Bellen nach Einparken, nichts funktioniert
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Hallo RockyDogz,
also erst einmal gehe ich nicht davon aus das hier eine psychische Störung vorliegt ;-)
Rein vom Bauchgefühl her schätze ich das so ein, das hier seitens des Hundes eine starke Erwartungshaltung vorliegt (welche unter Umständen durch Leckerlis nach dem Aussteigen noch verstärkt wurde) und das dies mittlerweile extrem ritualisert ist.
Sehr wichtig finde ich auch den Nebensatz:
ZitatEinzig fällt auf, dass er es bei meinem Freund nicht macht oder nur gedämpft. Fahre ich mit, macht er es trotzdem wieder.
Hier kristallisiert sich ja schon heraus das es nicht nur am Auto liegt, sondern auch personenbezogen ist und möglicherweise auch sehr viel mehr mit dir zu tun hat.Wie immer ist es hier aber sehr schwierig auf die Distanz eine Einschätzung abzugeben, geschweige denn eine spezielle Trainingsrichtung vorzugeben ohne das vorher vor Ort korrekt bewertet zu haben.
An allererster Stelle steht hier die Suche nach dem WARUM. Und damit meine ich nicht nur die Motivation hinter dem Verhalten selbst. Sehr spannend ist hier ja auch die Frage: Warum zeigt er das Verhalten verstärkt bei dir? Um das alles korrekt bewerten zu können wird hier aber auch nicht nur die Problemsitutation selbst analysiert, sondern der ganze Alltag miteinbezogen wie zb. "Gibt es noch andere Probleme/Baustellen?", "Wer ist der vorwiegend agierende oder reagierende Part im Alltag - Hund oder Mensch?" Wie gut ist der Hund beschäftigt/ausgelastet -ist hier evt. noch Spielraum?" usw. usw. Nicht selten hängt hier vieles mehr zusammen als man denkt :-)
Wenn du mittlerweile aber die Einschätzung hast das es sich hier um freudige Erwartung handelt und das Verhalten stärker in deinem Beisein gezeigt wird, versuche doch einmal folgendes:
Was passiert wenn er mit jemand anderem fährt, also keiner von euch beiden (also zb. Freunde, bekannte, Verwandte etc), zeigt er das Verhalten dann ebenfalls?
Falls nicht oder nur sehr mäßig, versuche einmal folgendes:Hin und wieder, wenn du mit dem Hund fährst, parkst du wie gehabt ein und es passiert - NICHTS.
Weder wird die Tür geöffnet, noch steigt jemand ein oder aus - es passiert einfach absolut gar nichts.
Das Tier hier auch weder beruhigen noch schimpfen noch ansprechen - einfach so tun als wäre das die normalste Sache der Welt.Je nach Stresspegel des Hundes dies zu Anfang auch keinesfalls länger als ein, zwei Minütchen machen, sonst überforderst du ihn.
Wichtig ist auch das der Hund vorher ausgelastet wurde, also solch einen Trainingsschritt bspw. nach einem langen Spaziergang, tollen Spiel etc üben.
Das ganze dann immer und immer mal wieder wiederholen, immer mit Augenmerk darauf das der Hund nicht überfordert mit der Situation wird.Direkt nach einer solchen Trainingseinheit auch am besten einfach wieder nach Hause und nicht direkt nach dem Aussteigen ein tolles Spiel, Spaziergang etc.
Dies würde die Erwartungshaltung ja wieder bestärken.Je nach Charakter des Hundes und abhängig davon wie stark das ganze bereits ritualisiert ist, kann sich ein solches Training über Wochen bis Monate erstrecken.
Hier ist viel Verständnis und vor allem Geduld seitens des Menschen gefragt.Auch auf die Gefahr hin mich zu wiederholen: Alles das setzt aber voraus, dass die Situation, Ursache und Charakter des Hundes korrekt eingeschätzt wurden. Hier am besten (auch wenn es schon der 10te ist ^^) einen auf jeden Fall tierpsychologisch geschulten Trainer um Hilfe bitten.
Zum Abschluss noch ein Tipp bezüglich Sprühflasche:
Man darf hier nicht unterschätzen, wie massiv eine solche Maßregelung aus Sicht des Hundes empfunden werden kann.
Wenn es sich tatsächlich um freudige Erwartung handelt, ist die Maßregelung mit Wasser völlig kontraproduktiv. Der Hund wird stark vereinfacht ausgedrückt, dafür bestraft das er sich freut. Das hilft in der Situation nicht nur gar nix, sondern kratzt im schlimmsten Fall auch stark an deiner Glaubwürdigkeit (aus Hundesicht) als führender Mensch und Orientierungsperson.Mit besten Grüssen
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Nach dem Aussteigen würde er mich anbrüllen, wenn ich nicht direkt Futter zum Runterfahren auf den Boden schmeißen würde, wodurch das schon viel besser geworden ist und manchmal auch ohne Futter nicht mehr auftritt.
Bei meinem Pudelrüden hat genau das aus dem Zitat geholfen. Er musste so lang Futter suchen bis er einigermaßen ruhig und ansprechbar war. Vorher sind wir nicht losgegangen.
Dazu musste er nach dem Aussteigen so lange an der kurzen Leine gehen bis er wirklich tiefenentspannt war. (die kurze Leine hat er allerdings von Welpe an als Ort zum Entspannen kennengelernt, das war für ihn nicht neu) Erst dann durfte er von der Leine.
Das hieß in der Anfangszeit, dass er eine ganze Weile (es waren sicher Wochen) nur an der kurzen Leine spazieren gegangen ist. Wenn beim Spazierengehen nichts Aufregendes passiert, gibt es schließlich auch keinen Grund mehr sich aufzuregen.Allerdings war das bei Frodo noch nicht so lange ritualisiert und damit bestimmt einfacher zu lösen.
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Entschuldigt, ich hatte leider extremen Stress, so dass ich erst heute wieder hier rein schauen konnte. Ich versuche mal auf alle Fragen einzugehen:
- Leider fahren wir mit dem Auto tatsächlich meist zum gassi oder Freunde treffen, was für ihn natürlich das Höchste ist.
- Aber auch als er krankheitsbedingt 4 Wochen nicht gassi durfte und ich das gleich genutzt habe, jeden Tag ohne Gassi herum zu fahren, ihn mit zum Einkaufen geschleppt habe usw. (also auf den Parkplatz), hat es sich kein Stück verändert.
- Er jagt nicht, Spaziergänge sind unterschiedlich, mal mit Tricks, mal mit oder ohne andere Hunde, spannend oder langweilig, meistens ohne Leine. Auslastung könnte momentan mehr nötig sein, da ich bei dem Wetter etwas kürzer trete als im Sommer, man merkt aber am Bellen keinen Unterschied.
- Allgemein ist er eigentlich mein Traumhund, macht so kaum Probleme, mag alle, ist verträglich, verteidigt nichts, bellt keinen Besuch an, frisst nichts vom Boden bzw. lässt es auf Kommando sofort sein, ist jagdlich nicht interessiert, hört aufs Wort, außer in der Auto Situation.
- Er ist generell draußen recht aufgeregt und neigt zum Fiepsen, wenn wir langweilig rum stehen oder sitzen. Auch wenn gar nichts spannend ist, bleibt er aufgedreht unterwegs und tut sich entsprechend schwer mit der Leinenführigkeit, unsere zweite bisher von keinem Trainer gelöste Baustelle.
- Zuhause absolut ruhig und entspannt.
- Ich denke eigentlich, er freut sich auf Abwechslung vom Zuhause sein, wobei er ja komischerweise genauso stark beim Heimfahren bellt.
- Anderes Auto ändert nichts, andere Person schon
- Mich stresst Autofahren immer etwas
- Mir wäre das Bellen egal, den Beifahrern, Nachbarn und Co leider nicht, daher fühle ich mich hier sehr unter Druck. -
- Er ist generell draußen recht aufgeregt und neigt zum Fiepsen, wenn wir langweilig rum stehen oder sitzen. Auch wenn gar nichts spannend ist, bleibt er aufgedreht unterwegs und tut sich entsprechend schwer mit der Leinenführigkeit, unsere zweite bisher von keinem Trainer gelöste Baustelle.
Das dürfte einer der Knackpunkte sein. Dieses Verhalten zeigt, dass Dein Hund das draußen sein zwar "braucht", aber die sogenannte "Freude" keine ist.
- Ich denke eigentlich, er freut sich auf Abwechslung vom Zuhause sein, wobei er ja komischerweise genauso stark beim Heimfahren bellt.
Ja, das ist beim BC schnell verinnerlicht - ein Trigger.
Solange Dein Hund nicht leinenführig sein kann, liegt etwas im Argen. Es ist vermutlich ein viel umfassenderes Problem als es scheint.
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Danke dir.
Ich komme nur leider nicht dahinter, was es ist. Er war schon als Welpe auffällig aufgedreht, hat tagsüber nie schlafen wollen (musste ihn anleinen, bis ihm zu langweilig wurde, damit er einschlafen konnte). Sein Bruder ist nicht unähnlich.Früher dachte ich, es läge am Stress durch den Zweithund, der ihn immer unterdrückt hat, aber der ist ja seit zwei Jahren weg.
Ich habe auch schon eine Trainerin kontaktiert gehabt, die sich auf Hibbelhunde und Entspannungstraining spezialisiert hat, aber die wollte direkt ohne den Hund oder das Problem je gesehen zu haben einen Plan aufstellen, so dass ich wieder abgesprungen bin. Mir fehlt derzeit leider auch das Geld für noch weitere Trainer.
Ich bin langsam ratlos, aber so kann es nicht bleiben, wenn ich je eine Wohnung finden will.
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wie genau besteht der zusammenhang zwischen Wohnung und im Auto bellen?
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Gelöscht wg doppelter Antwort
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Ich komme nur leider nicht dahinter, was es ist. Er war schon als Welpe auffällig aufgedreht, hat tagsüber nie schlafen wollen (musste ihn anleinen, bis ihm zu langweilig wurde, damit er einschlafen konnte). Sein Bruder ist nicht unähnlich.
Das hört sich leider nicht gut an. Ich denke, da kann ein Forum nicht helfen. Da müsste eine umfassende Anamnese gemacht werden, um die ganzen Stellrädchen zu finden, an denen man justieren muss.
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wie genau besteht der zusammenhang zwischen Wohnung und im Auto bellen?
Man hört ihn sehr laut raus, bisher wollten ihn potentielle Vermieter schon vorab kennenlernen und wenn die ihn im Auto hören, dann gute Nacht.
Wo ich aktuelle wohne hat sich schon ein Nachbar beschwert. Ich finde es absolut lächerlich, da es um vielleicht 30 Sekunden täglich geht, noch dazu gedämpft, da ja im Auto, aber sehe meine Chancen auf einen Mietvertrag mit Haustier damit gefährdet.
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Das hört sich leider nicht gut an. Ich denke, da kann ein Forum nicht helfen. Da müsste eine umfassende Anamnese gemacht werden, um die ganzen Stellrädchen zu finden, an denen man justieren muss.
Nur von wem. Ich bin ja schon so viele Trainer durch.
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