Hund pöbelt plötzlich fahrende Autos an

  • Nö, das ist keine Macke; dein Hund ist ein Jahr alt und entwickelt gerade seinen Jagdtrieb.Wenn nichts anderes da ist, müssen halt Autos herhalten. Ist er noch nicht hinter Kaninchen oder Rehen hinterher?

    Bisher überhaupt nicht, außer er riecht Katzen.. die gehen nicht klar.


    Naja, ich werde dran bleiben und es ihm so gut es geht untersagen. Und ein Auge auf seine evtl noch kommenden jagdlichen Ambitionen haben :dead:

  • Kommt Autos jagen bei jagdlich ambitionierten Hunden denn quasi als Selbstverständlichkeit überhaupt vor?


    Autos hinterher jagen, kenne ich nur eher in Verbindung mit Autos verjagen. Ein wütender Hund versucht Autos zu vertreiben. Kein Jagd- sondern eher Aggressionsverhalten. Das Auto ist zu laut und/oder zu schnell und/oder kommt halt in die Stille plötzlich und der Hund ist sichtlich genervt. Das klassische (Jagd-)Fiebern fehlt dabei in der Regel völlig, statt dessen wirkt der Hund ärgerlich, wütend.


    Ganz ähnlich, wie es unter Hunden schon mal vorkommt, dass einer dem anderen das Rumkläffen und/oder schnelles Rennen verbieten will, den anderen regeln möchte. Das wird auch häufig übertragen auf laufende Menschen, Fahrräder usw., alles was sich (zu) schnell bewegt (wenn ein Hund so etwas scheixxe findet). Das sieht weder aus wie echtes Jagdverhalten, noch wäre es so gemeint.


    Einen Autos jagenden Hund, der Auto als Ersatzbeute sieht, das habe ich persönlich noch nicht gesehen :ka: . Das heisst abba nix.

  • Das Problem haben wir mit Nino und fahrenden Autos nur bei Nässe. Er pöbelt wie bekloppt und würde den Autos auch hinterher. Das Geräusch ist dann lauter/anders für ihn. Bei trockenen Straßen sind Autos egal.


    Wir trainieren es gerade ab. Ich muss ihn genau beobachten um da wirklich den richtigen Moment abzupassen. Bei uns heißt das Kommando „Schau“. Er muss mich angucken und bekommt dann Kekse. Es klappt schon ganz gut.


    Er wird auch seit heute früh gefüttert mit Autogeräuschen-Sound aus dem Handy. Ja ich habe mich tatsächlich an die Straße gestellt und es :headbash: aufgenommen. Meine Schwester ist Trainerin und gab mir diesen Tipp.


    Bei Celine Dion hat’s auch funktioniert. Ich höre es gerne und Nino hasst es. Also hat er drei Monste unter musikalischer Begleitung von Celine Dion gegessen und ich kann es in Zimmerlautstärke hören. Andere Musik toleriert er.

  • Das Problem haben wir mit Nino und fahrenden Autos nur bei Nässe. Er pöbelt wie bekloppt und würde den Autos auch hinterher. Das Geräusch ist dann lauter/anders für ihn.

    Jupp ... so etwas hatte ich gemeint und die Thread-Überschrift deutete für mich gleich in eine solche Richtung.


    Und ich war dann ein wenig irritiert, wieso es so spontan als typisches Jagdverhalten angesehen wurde :???: Persönlich finde ich das alles andere als typisch ... Weder für normale Hunde, noch für Jagdrassen. :ka:


    Aber ärgerliche Hunde, die Autos anpöbeln und wenn sie könnten, sich auch gerne drin verbeissen würden, so ein Bild kenne ich. Hunde, die jagen, pöbeln nicht.

  • Und ich war dann ein wenig irritiert, wieso es so spontan als typisches Jagdverhalten angesehen wurde

    Irgendwie und irgendwann fängt Jagdverhalten nunmal an. Der eine jagt Blätter im Winde, der andere Autos, wieder ein anderer Jogger oder Radfahrer. Jagdverhalten ist das aber alles.
    Gerade im Dunkeln, wenn die Autos Licht anhaben, werden diese gerne von jagdorientierten Hunden verfolgt.

  • Mir kommt es eben tatsächlich auch eher vor als würde er die Autos plötzlich anpöbeln und wütend auf sie sein. Ich kenne ihn ja, wenn er eine Katze riecht und gerne hinterher würde, das sieht völlig anders aus, eine ganz andere Art von Erregung. Von der Art her eher ähnlich, wie wenn er an der Leine mal meint zu pöbeln.


    Aber da es so überraschend kam und mich echt verwundert hat, dachte ich mir Meinungen einholen macht Sinn.

  • Irgendwie und irgendwann fängt Jagdverhalten nunmal an. Der eine jagt Blätter im Winde, der andere Autos, wieder ein anderer Jogger oder Radfahrer. Jagdverhalten ist das aber alles.

    Nä, isses nicht. Hinterher"jagen" ist eine Umschreibung für hinterher rennen, dabei gibt es gewaltige Unterschiede in der Motivation, im Ziel und in der emotionalen Lage.


    Wenn mein Rüde einen anderen Hund auf dem Schirm hätte, dem er an den Kragen möchte(vorausgesetzt ich würde ihn lassen), dann jagd er dem auch hinterher, aber das ist kein Jagdverhalten, der will den verhauen, nicht fressen. Ein sehr wütender Hund.


    Wenn mein Hund einen Menschen vom Grundstück zu vertreiben wünschte, dann würde er dem Fortlaufenden auch hinterher jagen, aber niemand würde es unter Jagdverhalten verbuchen. Auch hier, er würde ihn verhauen wollen, aber nicht fressen. Ebenso hier, ein sehr wütender Hund.


    Würde ich meinen intakten Rüden das Hinter"jagen" einer läufigen Hündin gestatten, käme auch niemand auf die Idee, das mit Jagdverhalten zu assoziieren. Man hätte einen sehr ... hhmmm ... sehr wuschigen Hund, der etwas gaaaaaanz anderes im Sinn hat.


    Aber würde ich meinen Hund tatsächlich jagen lassen (was er als Beute sieht), würde er das, was er erbeutet fressen wollen. Dabei ist der weder wütend, noch wuschig. Gezielt aufgeregt, wie freudige Erwartung.


    Und bloss weil bei vielen Hunden der komplette Ablauf der Jagdsequenzen schon seitens der Zucht beeinflusst wurde, es den meisten doch reichen würde, zu hetzen, muss man m.E. trotzdem sehr fein unterscheiden.


    Das eine macht Spass, das andere macht ärgerlich (und wieder anderes macht wuschig).


    Nö, nicht jedes Hinterherlaufen ist dem Jagdverhalten zuzuordnen. Um das unterscheiden zu können, müsste ich das sehen. Wieso soll das alles Jagdverhalten sein? Gibt es keine anderen Verhaltensweisen beim Hund, die ihn dazu veranlassen, einem Ding oder Lebewesen hinterher zu rennen?

  • Ich kenne ihn ja, wenn er eine Katze riecht und gerne hinterher würde, das sieht völlig anders aus, eine ganz andere Art von Erregung

    Jupp ... echtes Jagdverhalten sieht und sah bei allen meinen Hunden ganz, ganz anders aus. Wie eine fiebrige, überfreudige Erregungshaltung. Die ganze Körperspannung, der Ausdruck ist anders.


    Beute, auch Ersatzbeute, wird nicht angepöbelt oder mit Drohverhalten bedient. Selbst wenn ein Hund beim jagen Tönchen macht, klingt das ganz anders, eben auch nach (jagd-)fiebriger Erregung.



    Daher habe ich empfohlen, das mal filmen zu lassen. Aus einer andere Perspektive sieht man oft mehr als wenn man so nah am Hund ist.

    Gute Idee, finde ich.



    Aber da es so überraschend kam und mich echt verwundert hat, dachte ich mir Meinungen einholen macht Sinn.

    Das macht aber auch dann Sinn, wenn man auf unterschiedliche Meinungen trifft. ;)

  • Jupp ... so etwas hatte ich gemeint und die Thread-Überschrift deutete für mich gleich in eine solche Richtung.
    Und ich war dann ein wenig irritiert, wieso es so spontan als typisches Jagdverhalten angesehen wurde :???: Persönlich finde ich das alles andere als typisch ... Weder für normale Hunde, noch für Jagdrassen. :ka:


    Aber ärgerliche Hunde, die Autos anpöbeln und wenn sie könnten, sich auch gerne drin verbeissen würden, so ein Bild kenne ich. Hunde, die jagen, pöbeln nicht.

    Also bei uns trifft das zu. Wer pöbelt jagt nicht. Nino hat null Jagdtrieb. Vögel, Katzen und selbst Eichhörnchen interessieren ihn nicht. Bei uns sind es wirklich die Geräusche. Er ist extrem empfindlich und reagiert auf helle Töne oder eben dieses Geräusch von Autos bei Nässe. Wenn das Telefon klingelt, heult Nino jedes mal wie ein Wolf.

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