Unsere Junghunde... der alltägliche Wahnsinn Teil 9

  • Danke für deine Erklärung.


    Das ein jagender Hund Training benötigt ist mit bewusst. Das der Hund wegen des Jagdverhaltens eingeschläfert wird ist natürlich Schwachsinn.
    Nur ist es ja scheinbar mit dem richtigen Training möglich, dass der Hund halt beim Gassi gehen auch Hund sein darf. Oder darf er jetzt, mit dem erlernten und richtigen Verhalten nicht rennen, spielen und so weiter? Er hört sich ja schon nach einem Hardcorejäger an. Wenn er sogar Licht gejagt hat!


    Wie machen das denn richtige Jäger? Also Menschen die jagen gehen mit ihren Hunden. Die Förster oder Jäger hier haben keine Hunde. Ich hab da noch nie drüber nachgedacht.
    Sind die Hunde entweder so gut erzogen, dass sie abrufbar sind, oder halt immer an der Leine?


    Ich bin gerade wirklich froh, dass mein Pudelchen so brav ist. Und das er das erlernte so brav anwendet und einfach mitlaufen darf. Da wäre es eine Katastrophe am Pferd, wenn das nicht klappen würde

  • Also ich persönlich empfinde es auch nicht als angenehm für den Hund und mich wenn ich permanent zu 150% auf den achten muss und alles mögliche managen muss.
    Bei meiner Hündin wird das nie ganz weg sein aufgrund ihrer Panik/Ängste, für die sind weniger Außenreize durch normale Spaziergänge und stattdessen mehr Indoor Treadmill oder draußen Jogging/Rad/ausreiten weitaus angenehmer und stressfreier.
    Für mich auch . Beim alten Rüden damals aus andern Gründen waren Spaziergänge auch nicht unbedingt angenehm.


    Dazu kommt noch - egal wie gut meine Hunde erzogen waren/sind , ich kann meine Umwelt inklusive inkompetenter, rücksichtsloser Idioten nicht kontrollieren.
    Das macht auch Stress und endet auch häufig in Korrekturen die nicht sein müssten für meinen Hund..


    Da muss halt jeder gucken wo er die Prioritäten nicht nur in der Haltung sonder auch im Zusammenleben mit seinen Hunden setzt. :ka:
    Und ich kenn aus andern Bereichen genug Hunde die quasi nie Spaziergänge nach deutschem Standard haben- denen gehts dennoch blendend und evtl grade deshalb , weil sie stattdessen für sie sinnvollere Dinge tun :p


    Wir hatten heute die ersten Spaziergänge wo es mehr Bewegungsradius gab :cuinlove: :applaus: Derzeit einfach an ner SL damit er nicht rumrast (darf er ja gesundheitlich noch nicht) , aber es ist soooo schön zu sehen wie happy er einfach ist wieder die Beine strecken zu können :cuinlove:
    Man merkt allerdings auch das er gut 2 Wochen nix wirklich tun durfte und kaum was gesehen hat- Vögel? VÖGEL ? BOAAAHH!! HAMMER !! *glotz* :lol: :hust:
    Dafür hatten wir 2 echt gute Hundebegegnungen (also zum üben , nicht Kontakt).



    Zu den hier öfter geschriebenen Kontaktproblemen das ihr niemanden findet- schreibt doch mal hier =)
    Und lasst doch die Leute sich so entscheiden wie sie mögen bei euch, es steht doch jedem frei sich gegen Kontakt mit euch zu entscheiden. Warum auch immer, aber das muss man halt einfach mal akzeptieren statt angefressen zu sein :p
    Und 20 M SL haben mich grad etwas geschockt |)

  • Ich habe einen Hund, der Spazieren gehen nur unter ganz bestimmten Umstaenden geniessen kann. Hazel ist schnell gestresst wenn viele Hunde unterwegs sind und es macht dann weder ihr noch mir Spass. Wir haben da 12 Jahre vergebens dran rumgedocktort und mittlerweile gelernt, damit zu leben. Ich gehe nur auf bestimmten Strecken mit ihr, wo ich weiss es ist nichts los. Und warm muss es auch sein, sonst will sie erst gar nicht mit :roll: Sie geht also nicht taeglich spazieren (ausser Mini Loese Runden um's Haus) und das ist total ok. Sie ist aber auch schon 12, also mittlerweile etwas gemutlicher.


    Chap liebt seine Spaziergaenge - ob angeleint oder im Freilauf, dem wuerde 100% was fehlen.

  • @pauline31
    Hast du den Hund nach einem bestimmten Schema oä trainiert? Ich lese gerade "Leben mit Jagdhund" und möchte gern, dass Lola eben Wild anzeigt und belohnt wird anstatt die ganze Verhaltenskette zu fahren.
    Allerdings geht sie bestimmungsgemäß eher auf Vögel, Eichhörnchen und so Kleinzeug. An Wildgänsen konnten wir schon gut vorbei oder einfach sitzen und gucken. Kaninchen haben wir noch nicht getroffen. Rehe waren idR glotzen und "haste das gesehen"-Hüpfer oder einfach sitzen bleiben. Und in einem bestimmten Waldstück triggert irgendwas gewaltig, da ist sie sehr überfordert und nuss an kurzer Leine durch, danach ist dann auch wieder gut. Da weiß ich aber leider noch nicht, was das ist.


    Ähm. Ich brauche meine Sinne beim Hund, wenn der mit Schlepp läuft. Aber das ist okay. Ich hab nie hinterfragt, ob das Spaß macht. Schöner war es schön mit Freddy, bei dem man nur ein halbes Auge haben musste. Aber es ist einfach so und da mach ich mir nicht so viele Gedanken. Dass ich mit einem Junghund entspannt schlendern gehe, ist vermutlich auch nicht die Regel.

  • Es ist das eine seine Sinne beim Hund zu haben.
    Es ist ne völlig andere Liga wenn ich den Hund permanent im Blick und letzlich auch im "stand by" halten muss um sofort reagieren zu können , gleichzeitig meine Umgebung mit nem rundum Blick durch Büsche und um Ecken haben muss sowie bei Geräuschen sofort adäquat zu reagieren .

  • Ich kenne nur wenige Jäger mit Hund, aber deren Hunde sind bei normalem Gassi an der Leine.

  • Es ist das eine seine Sinne beim Hund zu haben.
    Es ist ne völlig andere Liga wenn ich den Hund permanent im Blick und letzlich auch im "stand by" halten muss um sofort reagieren zu können , gleichzeitig meine Umgebung mit nem rundum Blick durch Büsche und um Ecken haben muss sowie bei Geräuschen sofort adäquat zu reagieren .

    Mh. Kann ich nicht beurteilen inwiefern das bei Lola so ist.

    Der alte Jagdpächter hatte seine Drahthaarhündin immer ohne Leine, ein anderer seinen Retriever auch.

  • Zu den hier öfter geschriebenen Kontaktproblemen das ihr niemanden findet- schreibt doch mal hier =)
    Und lasst doch die Leute sich so entscheiden wie sie mögen bei euch, es steht doch jedem frei sich gegen Kontakt mit euch zu entscheiden. Warum auch immer, aber das muss man halt einfach mal akzeptieren statt angefressen zu sein :p
    Und 20 M SL haben mich grad etwas geschockt |)

    @Co_Co: Ich weiß nicht, ob du mich damit meinst (ich habe ja das Thema erwähnt) und ich war nicht angefressen, sondern traurig. Ich hatte ja erwähnt, dass ich mich vorher immer sehr nett mit der Dame unterhalten habe und nun lässt sie mich auf einmal links liegen. Natürlich steht es ihr frei sich gegen den Kontakt mit uns zu entscheiden und mir steht es frei, darüber enttäuscht zu sein. Falls ich jemandem damit auf den Nerv gegangen bin tut es mir leid. Ist jetzt auch nicht böse gegen dich gemeint, ich wollte es nur mal kurz klar stellen. ;)


    Und ich würde mich freuen, jemanden zu finden, der mit Layla und mir Gassi gehen würde. Danke für die Idee, vielleicht werde ich das einfach mal hier im Forum posten. :bindafür:


    Heute waren wir im Wald unterwegs und Layla war an der SL, als plötzlich drei Rehe neben uns gerannt sind. Layla wollte erst hinterher, hat aber trotzdem auf den Rückruf reagiert. Sie ist stehen geblieben, hat immer wieder zu mir geschaut und gewinselt. Man konnte also ziemlich deutlich sehen, wie gerne sie hinter her gerannt wäre. |) Ich habe sie dann mit dem Superleckerli belohnt und mich gefreut, dass sie dem Impuls widerstanden hat.
    Wir sind noch über eine Brücke gelaufen, die aus Gitter war. Auf der einen Seite lag eine Art Gummimatte und ich hatte mich vorher noch gewundert,warum. Als dann mein Hund sehr langsam über diese Matte "gekrochen" ist, habe ich auch den Sinn dieser Matte verstanden. :roll:


    Abends hatten wir Layla mit in einem Restaurant und es hat sehr gut geklappt. Trotz der ganzen Ablenkung hat sie sehr brav unter dem Tisch gelegen und sich tadellos benommen.

  • Hast du den Hund nach einem bestimmten Schema oä trainiert?

    Nein. Ich habe probiert, was bei ihm geht und was nicht.


    Er kann nicht "nichts" tun bei einem jagdlichen Reiz. Zumindest konnte er das lange Zeit nicht. Was er aber immer kann (außer bei Wildschweinen, da geht gar nix, da tickt er aus) ist Alternativverhalten.


    Bei Vögeln habe ich als Alternative aufgebaut statt zum Vogel hin, umzudrehen, zu mir zu rennen und sich seine Belohnung zu holen. Er rennt gerne, er liebt es Dinge richtig zu machen und er wird gerne belohnt. Das war also eine sehr akzeptabel Alternative für ihn.


    Inzwischen kann er Vögel auch ignorieren. Als Junghund undenkbar. Inzwischen kann er sogar Wildschweingeruch (den wir bei fast jedem Spaziergang haben) ignorieren.


    Insgesamt gesehen hat er viele gute Gebrauchshundeigenschaften. Arbeiten geht immer. Egal ob +40 Grad und sengende Sonne, strömender Regen, -20 Grad, Dornenhecken, alles wurscht. Er lebt für die Teamarbeit. Er hat einen An- und Ausschalter. Ich kann ihn aus dem Tiefschlaf anschalten und er ist sofort 100% da. Ich kann ihn ausschalten und er fällt sofort ins Koma. Ich kann ihn in einen Festsaal mit Blaskapelle werfen und er fühlt sich heimisch. Er hatte noch nie vor irgendwas Angst. Seine Begeisterungsfähigkeit sucht seinesgleichen.


    Für mich machen Spaziergänge auch dann Spaß, wenn ich ein Auge auf ihn haben muss. Ich gehe seither bewusster spazieren. Sonst habe ich Natur mitbekommen, aber sowas wie Wildwege, Wildspuren, neben mir befindliches Wild gar nicht so auf dem Schirm gehabt.


    Ich finde immer, jeder Hund hat so seine ganz persönlichen Baustellen. Wenn man das als Baustelle sehen mag. Man kann das auch durchaus anders sehen. Beim Suchen ist er perfekt. Er hat eine unglaubliche Nase, Begeisterung und er gibt nie auf.


    Tim konnte ich zwar "rausschubsen", Seele baumeln lassen und jagen war easy going. Sprich ich musste das fast gar nicht trainieren. Dafür hat er Eigenschaften, mit denen ich persönlich mehr Probleme hatte, als bei Gino. Mit vor Selbstbewusstsein strotzenden Hunden wie Gino komme ich perfekt klar. Tims Unsicherheiten haben mich vor viel mehr Rätsel gestellt.


    Und man muss ja auch mal sagen.... viele Leute machen sich doch den Kopf gar nicht. Mir sind schon so viele Leute begegnet, die Stein und Bein geschworen haben, dass ihr Hund nicht jagt und dass sie ihn immer laufen lassen können. Wenn man das dann etwas hinterfragt, stellt sich die Sache oft etwas anders dar. Von Leuten, die irgendwo wohnen, wo sowieso kaum Wild ist bis hin zu Leuten, die es gar nicht als jagen betrachten, wenn ihr Hund mal 10min weg ist und die das ganz normal finden.

  • @Anne*Shirley lass das doch nicht so nah an dich ran :smile: Ihr findet sicherlich neue Leute, bestimmt geht das über´s Forum :D
    Und nervig fand/find ich das nicht , nur fand ich generell im Zuge dieser Thematik einige Aussagen von diversen Usern etwas naja, anmaßend beim lesen :ka: Sorry wenn das falsch verstanden wurde :ops:


    @Pueppi.Schlappohr dann wird es vermutlich auch nicht so extrem sein =)

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