Jagd, Hege, Naturschutz und mehr - allgemeine Diskussion

  • Übers ganz Land verteilt ist das sicher kein totaler Einzelfall - hier und mit dieser Meute aber tatsächlich eine Premiere.


    Es gibt aber schon aus Trakehnen Erzählungen, dass die da gehaltene Meute original englischer Foxhounds öfter mal "kläffende kleine Damenköter" zerlegte, was damals aber als selbstverständlich galt - die hatten sie halt nicht anzubellen, fertig.


    Diese Hunde waren allerdings auf lebende Füchse scharfgemacht und kriegten am Jagdende einen zum Zerreißen vorgesetzt - da dürften kleine Caniden also generell als "Beute" gezählt haben.

  • Vielleicht ist es einfach mittlerweile zu dicht besiedelt für diese Art der Meute-Arbeit. Die Zeit dafür vorbei.


    Zu viele Menschen und Interessen auf engem Raum. Wobei in DE ja noch mehr Platz ist als bei uns. Das wäre hier absolut undenkbar.


    In Frankreich halten nur noch wenige Schlösser grosse Meuten. Aus Nostalgie. Für das Publikum. Aber da ist dermassen viel Platz auf dem eigenen Gelände dass das geht.


    Dass so Unfälle passieren können verstehe ich (rein vom Verhalten der Hunde).

    Daher wäre es wirklich vielleicht an der Zeit zu überdenken, ob das noch Platz hat in unserer Zeit. Oder ob die Chancen, dass etwas passiert mittlerweile nicht einfach zu hoch sind.

  • Ich vermute auch, dass es zu wesentlich mehr Vorfällen bei Drückjagden und solchen Show-Veranstaltungen kommt, als man mitbekommt. In vielen Ecken sind Reiter und Jäger ja ein eher elitärer Verein (hier z.B. auch, beide Gruppen) und es ist nicht so einfach, ihnen beizukommen, wenn doch mal was passiert. Oft wird es im eigenen Interesse totgeschwiegen.

    Antwort eines der Jäger und Waldbesitzer, als ich seine bissige DD-Hündin von meiner alten, rumänischen Straßenmaus weggeprügelt hatte, auf meine Ansage, dass ich ja wüsste, wer die TA-Rechnung kriegt: "Ich bin der Graf, mir gehören hier der Wald und die Wege!" :roll:

    Da kann ich mir vorstellen, dass das auch anderswo ähnlich läuft.

  • Und genau deswegen gehört das gemeldet. Ich verstehen absolut nicht, wie einige das hier einfach unter dem Motto "Unfälle passieren halt" abtun. Ja, Unfälle passieren. Aber in jedem anderen Thread in dem jemand berichtet, dass sein Hund einen anderen Hund getackert oder schwer verletzt hat wird sofort nach nem Maulkorb und Leinenzwang geschrien. In jedem Thread in dem jemand von Hunden erzählt, die sich auch nur unangeleint dem eigen Hund nähert ohne dass der Halter ihn zurückrufen kann wird empfohlen das Ordnungsamt einzuschalten, von schweren Verletzungen reden wir hier noch nicht mal!

    Was ist denn jetzt hier anders? Weil es eine Veranstaltung eines Vereins war? Sorry, da sind Menschen ihrem Hobby nachgegangen, genauso wie andere dem Hobby Spazierengehen oder Hundewiese oder oder nachgehen, aber ein Hobby scheint hier Wichtiger als das andere? Wie gesagt, selbst Hunde die bei Ausübung ihrer Arbeit andere Hunde anfallen bekommen Auflagen.

  • Ein Grund ist doch aber auch, dass in D jeder überall hinlatschen darf, auch über privaten Grund. Ja das ganze ist megatragisch, aber der Dackel hat da auch nicht hingehört. Man weiß ja auch nichts Genaues und warum genau die Besitzer des Dackels bisher nichts weiter unternehmen. Vielleicht wissen sie auch, dass es ein Stück weit ihr Fehler war.

  • Ich finde dieses Bsp. zeigt schön, wie verschoben unsere Hundegesetze sind. Ja, wenn ich das Hundegesetz anlege, dann darf ein solcher Vorfall niemals passieren, alle involvierten Hunde bekommen eine Leinen- und Maulkorbpflicht und werden als gefährliche Hunde eingestuft. Das wäre wahrscheinlich oder vllt das Ende jeder Schleppjagd mit Hunden.
    Ich bin kein Fan dieser Schleppjagden und ich bin generell kein Fan davon, den Trieb von Hunden so dermaßen hochzupuschen und dazu noch die Tiere im Rudel mit eingeschränkter Kommandogewalt agieren zu lassen, aber ich sehe hier trotzdem in erster Linie einen Unfall und für mich wäre Unfallvorbeugung jetzt nicht, diese Hunde als gefährlich einzustufen, sondern den "Huntsman" zuerst einmal zu überprüfen, ob er die ausreichende Sachkunde hat, z.B. besonders problematische Hunde auszusortieren und zweitens MÜSSEN solche Veranstaltungen besser abgesichert werden, sonst können sie nicht stattfinden. Es kann nicht sein, dass hier Unbeteiligte involviert werden. (Ich gehe jetzt einfach mal davon aus, dass diese eben nicht ein Schild missachtet haben oder unter einer Absperrung durch sind.)

  • Ich denke auch, in die Richtung wird es gehen. Hier draußen ist ja wirklich noch sehr viel Platz, und die Sitten sind immer sehr locker gewesen. Das heißt, du kommst sehr dicht ans Geschehen, wenn du willst.


    Ich könnte mir vorstellen ,dass das vorbei ist, dass zumindestens das Ende, also der Platz, wo die Hunde angehalten und zur Belohnung gefüttert werden, in Zukunft strenger abgesperrt wird. Der Artikel schreibt von "Chaos" da, also konnten die Zuschauer offenbar ja praktisch überallhin. Das war wohl eindeutig zuviel Vertrauen in die Manieren der Hunde und die Umsicht der Zuschauer.

  • Hier ist die Website dieser Meute, interessant die Beschreibung eines Foxhounds im Ruhestand und in Privathand:


    Unsere Rentner und Frührentner | HSJV


    Wenn ich noch ritte, würde mich sowas richtig reizen, allerdings wäre die Gefahr, dass sich so einer mit dem Terrier (der eine absolute Schwäche für große, schnelle Jagdhunde hat) zu einem Team wie einst in GB zusammentut, sicher nicht zu unterschätzen...und das wär vielleicht doch ein bißchen happig. Auch bei zwei Senioren.

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