Jagd, Hege, Naturschutz und mehr - allgemeine Diskussion

  • Ich glaub, dass da wie so oft, die Wahrheit irgendwo in der Mitte dieser beiden Standpunkte liegt.

    Es gibt eine gewisse Selbstegulierung von Wildtierbeständen und die Probleme, die der Fuchs in Sachen Wiesenbrütern macht, sind zwar nicht von der Hand zu weisen, aber eben menschengemachte Probleme, weil der Lebensraumschwund durch uns Menschen einfach zu gross ist. Da wird dem Falschen die Schuld-Mütze aufgesetzt.


    Ich betreibe ja hier auf meinem Grünland ein Wiesenbrüter-Projekt.

    Die Braunkehlchen-Bestände bei mir sind nach 2 Sommern mit Techno-Open-Air eingebrochen, nicht, weil auf den Flächen auch Fuchs und Krähen unterwegs sind, wobei man natürlich dazu sagen muss, dass die HSH da auch ein Wörtchen mitreden, auch wenn die HSH und Rinder erst nach der Brutzeit auf die Wiesenbrüterfläche kommen.

    Im unteren Teil unserer Dorf-Rodungsinsel leben immer mindestens 2 Füchse. Wird da was geschossen, rückt wer Neues nach. Aber das Fuchsterritorium bleibt dauerhaft besetzt. Ganz ohne, dass da nach 10 Jahren auf einmal 50 Füchse sich die Klinke in die Hand geben. Der Abschuss würde da genau nix nützen. Ausser es gäbe eine revierübergreifende Aktion, die einer Massentötung im weitläufigen Umfeld gleichkäme.

    Die Füchse zu schiessen, würde meinen Braunkehlchen (und Feldlerchen und Co) kaum etwas nützen. Wenn denn dann, müsste man gezielt zur Brutzeit schiessen. Nicht einfach so, rund ums Jahr.

  • So wurde mir das von Jägern auch erklärt und so soll es sich auch mit Wolfsterretorien verhalten.

    Was ja auch Sinn macht - ein geeignetes Territorium für wen auch immer, bleibt ein geeignetes Territorium. Abwandernde Jungtiere wird es immer geben, die sich dann über ein leeres, geeignetes Territorium freuen können. Der Effekt dürfte mäßif sein.


    Beim Wolf käme vllt. beim potentiellen Abschuss in Frage, dass es um ein bestimmtes Individuum geht. So wie bei dem niedersächsischen Wolf damals, der sich den Menschen mit Hund extremst angenähert hat, weil er angefüttert war. Das ist i-wo nochmal eine andere Sache für mich, als der grundsätzliche "es sind einfach zuviele"-Abschuss.

  • Die Territorien bleiben ja nicht immer gleich groß egal wie der Bestand ist. Da gibt es schon Unterschiede ja nach Populationsdichte. Dann werden auch eher ungeeignete Reviere besetzt und die Flächen verkleinert. Gibt auch genug umherziehende Fuchsrüden.


    Ansonsten widerspreche ich gar nicht. Ich denke auch, dass die Wahrheit dazwischen liegt und es immer auf das Wie ankommt.

  • Man darf bei dem Ganzen halt nicht vergessen, dass auch Jäger halt ein Querschnitt durch die Bevölkerung sind.

    Da gibt es anteilig genauso viele Vollidioten wie woanders auch, sicher auch genug, denen am Tier nix liegt und die sich gerne profilieren.

    Sich irgendwie mit Fuß auf dem Stück fotografieren lassen find ich auch nicht respektvoll und arg unsympathisch:mute:


    Aber bei der ganzen Jägerei ist halt mMn im Idealfall immer noch viel Brauchtum dabei.

    Mag sein, dass das bei Nichtjägern seltsam ankommt, aber Fotos von der gelegten Strecke oder Wild mit Bruch/letztem Bissen und Schützen sind definitiv nicht respektlos oder triumphierend gemeint.

  • Ich habe leider mehr Jäger- Vollidioten kennengelernt.

    Das ich aber auch viel blöde Fahrlehrer kenne, gehe ich nicht davon aus, dass alle Fahrlehrer blöd sind.


    Ich wünsche mir, dass die jungen motivierten JägerInnen, frischen Wind ins Getriebe bringen.

    Hier treffe ich immer ein taffe Jägerin mit gut erzogenem Hund.

    Aber es gibt auch die „Axxxloxxxxtruppe“ die ich morgends um 7:00 mit starker Alkoholfahne anhielt ( sie fuhren halt besoffen Auto) . Angehalten hab ich sie, weil ihre drei Jagdhunde wildernd an mir vorbeipesten, als ich Gassie gehen wollte.

    Und ich sag mal so, wenn die Nazilieder gesungen hätten, hätte mich das nicht erstaunt.


    Jagen zieht halt auch einen bestimmten Schlag Menschen an.

    Nicht nur gute.

  • Das Fridays for future in Zukunft nennenswerte Mengen an Nachwuchsjägern stellt bezweifle ich mal sehr stark...


    Und das Jagd das neue Livestylehobby der urbanen Bonzenjugend wird ist mein Alptraum. Hat dann was von englischer Aristokratie bei der Fuchsjagd, zumindest bei den paar Leuten die ich persönlich kenne und in die Ecke "Livestylejäger" einordne. Sonst geht halt auch niemand in teurem Designer Volloden in den Wald, das heißt man erkennt sie wenigstens schnell :mute:

  • Im Decathlon Dress ist man ja fast schon verpöhnt... Ich hab mich mal im absoluten Noname Olivgrün zum Fest von nem Jagdshop getraut... Was für Blicke... xD


    Vielleicht hätte ich mit Edding Blaser oder Härkilä draufschreiben sollen...

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