Unverträglichen Hund vergesellschaften

  • Moin, Ich habe vor knapp 5 Jahren eine Hündin aus dem Tierschutz aufgenommen. Sie wird dieses Jahr laut Pass neun Jahre und ist bunt gemischt, wobei sie den Schäferhund nicht leugnen kann. Bevor sie zu mir kam, hat sie in einer Pflegestelle mit mehreren anderen Hunden gelebt, wo sie wohl recht stark ausgegrenzt wurde. Wenn wir draußen auf Hunde treffen, hat sie gerade zu Anfang immer gebellt und ist, wenn sie konnte, in die anderen Hunde reingekracht. Dabei lässt sie die anderen Hunde nicht bei sich schnuppern, verliert nach wenigen Sekunden das Interesse und haut mit den Pfoten nach dem anderen Hund, wenn dieser nicht von alleine geht. Des weiteren ist sie sehr eifersüchtig und versucht mich zu verteidigen, wenn mir ein anderer Hund näherkommt, oder ich diesen streicheln möchte. Selbiges passiert, wenn wir länger irgendwo stehen, oder zum Beispiel auf einer Parkbank sitzen. Sie ist also sehr territorial und verteidigt auch ihr fressen. All das nur gegenüber anderen Hunden, wobei sie dadurch schon in mehrere Keilereien verwickelt war. Daraus ergibt sich, dass keine anderen Hunde in die Wohnung können. Sie geht bereits im Treppenhaus mit augenscheinlicher Beschädigung auf den Hund unserer Nachbarn los und hört in diesen Momenten auch nicht. Nun könnte man all das händeln, und ich kann auf Spaziergängen auch damit umgehen, aber ich werde im Sommer vermutlich von Hamburg nach Köln ziehen, um mit meiner Lebensgefährtin zusammenziehen zu können. Diese hat ebenfalls zwei Hunde. Eine etwa 2 jährige Hündin und einen 8 jährigen Rüden. Der Rüde ist ebenfalls schwierig im Umgang mit anderen Hunden und sehr territorial. Die Hündin ist freundlich, dabei aber recht aufdringlich. Bislang haben die Hunde sich noch nicht kennengelernt, da ich mir einfach nicht zutraue, meine Hündin mitzunehmen. Ich mache mir momentan wahnsinnig viele Gedanken, wie das Zusammenleben unter diesen Umständen funktionieren soll. Eine dauerhafte Trennung in der Wohnung ist wohl kaum möglich. Gibt es hier vielleicht jemanden, der schon einmal in einer ähnlichen Situation war, oder gibt es Tipps, wie ich an die Zusammenführung herangehen soll? Ich wäre über jeden Tipp dankbar Liebe Grüße und einen schönen Abend noch

  • Ich würde beim ersten Zusammentreffen wohl meinen Trainer des Vertrauens dabei haben.
    Aber den muss man auch erst mal haben.


    Ansonsten würde ich viel mit Zusammenspazieren gehen (alle an der Leine ohne Kontakt) arbeiten. Zusammen nach Hause kommen und im Haus für den Anfang mit Sperrgittern an Türen und Welpenausläufen zu Bergenzung.


    Auf jeden Fall viel Erfolg!

  • Ein unvertraeglicher, territorialer Hund, der in Beschaedigungsabsicht nach vorne geht (und nicht unter Kontrolle ist) + ein im Umgang mit Artgenossen schwieriger und territorialer Hund + ein aufdringlicher Hund...die 3 zusammen zu bringen ist schon sehr....aeh...mutig :hust:
    Ich bin mal ehrlich. Ich wuerde das nur machen, wenn ich die Moeglichkeit haette gescheit (!) raeumlich zu trennen UND einen Trainer vor Ort haette. Ohne diese Gegebenheiten wuerde ich persoenlich es sein lassen!
    Was genau soll denn passieren, wenn die Hunde sich nicht verstehen? Und gerade bei Hunden wie du sie beschreibst, braucht sowas Zeit - falls es ueberhaupt klappt! Bis dahin muesste eh getrennt werden, weil der Kontakt kontrolliert werden muss!


    Mehr kommt von mir nicht als Tipp. Dafuer finde ich das alles einfach zu heikel!

  • @Vakuole


    Vielen lieben dank schon einmal für die Antwort. An einen Trainer habe ich auch gedacht, wüsste da auf der Ecke jedoch leider niemanden. Da würd ich mich sonst nochmal schlau machen, um zumindest zu Anfang jemanden dabei zu haben


    Bei den Abgrenzungen hatte ich gedacht, dass sie dann womöglich anfangen ihren jeweiligen Bereich verstärkt zu verteidigen. Du kennst die Hunde natürlich nicht, aber meinst du, dass die Gefahr bestehen könnte?

  • :hust:
    Ein Kindergitter ist fuer einen Hund ab einer gewissen Groesse/mit einer gewissen Kraft kein Hindernis!! Meine koennen da alle drueber springen, aus dem Stand. Auch der Hund mit dem kaputten Becken und der Hund mit dem Nervenschaden im Hinterbein, der zusaetzlich auch noch echt beschissen springt und ein ganz schlechtes Koerperbewusstsein hat.
    Die gehen nur nicht drueber, weil sie es nicht duerfen.
    Das Verbot ist aber egal, wenn z.B. die eine Huendin in der Standhitze ist. Waeren sie da alleine und nur durch Gitter getrennt, gaebe es hier sofort einen Unfallwurf!


    Hunde die sich ans Leder wollen, lassen sich mAn definitiv nicht von so einem laecherlichen Gitter stoppen!

  • Du kennst die Hunde natürlich nicht, aber meinst du, dass die Gefahr bestehen könnte?

    Ich kann sowas beim besten Willen nicht beurteilen. :ka:
    Und werde mich hüten da eine Prognosse abzugeben.


    Wichtig ist wäre es einfach von Anfang an von einem guten! Trainer begleiten zu lassen. Der die Hunde auch erst mal einzeln sieht.
    Wichtig ist da warscheinlich das ganze langsam anzugehen und nicht zu viel auf einmal zu wollen. Lieber länger trennen als einmal zu spät.

  • Ich denke auch, wenn dann klappt es nur, wenn ihr anfangs angeleint- ggf mit Maulkörben- mit den Hunden spazieren geht. Soviel Abstand halten, dass jeder sich wohl fühlt, mit der Zeit kann man die Distanzen dann verkleinern. Dass kann auch erst nach vielen Spaziergängen soweit sein und auch dann muss man sich langsam weiter vortasten. Trainer der drauf guckt ist sicher nicht schlecht. Bis dahin darf es keine unkontrollierten Kontakte in der Wohnung geben. Sprich ihr müsst anfangs definitiv trennen. Mit deiner Hündin angeleint ins zb Schlafzimmer, Tür zu und abschließen oder jeder in eine sichere Box. Obwohl ich alle drei in jeweils eine Box im selben Raum wohl erst als nächsten Step sehen würde. Klingt auf jeden Fall nicht einfach das Vorhaben. :D

  • Mutig. Ich persönlich würde dringend am Gehorsam und damit verbundener Kontrollierbarkeit der 3 Hunde arbeiten , allen nen MK verpassen und nen guten Trainer dazu ziehen.
    Und mich vom Gedanken mit dem Kindergitter verabschieden. Geschlossene Türen und ein Schleusensystem wären das was ich bei der Konstellation unbedingt haben wollen würde- zu Anfang und im worst case über nen längeren Zeitraum.
    Die Hunde kämen bei mir nicht ungesichert in Kontakt und schon gar nicht direkt alle auf einmal.

  • Ganz ehrlich - bei drei solchen Krachern und dem, was Du so schreibst, würde ich nach einer anderen Lösung suchen.
    Z. B. 2 kleine Wohnungen direkt nebeneinander oder so.
    Dann lebt man quasi zusammen, kann aber die Hunde getrennt halten.


    Bei solch einer Konstellation wäre ich zufrieden, wenn man es hinbekommt, gemeinsame Spaziergänge zu unternehmen.


    Aber den vermutlich langfristigen Stress, 3 Hunde, die nur unter allergrösster Aufmerksamkeit und mit allergrösstem Management zusammen"leben" können werden, würde ich mir nicht antun wollen. Nicht um den Preis, dass vllt. doch was passiert.


    Du schreibst selbst, Du kannst Deinen Hund im Treppenhaus nicht abrufen - wie soll das dann ein paar Level höher in der gemeinsamen Wohnung aussehen?


    Es geht ja nicht um ein paar Tage dabei.


    LG, Chris

  • Bei der beschriebenen Konstellation sehe ich in reiner Wohnungshaltung ohne sichere Trennungsmöglichkeiten schwarz!


    So ein Vorhaben bedarf langer Vorbereitungszeit ... und vor allem pausenloses Management und der Ausgang ob es überhaupt je klappen kann, ist auch offen.

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