, springt auf Kommando auch mal auf den Schoß und fährt im Rollstuhl mit, aber richtig kuscheln will er nur mit mir. Ist auch ok so. Dafür bringt er mit einer Engelsgeduld geworfene oder geschossene Bälle zurück oder macht Übungen mit (robben, auf den Zehenspitzen stehen und ganz lang machen, durch Tunnel krabbeln...). Er nimmt oft die Angst vor dem Neuen, motiviert und aktiviert. Ikarus dagegen hat eine ganz andere beruhigende und entspannende Ausstrahlung.
Damit will ich nur sagen, dass auch etwas ungewöhnliche Hunderassen geeignet sein können(!). Je nach Aufgabenfeld.
Kooperationsbereit, Freundlichkeit zu Menschen und Offenheit gegenüber neuen Dingen halte ich aber für unabdingbar. Klar ist einiges davon auch eine Frage von Sozialisation und Training, aber eben nicht nur. Und mit den falschen Genen kann man es sich selbst und dem Hund sehr, sehr schwer machen. Das führt dann nur zu Frust und Unzufriedenheit auf beiden Seiten. Als verantwortungsvoller Therapeut und Hundehalter muss man auch immer das Wohlergehen des Hundes im Blick haben und für den Fall planen, dass sich der Vierbeiner nicht als Therapiebegleiter eignet. Und bei einem Wolfshund liegt die Wahrscheinlichkeit dafür wohl bei 98% oder so ähnlichÜbrigens was die Arbeits- bzw. Showlinie beim Retriever angeht: Ich habe mich ganz bewusst bei meinem Labbi und bei beiden Golden für einen Hund aus einer so genannten Arbeitslinie entschieden. Ich habe mir zuvor auch Show-Zuchten angesehen, aber die Arbeitsfreude, die höhere Belastbarkeit, die Kooperationsbereitschaft und der “An/Aus-Knopf“ der Hunde der AL-Zuchten haben mich überzeugt. Sie wirkten für mich einfach wie die besseren Kollegen
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Da es um Samojeden ging. Ich kenne/weiß von einigen die als Therapie-Besuchshunde eingesetzt werden-wurden.
Damit will ich der TE keinen Sami empfehlen. Nur eben richtigstellen.Ich wollte damit nicht ausschließen, dass es nicht funktioniert.
Aber wenn ein Hund mit dem Ziel angeschafft wird, in diese Richtung zu arbeiten, ist die Wahrscheinlichkeit, einen solchen Ausnahmehund mit nicht rassetypischen Eigenschaften zu erwischen, ja ziemlich gering.Ich habe selbst eine untypische Rasse für die tiergestützte Intervention eingesetzt. Allerdings wäre es auch kein Drama gewesen, wenn das nicht geklappt hätte, weil ich den Hund gar nicht mit diesem Ziel angeschafft habe.
Ich weiß, dass die Durchfallquoten für die Eignungstests (zumindest bei seriösen Anbietern) relativ hoch sind. Ganz einfach, weil viele Hunde von sehr ambitionierten Menschen vorgestellt werden, die Hunde selbst aber überhaupt keine Freude an diesem Job haben. Selbst wenn die Rasse geeignet erscheint, kann der Hund natürlich später auch noch einen Strich durch die Rechnung bzw. die Ausbildung machen. Aber wenn man, wie hier, das Ziel vor Augen hat, kann man dieses Risiko durch die bedachte Wahl der Rasse doch deutlich minimieren.
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@Golden_Atreju Lange nicht gelesen. Wie macht sich dein Pudel? Den wolltest du doch auch einsetzen, oder?
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@Golden_Atreju Lange nicht gelesen. Wie macht sich dein Pudel? Den wolltest du doch auch einsetzen, oder?
Das Lockentier macht sich ganz ordentlich, nimmt sich aber zur Zeit eine pubertäre Auszeit und hat allerlei Flausen im Kopf. Nichts wirklich böses, nur pudeltypischen (?) Quatsch halt. Wir hatten in den letzten Monaten viel um die Ohren und ich habe die Konsequenz ein bisschen schleifen lassen.
Die Arbeit mit ihm macht aber echt viel Spaß. Ich hatte zwischendurch die Sorge, dass er doch zu sensibel ist, aber inzwischen macht er alles mit, hat keinerlei Berührungsängste mehr und lernt wirklich unheimlich schnell. Ziemlich beeindruckend für seine nicht mal 20 Monate.
Und ich habe das nicht haaren wirklich zu schätzen gelernt. Gerade im Fellwechsel sind meine Retriever da echt schrecklich. Hat schon Vorteile nicht nach jeder Sitzung Kind und Rollstuhl saugen zu müssen! -
Würde mich freuen wieder mehr zu hören (vor allem vom Pudelkind, aber natürlich auch dem Rest der Bande).
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