Verdacht auf malign. Melanom...wie weiter?

  • Ich habe gerade eine ziemlich doofe Situation und bräuchte euren Rat/Gedanken :tropf:


    Leo (fast 4, kastriert) hat innerhalb der letzten ca. 6 Wochen insgesamt drei flache Pigmentflecken entwickelt. Eins direkt am After, zwei am Zahnfleisch bei den oberen Reisszähnen. Alle drei haben sich innerhalb dieses Zeitraums von wirklich sehr kleinen Punkten zu deutlich sichtbaren pigmentierten Fleckchen entwickelt, flach, nichts abstehendes.


    Gestern waren wir dann in unserer Klinik, der TA hat die Flecken am Zahnfleisch begutachtet und diese rein farblich noch als klar braun eingestuft. Der Fleck am After sieht allerdings seiner Meinung nach schwarz aus was ja für schwarzen Hautkrebs sprechen könnte. Er hat den Fleck "punktiert" und die kleine Probe untersuchen lassen, ohne Befund. Da das so eine doofe Stelle ist am After hat er das sehr vorsichtig gemacht und so kann es auch sein dass er nicht wirklich gut was erwischt hat für die Probe, der Befund wäre dann also wertlos und kann keine Entwarnung geben.


    Der TA meint wenn es sein Hund wäre würde er von allen Flecken Fotos machen (hab ich schon) und noch mal ca 4 Wochen abwarten um zu sehen ob sie sich weiter verändern. Wenn sich optisch nix verändert, muss man nichts tun ausser weiter beobachten. Wenn sie sich verändern natürlich operieren etc.


    Jetzt kriege ich hier aber natürlich die Krise und frage mich ob man das überhaupt abwarten kann? Was, wenn es wirklich maligne Melanome sind die schon lustig vor sich hin streuen? Gerade die im Maul und Schleimhäuten sind doch so agressiv. Wäre es nicht besser sie sofort auf Verdacht per Biopsie zu untersuchen und evlt. entfernen?


    Die Entfernung aller drei Flecken wäre wiederum kompliziert, von der Heilung mal ganz abgesehen, ist ja alles Schleimhaut...aber besser als Metastasen??


    Ich sehe gerade meinen jungen Hund unter meinen Händen wegsterben...ich vertraue der Klinik und dem TA aber ich weiss nicht ob ich noch weiter ruhig beobachten und abwarten kann. Morgen rufe ich nochmal in der Klinik an um das zu besprechen.


    Was meint ihr? :hilfe:

  • Ich an deiner Stelle würde einen Kompromiss fahren. Fotografiere doch die Flecken einmal wöchentlich und vergleiche die Bilder. Wenn sich binnen einer Woche schon was tut, kannst du ja immer noch früher handeln als abgesprochen.


    Panik würde ich nicht bekommen. Mein letzter Hund bekam auch in jungen Jahren regelmäßig neue Flecken auf der Zunge, ohne dass das bösartig war. Neue Leberflecken zu bekommen ist erstmal nichts gefährliches - gerade bei einem so bunten Hund wie in deiner Signatur. Passiert mir selbst auch. Am Anfang verändern die sich logischerweise auch, weil sie ja neu entstehen. Die Farbe muss auch nichts zu sagen haben. Und ich hab schon zweimal Krebsvorstufen entfernt bekommen und gelte als Risikopatientin. Ich bin die letzte, die sowas als harmlos abtut, aber Neuentstehung allein macht die Dinger noch nicht gefährlich. Unregelmäßige Oberfläche und "falsche" Farbe, also nicht zu den anderen passend, das war für mich immer die Alarmglocke.


    Wie gesagt, ich würde engmaschiger beobachten als abgesprochen und zur Not früher handeln. Ich weiß nicht, wie es beim Hund ist, aber zumindest beim Mensch ist ja das "schöne" am malignen Melanom: Wenn es rechtzeitig "in situ" entfernt wird, ist man geheilt und braucht meist nichtmal eine Bestrahlung oder Chemo. Einmal tiefer gewachsen, kann die Kiste trotz umfangreicher Behandlung gelaufen sein.


    Aber es ist sicher noch nicht an der Zeit, Panik zu schieben. Ein bisschen würde ich schon noch beobachten.

  • Die schwarze Farbe muß nicht zwangsläufig bedeuten, dass das wirklich ein malignes Melanom ist. Ich habe auch schwarze Flecken, die unauffällig sind. Auch Eddie hat seit ein paar Jahren schwarze Leberflecken, die neu entstanden sind, aber inzwischen schon lange unverändert bestehen. Da ist auch immer mal wieder einer neu, inzwischen hab ich mich dran gewöhnt. Ich schätze, das könnte daran liegen, dass er ja wirklich kaum hautbedeckendes Fell hat und die Dinger entstehen auf den "Sonnenterrassen".


    Du kennst wahrscheinlich die ABCDE-Regel? Wenn nicht, google mal danach.


    Ich würde das auch so machen, wie Sus.scrofa es vorschlägt.


    Wenn der Leberfleck am After selbst für eine Biopsie ungünstig sitzt, ist das ja eh so eine Sache... klingt jetzt doof, weiß ich. Aber kann man ja auch nicht schön reden.


    Pondi hatte in jungen Jahren ein Melanom. Ob er das schon immer hatte oder wann das entstanden ist, weiß ich nicht. Aufgefallen ist das, als er es selbst beleckt hat und daraufhin einen Epi-Anfall bekam. Ich war seinerzeit sehr in Panik, meine Mutter ist am malignen Melanom gestorben. Meine TÄ wollte das eigentlich nur rausstanzen, aber ich wollte das "großräumig" entfernt haben. Hat sie dann auch gemacht und war im Anschluß froh, weil das schon mit sehr vielen Blutgefäßen gut versorgt gewesen war. Stanzen wäre gar nicht möglich gewesen. Da ist in Pondis weiteren Lebensjahren nie etwas nachgekommen.

  • Ich danke euch beiden!


    Mich hat das jetzt einfach total aus der Bahn geworfen, wir hatten gerade erst einen Krebstod in der erweiterten Familie und ich mache mir immer (über alles) erstmal zu viele Sorgen.


    Die ABCDE Regel finde ich als Laie schwierig einzuschätzen, eigentlich kann ich da nur zur Erhabenheit klar "Nein" sagen. Beim Rest ist es Interpretationssache und für mich zumindest nicht klar.


    Er hatte auch bisher keine für mich sichtbaren Leberflecken entwickelt sodass ich da was vergleichen könnte. Er hat den klassischen gefleckten Gaumen und gefleckten Bauch aber das sieht schon komplett anders aus.


    Ich würde einfach genau nach einer Woche dann nochmal Fotos machen und vergleichen.


    Sollten es harmlose Leberflecken sein könnten die sich ja aber auch nochmal weiter verändern bis zum endgültigen Aussehen also wann/wie könnte man sich dann wirklich sicher sein?


    Ich stecke mal ein Foto in den Spoiler vom Zahnfleisch, der Fokus ist leider nicht gut geworden, das Handy kriegt das nicht hin. Es sieht eigentlich aus wie eine Erweiterung des gefleckten Gaumens aber was Farbe, Abgrenzung etc angeht...aber so normal ist das nicht oder?


  • Ich stecke mal ein Foto in den Spoiler vom Zahnfleisch, der Fokus ist leider nicht gut geworden, das Handy kriegt das nicht hin. Es sieht eigentlich aus wie eine Erweiterung des gefleckten Gaumens aber was Farbe, Abgrenzung etc angeht...aber so normal ist das nicht oder?

    Kannst du mal die Stelle mal bitte markieren?

  • So ein dunkler Fleck im Zahnfleisch haben auch bei meine Hunde. Es handelt sich hierbei lediglich um ein Pigmentfleck. Ursache ist das Melanin, das sich in der Hautzelle befindet und verstärkt zum Ausdruck in den hellen Hautzonen kommen kann.
    Dein Hund hat schwarze Nase, also verfügt er über dieses schwarze Pigment.
    Ich würde mir da nun wirklich keine Sorgen machen. Schwarzer Hautkrebs sieht ganz anders aus!

  • Ich versuche nochmal ein besseres Foto mit Fokus hinzukriegen aber eigentlich ist es die komplette dunkle Stelle die man sieht...das war alles noch vor ein paar Wochen so nicht da.


    In dem Fleck sieht man ja auch noch ein paar kleine dunkle Stellen. Und ob das jetzt "scharf abgegrenzt" ist oder "verlaufene" Ränder hat...puh. Keine Ahnung.


    Das ist meine Sorge! Aber mir hilft es hier von euch zu lesen, zumindest drehe ich nicht mehr so am Rad :winken:

  • @Sus.scrofa du weißt gar nicht wie sehr du mir den Abend/das Wochenende mit dem Foto gerettet hast!! :gott: mir fehlte einfach total der Vergleich was noch normal sein kann oder nicht und wenn das bei Frida so in Ordnung ist hab ich Hoffnung, dass es bei uns auch okay sein kann.


    Ich danke dir! =) und natürlich auch @Grinsekatze1 und @mittendrin. Ich halte euch auf dem Laufenden wie es so weiter geht. Zumindest drehe ich nicht mehr durch vor Sorge und kann wieder klar denken...

  • Meine hat sogar einen Pigmenfleck in der Nickhaut vom Auge. Die Züchterin hat mich damals extra drauf aufmerksam gemacht, dass ich um Gottes Willen nicht damit zum TA rennen und es als Augenentzündung behandeln lassen soll. Das hatten wohl vorherige Welpenkäufer gemacht und der TA hat vergeblich versucht, die "Entzündung" mit massenweise AB weg zu bekommen. Bunte Hunde haben oft auch bunte Schleimhäute.

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