Bellen nach Einparken, nichts funktioniert

  • Hallo, folgendes Problem:


    Mein Border Collie bellt immer, sobald das Auto geparkt wurde, also ab jedem Reiz, der ihm vermittelt, dass wir gleich aussteigen (Handbremse, Motor ausschalten, Fenster schließen, Sonnenblende einklappen, Spiegel einfahren usw egal in welcher Reihenfolge).


    Wir haben das Problem seit er Junghund war, jetzt ist er 4 Jahre und 5 Trainer später immer noch nicht weiter.


    Probiert wurde:
    - Sprühflasche (brachte ihn zum Schnappen)
    - Erst aussteigen, wenn er ruhig ist
    - Den Hund nicht aussteigen lassen trotz Anhalten
    - Erst kurz alleine weggehen, warten bis er still ist und dann rauslassen
    - Leckerlis / Spielzeug zuwerfen ab Parken
    - Schimpfen
    - Klickern


    Er reagiert auf nichts mehr, hat große Augen, zittert vor Anspannung und nimmt teils kein Futter mehr. Es ist eine positive, aber schädliche Aufregung,also er hat keine Angst, sondern unfassbare Erwartungsspannung mit Frust, nicht schnell genug heraus zu kommen.


    Das Bellen stoppt, sobald ich an "seiner" Autotür bin. Es ist egal in welchem Auto er ist oder wie er mitfährt, ob mit oder ohne Box usw.


    Einzig fällt auf, dass er es bei meinem Freund nicht macht oder nur gedämpft. Fahre ich mit, macht er es trotzdem wieder.


    Alle Versuche außer die Sprühflasche gingen über mehrere Wochen, also nicht zu kurz getestet. Das erstmal Weggehen und ihn dann erst rauslassen hat es extrem verschlimmert. Mittlerweile sind wir etwa wieder bei der Ausgangslage, hat aber lange gedauert, bis das wieder rückgängig gemacht war quasi.


    Mir fällt nichts mehr ein und den Trainern auch nicht. Einer meinte, ich soll froh sein, dass das als Border sein einziges Problem ist, einer, dass sich das Problem nur verlagern würde, egal was wir machen und manche hatten gleich gar keine Idee mehr.


    Vielleicht fällt euch noch was ein. Er machte es übrigens sogar nach der Narkose im totalen Schwankzustand wo er eigentlich kaum die Augen aufhalten konnte, es ist also extrem stark verankert.


    Da wir nun zum ersten Mal in eine Mietwohnung ziehen muss es aufhören. :tropf:

  • Was ist mit Einparken, wieder losfahren, an jeder Ampel mal die Handbremse nutzen, Fenster rauf und runter...


    Quasi Akzeptanz durch Penetranz.


    Sicher hat @flying-paws da noch bessere Ideen. Hoff.


    Danke, leider haben wir auch das erfolglos hinter uns. An der Ampel oder Schranke bellt er nicht, als ob er wüsste, dass wir trotz Motor aus usw nicht aussteigen.


    Auch ständiges Parken und wieder losfahren änderte nichts (wurde eher schlimmer).

  • Hast Du schon mal campiert im Auto mit dem Wuffel?
    Kissen und Decken schnappen, was zu lesen, Snacks die man sich teilen kann und dann einfach ein paar Stunden im Auto leben.
    Schläfchen machen, raus den Hund ausleeren, wieder rein und weitergammeln.
    Ist jetzt grad natürlich die perfekte Saison :ugly:

  • Persönlich würde ich die weitere Vorgehensweise davon abhängig machen, WARUM der Hund bellt.


    Ist es Angst, allein gelassen zu werden?
    Ist es Freude, gleich raus zu kommen?
    Ist es Erleichterung, dass das blöde Wackeln endlich aufhört?


    Macht es eigentlich einen Unterschied, WO im Auto er fährt (Kofferraum, Rückbank) oder wo im Auto du fährst (Rückbank, Vordersitz)?


    Ansonsten bin ich beim Vorschlag von @CH-Troete :
    Das stehende Auto entkoppeln vom Aussteigen oder das korrekte Verhalten vor dem Aussteigen lohnenswert machen.
    Möglich wäre zB sich mit dem Hund auf die Rückbank oder in den offenen Kofferraum setzen, kraulen, füttern, also wirklich NICHT aussteigen. Ganz radikal könnte man auch einmal um den Block fahren, vor dem Haus halten und den Hund dann im Auto füttern statt zuhause, so dass er auf etwas anderes Lust bekommt statt auf aussteigen.


    Aber wie gesagt, ich würde erst mal das warum erforschen, nicht dass der Schuss nach hinten losgeht

  • du kannst auch an der Situation nach demaussteigen arbeiten. Er hat ja scheinbar eine hohe >Erwartungshaltung wie wäre es ganz oft anzuhalten, locker auszusteigen, Hund rausholen genau eine Runde ums Auto und wieder rein und weiterfahren. So ganz ohne Pippi und Kommunikation. Hab es mit unserem Baccio so gemacht, die ersten Male hat sich das ganze verschlimmert aber plötzlich am dritten Tag war es vorbei. Er fand es nicht mehr schön 12 mal auf diesem verdammten Feldweg auszusteigen und wieder einzusteigen. Dann haben wir es auch an anderen Orten mit größeren Abständen gemacht. Letztendlich macht er es heute nur noch wenn wir daheim oder auf dem Hundeplatz ankommen und damit kann man leben.

  • Der BC meiner Freundin hat das immer gemacht, weil er wusste dass nach dem aussteigen die volle Aktion kommt. Er war Balljunkie und sie hatte zu den bevorstehenden Spaziergängen immer einen Ball dabei, der dann auch relativ zeitnah geworfen wurde. Da sie mit ihm zum Gassi immer mit dem Auto in die Pampa gefahren ist, hatte er da sehr schnell eine Verknüpfung.
    Ihr Hund war im Auto dann schon beim losfahren latent unter Strom und das steigerte sich, je länger sie im Auto fuhren. Beim anhalten und Motor abstellen ist er dann endgültig „explodiert“. Alles Training hatte null Erfolg. Geholfen hat letztlich lebenslanger konsequenter Ballentzug und erstmal keine Autofahrten mehr. Er musste aus seiner „Schleife“ raus.
    Eventuell spielt bei euch ja auch eine gewisse Erwartungshaltung eine Rolle.

  • Lasst ihr den Hund auch mal zum Einkaufen oder so alleine im Auto? Was macht er dann?

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