Welpe als Zweithund - Erfahrungsberichte gesucht

  • Hallo zusammen,


    unsere Labradordame Leila ist jetzt 5 Jahre und lebt die Hälfte ihres Lebens bei uns. Nach anfänglichen Schwierigkeiten ist sie nun wirklich unser Traumhund.
    Sie ist nicht perfekt erzogen, aber wir kommen im Alltag super mit ihr zurecht. Leinenführigkeit und evtl. ein längeres "Bleib" müsste noch besser trainiert werden. Ansonsten ist sie ein absolutes Lamm. Selbst wenn wir mal weniger Zeit haben, stellt sie nichts an und ist total genügsam. Kann auch supergut alleine bleiben.
    Leila kommt mittlerweile mit anderen Hund gut klar. Mit Welpen ist sie sehr geduldig, lässt sich viel gefallen. Vielleicht sogar zuviel?!


    In uns wächst so nach und nach der Gedanke an einen zweiten Hund. Wir hätten evtl. gern einen zweiten Labrador dazugeholt. Sehr gerne einen Welpen, der von Anfang an bei uns ist.
    Wir könnten uns die Sommerferien frei nehmen, sprich 6 Wochen. Vielleicht eine oder zwei Wochen mehr... Dann muss ich 3 Vormittage arbeiten.


    Das ist aber erstmal nur ein Wunsch und kein fester Plan. Deswegen interessiert es mich, wie es anderen ergangen ist.
    Wie klappten die ersten Tage, die Stubenreinheit, das Alleine sein....? Gab es unvorhersehbare Probleme?


    Ich freue mich, wenn jemand seine Erfahrungen mit mir teilen möchte.


    Viele Grüße! :winken:

  • Ob der Hund noch so entspannt reagiert, wenn er feststellt, dass der Welpe bleibt, kann Dir niemand sagen- Auch der friedlichste Hund kann eifersüchtig werden und von dem Kleinen genervt reagieren.
    Auf jedem Fall gilt es von anfang an alles zu managen und nichts den Hunden zum Regeln zu überlassen. Es gelten Deine Hausregeln!


    Ja, das kann durchaus sehr gut funktionieren. Die ersten Tage/Wochen können stressig sein, weil der Kleine immer wieder zum Spielen auffordert und dem Althund sozusagen auf den Geist geht. Da musst Du eben für jeden Hund einen Freiraum haben und den konsequent einhalten.


    Warum also nicht?

  • Das kann man überhaupt nicht pauschalisieren.


    Unsere Bernerhündin hat meine beiden die ersten Wochen nicht recht akzeptiert, obwohl sie Welpen waren. So nach 3-4 Wochen war dann alles gegessen. Mittlerweile könnten sie nicht mehr ohne einander.


    Stubenreinheit war bei uns kein Problem. Es gab hald die üblichen Pfützen, das nächtliche aufstehen und das raustragen nach Essen, schlafen und spielen.
    Alleine sein war bei uns sowieso kein großes Thema, da hier immer jemand zuhause ist. Wir haben es also nie gezielt trainiert,- das kam einfach mit der Zeit.
    Ich war 3 Monate bei jedem Welpen daheim und habe mir alle Zeit der Welt zur Eingewöhnung genommen. Ansonsten kann ich nur empfehlen, dass man sich erstmal etwas Urlaub nimmt.

  • Hey :winken:
    Willkommen im Forum :smile:
    Das klingt doch perfekt nach Zweithund bei Dir :dafuer:


    Wie klappten die ersten Tage, die Stubenreinheit, das Alleine sein....? Gab es unvorhersehbare Probleme?

    Wäre das denn Dein erster Welpe?
    Zwei Hunde machen einfach wesentlich mehr Arbeit als nur die Doppelte.
    Einzeln üben, einzeln lernen, zusammen lernen - denn was zusammen klappt, muss allein noch überhaupt gar nicht klappen und umgekehrt :smile:
    Unvorhergesehen war bei meinem jüngsten Knalltütchen den Schaden den sie nun halt mal hat, damit habe ich NULL gerechnet weil ich an sich alles richtig gemacht hab, um genau so etwas zu verhindert.
    Jä nu, es sind Lebewesen, Individuen und wir müssen immer damit rechnen, dass sie anders sind als wir uns das eigentlich gedacht haben :smile:


    Ich finde Du klingst nach Zweithund :bindafür: :applaus:
    Uuuund ich hätte gern ein Foto von Deinen Hühnern :ops: :herzen1:

  • @CH-Troete:
    Ich hätte dir sooooo gern die Hühner gezeigt, aber ich kann kein Bild hochladen.
    (Erlaubte Bildgröße max. 0 Byte :ka: )


    Der zweite Hund wäre unser erster Welpe.
    Und es sollte natürlich nicht im Vordergrund stehen, dass Welpen ja so süß sind. Aber ganz ehrlich? Ein bisschen tut es das schon.
    Es reizt uns eben auch, mal einen Hund von kleinauf zu erleben. Wir haben gerade zwei Welpen im Bekanntenkreis, deswegen befassen wir uns zurzeit viel mit dem Thema und überlegen, wie wir es machen würden.


    Wir stellen uns eine Box als Rückzugsort für den Kleinen vor, nachts würde erst Mal immer jemand im Erdgeschoss in Hundenähe schlafen.
    Und dann gibt es noch so tolle Regeln, die man sich vorab überlegt und eh nicht einhält. :flucht: Den Hund erstmal nicht überschwenglich begrüßen beim Heimkommen, nichts vom Tisch füttern usw... Das wird beim Welpen wohl nicht anders werden. Erst denkt man sich: nur der ruhige Hund darf Gäste begrüßen und dann ist das kleine quirlige Wesen so schnell bei diesen neuen, spannenden Personen, dass man schlichtweg aufgibt... :headbash:


    Aber im schlechtesten Fall haben wir halt nur 6 Wochen, dann müssen wir zum Alltag übergehen...
    Und die Arbeit die auf uns zukommt, ist auch nicht ohne. Vor allem im ersten Jahr wird's ziemlich heftig werden...


    Und was tatsächlich auf einen zukommt, weiß man sowieso nicht. Deswegen lieber fünfmal nachdenken und zehnmal erfahrene Hundehalter fragen. :bindafür:

  • Hi Missie!


    Wie die Anderen schon sagten. Pauschal kann man sowas nicht vorraussagen.
    Hier bei mir hat alles wunderbar geklappt.
    Als Kensi (Russkiy Toy) einzog war Mia (Collie) 7 Jahre alt. Mia konnte eigentlich nie viel mit Welpen anfangen, die waren ihr zu wuselig. Sie ist denen aus dem Weg gegangen. Fand ich eine gute Voraussetzung. Die ersten 2 Tage hat Mia den Zwerg hauptsächlich ignoriert. Dann hat es plötzlich 'klick' gemacht und sie zeigte vermehrt Interesse und stieg auch ab und an auf die Spielaufforderungen von Kensi ein. Ärger und Zickereien gab es bis heute (2 Jahre später) nie.
    Die Stubenreinheit war bei Kensi so eine Sache. Sie hat gut 1 Jahr gebraucht bevor sie wirklich stubenrein war. Alleine bleiben zusammen mit Mia war kein Problem. Das haben wir auf die übliche Art und Weise geübt und als ich nach 2,5 Wochen wieder arbeiten musste konnte sie diese Stunden problemlos allein bleiben. Allerdings nur zusammen mit Mia. Bis heute kann sie nicht komplett allein bleiben. Auch das haben wir natürlich geübt, aber es hat leider nie Früchte getragen.


    Was man natürlich beachten muss ist, dass der Welpe anfangs nicht die gleichen Spaziergänge wie der Große mitmachen kann. Das heißt, man muss das irgendwie regeln.
    Da Kensi ein kleiner Hund ist, habe ich sie anfänglich bei den Spaziergängen einfach zwischendurch auf den Arm genommen. Da sie auf dem Arm sein ziemlich doof findet bin ich dazu übergegangen, mit Mia Rad zu fahren während der Zwerg hinten im Hundekorb sitzt. Zwischendurch hab ich dann geschoben und der Zwerg durfte eine zeitlang mitlaufen. Sowas geht aber natürlich nur mit einem kleinen Hund. Ein Labrador ist mit spätestens 4 Monaten zu schwer, um ihn über längere Zeit zu tragen und vermutlich schon mit 9 Wochen zu groß für einen Hundefahrradkorb.
    Im Mai wird hier noch (sofern alles glatt vetläuft) ein Colliewelpe einziehen. Da nehme ich dann auf den Spaziergängen einen Jogger mit ... also einen Fahrradanhänger, der umgerüstet wird damit man ihn wie einen Kinderwagen (ich 'freue' mich schon jetzt auf die blöden Kommentare die ich dann vermutlich ernten werde :muede: ) schieben kann. Dort kommt der Welpe dann auf größeren Runden zeitweise rein.


    Allerdings muss ich dazu erwähnen, dass ich Single bin. Mit Partner/Familie ist das sicherlich nochmal einfacher. Da kann der Welpe dann auch beim Rest der Familie zu Hause bleiben, während man mit dem Großen rausgeht. Halte ich sowieso für die bessere Variante, denn so lernt der Welpe direkt, auch mal ohne den großen Kumpel auszukommen

  • Ich kann nur von uns berichten:
    Unser Ersthund ist ca. 8 Jahre alt und ein Labbimix. Unser Welpe kam im Oktober 2018 dazu. Anfangs hat Pino Amy völlig ignoriert und war von dem Energiebündel zeitweise dezent genervt, aber sehr, sehr geduldig. Wir haben immer dann eingegriffen und für Ruhe gesorgt, wenn es Pino zuviel wurde. Er ist es gewöhnt, dass wir die Dinge regeln.
    Pino ist ein sehr ruhiger, ausgeglichener Charakter und es gab nie Schwierigkeiten. Er und Amy sind mittlerweile ein enges Team und schlafen zb im gleichen Körbchen.
    Stubenrein ist Amy noch nicht ganz, aber für uns ist das kein Problem. Sie ist jetzt 4,5 Monate alt und es wird von Woche zu Woche besser. Stress machen wir uns da nicht. Wir achten einfach auf „Anzeichen“ und gehen dann mit ihr raus. Kleine Unfälle werden beseitigt und gut.
    Was das alleine bleiben angeht: das haben wir nie trainiert und machen es auch nicht. Vieles ergibt sich einfach aus dem Alltag. Wir haben unseren Tagesablauf beibehalten und sie hat sich einfach angepasst (wenn ich Wäsche mache oder Müll rausbringe, mit den Nachbarn plaudere oder solche Sachen, bleibt sie alleine, ohne das ich da einen „Film“ von mache). Sie hat sich sehr schnell daran gewöhnt. Sie kann/könnte zur Zeit bis zu 3 Std ohne Probleme alleine bleiben. Länger hat sich hier einfach noch nicht ergeben.
    Einziger Nachtei beim Welpen als Zweithund: sie lernen sehr schnell auch den Blödsinn vom Ersthund zu übernehmen. :D

  • Ich hätte dir sooooo gern die Hühner gezeigt, aber ich kann kein Bild hochladen.

    Du müsstest das Bild extern hochladen und hierher verlinken :smile:


    Der zweite Hund wäre unser erster Welpe.

    Na dann - mach :D
    Du hast keine Vergleichsmöglichkeit, das ist immer das einfachste :D weil Du keine Ahnung hast, wie simpel es sein könnte :D


    Wir stellen uns eine Box als Rückzugsort für den Kleinen vor, nachts würde erst Mal immer jemand im Erdgeschoss in Hundenähe schlafen.

    Welpen gehören ins Bett. Mami weg, Geschwister weg, die einzig bekannte Umgebung weg und dann in einer Krutze hocken ganz allein?
    Neeeee, das ist ZU traurig!
    Vergiss alles "harte" :smile: dann kommt's gut :smile:


    Hast Du jemand der bei Euch sein kann wenn der schlechteste Fall eintritt?
    Dein Welpe kann nur zuverlässig stubenreinw erden, wenn ihm die Möglichkeit gegeben wird... und das ist nur ein Teil von vielen.
    Hast Du jemandem der gerne den Welpisitter macht? Oder kann jemand das Kleinteil mitnehmen? :smile:

  • Das finde ich wirklich wichtig:


    Mami weg, Geschwister weg, die einzig bekannte Umgebung weg

    Ein Welpe kennt genau einen vertrauten Alltag und das in sehr engem Rahmen. Auch kennt er z.B., dass er (fast) immer einen Spielpartner hat, wenn er wach ist. Dass er immer an jemand anderen gekuschelt schlafen kann, wenn er das möchte. Er hat eine ganz kleine Welt bis zum Auszug, selbst wenn der Züchter schon Ausflüge macht. Er kennt wahnsinnig viel noch nicht. Welpen aus guter Aufzucht gehen meist sehr offen auf Neues zu, aber dennoch ist es wahnsinnig viel, was sie im neuen Zuhause verarbeiten müssen, was in ihrem gerade mal wenige Wochen alten Leben komplett neu ist. Mich macht es immer traurig zu lesen: "Hilfe! der Welpe will spielen statt zu ruhen/bleibt nicht auf seiner Decke/geht nicht vernünftig mit spazieren/dreht mal hoch/reagiert mal unsicher/beißt in Hände oder Stuhlbeine..." ja so sind Welpen halt. Die brauchen Geduld und Sicherheit und müssen langsam die Welt kennen lernen. Nicht künstlich ruhig gehalten werden, aber neue Reize müssen verarbeitet werden können. Und Nähe ist ganz wichtig. Freies erkunden im eigenen Tempo ebenfalls. Kontakt zu souveränen Artgenossen und anderen Welpen, aber kein reinschupsen in Begegnungen und "der muss das selbst lernen". Vertrauen in den Menschen und Orientieren am Menschen. Eine gemeinsame Spielgrundlage, dass Zusammenarbeit/aufeinander achten eine tolle Sache ist.


    Ich finde Welpen großartig, aber man kann auch viel fürs Leben kaputt machen. Ich kann nur raten: versteift euch nicht zu sehr auf Regeln oder "das muss so". Das einzige, was muss, ist dass dein Welpe ruhig und mit Vertrauen auf dich die Welt kennen lernt.

  • Und noch etwas: es ist normal, wenn der vorhandene Hund verunsichert reagiert auf den Welpeneinzug. Klar, das muss nicht sein und es gibt Hunde, die freuen sich einfach oder gehen entsapnnt zur Tagesordnung über. Aber viele (Einzel-)-Hunde haben erst mal daran zu knabbern, da so einen kleinen Terrorzwerg vorgesetzt zu bekommen, der Aufmerksamkeit und sonstige für den Ersthund wichtige Ressourcen bekommt und den ganzen Alltag durcheinander bringt. Da muss sich erst ein Zusammengehörigkeitsgefühl aufbauen und alle Hunde müssen sich an die neue Situation gewöhnen. Das hatten wir hier im Forum auch schon öfter als Hilferuf: Welpe ist, da mein Ersthund leidet/zieht sich zurück/freut sich nicht drüber. Damit muss man als Mensch klar kommen, souverän anleiten, niemanden bedauern und die Dinge für die Hunde regeln, mit denen sie selbst situativ überfordert sind. Jedem einzeln gerecht werden und nicht erwarten, dass die sich ab dem ersten Zusammentreffen lieben. Das kann sein, aber falls nicht, ist es nicht weniger normal.


    Meistens wird es aber mit der Zeit zwischen den Hunden =) . Selbst mein mit Fremdhunden echt arschiger Grisu hat nun 3 Welpen schon als Rudelmitglieder aufgenommen. Hat halt mehr oder weniger lange gedauert jeweils...

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