Unverträglichen Hund vergesellschaften

  • Aber den vermutlich langfristigen Stress, 3 Hunde, die nur unter allergrösster Aufmerksamkeit und mit allergrösstem Management zusammen"leben" können werden, würde ich mir nicht antun wollen. Nicht um den Preis, dass vllt. doch was passiert.

    und auch nicht den Hunden

  • einen Trainer zu Rate ziehen ist sicher eine gute Idee. nur muss man sich auch überlegen wie man die Hunde daheim - sollte es gar nicht klappen - gut trennt. kaum eine Wohnung ist so gross dass das auf Dauer ohne Zwischenfälle klappen kann. da reicht dass einer ganz dringend auf Klo muss, die Tür vll vergesst abzusperren und schon haben sich die Hunde in der Wolle.


    und ich würde auch überlegen was das für eure Beziehung heisst mit dem Stress daheim zu leben. es ist eine zusätzliche Belastung, ein zusätzlicher Streitpunkt.


    da klingt die Idee mit zwei kleinen Wohnungen in der Nachbarschaft eher besser. da kann man auch langsam mit gemeinsamen Spaziergängen (gesichert, mit Maulkorb und Leine) anfangen, die Hunde an einander gewöhnen, testen wie sie miteinander können, einen Trainer involvieren und abschätzen lassen und wenn entgegen eurer Erwartungen alles super klappt kann man ja in einem Jahr immernoch eine gemeinsame Wohnung anstreben.

  • Ich mache mir momentan wahnsinnig viele Gedanken, wie das Zusammenleben unter diesen Umständen funktionieren soll.

    Das würde ich ehrlich gesagt auch.
    Gibt es denn überhaupt irgendeinen Hund, mit dem sich deine Hündin verträgt?
    Wenn nein, wieso glaubst du, daß es mit den Hunden deiner Freundin klappen könnte?
    Ich finde euer Ansinnen recht abenteuerlich und ich hätte auf solch einen Stress absolut keine Lust.
    Ich halte den Vorschlag mit den zwei getrennten Wohnungen für die beste Lösung.

  • Wir haben es damals mit Sam&Nimueh gewagt.
    Aber: die haben sich über ein halbes Jahr 2x die Woche gesehen.
    Bei leinenspaziergängen, wo genau 0,00 Kontakt zustande kam, viel viel unsererseits verboten wurde und anschließendem zusammensitzen bei Frank, wo die Hunde in einem Raum auf ihren Plätzen festgetackert wurden.
    Über die Gewöhnung ging es dann zumindest bei Nimueh und bei Sam ging es dann über die Akzeptanz, dass Nimueh hier wohnt und was hier wohnt, wird nicht gefressen.
    Dennoch: auch nach über 5 Jahren des Zusammenwohnens - achten wir zB strikt drauf, dass Nimueh Sam Never Ever auf den Sack geht.
    Er duldet sie. Aber mehr auch nicht. (Abgesehen von den Läufigkeiten). Sie hingegen findet ihn inzwischen mega toll. =)
    Dass er sie nur duldet, ist absolut eingeprägt bei uns und dementsprechend wird das geregelt und steht über allem, notfalls wird räumlich getrennt und bei gewissen Situationen werden die beiden auf Abstand gehalten. =)


    Das braucht schon gerade in der Anfangszeit Nerven aus Draht und ich würde es wirklich keinem empfehlen.
    Lieber getrennt wohnen bleiben, als diesen Drahtseilakt laufen zu müssen und dass, obwohl klar war, das Sam sie aufgrund seiner Akzeptanz der goldenen Regel ned fressen wird.
    =)

  • nd dem, was Du so schreibst, würde ich nach einer anderen Lösung suchen.
    Z. B. 2 kleine Wohnungen direkt nebeneinander oder so.


    Ja, das habe ich eben auch gedacht. Dann kann man sich abwechselnd besuchen und hat nicht den Stress der Vergesellschaftung um jeden Preis.

  • Ich hatte ein ähnliches Problem. Mein Hund Sepp ist Unverträglich gegenüber andere Hunde - vor allem gegenüber Rüden. Ich war allerdings schon im Training als ich meinen jetzigen Mann kennen lernte. Natürlich mit Hund - und natürlich ein Rüde .
    Ich denke schon, dass es funktionieren kann. Allerdings solltest du die Probleme jetzt schon angehen - mit einem Trainer. Wenn mein Hund schon „eifersüchtig“ wäre bei anderen Hunden, laufen glaub ich manche Regeln nicht ganz klar. Nicht der Hund bestimmt über dich, sondern du solltest die Richtung angeben. Aber das als Team. Schwer zu erklären, aber ein Trainer vor Ort kann dir bestimmt helfen.
    Wir haben draußen die Zusammenführung gemacht, bzw. sind oft zusammen auf neutralen Boden spazieren gegangen- mit Leine. Meiner Meinung nach sollte der Hund akzeptieren, wen ich akzeptiere. Die Situationen haben wir allerdings entschärft (Schlafplätze getrennt - und konnten 100% drauf geschickt werden), getrennt gefüttert, kein zu näher Kontakt zugelassen (Sepp hat eine große Distanzgrenze, Jimmy gar keine -das war ein bissl schwierig - aber machbar).
    Ich hab dann mit beiden viel zusammen trainiert - mir war zum Beispiel wichtig beide an einer Seite führen zu können.
    Insgesamt ist es viel Arbeit, aber es lohnt sich und schweißt die Bindung zusammen. und ganz ehrlich, so schön sich das mit zwei Wohnungen nebeneinander anhört: heutzutage ist man ja schon froh wenn man mal eine Wohnung findet, in der man Haustiere halten darf.
    Gutes Gelingen ☺️

  • Mir kommt da grad Fester Addams in den Sinn.
    Was wenn sie nein sagt? Was wenn sie ja sagt??!??
    Was wenn sich die Drei vertragen wie Pech und Schwefel... juhui Umwelt =) :smile:


    Ich würde erst mal anfangen wie @Die Swiffer beschrieben hat. Leinenspaziergänge, Leinenspaziergänge, Leinenspaziergänge. Und zwar durchaus das Hundeduo splitten und erst mal einzeln gehen mit dem Neuling.


    Zusammen wohnen ist okay, auch da würde ich schauen dass die Wohnung / das Haus gross genug ist, realistisch trennen zu können.
    Zudem hätte ich Zimmerkennels die wirklich! gross genug sind, gemütlich und von den Hunden gerne angenommen werden.


    Es macht einfach Sinn vom aller aller allerschlimmsten auszugehen, sich genau darauf vorzubereiten und happy zu sein, wenn's denn doch noch anders kommt.
    Und ja, ewig und für immer ein gutes Auge draufhaben.
    Wenn man das nicht leisten kann / will, würde ich sowas nicht machen.

  • Ganz viel bei der Unverträglichkeit, die du im Eingangspost beschreibst, scheint eigentlich Unsicherheit und schlicht und einfach schlechtes Benehmen zu sein, und viel zu wenig Eingreifen, Führen, Lenken von dir.


    Du weißt, dass sie sich nicht gerne beschnuppern lässt - trotzdem gerät sie in die Situation und muss sich selbst helfen.


    du weißt, dass sie ihr Territorium verteidigt, verhinderst das aber nicht rechtzeitig.


    du weißt, dass sie Ressourcen verteidigt (das tun die meisten Hunde), lässt solche Situationen aber zu.


    du weißt, dass sie dich als Ressource betrachtet, tust aber nix.


    Territorialverhalten ist so ungewöhnlich nicht, macht meiner auch, Hunde, die an seiner Haustür oder seinem Auto langgehen, will er vertreiben (auch seine besten Kumpels. Und IN der Wohnung passiert gar nix, das ist kein Problem).
    Das ist nicht dasselbe wie unverträglich. Ich muss ihm eben klar sagen, dass er das nicht zu tun hat. Er will zwar, aber er darf halt nicht, punkt.


    Ich würde mir das Verhalten der drei Hunde differenziert betrachten, das Problem bei mir selbst suchen!!!! und schauen, was ich verbessern kann. Nichts - gar nichts - zwischen den Hunden einfach laufen lassen, nicht ausprobieren, nicht "mal gucken", sondern klar definieren, welches Verhalten ich haben will und genau das einfordern. Und zwar ab heute im Alltag vorrausschauend und konsequent. Keine Hunde mehr schnuppern lassen, keine Gelegenheit, nicht zu hören im Treppenhaus (läuft die da ohne Leine??), keine Ressourcenstreitereinen entstehen lassen, Ruheplatz aufbauen, auf den du sie schicken kannst, Abbruchkommando üben usw.


    Die Dynamik und das Verhalten des vorhandenen Duos spielt auch eine riesige Rolle. Ihr müsst auch 100% an einem Strang ziehen.


    Mein Fazit: Die Führung und Erziehung der einzelnen Hunde ernster nehmen und deutlich verbessern, häufige gemeinsame Gänge unternehmen, und ja, ich würde mir auch erst mal getrennte Wohnungen suchen.
    Wenn ihr sicher seid, dass ihr die Hunde unter Kontrolle habt, könnt ihr sie ggf. unter Aufsicht zusammen laufen und dann auch in der Wohnung zusammen lassen.


    Beim jetzigen Stand sehe ich das Problem eher nicht darin, dass die Hunde solche "Kaliber" sind, sondern eher in der Erziehung. Hoffnungslos finde ich das nicht.

  • Aus meiner Erfahrung mit einigen DSH-Weibern kann ich dir sagen, dass es nach deiner Beschreibung entweder sofort zu einer Beisserei kommt oder nach kürzester Zeit. Ich persönlich würde das gar nicht erst probieren und wäre schon froh, wenn gemeinsames Gassi möglich ist. Da wird vermutlich auch kein Trainer helfen.

  • Ich habe mal in einer WG gewohnt, da wurde die anfangs umgängliche Rottweiler-Hündin meiner Mitbewohnerin unverträglicher bis es gar nicht mehr ging. Die Hündin war krank und nicht ganz sauber in der Birne. Muss man leider so sagen. Das Haus glich am Ende einem Gefängnis. Ohne Witz. Wir hatten zum Teil Gittertüren, die vom Boden bis zur Decke gingen, damit nicht zufällig einer über die Türklinke was öffnet. Am nervigsten war es, dass wir einige Durchgangsräume hatten, wo man ständig jonglieren, sortieren und vor allem aufpassen mussten. Stress für alle Beteiligten. Zusammen spazierengehen (mit Maulkorb gesichert) konnten wir. Natürlich immer alles reguliert und vorgegeben von uns - also die Hunde wurden angeleitet. Aber das brachte für im Haus gar nix. Da war für die Hunde die Überschneidung der Territorien ein Faktor, der immer da war. Ein ständiger Konfliktherd. Mein Wolfsspitzmix - eigentlich eine coole Socke - hatte so ein paar Angewohnheiten, die ich schlichtweg für normal hielt. Als die Hündin starb, wurde mir erst klar in was für einem Stress die Hunde gelebt hatten. Mein Rüde veränderte sich - er war vorher scheinbar schon entspannt. Dann wurde er richtig gechillt und diese komischen Angewohnheiten waren komplett weg.


    Ich würde mir und den Hunden das nicht mehr antun. Damals sind wir das so "reingewachsen" und haben den Absprung verpasst. Oder uns eben selber so weit dran gewöhnt, dass wir betriebsblind wurden? Aber wissentlich in so eine Situation gehen? Niemals nicht. Was machst Du, wenn Du allein Zuhause bist, Dir doch ein Fehler passiert und die sich ineinander verbeißen? Ja, so was hatte ich. Grauenvoll. Nein, nie wieder ...

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