Jagd, Hege, Naturschutz und mehr - allgemeine Diskussion

  • Wobei diese Schleppjagd doch mit ner Jagd nix zu tun hat? Das heisst doch nur so, da reiten Leute Hunden hinterher die auf ner Pansenspur sind, das ist für mich eigentlich Reitsport aber doch keine Jagd.

    Ja, daran häng ich irgendwie gedanklich auch fest.

    Für Sport ohne irgendeinen begründbaren Nutzen für die Allgemeinheit, sollte man irgendwie einen Wald nicht sperren dürfen, sonst würden das die Downhill-Mountainbiker*innen sicher auch gern.

    Aber wenn man nicht sperren soll und muss, muss halt auch die Gefahr für nichtteilnehmende Menschen und Tiere weitgehend ausgeschlossen werden können.


    Ich sehe keine Absicht und auch keine Inkaufnahme, deshalb bin ich auch nicht wütend. Aber gerade erscheint es mir - aus vollem Herzen Antitraditionalististin in allen Bereichen - einfach sinnlos, unnötig und gefährlich (für Beteiligte und Unbeteiligte).

    Das würde ich aber genau so für Downhill, Autorennen, wildes Klippenspringen, ... sagen.

  • Ich reite selber Schleppjagden, allerdings in Bayern, und bin von dem Vorfall ziemlich geschockt. Das kommt normalerweise nicht vor, und Schleppjagden sind eine zwar relativ kleine, aber eben doch in ganz Deutschland von bestimmt 30-40 Meuten und Tausenden von Menschen ausgeübter Sportart, ohne dass dabei irgendwas passiert (denn die Meuten werden eben gerade darauf ausgebildet, dass sie andere Hunde, Wild und fremde Menschen zu ignorieren haben). Ich weiß, wie viel Arbeit in „meinem“ Verein dahintersteckt, und habe mit „meiner“ Meute schon einige Fremdhundebegegnungen erlebt, bei denen die Foxhounds die fremden Hunde komplett ignoriert haben, auch wenn z.B. mal zwei freilaufende Leonberger direkt in die Meute gedonnert sind.


    Wie schon geschrieben, ist es eben gerade keine Jagd auf lebende Tiere mehr, sondern nur noch ein Sport, in dem die Hunde einer gelegten Fährte folgen und die Reiter den Hunden. Der „Sinn“ dieses Sports ist ja gerade die Hundearbeit - die „Equipage“ führt die Meute vom Pferd aus, die restlichen Reiter bewundern die tolle Hundearbeit, helfen teilweise mit (in manchen Situationen wird auch das Jagdfeld gebraucht, um z.B. die Hunde abzuschirmen oder zu verhindern, dass sie sehen, wie die Schleppenleger reiten) und genießen eben diesen Sport, bei dem Meutehunde und Pferde das tun dürfen, was sie lieben und wofür sie gezüchtet sind (in der Gruppe schnell über Stock und Stein laufen, dabei schnell denken, schnell handeln und sich immer auf die Situation einstellen).


    Fuchsjagden, bei denen ein Reiter vorweg reitet, sind meist recht chaotische Veranstaltungen, wo eher wild geritten wird und viele teilnehmende Pferde und Reiter mit der Situation überfordert sind. Daher reite ich da nur mit, wenn ich die Veranstalter und die anderen Teilnehmer kenne. Außerdem fehlt da eben der „hundesportliche Aspekt“, und gerade den finde ich persönlich am Schleppjagdreiten so reizvoll (sonst würde ich wahrscheinlich einfach ganz „normale“ Geländeprüfungen gehen, das, was hier einige noch unter dem alten Namen „Military“ kennen).


    Das hier ist z.B. mal ein kurzer Bericht über meinen Schleppjagdverein von vor zwei Wochen: https://www.br.de/mediathek/vi…:6372660f0df565000842f350

  • Ich bin nicht das Forum und nicht verantwortlich für die Meinungen anderer.

    Ja, es war ein Unfall. Sowas passiert wenn man Raubtiere führt, sollte jedem hier im Forum klar sein. Ich habe NICHT gesagt, dass das nicht schlimm ist (deswegen das Wort tragisch). Aber hier wurde kein stadtbekannter Artgenossen aggressiver Hund der bereits mehrmals gebissen hat mal kurz frei in den Hundepark geschickt. Hier war eine Hundemeute (ohne bekannte Vorfälle?) die in einem abgesperrten Gebiet geführt wurde. Andere Hunde dort nicht erlaubt. Wo genau siehst du da Absicht oder Fahrlässigkeit die über die Tatsache, dass der überhaupt Hunde hatte (dessen wir hier alle schuldig sind) hinaus geht?

    Es gibt nicht immer den Guten und den Bösen wenn etwas passiert so funktioniert die Welt nunmal nicht.

    Und das bringt mich dann überhaupt erst zu meinem Kommentar. Wenn du den Mal vorsichtig liest sollte dir auffallen, dass die Kernaussage eine ganz andere war. Also, wieso haben ca. 400.000 Jäger in D Schuld daran, dass bei einer Jagdsimulation unter den Hunden etwas passiert? Erklär mir das bitte.


    Davon abgesehen, wie beim Thema Raser: Wer die Tatsachen nicht kennt, sondern nur Pressemitteilungen (die sowieso gerne Mal nicht für bare Münze zu nehmen sind), sollte vorsichtig mit dem Urteil sein. Alleine wie es sein kann, dass dort alles abgesperrt war und die trotzdem da rein gelaufen sind, sollte einem eigentlich einen mehr als deutlichen Hinweis geben, dass man nicht alle relevanten Fakten kennt, die für ein Urteil nötig sind.

  • Hier ist heute Treibjagd. Der Wald ist abgesperrt und es hängt ein Schild, dass von 10 - 14 Uhr betreten verboten ist.

    Letztes Jahr hatte ich mich darauf verlassen und bin um 8.30 Uhr in den Wald gegangen. Nach ca 15 Min hörte ich die ersten Schüsse, ich war begeistert... nicht.

    Dieses Jahr bin ich nicht drauf reingefallen und dann wird natürlich wirklich erst um 10 mit der Ballerei angefangen.

  • Javik

    Mir geht es nicht um deinen kompletten Beitrag, und ich habe auch kein grundsätzliches Problem mit Jägern. Überhaupt nicht. Mich wirst du hier auch nicht abfällig über alle Jäger schreiben sehen.

    Was mir aber nicht gefiel, war der zitierte Teil deines Beitrags, der für mich absolut verharmlosend klingt. Und ja, für mich ist es viel schlimmer, dass das bei einer Simulation passiert ist und nicht bei einer echten Jagd. Es ging also noch nicht mal um Hege und Naturschutz, sondern um das Ausleben einer Tradition, quasi fürs eigene Vergnügen.

  • Also, wieso haben ca. 400.000 Jäger in D Schuld daran, dass bei einer Jagdsimulation unter den Hunden etwas passiert? Erklär mir das bitte.

    Erklär mit bitte, was die Jagdscheininhabenden in Deutschland mit einer Schleppjagd zu tun haben??? Wie kommst du auf den Trichter.


    Und jetzt müssten eigentlich für die Hunde der Meute die gleichen Konsequenzen wie für andere anstehen...Leinen- und Maulkorbpflicht sowie ein Wesenstest

  • Degurina Das gehört aber nunmal zu meinem Beitrag dazu. Mein Beitrag war nicht dazu gedacht mit einer der Seiten von dem Vorfall zu sympatisieren oder diesen zu beurteilen oder sonstwas, sondern die Frage wo die Schuld der Jägerschaft hierbei ist. Und ja, für "hierbei" nehme ich dann eine möglichst kurze, möglichst neutrale Deskription, bei der man weiß was gemeint ist, hätte ich auch weglassen können.


    Punkt ist, ich möchte mich zu so etwas nicht wertend äußern, aus mehreren Gründen, und ich will mir dann aber auch keine Wertung von Leuten unterstellen lassen, nur weil ich nicht schreibe, was sie lesen wollen.

  • Also, wieso haben ca. 400.000 Jäger in D Schuld daran, dass bei einer Jagdsimulation unter den Hunden etwas passiert? Erklär mir das bitte.

    Erklär mit bitte, was die Jagdscheininhabenden in Deutschland mit einer Schleppjagd zu tun haben??? Wie kommst du auf den Trichter.

    Ähm, ja genau das ist meine Frage..... ICH bin nicht die Person die diese Verbindung hergestellt hat.

  • Wobei ich die Idee eines Maulkorbes bei Schleppjagden durchaus nicht abwegig finde - es würde auch mit MK funktionieren und z.B. Windhunde auf der Bahn tragen den ja auch zur Sicherheit.

  • Sind so Schleppjagden nicht sehr laut? Also was ich so aus Filmen kenne, da kläffen die Hunde doch die ganze Zeit, Jagdgeläut und Aufregung. Die hört man doch lange bevor man sie sieht, oder nicht?

    Weil wenn das so laut ist wie immer dargestellt frag ich mich schon wie man da einfach so hineingeraten kann, wobei es natürlich sein kann das die Person schwerhörig ist.

    Tragisch ist es für den kleinen Hund, aber ohne mehr Infos kann ich mir da keine abschließende Meinung zu dem Vorfall bilden.

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