Jagd, Hege, Naturschutz und mehr - allgemeine Diskussion

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Bei uns grenzen ein paar Reviere direkt aneinander. Wie ist das eigentlich bei Treibjagden? Schliessen sich diese Reviere dann zusammen und veranstalten gemeinsam oder darf man im Rahmen der Jagd auch in das angrenzende Revier? Die Tiere wissen ja nicht wo die Grenzen sind und fliehen ja auch in das benachbarte Revier.
Und wie behandelt man Abschusspläne in solchen Fällen? Das Wild wechselt ja hin und her.

Es kommt drauf an. Aber niemals, wirklich niemals darf man fremdes Revier betreten und dort schießen ohne ausdrückliche (!) Erlaubnis des Revierinhabers. Das ist Wilderei. Im Fall eines verletzten Wildes bei der Nachsuche muss der benachbarte Jagdberechtigte informiert bzw einbezogen werden, wenn das Wild auf dessen Seite ist.

Kritisch waren bei uns auch immer Wildunfälle...wehe man hat Fallwild "netterweise" aufgenommen, obwohl sie zum Beispiel auf der falschen Straßenseite lagen (also bei uns war mal eine Straße die Reviergrenze, je nachdem auf welcher Seite das Wild lag, gehörte es Revier X oder Y) und dem zuständigen Jagdpächter gebracht. Mein damals neuer Kollege hat sich mal in Teufels Küche gebracht, als er das Fallwild versehentlich mitnahm, er war sich bei der Reviergrenze nicht sicher. Im Büro prüfte er die Fundstelle und informierte den zuständigen Jagdpächter. Dummerweise ausgerechnet ein bekannter Miesepeter und Missgönner...Oh oh... der war richtig sauer und wollte ihn in seiner Korinthenkackerei schon fast wegen Wilderei anzeigen. Hintergrund war dann aber auch noch die unterschiedlichen Entsorgungsregelungen von Fallwild, denn die Straße war zufälligerweise auch noch eine Landkreis-Grenze.

Woran erkennt man denn, in wessen Revier man gerade lang läuft?
Das mit dem angefahrenen Reh auf der falschen Seite ist doch bescheuert. Hauptsache, es kommt von der Straße runter und gefährdet keinen Autofahrer.

Was ist, wenn der Revierinhaber mal nicht erreichbar ist?

Zitat von Czarek

Woran erkennt man denn, in wessen Revier man gerade lang läuft?
Das mit dem angefahrenen Reh auf der falschen Seite ist doch bescheuert. Hauptsache, es kommt von der Straße runter und gefährdet keinen Autofahrer.

Was ist, wenn der Revierinhaber mal nicht erreichbar ist?

Das muss man wissen als Jagdpächter. Es gibt explizite Revierkarten. Wenn der nicht erreichbar ist, ist das ein Problem. Es kommt wirklich darauf an, wie man mit seinem Nachbar steht. Im Idealfall redet man vorher miteinander und trifft Vereinbarungen. Aber manch Reviere sind auch nicht ganz gut miteinander, da ist das dann nicht so optimal. Ist halt auch Schleswig-Holstein, da hat man bekannterweise nicht so die Kultur des "Miteinader-redens"

In meinem Fall wegen des Landkreises kannst du mal den Artikel dazu lesen: Das Fallwildproblem von Plön - Jäger und Kreis Plön: Fallwild wird in Container entsorgt | shz.de

In meinem Fall wurde das Fallwild dann "angeeignet" und muss dann aber auch kostenpflichtig entsorgt werden statt dass der Landkreis es entsorgt hätte. EIGENTLICH hätte er es liegen lassen müssen. Wir haben es dann entsorgt, auf unsere Kosten. Gab dann auch Ärger vom Chef. (der benachbarte Jäger war im übrigen auch der genannte Kreisjägermeister )

Zitat von Blessvoss

Es kommt wirklich darauf an, wie man mit seinem Nachbar steht. Im Idealfall redet man vorher miteinander und trifft Vereinbarungen. Aber manch Reviere sind auch nicht ganz gut miteinander, da ist das dann nicht so optimal. Ist halt auch Schleswig-Holstein, da hat man bekannterweise nicht so die Kultur des "Miteinader-redens"

So eine Meierei...

Und ist die Steuer jetzt wieder weg oder wird das Wild nicht mehr aufgesammelt oder wie hat man sich geeinigt? Ist ja nun schon was her.

Zitat von Czarek

So eine Meierei...
Und ist die Steuer jetzt wieder weg oder wird das Wild nicht mehr aufgesammelt oder wie hat man sich geeinigt? Ist ja nun schon was her.

Keine Ahnung, ich bin da vor drei Jahren weggezogen. War auch nicht unser Problem, da wir ein anderer Landkreis waren. Wir mussten selbst entsorgen. Aber unsere Wildkammer haben sie gerne genutzt...

PS: Hier ein akteuller Artikel dazu. Umstrittene Abgabe: Plöner Kreistag kippt die Jagdsteuer

Bei uns gibt es die Jagdsteuer noch. Das Fallwild wird trotzdem von der Jägerschaft eingesammelt.

Jäger erschießt Hund – nur 100 Meter vom Haus seiner Halterin entfernt

Zitat von Bubelino

Jäger erschießt Hund – nur 100 Meter vom Haus seiner Halterin entfernt

Dafür gibt es keine Entschuldigung und Begründung ...total bekloppt. In Sachsen dürfen keine Hunde mehr geschossen werden...das sollte sich in anderen Bundesländern durchsetzen.

@Bubelino der Hund hatte bereits mehrfach gewildert. Ich finde das auch nicht gut, ich hätte es besser gefunden, den Hund einzusammeln und 300 km entfernt im Tierheim abzugeben. Irgendwie müssen die Leute es ja begreifen.
So tut es mir leid für den Hund, der ja nichts dafür konnte, dass seine Menschen inkompetente, verantwortungslose Deppen waren.