Hund hat einen Anfall mit Schaum vor dem Mund

  • Vielleicht hast du auch meinen Beitrag zu harsch aufgefasst, so sollte er keinesfalls rüberkommen. Wirklich nicht. Ich kenne das genau gleiche Dilemma mit meinem Hund aus seinen letzten Wochen und weiß, wie schwierig diese Entscheidungen zu treffen sind. "Herumdoktorn" fängt auch bei jedem sicher woanders an, aber sicher nicht, wenn jetzt sinnvollerweise erst einmal Blut abgenommen wird etc.


    Ich meinte damit dann eher: wahlloses Durchprobieren von Medikamenten, ständige Wiederholung der selben Untersuchungen (immer ohne Ergebnis)...Habe es erlebt, daher rührte mein Kommentar.


    Ich finde, der Plan, beim nächsten schlimmen Anfall in die TK zu fahren, klingt gut. Vielleicht kommt ja der nächste wirklich erst in einem halben Jahr oder später. Dafür drücke ich die Daumen, und dass sonst auch nichts gefunden wird.

  • Blut- und Organwerte kann auch dein TA machen, ja klar. Und vor dem nächsten Anfall wird dir auch kaum jemand zu Medikamenten raten. Oben wurde Herr Berk erwähnt, hier zB erzählt er, dass Medikamente ab 2 Anfälle im halben Jahr gegeben werden können. Interview mit Dr. Benjamin Andreas Berk – Kenais' Blog


    Wie die anderen bereits geschrieben haben, es gibt da ja Unterschiede in der Anfallshäufigkeit usw. Daher würde ich nach dem Termin bei deinem Haustierarzt schon mal einen Termin bei einem Neurologen machen. Denn er wird dir eher sagen können, wie denn für einen Labbi die Prognose aussieht. Was für diese Rasse speziell typisch sein kann. Und auch welche Dosis Phenobarbital nötig wäre, für deinen Hund.


    Spiegelmessung etc. kannst du sicher auch später wieder bei deinem TA machen lassen, aber jetzt im Moment, für eine Einschätzung für deinen Hund, würde ich doch zum Spezialisten raten. Der wird gar nicht unbedingt zu Untersuchungen drängen, wie gesagt, es wäre auch wichtig zu wissen ob Geschwister betroffen sind. Er wird dir raten können, was im Fall der Fälle Sinn macht an Untersuchungen, ob du die dann machen lässt, ist ja dann auch vom Verlauf abhängig. Vielleicht hat euer Baghira ja gar keinen neuen Anfall, oder erst in vielen Monaten. Das wirst du eh abwarten müssen. Aber ich kann nur raten da nicht untätig drauf zu warten. Schreib dir das Datum vom ersten Anfall auf, notiere dir, an was du dich erinnerst, nimm dann die Blutwerte mit zum Neurologen und besprich mit ihm vor dem nächsten Anfall, was du dann machen kannst. Oder auch, ob bei Labbis irgendwelche organischen Dinge bekannt sind, die zu solchen Anfällen im jungen Alter führen können. Vielleicht habt ihr noch Jahre ohne Medikamente vor euch, das wäre ja auch möglich.

  • Alles gut, ich sehe es auch so.


    Edit:
    Das habe ich ganz vergessen:


    Der Züchter ist komischerweise sehr zurückhaltend.


    Ich will da jetzt keine Verschwörung vermuten, aber normalerweise habe ich schon mal Bilder hingeschickt, bekam auch relativ zügig eine Rückmeldung.
    Jetzt habe ich den Züchter Informiert, er hat es heute Mittag auch gelesen...keine Reaktion, nichts.


    Und ich habe geschrieben das es nur um die Info geht, die ja für einen Züchter relevant sein kann. Also er dürfte eigentlich nicht denken das ich "Geld" haben will.

  • Wie geht es deiner Hündin denn inzwischen, @Jonah-2?
    Ich muss gestehen, mich hat das Video ziemlich schockiert.
    Habt ihr die Anfälle medikamentös verhindern können?

    Nein, meine Hündin gehörte leider zu dem Drittel, bei dem die Medikamente nicht wirken. Ok, ich weiß ja auch nicht, wie der Verlauf ohne Medikamente gewesen wäre. Aber der Abstand von ehemals drei Wochen hat sich im Verlauf immer mehr verringert. Trotz Medikamente. Irgendwann waren es 2 Wochen, dann mal 10 Tage, dann auch wieder 20 Tage, dann 7 usw. Das Video entstand in einer Serie, wo sie alle 2 Stunden so einen Krampf hatte. Das steigerte sich wenige Wochen später zu 20 Anfällen in 2 Stunden. Da habe ich sie gehen lassen. Eine Woche vor ihrem 4. Geburtstag.


    Das macht mich heute noch traurig und auch heute zucke ich noch bei rhythmischen Geräuschen zusammen. Ich hatte meine Neurologin sooo angefleht, ob sie nicht doch noch eine Idee hätte, wie man die Serie stoppen kann, aber sie hat nur den Kopf geschüttelt. Ich kann mich nicht erinnern, dass ich jemals so tief getroffen und verzweifelt war, es war so ungerecht, so ein liebes Mädchen war meine Hündin, man steht nur hilflos da und kann nichts machen.


    Sorry Schnaggel, das gehört nicht wirklich hierher, ich wollte aber doch gerne antworten.

  • Sorry Schnaggel, das gehört nicht wirklich hierher, ich wollte aber doch gerne antworten.

    ich musste eine ähnliche erfahrung auch machen, aber ich denke, das ist ok, es zu erwähnen.


    jetzt lassen wir schnaggel vielleicht mal in ruhe überlegen und natürlich in baghiras sinne handeln.

  • Nein, meine Hündin gehörte leider zu dem Drittel, bei dem die Medikamente nicht wirken. Ok, ich weiß ja auch nicht, wie der Verlauf ohne Medikamente gewesen wäre. Aber der Abstand von ehemals drei Wochen hat sich im Verlauf immer mehr verringert. Trotz Medikamente. Irgendwann waren es 2 Wochen, dann mal 10 Tage, dann auch wieder 20 Tage, dann 7 usw. Das Video entstand in einer Serie, wo sie alle 2 Stunden so einen Krampf hatte. Das steigerte sich wenige Wochen später zu 20 Anfällen in 2 Stunden. Da habe ich sie gehen lassen. Eine Woche vor ihrem 4. Geburtstag.
    Das macht mich heute noch traurig und auch heute zucke ich noch bei rhythmischen Geräuschen zusammen. Ich hatte meine Neurologin sooo angefleht, ob sie nicht doch noch eine Idee hätte, wie man die Serie stoppen kann, aber sie hat nur den Kopf geschüttelt. Ich kann mich nicht erinnern, dass ich jemals so tief getroffen und verzweifelt war, es war so ungerecht, so ein liebes Mädchen war meine Hündin, man steht nur hilflos da und kann nichts machen.


    Sorry Schnaggel, das gehört nicht wirklich hierher, ich wollte aber doch gerne antworten.

    Alles ok. Vielleicht ja gut sich das von der Seele zu schreiben.


    Was mit deinem Hund passierte und wie es dir geht tut mir leid!

  • Ist das so unvernünftig?

    In diesem Fall: ja. Und das auch mit Blick auf das Finanzielle.
    Eine spezialisierte Klinik weiß ganz genau, welche Schritte sie für die Diagnostik einleiten muss. Schlicht und ergreifend, weil sie regelmäßig Hunde mit einem solchen Krankheitsbild haben wird. Ein Haustierarzt wird solche Hunde nur selten zu Gesicht bekommen. Er fängt mit der Ausschlussdiagnostik an (wie aktuell mit dem Blutbild), kommt irgendwann an den Punkt, an dem nur noch ein CT zum Ausschluss bleibt und schickt Euch dann in die Klinik. Zu diesem Zeitpunkt habt Ihr aber schon eine Menge Zeit und Geld investiert.
    Die Klinik wird dann die Diagnostik, die der Haustierarzt gemacht hat, zumindest in einigen Teilen noch einmal durchführen. Und natürlich bezahlt Ihr zusätzlich auch dafür, dass die alten Befunde ausgewertet werden und Ihr alles noch einmal von vorne schildert.


    Es gibt zwei Möglichkeiten:


    1. Der Anfall ist durch einen ganz bestimmten Auslöser verursacht worden. Dabei kam mir sofort der Umbau in den Sinn, den Du angsprochen hast (einmalige Aufnahme einer giftigen Substanz). Diesen Punkt hat der Haustierarzt scheinbar nicht abgeklärt. War das der Fall, wird es u.U. keinen weiteren Anfall mehr geben und Du kannst Dir die weitere Diagnostik sparen.


    2. Der Hund ist an Epilepsie erkrankt und es war der erste Anfall von vielen. Dann wirst Du früher oder später an den Punkt kommen, an dem Du eine Klinik brauchst, weil der Tierarzt am Ende seiner Möglichkeiten ist. Das betrifft sowohl die Diagnostik, als auch die Einstellung mit den passenden Medikamenten. Ich wage zu behaupten, dass alle User hier im Forum, deren Hunde an Epilepsie erkrankt waren/ sind, an diesen Punkt gekommen sind. Dann hast Du bereits viel Zeit und Geld verschenkt und es kommen zusätzlich monatlich hohe Kosten für die Medikation auf Dich zu.


    An Deiner Stelle würde ich das Thema entweder ruhen lassen und abwarten, oder richtig (= Tierklinik) angehen.


    Ich gehe ja auch erst zum Hausarzt und nicht zum Facharzt.

    Was in erster Linie im System unserer Krankenversicherung begründet liegt.
    Ein Hausarzt ist nicht Zahnarzt, Orthopäde, Gynäkologe, Hautarzt und Neurologe in Personalunion. Ein Hausarzt, bei dem Du Dich mit einem epileptischen Anfall vorstellen würdest, würde Dich sofort an eine Klinik mit einer neurologischen Abteilung überweisen. Aus gutem Grund.


    Die Entscheidung musst Du natürlich selbst treffen. Du hast hier nach Erfahrungen gefragt und aus gutem Grund von Usern, die diesen Weg bereits gegangen sind, die Empfehlung bekommen, in eine Klinik zu fahren. Ganz einfach, weil sie die gleichen Überlegungen angestellt und gemerkt haben, dass die Rechnung nicht aufgeht.


    Deshalb auch noch einmal mein Rat: lass das Thema entweder komplett ruhen (im Zweifel bis zum nächsten Anfall) oder gehe es richtig an.

  • Evtl. hängt das mit den Keimblättern während der embryonalen Entwicklung zusammen.

    Ja, so habe ich es im Kopf. Die Veränderungen am Bewegungsapparat können dabei auch minimal sein ... aber, wer "Rücken" hat, wird wohl wissen wie massiv kleine Störungen z.B. in der Wirbelsäule sich auswirken können.

    Die Fehlstellung im Kiefer bedingt eine minimale Schiefhaltung des Kopfes und das zieht sich nach unten durch.... die Gelenke drunter werden fehlbelastet.


    Pränatale Entwicklung ist was anderes.

    Das kommt dann eben noch dazu. Es setzt sich über die Wirbelsäule nach unten fort. Daher wäre der regelmäßige Gang zu einem Physiotherapeuten bei einem solchen Hund ganz unabhängig von der hier diskutierten Krampfproblematik sinnvoll.

  • Ich würde meinen Tierarzt bei dem Termin nächste Woche fragen, ob er wirklich Ahnung von Epilepsie hat und ihn bitten ehrlich zu antworten. Ein guter Tierarzt gibt zu, wenn er sich auf einem Gebiet nicht gut auskennt. Und wenn das so ist, würde ich den Weg zu einem Spezialisten antreten.
    Der Hund meiner Freundin wurde auch erst nach dem 2. Anfall untersucht und behandelt.


    Von daher finde ich deine Entscheidung nicht unvernünftig.
    Bei meiner Freundin hieß es damals, dass es auch bei einem einzigen Anfall bleiben könnte.


    Blut abnehmen und untersuchen kann aber sicher nicht schaden und das bekommt deine Tierärztin auch hin.


    Bis dahin drücke ich die Daumen, dass es ein einmaliges Geschehen war.

  • Bei meiner Hündin wollte die TK mit dem Neurologen den Hund überhaupt erst nach dem zweiten generalisierten Anfall sehen (sie hatte ab und zu in großen Abständen auch fokale Geschichten). Blut wurde beim Haustierarzt nach dem ersten Anfall bereits genommen (+Hirnnerventestung) und auch nach dem zweiten Anfall wurde beim Neurologen erstmal alles nur besprochen. Ich habe nur zwei große Anfälle mitbekommen und der Auslöser war Schlafmangel und Stress. Wie ich festgestellt hatte, galt das auch für die fokalen Krämpfe.
    Dabei blieb es dann auch.


    Deshalb finde ich es nicht so schlimm, dass du erstmal nur einen Termin beim Haustierarzt hast.

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