Jagd, Hege, Naturschutz und mehr - allgemeine Diskussion
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Habe jetzt einfach mal die letzten Beiträge genommen aus dem Thema "Bemerkenswerte Sätze" und hier rein kopiert.
Echt - machst du da noch diese Differenzierung?
Ich nicht - ich unterhalte mich überhaupt nicht mit Menschen die "Mörder" schreien...Wollte ich eigentlich auch einen anderen Gedanken zu einbringen, aber Chris hat es schon (besser als ich) gemacht:
Genau das finde ich auch.
Dass dabei dann eine gesunde, zu überwachende Population bei rauskommt, die eben auch begrenzt werden muss, finde ich nur logisch.Dass dabei eben auch Trophäenjäger ihre Nische finden, ist die Kehrseite der Medaille.
That's life
Weil ich grad neugierig war, wie das deutschlandweit aussieht und ich das Ergebnis für bemerkenswert (s. Thread-Titel ) halte:
In D werden täglich (!!!) 102 Hektar Fläche verbaut. Das ist völliger Wahnsinn.LG, Chris
Hhhm ... das Problem ist, wir wollen auf viele Tierarten nicht verzichten. Mensch hat ein schlechtes Gewissen, weil er eigentlich mit seiner ausgedienten Besiedelung der Natur überhaupt keinen Raum mehr gibt (oder nur noch in sehr wenigen kleinen Inseln der Natur-Glückseeligkeit), um die natürlichen Prozesse in ihrem Sinne wirken zu lassen. (Illusorisch, finde ich eine solche Vorstellung).
Deutschland kann sich schlicht und ergreifend nicht mehr mit den Weiten Kanadas oder anderen grossen natürlichen Flächen vergleichen. Die meisten Areale, die dem Wild zur Verfügung stehen, bestehen doch nicht aus naturbelassenen Flächen, sondern es sind bewirtschaftete Nutzflächen. Und dort dient eben dieses oder jenes Wild verschiedenen Zwecken. Manchmal nur zur Bespassung, also zum Angucken oder für Selfies, ein anderes Mal sollen Tiere was pflegen oder Landschaft umgestaltet, um wieder neue Anschauungsobjekte anzuziehen.Insoweit zieht für mich das Argument Moral nicht. Weder für die eine Seite, noch für die andere. Betrachte diese Flächen im Grunde genommen als Freilaufzoos ohne Zäune.
So "bleibt" einzig die Frage für die Nation übrig, ob man - grob ausgedrückt - inmitten der Zivilisation noch Tierbestände und verschiedene Arten erhalten möchte oder darauf verzichtet. Diese Frage wurde aber längst gesellschaftlich beantwortet: Verzicht kommt nicht infrage.
Wenn dem so ist, bleibt auch nur die Fütterung in Notzeiten übrig. Wie viel und wie häufig ist dann jeweils eine Einzelfallentscheidung. Je nach Wetter und Gebiet. Wie viel sich selbst regelnde Prozesse der Natur kann man sich erlauben, wie viele nicht.
Die Natur sich selbst zu überlassen, das halte ich angesichts der Besiedelung und der doch eigentlich winzigen Flächen für eine romantische Vorstellung. Wir haben doch gar keine echte Natur mehr. Und weil Mensch nicht vor hat, freiwillig das Feld zu räumen, ist das Thema zwar eines, über das sich wunderbar moralisch-philosophisch diskutieren lässt und dennoch eine reine Illusion.
Also hauen ist eh nicht so mein Dingens, vll. von meinen doch recht desillusionierten Ausführungen abgesehen, die vll. bei dem ein oder anderen so empfunden werden könnten .
Moralvorstellungen sehe ich bei Dir nicht ausgeschaltet, sondern angeschaltet. Beide "Lager" bedienen m.E. jeweils eine Form von Romantik.Die einen pflegen eine romantische Vorstellungen von dem, was Natur noch alles regeln könnte. Dabei handelt es nicht mal um Natur, sondern um so etwas wie eine Ruine zum Denkmal erklärt. Wird halt bisserl erhalten, damit man es sich noch anschauen kann, den Hauch von Natur.
Die anderen sagen sich einfach die armen Tierchen kann man nicht verhungern lassen, ohh, die armen.
Beides trifft es m.E. nicht so ganz. Eigentlich halten wir uns ein bisschen Wiesen, Wald und Tiere. Ganz ähnlich wie Vieh, wie Zoo- oder Haustiere. Halt nur ein bisserl mehr nicht im eigenen Vorgarten oder auf der Weide.
Warum, versteht sich von alleine. Viele fühlen noch in sich die Sehnsucht nach ein bisserl Natur. Man möchte nicht darauf verzichten (würde ich auch nicht wollen). Das sieht man m.E. auch eben schön an der gewünschten Rückkehr der Raubtiere. Deutschland auch haben will, das kleine bisserl mehr Natur, zumindest gefühlt. Die einen mehr, die anderen weniger.
Eigentlich eine gute Idee, was meinste @Chris2406
Im nächsten Post kommen noch ein paar ...
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Hi
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Fänd ich auch... vielleicht könnte man das von diesem Thread da irgendwie reinkopieren??
Was so ganz ohne Regulation passiert, zeigt ein Naturschutzgebiet in der Niederlande ja ganz gut:
Video: Niederlande: Hungersnot - Weltspiegel - ARD | Das Erste
Das deckt sich vollauf mit meinen Einschätzungen und so auch im ersten Link:
"Der Pferdezüchter Gerald Trip, der am Autozug teilnahm, bezeichnete die Tiere der Oostvaardersplassen als „gehaltene Tiere“, die immer Zugang zu Wasser und Futter haben müssten."Es sind gehaltene Tiere. Zwar wilde Tiere, aber dennoch gehalten.
Auch ohne Regulation, der schweizer Nationalpark.
Sogar schon seit über 100 Jahren, und dort hat sich ein Gleichgewicht gebildet.
Ohne Fütterung und ohne Jagd!Und was liest man dort als 1.? Genau das:
"Der Schweizerische Nationalpark ist ein einzigartige Naturoase, in der sämtliche natürlichen Prozesse uneingeschränkt wirken können."Das ist eines der hoch seltenen Gebiete, die aufgrund ihrer Lage und Struktur (s. unter "Besonderheiten" auf der Page) zu den, zitiere mich selbst:
gehören. Und ein Einzelfall, quasi wie ein Freiluftlabor (auch das wird erwähnt).
Das kann man schlicht und ergreifend nicht überall machen (auch nicht in der CH). Das, was z.B. im Naturpark Oostvaardersplassen wohl nun schon zum 2. Mal passiert ist, sieht nur auf den ersten Blick (für folgende Aussage möge man mir bitte nicht böse sein) und unter Ausblendung eines wichtigen Gehirnteils so aus, als sei es ein natürlicher. Nämlich dem Teil des Gehirns, der für unseren Informationsspeicher und Abruf solcher Infos zuständig ist (z.B. in dem all die Dokus über echte Natur gespeichert sind).Denn was passiert in der Natur, mit den Herden, wenn Klima/Bedingungen sich als wenig zuträglich erweisen? Rischtisch! Die Tiere wandern ab.
Können die Tiere in den NL irgendwo hin abwandern? Jain? Oder formulieren wir es so, wenn sie es tun (manche tun es ja bereits), dann ist das ein ziemlich langsamer Anpassungsprozess und nicht immer sind wir Menschen darüber erfreut. Denn ganz viele davon wollen wir gar nicht in unseren Dörfern, auf landwirtschaftlichen Flächen oder gar in den Städten. Das heisst, eigentlich können sie es nicht.
Und wenn es sich nicht um echte Naturkatastrophen handelt (und mehr Schnee im Winter, Matsch ... gehört eher zu Wetter normal, wenn auch nicht günstig), dann sterben in der Natur üblicherweise nicht Massen von Tieren.
In Afrika, bei Dürre, kommt uns das vll. so vor, wenn man die Tiere einfach zählt. Doch berücksichtigt man die Fläche, die Extreme des Wetters, die vielen Populationen und die Masse von Tieren sowie den Nutzen, der von wieder anderen Tieren daraus gewonnen wird, ist das mit der Todeszone im Naturpark der NL ein Fliegenpups. Um 60 % einer Population sterben zu lassen, braucht es entweder eine geharnischte Naturkatastrophe (und nicht einfach nur Wetter) oder den Menschen.
So, das war der letzte informative Beitrag zum Jagd--OT.
Hoffentlich geht es hier genauso interessant weiter!
Lieber Gruß
Moni -
Ich verlinke dann nochmal den Bericht, den ich auch schon in den Bemerkenswerten Sätzen gepostet hatte:
[Externes Medium: https://www.youtube.com/watch?v=-Ls-m1kDwVY]Zum Tghema Jagd mit Hunden gibt es übrigens bereits diesen Thread:
Der Jagdhunde - Talk ThreadLG!
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Super spannendes Thema, da lese ich gern mit.
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Prima, Mädels.... da habt ihr euch aber Arbeit gemacht :) Dankeschön
Auf das es hier so nett weitergeht, wie drüben.
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Ja, vielen Dank, und es ist schon was anderes als der Jagdhunde- Thread.
Nun muss sich niemand mehr beleidigt äußern, weils zu OT war im anderen Thread.
@Sus.scrofa locken wir hierher- und natürlich jeden anderen User, der zum Thema Jagd, Hege und dem ganzen Komplex was zu schreiben weiß und sich eben auskennt.
Und Fragen beantworten mag.Merci!
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Ohne die Diskussion verfolgt zu haben, habe ich dann doch gleich mal eine ganz laienhafte Frage:
Bei uns (Schwarzwald) sind Ende November/Anfang Dezember regelmäßig Treib- und Drückjagden. Gefühlt wird da einmal der Wald links gemacht. Gleichzeitig heißt es aber, dass vor allem im Winter Wild nicht aufgescheucht werden soll. Wie passt das zusammen? Weiß das jemand?
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Wenige große Jagden und dann wieder Ruhe sind deutlich schonender fürs Wild als ständig im Wald rumschleichen und immer mal wieder schießen.
Gerade Sauenbestände müssen bejagd werden. Die nehmen einfach überhand und mittlerweile machen auch die Landwirte in manchen Regionen Druck. Nicht nur Wildschaden, vor allem die Angst vor der afrikanischen Schweinepest geht um. -
Wenige große Jagden und dann wieder Ruhe sind deutlich schonender fürs Wild als ständig im Wald rumschleichen und immer mal wieder schießen.
Gerade Sauenbestände müssen bejagd werden. Die nehmen einfach überhand und mittlerweile machen auch die Landwirte in manchen Regionen Druck. Nicht nur Wildschaden, vor allem die Angst vor der afrikanischen Schweinepest geht um.Stimmt, klar. Wenige Male ist schonender. Aber Schweinepest ist ja so richtig aktuell erst seit letztem Jahr. Treib-/Drückjagden werden zumindest hier aber schon lange gemacht.
Und warum mit Beginn des Winters? Weil da die Jungtiere alt genug sind?
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Ja deshalb auch. Außerdem sind die Randbedingungen einfach besser. Der Wald wird lichter, das Ansprechen geht besser, es ist leichter einen sicheren und guten Schuss anzubringen. An den Waldrändern steht kein Mais oder Getreide mehr.
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