Unsere Junghunde... der alltägliche Wahnsinn Teil 9

  • Pueppi.Schlappohr

    Ich möchte dir mal ne große Portion Kraft und Durchhaltevermögen rüber schieben. Ich kann dich mit einem ähnlich gelagerten Hund mehr wie gut verstehen. Ich bin der vollsten Überzeugung, dass das jemand der einen/mehrere "normale (unabhängig der Rasse)" Hunde hat, das nicht kann. Mein CC hat mich erziehungstechnisch auch sehr, sehr gefordert. Aber das ist etwas vollkommen Anderes, überhaupt nicht Vergleichbares, wie dieses extrem Reizoffene, Hibbelige ohne Nerven. Ich glaube als Ersthund hätte ich mir mit Lito die Kugel gegeben.


    Und ich empfand hier nicht nur einen Beitrag von oben herab und wenig hilfreich, teilweise sogar äußerst widersprüchlich. Aber das war auch schon so, als ich in den Anfängen bei Lito fragte und es dann auch schnell sein gelassen habe. Ich bin sehr froh, hier beim ersten Hund noch nicht mitgelesen zu haben ;) Auch wenn einige sehr hilfreiche Beiträge von Usern dabei sind, die ich sehr schätze.

  • Pueppi.Schlappohr :

    Auch ich möchte dir Kraft geben, für deinen Hund und um hier das Wichtigste an Ratschlägen mitzunehmen.

    Bisschen Rumgeheule:

  • Ich bin sehr froh, in diesem Forum

    mitzulesen beim ersten eigenen Hund - gerade mit einem

    so reizoffenen Hibbel. Klar, teilweise sind die Meinungen sehr unterschiedlich und nichts ist ein Rezept. Aber gerade die unterschiedlichen Herangehensweisen und Einschätzungen finde ich sehr hilfreich bei der Meinungsbildung. Ohne und mit Trainer - mit meiner Trainerin bespreche ich auch viele Inputs aus dem

    Forum und gleiche ab. Sie sieht ja meinen Hund - im

    Gegensatz zu den Forümler. Andererseits hat sie nicht das Schwarmwissen. Und ja - es hilft auch, dass auch bei Gegenwind und Kritik hier noch jemand live bei uns ist, der uns ab und zu sagt, wir sollen die Ansprüche an uns runterschrauben weil wir eh schon wirklich gut unterwegs sind und nicht alles Korrektur braucht.

  • Sorry, dass ich hier so rein Grätsche :ops:

    Ich würde weniger über Referenzen (Futter, Spielzeug) arbeiten sondern viel, viel mehr über soziale Verbindlichkeiten. Futter ist nie so geil wie rennen/jagen - die soziale Bindung aber schon. Vereinfacht gesagt.

    .

    @Syrus

    Ich habe das schon mehrmals bei dir gelesen und frage mich, was du mit „sozialen Verbindlichkeiten“ meinst?


    Ich verstehe es so, dass du positives Verhalten nicht mit Futter oder Spielzeug belohnst, sondern über soziale Bindung.

    Kannst du mir ein Beispiel dafür nennen?


    Vllt stehe ich auch einfach auf dem Schlauch.:ops:

  • Ich bin ebenfalls froh hier mitzulesen bei meinem ersten Welpen/ junghund. Auch wenn ich auch schon harte Aussagen bekommen habe. Sehr viel habe ich aus dem Gefühl raus gemacht, was zwar richtig gedacht war, aber mit dem falschen Ansatz. Mir wurde hier wirklich mit vielem geholfen. Ganz aktuell hab ich zb hier Vergleichsbilder von Hunden bekommen, durch die ich gesehen habe dass Chako zu viel auf den Rippen hat. Oder vor ein paar Monaten hatte ich bei "kleinschrittig" einen ganz anderen Maßstab als heute. Da dachte ich vergleichsweise in Riesenschritten.


    Wir gehen jetzt eine Runde mit der Trainerin und ihren Hunden. Bin gespannt wie es wird.

  • Mit Vertrauensvorschuss ist definitiv nicht gemeint den Hund abzuleinen! Hab ich auch irgendwo geschrieben.

    Das wäre fatal, dass sie bis Timbuktu rennt hat Lola ja schon bewiesen, das zu provozieren wäre dumm.

  • Da haben wir uns missverstanden. Das habe ich so auch nicht bei dir rausgelesen oder auf Lola bezogen. Da sind wir uns glaube ich alle einig, dass man sie nicht so ohne weiteres komplett ableinen sollte.

    Habe das eher für mich "beantwortet", was mein Vertrauensvorschuss ist. Bei uns ist das oft das ableinen, weil ich mittlerweile ganz gut in den ersten Minuten sehe, wie Nala drauf ist und zur Not die Schleppe ranmache, wenn sie nicht sofort total durchknallt:headbash:

    Aber kannst du mir das nochmal erklären, wie du den Vertrauensvorschuss bei Lola meintest?


    Ganz allgemein:

    Ich schätze hier manche Meinungen sehr, bei einigen kann ich mir persönlich was mitnehmen, auch wenn ich die Frage nicht gestellt habe. Man reflektiert sich selbst ein Stück mehr und hinterfragt nochmal einige Taten/Reaktionen. Auch hilft es mir, zu wissen, dass ich nicht die einzige bin mit manchen Junghundproblemen. Aber ich finde die Art einiger User zu schreiben nicht immer okay. Da wird doch manchmal vergessen sachlich und auf Augenhöhe zu bleiben. Klingt dann doch öfter mal von oben herab und als hätten einige den totalen Durchblick und würden unsere Hunde persönlich kennen und erlebt haben. Und außerdem finde ich, egal ob Ersthundehalter oder nicht, man lernt mit jedem Hund dazu, neues oder macht etwas anders. Nur weil man Ersthundehalter ist, hat man nicht gleich keine Ahnung und muss sich belehren lassen.

  • Ich finds hier auch hilfreich. Am Anfang hab ich eher gemauert und mich rechtfertigt wenn Kritik kam (und das passiert immer noch manchmal), aber dann denke ich drüber nach und es hilft enorm auch mal andere Ansätze zu sehen.

  • Ok, weil ja es sonst arrogant ist bin ich jetzt die letzten hundert Seiten durchgegangen und hab nur quergelesen. Einfach um Beispiele zu nennen.

    - Fremde kommen einem entgegen, Lola spannt sich an, man hält sie im Nahbereich, aber muss mehrmals korrigieren
    - Füttersituation. Napf hinstellen, Hund muss warten bis Freigabe
    - Spielzeug liegt zwar rum, darf aber nicht genommen werden.
    - Schleppleinenradius, ständige Diskussion, in zig Beiträgen Thema, weil der überschritten wird
    - Leinenführigkeit in den unterschiedlichen Situationen, die immer wieder durchgesetzt wird, korrgieriert wird, etc. (Wildsichtung, Menschen, etc.)
    - Laufen im absoluten Nahbereich (max. eine Hundelänge um einen Rum) mit Zitat "viiiieeleeeen Erinnerung".


    Das müssen nicht alles Situationen sein die schief gehen, aber sie bauen Druck auf, sie deckeln den Hund, sie fordern unsagbare Selbstbeherrschung. Ständig. Alltäglich.

    Es gibt kaum einen Beitrag wo nicht von "mehrmals erinnern", "korrigieren", "ausdiskutieren" die Rede ist.


    Dazu immer wieder beschrieben wie "eng geführt sie wird", das "man sie mehr runterfahren muss",das sie "da schon wieder aufgedreht war", etc.pp.



    Druck auf Hunde bringen heißt nicht zwingend böse werden, aversiv werden, gezielt den Hund unterbuttern.

    Auch über positive Verstärkung und nettes Engführen des Hundes kann man, gerade wenn man einen braven Hund hat, der "gut erzogen" ist, der es richtig machen will unfassbar viel Druck aufbauen und den Hund damit hemmen (bis er halt dem Druckaufbauendem irgendwann entgeht und Abspackt).

    Und die Situationen in denen man Druck draufbringt und den Hund in Konflikte bringt sind im Alltag eh teils unumgänglich und so alltäglich für einen selbst, dass man ganz gezielt reflektieren muss, um sie überhaupt zu bemerken.

  • Ich finde diese Aufstellung @Brizo gerade echt super. Sehr wertvoll.


    NICHT um gegen einen User zu gehen, sondern um zu zeigen, wie vielschichtig Hundeausbildung ist. Wie manchmal das Gutgemeinte auch anders auf den Hund wirken kann.


    Nochmals explizit: ich meine das GANZ ALLGEMEIN und nicht auf jemanden bezogen.

    Ich finde es einfach eine sehr schöne Erklärung, wie weiche Hunde - ich hab auch so ein Exemplar hier, gepaart mit Hektik. Ich musste auch lernen, weniger eng zu führen, dafür punktuell gezielter und klarer - empfänglich sind für alles, was von uns kommt.

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