Jagd, Hege, Naturschutz und mehr - allgemeine Diskussion


  • Ich habe nie gesagt, dass das eine "echte Jagd" war, habe ich sogar explizit dazu geschrieben. Allerdings dürfte der Kontext für die Hunde in der Meute irrelevant sein, sie haben halt "ihren Job gemacht". Es war auch lediglich ein konkretes Beispiel für einen "Unfall". Und wie man hier liest, ist es ja "ihr gutes Recht" einem "Störfaktor" den Arsch zu versohlen ?!


    Zum anderen gehört auch den Jägern nicht der Wald. Und ganz egal welche Art von Job (in den meisten Fällen aber wohl eher Hobby) sie in ihrem Revier betreiben, es ist ihre Verantwortung dafür Sorge zu tragen, dass dabei niemand Unschuldiges verletzt wird und oder umkommt.

    Wer mit Waffe und wildscharfen Hunden im Freilauf unterwegs ist hat nun mal die Verantwortung für seine Umwelt und sein Handeln und nicht derjenige, der unbeabsichtigt in eine Jagd gerät und völlig legal auf befestigten Wegen unterwegs ist - schon dreimal nicht, wenn nirgendwo etwas abgesperrt wird oder man über das Jagdgeschehen nicht informiert.

    Dafür ist Deutschland auch einfach zu dicht besiedelt.


    Dass kleine Hunde auch von anderen Hunden totgebissen werden können oder vom Auto überfahren werden können ist für mich einfach Whataboutism. Ja kann passieren.


    Es geht mir um Risikominimierung, vernünftige Aufklärung, vernünftige Beschilderungen und respektvolles Miteinander.

    Wenn ich weiß, dass irgendwo gejagt wird, kann ich mich bewusst dafür entscheiden, einen anderen Weg einzuschlagen oder umzudrehen - wenn ich aber plötzlich mittendrin stehe, kann ich halt einfach nur hoffen, dass es gut geht.


    Das sind für mich 2 völlig unterschiedliche Ausgangssituationen ...

  • Welches reales Risiko muss denn hier überhaupt minimiert werden? Wem von euch wurde denn jetzt aktiv bei einer Jagd der Hund erschossen oder durch einen Jagdhund im Einsatz verletzt?


    Hochsitze stehen so viel rum, weil Wild nicht doof ist und man Jagddruck erzeugt. Drückjagden sind schonender als ständiges ansitzen.


    Jagd ist nicht bloß ein Hobby, es spart dem Staat allerdings viel Geld, dass Leute es als Hobby ausüben. Landwirtschaftliche Schäden zahlt der Jagdpächter. Jagd sorgt dafür, dass Landwirtschaft ausgeübt werden kann.

  • In Niedersachsen ist es so, dass bei Gesellschaftsjagden eine Verkehrssicherungspflicht besteht. Entsprechende Hinweisschilder müssen aufgestellt werden. Kommt es zu einem Unfall und dem wurde nicht ausreichend genüge geleitetet, sieht es ganz doof aus für die Jagdgesellschaft.


    Nachzulesen hier: https://www.ml.niedersachsen.d…tseite/service/-5121.html


    Ich poste das mal, weil es ja ursprünglich um die Region Niedersachsen ging.

  • Naja, ich kenne immerhin 2 Hunde aus dem Bekanntenkreis (nicht über drei Ecken, sondern wirklich bekannt!), die durch gewisse Ausübung von "Jagd" zu Tode gekommen sind.


    Und Berichte von "versehentlich" geschossenen Haustieren tauchen doch regelmäßig auf.


    Also ist das Risiko für mich definitiv "real".


    Ich bin by the way kein Jagdgegner, fühle mich aber oft extrem unwohl, wenn irgendwo gejagt wird und möchte einfach die Möglichkeit haben, frühzeitig ausweichen zu können.

    Ich hab nicht das Gefühl, dass alle Jäger ihren Finger unter Kontrolle haben.


    Freilaufenden Hund erschossen: Geldstrafe für Jäger
    Der Fall sorgte für Aufregung: In Unterfranken hatte ein Jäger den Hund einer Touristin erschossen. Nun ist der 77-Jährige wegen Verstoßes gegen das…
    www.br.de




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  • Sondern vielmehr um Konflikt- und Gefährdungsvermeidung.

    Ja klar, aber auf Erklärung kommt ja immer wieder "Aber die haben Waffen!" Ja mei, das haben viele Leute...

    Es wurde doch schon mehrfach ganz klar gemacht das man am besten einfach den Hund anleint und auf dem Weg bleibt. Wenn möglich umdrehen.

    Schon gibt es weder Konflikt noch Gefährdung.

    Absperren ist allein aufgrund der Größe von Wäldern nicht möglich und da es genug Idioten da draußen gibt die so Warntafeln abreißen und absichtlich die Jagd stören kann es eh nicht so gefährlich sein, sonst würden wir mehrfach jährlich von toten Tierschützern hören.


    Jede „größere und weiträumigere“ Veranstaltung wird aus diesen Gründen idR angekündigt und/oder Sicherheitsmaßnahmen getroffen. Vorab und währenddessen. Egal ob Demo, größere Baustelle, Sportereignis, etc..

    Hier steht sowas meist auch nur im Blättchen, wer das nicht liest kriegt alles erst mit wenns halt störend wird.

    Sei es die endsnervige Baustelle an der Bahnstrecke bis hin zur Vollsperrung wegen dem Iron Man Lauf. Das war besonders lustig, de haben mehrere Kilometer Straße einfach gesperrt, unter anderem direkt zwischen beiden Autobahnzubringern/Abfahrten. Ich hatte es zufällig den Tag davor im Internet gelesen, die meisten Nachbarn wußten von garnix und so saßen wir alle einen ganzen Tag fest.


    Ich bins also garnicht gewöhnt das irgendwas so angekündigt wird das es möglichst jeder mitkriegt.


    Und wie man hier liest, ist es ja "ihr gutes Recht" einem "Störfaktor" den Arsch zu versohlen ?!

    Es wurde doch zigmal betont das es auf garkeinen Fall so passieren sollte.

    Was sollen die User die jagdlich unterwegs sind hier denn noch machen außer eben das zu betonen?

    Außerdem wurde auch das falsch verstanden, es ging darum wenn man seinen Hund in die Meute rennen lässt, bzw den Hund wildern lässt. Und nicht das jemand einfach spazierengeht, da reingerät und dann selbst schuld ist.


    Deine Links sind teils nicht lesbar (vom Volksfreund), einer ist von 2017, einer ist ein Artikel der Aufregung pushen soll weil Kinder auf dem Spielplatz den Schuss gehört haben. Passiert ist da nix, bzw der Hund der dort erschossen wurde hat eindeutig und mehrfach gewildert. Das ist legal. Warum da nun unbedingt Stimmung gemacht werden soll weil auf dem Spielplatz der Schuss zu hören war...

    Die 2 Artikel über Hunde versehentlich erschossen, da waren die Hunde jeweils direkt am Wild dran. Das waren keine Hunde irgendwelcher Leute, sondern die gehörten zur Meute und auch das gehört für diese Hunde leider zum Berufsrisiko. (Traurig, auf jeden Fall. Aber eben Jobrisiko)

    Also sind von den 7 Artikeln tatsächlich am Ende doch nur 4 übrig, 2mal Pferde, 1mal betrunkener Jäger und 1mal wo im Endeffekt auch fraglich ist was passiert ist. (Der Husky, auch mit Hüftschaden kann ein Hund wildern)

    Wären also ganze 4 Vorfälle mit fremden Tieren in 6 Jahren.

    Sollte natürlich nicht vorkommen, aber ist ja nun doch sehr weit entfernt davon das man als Hundehalter um Leib und Leben fürchten muss nur weil im Wald gejagt wird.


    Ja, schwarze Schafe gibt es überall. Immer. Leider. Natürlich auch unter Jägern.

    Aber dennoch ist die Gefahr einfach gering. Wenn man viele Autos sieht dreht man um. Hört man Schüsse dreht man um. Sieht man Leute durchs Unterholz gehen in Jagd- bzw Warnkleidung dreht man um.

    Das ist wirklich einfach und kommt doch wirklich nicht besonders oft vor.


    Und was die "alte Riege" und schwarzen Schafe angeht: Das erledigt sich von alleine, die sterben eben einfach aus.

  • wird aus diesen Gründen idR angekündigt und/oder Sicherheitsmaßnahmen getroffen

    Wie ist das denn bei Fäll und Rückearbeiten (ich weiß es wirklich nicht genau) werden da nicht auch nur die Hauptwege gesperrt?

  • Es wurde doch zigmal betont das es auf garkeinen Fall so passieren sollte.

    Was sollen die User die jagdlich unterwegs sind hier denn noch machen außer eben das zu betonen?

    Außerdem wurde auch das falsch verstanden, es ging darum wenn man seinen Hund in die Meute rennen lässt, bzw den Hund wildern lässt. Und nicht das jemand einfach spazierengeht, da reingerät und dann selbst schuld ist.

    Ne, ich glaube hier wurde aus meinem "Arbeitshund bei der Arbeit stören" einfach irgendein öminöser Störfaktor im Dunstkreis gemacht und normales hündisches Verhalten verteufelt, damit man sich echauffieren kann.

  • Wie ist das denn bei Fäll und Rückearbeiten (ich weiß es wirklich nicht genau) werden da nicht auch nur die Hauptwege gesperrt?

    Bei uns schon, allerdings ist der Harvester durchgehend so laut, dass es die Warnung nicht bräuchte - und der ist auch nur im sieben, acht Meter Umkreis um sich selbst potentiell problematisch. Da ist es schon schwer, ungewollt dazwischen zu geraten.


    Ich finde viel krasser (bin da offenbar sehr naiv) was hier immer mal wieder über die Bracken gesagt wird, die halt einfach so komplett unbeaufsichtigt durch den Wald stromern dürfen/müssen/sollen, wo dann scheinbar egal ist, ob sie irgendwen oder irgendwas erschrecken, verletzen, was auch immer. Hier wurde auch mal geschrieben, dass es auch sein kann, dass die während der Fahrt aus‘m Autofenster hûpfen, wenn sie was wahrgenommen haben… passt für mich nicht zum Thema verantwortungsvolle Waldpflege.


    Ich hab immer gedacht, dass ein arbeitender Jagdhund in enger Zusammenarbeit mit seinem Menschen ist, auf dessen Kommando hin Wild findet/aufscheucht oder halt ein bestimmtes Tier verfolgt und tötet - wie ist denn die Bracken-Aufgabe? Wenn die allein im Wald sind, kann ich das aufgescheuchte Reh doch nicht schießen oder den erlegten Hasen nicht essen…

  • wie ist denn die Bracken-Aufgabe?

    Wild suchen und laut verfolgen und vor den Schützen bringen (durch das Brackengeläut weiß man immer, wo der Hund ist und das Wild kommt langsam vor den Schützen)


    arbeitender Jagdhund in enger Zusammenarbei

    die Laufhunde arbeiten weniger eng mit dem Menschen zusammen, außer bei der Schweißarbeit

  • hasilein75

    Danke für die Erklärung. Ich hab jetzt nochmal gesucht und meinte diese Aussage hier - das hört sich nicht an nach „man weiß die ganze Zeit, wo die Tiere sind und die treiben mir Jagdbeute zu“

    Laut der Beschreibung fährt der Jäger heim bzw geht zum Parkplatz, nachdem die Jagd fertig ist, und die Hunde kommen irgendwann nach. Heißt doch, niemand weiß, was dazwischen passiert, und das ist alternativlos.

    Naja, sind halt Bracken. :ka:

    (…)

    Man kann einem Stöberhund als Mensch fast nichts beibringen. Alles was man fürs Training machen kann, ist den Hund selbst Erfahrungen sammeln lassen. (…) Will man einen guten Stöberhund, führt kein Weg dran vorbei ihn auch zu Trainingszwecken das Revier auf links drehen zu lassen. Finden die meisten Jäger selbst auch nicht so toll, aber es gibt eben keine bessere Alternative.

    Und heim gehen ist für die Hunde das Zeichen, dass die Jagd beendet ist. Da die ja sehr weiträumig unterwegs sind, dauert also ein bisschen bis die das mitbekommen und um die Distanzen zu überwinden. Klar laufen die dann alleine zum Treffpunkt (heim, wenn es geht). (…) aus jagdlicher Sicht sehe ich da keinen Fehler,

    Und das find ich seltsam.

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