Hund löst sich nur im Haus

  • Hab mein Zwergtier von den Pinkelunterlagen weg bekommen, aber es war ein langer Weg.


    Später mehr. Jetzt Hunde füttern.

  • Ohje, das ist natürlich nicht schön gewesen, wo er herkommt.


    Ich würde es aufdröseln. Solange das Draußensein so unangenehm für den Hund ist, würde ich an der Stubenreinheit gar nichts üben. Das sind zwei Themen und die müssen nacheinander angegangen werden. Heißt: Ich würde ihm seine Pads zur Verfügung stellen und üben, dass er im Haus auf diese macht.


    Dann würde ich schrittweise - das wird vermutlich Monate dauern! - das draußen sein angenehmer machen. Da er ja vermutlich an der Leine rauskommt, würde ich das Leinelaufen im Haus mit ganz, ganz, ganz viel Belohnung und "ist das so schön" aufbauen und bis auf weiteres den Hund nicht nach draußen zwingen. Wenn ein Garten zu Verfügung steht, dann würde ich ihn bei schönem Wetter (Mantel hat er?) nach draußen tragen und dort angenehme Dinge tun. Lecker füttern, falls er das Streichenln irgendwann genießen kann, draußen Schmuseeinheiten machen und so weiter. Parallel könnte man im Haus noch Beschäftigungspiele aufbauen, die man dann auch nach draußen verlagert, wenn der Hund sie kann. Aber erst dann.


    Das alles braucht ganz, ganz viel Zeit und darf keinen Druck beinhalten. Das Tempo bestimmt der Hund. ;)

  • Vielen Dank für die bisherigen Antworten.


    Ich wollte nun Mal ein Update geben: Das Hundi lebt sich so langsam ein. Spaziergänge findet er inzwischen bei guten, oder zumindest trockenem Wetter richtig gut. Geschirr und Leine anlegen will er zwar nicht (läuft weg), aber wenn die Mal dran sind, steht er Gewehr bei Fuß an der Tür und will raus. Auf freiem Feld hat ihn meine Mutter sogar schon frei Laufen lassen (zuerst mit Schleppleine, jetzt ohne). Er macht keine Anstalten weg zu rennen, entfernt sich nie weiter als 10 Meter, selbst wenn er einen anderen Hund sieht, und ist Recht gut rufbar. Er hat nur einen kleinen Spleen, was Steine angeht: Die sieht er als Spielzeug und kann sich da echt reinsteigern. Gefährlich meiner Meinung nach, für die Zähne und den Magen, wenn es dumm läuft. Mit anderen Hunden ist er super verträglich.


    Wenn es regnet, ist raus gehen immer noch doof. Terrasse bzw. Vorgarten geht aber gerade so, zumindest mit Mantel bzw. Hundepulli. Der Kleine ist echt verfroren und ein Weichei :ugly:


    Thema Stubenreinheit: Urin geht inzwischen zu 90% draußen. Kot ums Verrecken nicht. Egal wie oft raus, egal ob lange oder kurze Spaziergänge, ob nur oft in den Garten oder richtig spazieren, ob die Sonne scheint oder es schüttet, er verkneift es sich und macht drinnen. Meine Mutter hat ihren Humor und die Geduld noch lange nicht verloren, will sich nun aber noch einen guten Trainer für zunächst Einzelunterricht suchen. Später steht ja auch so oder so Hundeschule an...


    Eine Frage noch, zum Thema (Angst)schnappen: Sammy hat wohl nie einfaches, nicht grobes Streicheln kennen gelernt. Er will ja gerne, kommt her, sucht Körperkontakt, drückt den Kopf an die Hand, rollt sich zum Bauch streicheln auf den Rücken, kann sich dabei aber nicht entspannen. Er behält immer eine Grundanspannung und es wird ihm schnell zu viel. Er warnt dann auch nicht, kein Knurren, Brummen oder Lefzen hochziehen. Er liegt da, Augen zu und drückt sich genüßlich an die streichelnde Hand, nur um unvermittelt in Richtung der Hand in die Luft zu schnappen. Meine Mutter 'wirft' ihn dann immer von der Couch (keine Gewalt o.ä., ruhig, aber bestimmt) und ignoriert ihn für eine Weile. Ist das eurer Meinung nach richtig bzw. was kann sie noch machen? Weder sie noch ich haben mit so einem Verhalten Erfahrung, unsere Hunde waren gut sozialisiert und eher der Typ des Alles-mit-Machers und 'wenn ich was nicht mag/will, gehe ich weg'.

  • Das mit der Stubenreinheit klingt doch super, weiter so :D
    Zum Angstschnappen kann ich nix sagen. Da ist es wohl auch besser, wenn der Trainer vor Ort draufguckt. Vielleicht gibt's ja doch kleine Anzeichen, die ihr einfach überseht. Möglich ist's ja.

  • was kann sie noch machen?

    Einfach die Pfoten bei sich behalten, nicht anfassen, nicht streicheln.
    Sich freuen wenn er Kontakt sucht und nicht streicheln. Liegen lassen, anschmiegen lassen. Fertig.

  • Da ist es wohl auch besser, wenn der Trainer vor Ort draufguckt. Vielleicht gibt's ja doch kleine Anzeichen, die ihr einfach überseht. Möglich ist's ja.

    Einfach die Pfoten bei sich behalten, nicht anfassen, nicht streicheln.Sich freuen wenn er Kontakt sucht und nicht streicheln. Liegen lassen, anschmiegen lassen. Fertig.

    Genau so werde ich es ihr weitergeben. Erst Mal Patschehändchen bei sich behalten und dann einen guten Trainer. Danke.

  • Es gibt halt einfach Hunde die mögen es nicht wenn man sie angrabbelt :ka:
    Die kommen her, Kontaktliegen genial, bitte jaaaaaa aber pas toucher!
    Das muss man respektieren.
    Und wenn schon gar nicht das Bauchi anfassen, maximal an der Seite ganz vorsichtig, nicht das Bauchi :smile:
    Auch nicht die Rute, nicht den Kopf. Vielleicht auf der Seite ein wenig aber nie so lange dass Hund sich unwohl fühlt.
    Ist nicht einfach, ich weiss :smile:

  • Ups, Thread nimmer gefunden.


    Bei Interesse: mein Monstertext-Thread bei ähnlicher Problematik mit falsch konditioniert/nie gelernter Stubenreinheit.
    extremer Kot- und Harnabsatz


    Kot drinnen absetzen hatte grob gesagt mehrere Ursachen:
    - Parasitenbefall (Giardien)
    - Weiterverwendung der Pads
    - Kleinhundstoffwechsel schneller als der, der Großen
    - Futter nicht vertragen - nach ewiger Ausprobiererei sind wir bei einer Mischfütterung angelangt und auch geblieben. Nassfutter allein veruraschte neue Pinkelunfälle im Haus, Trockenfutter allein massiven Kotabsatz (4-6x tgl.) .


    Gefüttert wird nun mit Hauptaugenmerk auf rohes oder gekochtes Fleisch und Fett, Gemüse und Knochen in ungefähr angepasster Menge - beim 2,8 Kilo Hund ist ein ganzer Hühnerhals zuviel, das gibt Knochenkot und damit wieder Unsauberkeit im Haus, weil man von zuviel Knochen anscheinend öfter dringend kacken muss (Mir fehlt da die Eigenerfahrung).


    Halber Hühnerhals 2x die Woche oder ein kleiner Hühnerflügel, eine paarr Zentimeter Lammrippe o.ä. passen beim Zwerg in Sachen Verdauung und Zahnpflege.


    Sonstige Calciumversorgung überschlage ich grob und substituiere. Trockenfutter oder Nassfutter nur in geringen Mengen, Belohnung oder 2. Mahlzeit des Tages.


    Ohne Getreide nimmt Hund hier ab, mit zuviel Getreide gibt es Riesenwürste. Getreide in Tee- bis Esslöffelmengen geht gut. Oder alles auf Reisbasis.


    2 Mahlzeiten. Knochen oder "Kotförderndes" meist morgens, dann ist es tendentiell bis zum Spätabendgassigang durch und Hund muss nachts nicht. Das ist nämlich sonst weiterhin manchmal Auslöser für Kot absetzen in der Wohnung.


    Stubenreinheit komplett von vorne aufgebaut wie beim Welpen, Welpenpads weg, Hund anfangs räumlich stark eingeschränkt (Box und Trenngitter), kein unbeaufsichtigter Zugang zu den selbsterwählten Lösestellen im Haus, die außerdem möglichst von Hundegerüchen befreit, mit Enzymreiniger und Fernhaltespray.


    Lösen draußen übermäßig belohnt und versucht mit Kommando zu verknüpfen. Da wurde ich irgendwann nachlässig und "Geh gacken" funktioniert nur so halbwegs, aber es funktioniert.


    Ansonsten: 3000 Tonnen Geduld. Hab geweint, geflucht, stand zu Hochzeiten 70, 80 Minuten erfolglos an ein und dem selben Fleck, aber irgendwann klappte es doch.


    Für reine Löserunden verwende ich bei diesem Hund mittlerweile auch 3m Flexi, da muss ich nicht so nah daneben stehen und Hund fühlt sich nicht bedrängt. Klappt bei meiner so auch viel besser.


    So locker wie bei den Großen wurde es bei ihr nie, aber insgesamt 2000% besser.


    Alles Gute!

  • Sodele, wieder ein Update. Ich denke, es könnte den Leuten helfen, die ja immer wieder mit ähnlichen Problemen (Vorbesitzer mit Puppy Pad, unsicher draußen usw.) hier nach Hilfe fragen.


    Sammy ist inzwischen ein Zu-99%-Draußen-Macher. Der Wendepunkt war das richtige Futter in Verbindung mit stückweisem Abbau der Pads und extrem routinierten Gassizeiten. Wenn man die Zeiten um mehr als 30 Minuten überzieht, dann könnte es noch immer schief gehen.


    Futtertechnisch sind es die Soft-Futter, auf die er abfährt. Bei normalem Trockenfutter fraß er erst abends und machte dann nachts ins Haus. Wildborn Soft und auch das Pets Premium aus der Aktion inhaliert er sofort, wenn es hingestellt wird. Man darf ihm die zweite Portion eben nicht später als 15 Uhr geben, sonst hält er nachts nicht durch.


    Spazierengehen liebt er inzwischen. Wenn meine Mutter sich die Jacke anzieht, steht er da und will mit raus. Jetzt bei den schönen, warmen Tagen will er am liebsten die ganze Zeit draußen sein. Regen ist immer noch ein Abtörner, aber er läuft zumindest widerwillig mit.


    Heute Abend kommt endlich ein Trainer. Es hat ein bisschen gedauert, den richtigen zu finden, da die Probleme ja schon eher speziell sind. Sammy ist immer noch total fixiert auf Steine, verbellt den Lebensgefährten meiner Mutter, wenn er das Haus betritt, nur um 10 Minuten später mit ihm Kontaktliegen zu wollen und er kommt trotz sehr ruhigen Tagesablauf und viel vollkommen in Ruhe lassen schwer runter.


    Alles in allem: Es ist noch ein weiter Weg, aber es wird. Auch dank euch :herzen1:

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